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AutorBeiträge
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hier lief gestern einiges von Don Byas, diese frühen Jams aus Minton’s Playhouse von 1941 mit Dizzy Gillespie und Charlie Christian… und jetzt
International Youth Band – Newport 1958die Idee war gutgemeint – jedes europäische Land schickt einen begabten jungen Musiker nach Amerika, wo sie dann alle gemeinsam unter Anleitung von echten Profis mal so richtig Musik machen konnten… Aus Jugoslawien kam Dusko Gojkovic, aus Deutschland Albert Mangelsdorff, aus Schweden Bernt Rosengren, aus Ungarn Gabor Szabo… die Idee, mit Andy Marsala noch einen amerikanischen Jugendlichen für Soli zu verpflichten wirkt so rückblickend etwas albern… Ruud Jacobs (b), der niederländische Abgeordnete, hat sich später in einem Interview erinnert, er habe durch diesen Amerikaaufenthalt im Juni 1958 ganze 22 mal das Miles Davis Sextett in New York sehen können, dafür habe es sich gelohnt… macht viel Sinn.
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Werbungfriedrich
gypsy-tail-windZumindest „All of You“ darf man schon zum erweiterten Kreis von Davis‘ „signature tunes“ zählen, hätte ich gesagt … und Jarretts Idee war ja gewiss nicht, die offensichtlichsten Stücke zu nehmen, um die Vorbilder zu würdigen. Er scheint eher gezielt vorgegangen zu sein und Stücke gewählt zu haben, die ihm halt wichtig oder nah waren oder sowas – das ist ja ein viel sinnvolleres Unterfangen, als nur eine Art Best-Of zu machen
Es wäre eine schöne Sache, wenn man eine Playlist der Ursprungs-Interpretationen diese Standards generieren könnte. Auf Tonträger habe ich aber nur die wenigsten davon.
das in Klammern müssten die jeweiligen Alben sein
Lee Konitz – Lover man (Konitz Meets Mulligan)
Jim Hall – I hear a rhapsody (Undercurrent)
Nancy Wilson – Little girl blue (Hello, young lovers)
Bill Evans – Solar (Sunday at the Village Vanguard)(Keith Jarrett – Sun Prayer)
Sonny Rollins – Just in time (The Sound of Sonny)
Coleman Hawkins – Smoke gets in your eyes (Good Old Broadway)
Miles Davis – All of You (‚Round About Midnight)
Anita O’Day – Ballad of the Sad Young Men (All the Sad Young Men)
Charlie Parker – All the things you are (The Quintet – Jazz at Massey Hall, oder die 1945er Version auch mit Dizzy Gillespie)
John Coltrane – It’s Easy to Remember (Ballads)(Keith Jarrett – U Dance)
so sieht das aus, würd ich sagen… klick ich mir direkt man auf spotify zusammen, falls möglich
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.hier läuft jetzt die neue Playlist „Uncovering Keith Jarrett’s Tribute“, müsste an sich bei spotify auffindbar sein – wenn man spotify hat… (Bei All the things you are hab ich jetzt die Massey Hall Version genommen – die andere hat mich vielleicht mehr geprägt, aber um die Essenz von Parker zu hören ist, ist die Massey Hall Version die richtige…)
Generell sind in der Liste einige echte Jazzklassiker drin, Round About Midnight, Undercurrent, Sunday at the Village Vanguard, Jazz at Massey Hall, Konitz meets Mulligan… bei Rollins, Hawkins und Coltrane sind die Auswahlen vielleicht etwas überraschender…
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.etwas ganz Neues:
CINEMA PARADISO – Empty Empty
Kurt Van Herck/Willem Heylen/Eric Thielemans/Jozef Dumoulin
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Was neues von Dumoulin! Sollte ich auch mal reinhören….
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.Dass bei Jarrett die Alben angegeben werden, hatte ich nicht mehr präsent… die Version von „Lover Man“ muss ich unbedingt mal wieder anhören!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaredbeansandriceWas neues von Dumoulin! Sollte ich auch mal reinhören….
Ja, er ist jetzt wohl für diese Veröffentlichung nicht nur Gast, sondern festes Mitglied, er setzt wesentliche Akzente…
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gypsy-tail-windDass bei Jarrett die Alben angegeben werden, hatte ich nicht mehr präsent… die Version von „Lover Man“ muss ich unbedingt mal wieder anhören!
Das hätte ich besser erklären sollen, ich hab einfach überall auf die Schnelle das für mich plausibelste Album rausgesucht… Wobei es gerade bei Konitz und Lover Man sicher noch viel mehr Auswahl gibt… Diese Methode, dass man sich eine Kassette aus alten Liedern zusammenstellt, und die dann als Blaupause für ein Album verwendet, das man gerade aufnimmt… Wo hab ich davon gelesen?
