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Anouar Brahem with Anja Lechner, Django Bates & Dave Holland – After The Last Sky
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Meine letzte Sendung bei Radio StoneFM am Dienstag den 24.06.2025 um 21:00: On the Decks Vol. 43: Mixed Tape #18Highlights von Rolling-Stone.deAlle 5-Sterne-Alben von Elvis Costello
„I Put A Spell On You“ von Screamin‘ Jay Hawkins: Horror-Heuler
Queen: Darum war ihr Live-Aid-Konzert nicht wirklich spektakulär
25 Jahre „Parachutes“ von Coldplay: Traurige Zuversicht
Paul McCartney kostete „Wetten dass..?“-Moderator Wolfgang Lippert den Job
Xavier Naidoo: Das „Ich bin Rassist“-Interview in voller Länge
WerbungLEFTY EDWARDS – The Right Side of Lefty Edwards
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Inzwischen ist die wie angeworfene Sommergrippe (bzw. wie ich vermute die aktuelle Corona-Version, hatte eine Nacht und einen Tag Halsweh, wie ich das noch nie hatte – bisschen Fieber, laufende Nase usw. kam erst am Tag danach) so weit verklungen, dass ich nicht mehr ständig wegdöse … gestern gab es dann erstmals wieder Musik (von StoneFM abgesehen, ab da war ich unfreiwillig dabei), und das höre ich jetzt nochmal bzw. auch inkl. CD 2. Ein gutes Korrektiv zu „Imported from Europe“, denke ich: eine entspannte Jam-Session bzw. Ausschnitte von mehreren Konzerten im Jahr 1959 im kleinen Raum des Nalen in Stockholm (der Hauptraum bot sieben die Tage die Woche Tanzmusik von den Dreissigern bis in die Sechzigern). Getz läuft zu grosser Form auf, spielt manchmal echt unglaubliche Dinge … begleitet wird er wohl von Daniel Jordan (b – aus Detroit, wie es scheint, aber ständig dabei bei Getz in Europa in diesen Jahren), Egil Johansen (d) dem auf dem Cover gross genannten Bengt Hallberg (p), dessen Anwesenheit 50+ Jahre später nicht mehr rekonstruiert werden konnte – er war wohl entweder zufällig dort oder von Getz extra aufgeboten, gehörte jedenfalls wie es scheint nicht zur regulären Band. An einem der Abende (7. Oktober 1959) guckte Leonard Bernstein vorbei, nachdem er mit der New York Philharmonic in Stockholm aufgetreten sei und Wind von Getz‘ Auftritt gekriegt hätte, ein paar Musiker aus dem Orchester im Schlepptau. Die Haupt Liner Notes sind vom damals im Nalen angestellten Nalle Nilson, der ab und zu sein Tandberg Aufnahmegerät dabei hatte und von dem auch die Bänder hier stammen. Der zweite kürzere Text stammt von Bengt-Arne Wallin, der auch die eine Schwäche der Aufnahmen erwähnt: das Klavier klingt mal sehr präsent, dann wie aus dem Nebenraum … wohl dank unterschiedlicher Platzierung des Gerätes an den unterschiedlichen Abenden (oder Sets – von den Formulierungen her ist es offen, was „during several concerts“ genau bedeutet, wenn einerseits das Datum von Bernsteins Gegenwart feststeht, andererseits einfach „Recorded … Stockholm 1959“ vermerkt ist). Die Band ist auch nicht viel mehr als kompetent, finde ich … gute Klaviersoli gibt es, Jordan kriegt auch ein Solo mit Bogen ganz gut hin … Hi-Fi ist das alles natürlich nicht, aber sehr gut anhörbar, finde ich – und Getz ist wirklich in Form. Da kriegt man vielleicht auch eine Vorstellung davon, was Gary Burton ein paar Jahre später meinte, als er den schrulligen alten Mann (Getz war da 36, 37 oder so) beschrieb, der ihn in seiner Band haben wollte, und als wie krass gut der alte Mann sich dann erwies.
Why, of all the places where Getz might have chosen to live in Europe, did he choose Denmark—which is better known for its Tuborg beer, atom-splitter Niels Bohr and Hans Christian Anderson, than for jazz?
Wer die Antwort darauf lesen will (von da hab ich auch, dass Jordan aus Detroit stammt):
https://downbeat.com/archives/detail/expatriate-life-stan-getz/(Einen schönen Kontrapunkt bietet Nat Hentoff mit seinen Liner Notes zu „Imported …“, wo er meint, das Leben in Europa bedeute natürlich ein Leben auf tieferem Niveau als in den USA – „… although it is possible to live comfortably on a lower living standard abroad“, schreibt er; hier gibt’s einen lesbaren Scan.)
zuletzt geändert von gypsy-tail-wind--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
Hank Mobley – Reach OutLief den Tag über ein paar Mal… ****1/2 Sterne kriegte das damals von Harvey Pekar in Downbeat… Lamont Johnson und Woody Shaw hatten im gleichen Heft sogar noch ein ****1/2 Album, Bout Soul von Jackie McLean… Beide werden tendenziell inzwischen niedriger gewertet… Aber im wesentlichen kann ich mich Pekar schon anschließen: Woody Shaw ist gut, aber anderswo besser… Mobley spielt schöne Soli, auf dem Titeltrack vielleicht fast weniger als auf denen danach… George Benson ist durchgängig ziemlich grandios, wegen dem lohnt es sich wirklich, das Album zu hören…
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Sun Ra and the Arkestra – SOUND OF JOY--
Tout en haut d'une forteresse, offerte aux vents les plus clairs, totalement soumise au soleil, aveuglée par la lumière et jamais dans les coins d'ombre, j'écoute.redbeansandrice
Hank Mobley – Reach Out Lief den Tag über ein paar Mal… ****1/2 Sterne kriegte das damals von Harvey Pekar in Downbeat… Lamont Johnson und Woody Shaw hatten im gleichen Heft sogar noch ein ****1/2 Album, Bout Soul von Jackie McLean… Beide werden tendenziell inzwischen niedriger gewertet… Aber im wesentlichen kann ich mich Pekar schon anschließen: Woody Shaw ist gut, aber anderswo besser… Mobley spielt schöne Soli, auf dem Titeltrack vielleicht fast weniger als auf denen danach… George Benson ist durchgängig ziemlich grandios, wegen dem lohnt es sich wirklich, das Album zu hören…
Der Sound (Higgins) ist großartig, hatte hier Van Gelder 8 Spuren oder schon mehr? Und alles floss sehr konzentriert aber entspannt, dafür sorgten Cranshaw, Higgins und LaMont Johnson ja auch. Was Cranshaw für „Beverly“ da am Bass spielte für z.B. Benson und die anderen, zusammen mit Billy Higgins…das was man Feel (oder Puls und Pocket) nennt, stimmt da einfach (eigentlich durchgehend auf allen Stücken). „Rain Dance“ (mit Cranshaw/Roker) von Horace Silver ist vielleicht ähnlich gut, glaube ich. Vermutlich ist das alles so, weil sie nicht mehr so viele Strukturen vom Be Bop drin hatten, vom „Soul Jazz“ aber schon. LaMont Johnson konnte hier auch sehr gut die Stile von Silver und Tyner kombinieren – dass es natürlich klingt – würde ich sagen.
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DON CHERRY- Brown Rice
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Well...you like flowers and I like liqourDas zweite Tape von Stan Getz aus dem Nalen in Stockholm stammt vom November 1959 und ist gemäss Nalle Nilson, der damals die Aufnahmen machte, der einzige Auftritt, zu dem Getz damals seine ganze eigene Band mitbrachte: Jan Johansson (p) aus Schweden, Daniel Jordan (b) aus den USA und William Schiöpffe (d) aus Dänemark. Der Sound ist hier einiges besser und vor allem immer gleich – vermutlich stammt die Stunde Musik von einem Abend. Auch ist das keine lockere Jam-Session mit 9-12 Minuten langen Stücken sondern man hört eine eingespielte Band, die Stücke dauern eher 4-6 Minuten, ein paar sogar noch kürzer – Getz war ja auch ein Meister der Kondensation, seine Aufnahmen aus der Zeit der 78er-Platten für Roost gehören zu den besten, die er machte. Nilsson beschreibt hier auch sein Set-Up für die Aufnahmen: „The recordings were made with three normal Electro Voice dynamic cardioid microphones model EV 664 connected via volume control to a simple PA and that directly to a Tandberg tape recorder.“ Drei Mikrophone also, nicht nur eines – und die waren offensichtlich ganz gut platziert. Ich verstehe auch, warum diese Aufnahme zuerst herauskam, sie klingt wirklich besser, die Musik ist konzis … aber die Jam-Session mit Hallberg führt Getz halt auf andere Höhen, was sehr faszinierend zu hören ist. Die dritte Veröffentlichung von Don Byas liegt auch schon zum Wiederhören bereit.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbathelonica
redbeansandrice
Hank Mobley – Reach Out Lief den Tag über ein paar Mal… ****1/2 Sterne kriegte das damals von Harvey Pekar in Downbeat… Lamont Johnson und Woody Shaw hatten im gleichen Heft sogar noch ein ****1/2 Album, Bout Soul von Jackie McLean… Beide werden tendenziell inzwischen niedriger gewertet… Aber im wesentlichen kann ich mich Pekar schon anschließen: Woody Shaw ist gut, aber anderswo besser… Mobley spielt schöne Soli, auf dem Titeltrack vielleicht fast weniger als auf denen danach… George Benson ist durchgängig ziemlich grandios, wegen dem lohnt es sich wirklich, das Album zu hören…
Der Sound (Higgins) ist großartig, hatte hier Van Gelder 8 Spuren oder schon mehr? Und alles floss sehr konzentriert aber entspannt, dafür sorgten Cranshaw, Higgins und LaMont Johnson ja auch. Was Cranshaw für „Beverly“ da am Bass spielte für z.B. Benson und die anderen, zusammen mit Billy Higgins…das was man Feel (oder Puls und Pocket) nennt, stimmt da einfach (eigentlich durchgehend auf allen Stücken). „Rain Dance“ (mit Cranshaw/Roker) von Horace Silver ist vielleicht ähnlich gut, glaube ich. Vermutlich ist das alles so, weil sie nicht mehr so viele Strukturen vom Be Bop drin hatten, vom „Soul Jazz“ aber schon. LaMont Johnson konnte hier auch sehr gut die Stile von Silver und Tyner kombinieren – dass es natürlich klingt – würde ich sagen.
Der Sound gerade auch des Schlagzeugs war mir in der Tat auch positiv aufgefallen…
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.Magda Mayas / Tina Douglas – Objects of Interest | Perfekte Musik, um bei 32 Grad draussen mit Brummschädel allmählich genesend drinnen Siesta zu machen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaTubby Hayes Quartet – A Little Work Out: Live at the Little Theatre | Dass vorhin, als ich über das Museum und Coltrane nachdachte, dieser Live-Mitschnitt von Tubby Hayes lief, passt, denn Coltrane ist bei Hayes um den Dreh herum schon ein deutlich spürbarer Einfluss. Es handelt sich dabei entweder um eine CD-R vom shady Label Acrobat oder – Sachen gibt’s! – wie bei mir um das Japan-Reissue dieser CD-R, natürlich ordentlich als CD herausgekommen.
Keith Tippett, Julie Tippetts, Louis Moholo-Moholo & Canto Generàl – Viva La Black Live at Ruvo | Und jetzt muss ich Louis Moholo hören … die Five Blokes CD (meine liebste bisher) ist verlegt, daher ungefähr das Projekt, das ich 2016 in Ravenna hörte, wo damals mein Sommerurlaub startete, damit ich zweimal Moholo hören konnte (mit diesem Projekt mit den Tippettses, die am Abend darauf im Duo auftraten, währen Moholo mit den Four Blokes zu hören war). 2016 war Roberto Ottaviano der Mastermind, der hier einfach im Line-Up steht, aber es waren wohl zahlreiche Leute dabei, die hier 2006 auch schon mitspielten. Viele der Musiker kennt man auch vom Italian Instabile Orchestra oder den Bands von Gianluigi Trovesi. Vincenzo Mazzone entfacht mit Moholo wahre Drums-Feuerwerke, neben Ottaviano am Sopransax hört man u.a. Luca Calabrese (t), Lauro Rossi (tb), Nicola Pisani (bari) und diverse andere, die ich sonst gar nicht kenne (z.B. die beiden Tenorsaxer Fabrizio Scarafile und Felice Mezzina). Zur Big Band und den drei Stars kommt – wie auch 2016 – ein Gesangsensemble (nicht Canto Generàl, das ist der Name der Kernband, die Pino Minafra leitete, der hier wenn mich nicht alles täuscht „nur“ Festivalleiter war, nicht Mitmusiker). Die sechs Sängerinnen sitzen auf dem Foto auf der Hülle zur CD in der ersten Reihe der Bläser, die dahinter in der üblichen Reihenfolge (Reeds – Posaunen – Trompeten) angeordnet sind. Komponiert hat das grossteils Keith Tippett, der auch vom Klavier aus die Band leitet, Livio Minafra sitzt neben ihm am zweiten Flügel und hat angewinkelt dazwischen noch einen Synthesizer aufgestellt. Das ist wohl alles eher zum live hören gedacht, aber das hab ich ja, drum tut die CD jetzt ihren Zweck sehr gut. Jedenfalls muss man das laut aufdrehen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbada mach ich jetzt ein bisschen mit.
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Ich hab den Rest in den Südafrika-Faden verschoben und mache dort noch etwas weiter:
https://forum.rollingstone.de/foren/topic/jazz-aus-suedafrika-jazz-epistles-moeketsi-mcgregor-dyani-pukwana-feza-masekela-etc/page/3/#post-12498731--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaEDDIE BARCLAY ET SON GRAND ORCHESTRE, ARRANGEMENTS BY QUINCY JONES – Americans in Paris
Hier im Stream, nie vorher gehört. Auf JazzWax konnte ich etwas zu Barclay/Jones lesen. Dort wurde „Twilight Time“ von Barclay empfohlen, AIP höre ich etwas mehr zugeschnitten auf Don Byas und Lucky Thompson, plus zusätzlich Posaunen, Trompeten, Flöte….bei „Twilight Time“ (aka „Confetti“?) badet man mehr mit/in den Streichern, was mir auch gefällt. Ich weiß gerade nicht, ob hier schon mal was dazu geschrieben wurde, denn beim Thema Don Byas (oder Lucky Thompson) bin ich nicht ganz so tief drin. Stéphane Grappeli ist außerdem zu hören.
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EDDIE BARCLAY ET SON GRAND ORCHESTRE/QUINCY JONES – Confetti
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Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
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