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.friedrich
gypsy-tail-windZumindest „All of You“ darf man schon zum erweiterten Kreis von Davis‘ „signature tunes“ zählen, hätte ich gesagt … und Jarretts Idee war ja gewiss nicht, die offensichtlichsten Stücke zu nehmen, um die Vorbilder zu würdigen. Er scheint eher gezielt vorgegangen zu sein und Stücke gewählt zu haben, die ihm halt wichtig oder nah waren oder sowas – das ist ja ein viel sinnvolleres Unterfangen, als nur eine Art Best-Of zu machen
Es wäre eine schöne Sache, wenn man eine Playlist der Ursprungs-Interpretationen diese Standards generieren könnte. Auf Tonträger habe ich aber nur die wenigsten davon.
das in Klammern müssten die jeweiligen Alben sein
Lee Konitz – Lover man (Konitz Meets Mulligan)
Jim Hall – I hear a rhapsody (Undercurrent)
Nancy Wilson – Little girl blue (Hello, young lovers)
Bill Evans – Solar (Sunday at the Village Vanguard)
(Keith Jarrett – Sun Prayer)
Sonny Rollins – Just in time (The Sound of Sonny)
Coleman Hawkins – Smoke gets in your eyes (Good Old Broadway)
Miles Davis – All of You (‚Round About Midnight)
Anita O’Day – Ballad of the Sad Young Men (All the Sad Young Men)
Charlie Parker – All the things you are (The Quintet – Jazz at Massey Hall, oder die 1945er Version auch mit Dizzy Gillespie)
John Coltrane – It’s Easy to Remember (Ballads)
(Keith Jarrett – U Dance)
so sieht das aus, würd ich sagen… klick ich mir direkt man auf spotify zusammen, falls möglichDa bist du mir knapp zuvor gekommen. Ich habe die Referenzen in einer Playlist auf apple music zusammengestellt. „Keith Jarrett – TRIBUTE – The Originals“ (*) habe ich sie genannt und ich glaube man müsste sie da unter diesem Namen finden. Teils habe ich aber andere Aufnahmen als du gewählt. Bzw. eigentlich habe ich nur bei I Hear A Rhapsody eine andere Aufnahme (von „Live!“, vermutlich liegst du mit „Undercurrent“ aber besser) und bei All The Things You Are (eine Aufnahme von 1946 mit Bird und Miles Davis). Bei Coleman Hawkins bin ich mir nicht sicher (ist eine Aufnahme mit Tommy Flanagan, p; Major Holley, b; Eddie Locke, dr). 5 der 10 Tracks hätte ich aber doch auch auf Tonträger gehabt.
Nein, Keith Jarrett hat nicht die Alben genannt, auf die er sich bezieht. Da bleibt also Spielraum.
Interessant, die „Originale“ und Keith Jarretts Interpretationen nebeneinander zu hören. Ich gewinne aber den Eindruck, dass der Bezug eher locker ist. Vermute, das waren Aufnahmen, die ihn mal sehr beeindruckt und angeregt haben, diese Stücke selbst zu spielen und dann auf seien eigene Art zu interpretieren. Keith Jarretts Interpretationen sind doch recht weit von den „Vorlagen“ entfernt und gegen Jarretts herzzereißende und zerbrechliche Aufnahme von It’s Easy To Remember klingt Coltrane fast ein bisschen schlicht.
(*) Edit: Habe die apple-Playlist nach deinem Vorbild in „Uncovering Keith Jarrett’s TRIBUTE“ umbenannt. Ist einfach der bessere Titel. Hoffe, das ist okay für dich.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Coleman Hawkins ist die gleiche Aufnahme, und ich find das echt einen tollen Track… Parker und All the things you are ist in der Tat der kniffligste Fall… Bei Hall hatte ich auch beide gesehen und dann gedacht, Jarrett wollte bestimmt mehrfach Bill Evans unterbringen (und es ist so eine tolle Aufnahme)… Aber man weiß es natürlich nicht… Muss auf jeden Fall morgen nochmal alles hören und vergleichen
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.Sorry, das mit Jarrett hatte ich einfach zwischendrin rasch ungenau gelesen … die Konitz-Version von „Lover Man“ mit Mulligan ist wirklich sensationell, definitiv ein Kandidat!
Bei Nancy Wilson hab ich keinen Überblick, aber sonst find ich die Vorschläge alle vollkommen plausibel. Der einzige knifflige Track ist wohl wirklich „All the Things You Are“. Ich hätte jetzt diese Version unter dem Titel „Bird of Paradise“ (Ross Russell hatte keine Lust, Tantiemen zu bezahlen, aber das ist ja wirklich bloss „All the Things You Are“, ohne andere Linie über die Changes oder was Konitz so tat) als vielleicht plausibelsten Kandidaten gedacht (Oktober 1947 in NYC mit Davis, Jordan, Potter, Roach, also dem klassischsten aller Parker Quintet-Line-Ups), aber Massey Hall ist natürlich auch gut vorstellbar:
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaredbeansandriceColeman Hawkins ist die gleiche Aufnahme, und ich find das echt einen tollen Track… Parker und All the things you are ist in der Tat der kniffligste Fall… Bei Hall hatte ich auch beide gesehen und dann gedacht, Jarrett wollte bestimmt mehrfach Bill Evans unterbringen (und es ist so eine tolle Aufnahme)… Aber man weiß es natürlich nicht… Muss auf jeden Fall morgen nochmal alles hören und vergleichen
gypsy-tail-windSorry, das mit Jarrett hatte ich einfach zwischendrin rasch ungenau gelesen … die Konitz-Version von „Lover Man“ mit Mulligan ist wirklich sensationell, definitiv ein Kandidat!
Bei Nancy Wilson hab ich keinen Überblick, aber sonst find ich die Vorschläge alle vollkommen plausibel. (…)
Habe jetzt auch Jim Halls Rhapsody-Aufnahme von Undercurrent eingebaut und die beiden Jarrett-Originale ergänzt. Das ergibt eine Playlist, die sehr schön ist – mal davon abgesehen, dass die Kombination und Reihenfolge der Tracks etwas zufällig wirkt, wenn man nicht den Hintergrund kennt. Und es fällt auf: Keith Jarrett kann sich nicht kurz fassen! Fast jede seiner Interpretationen ist mindestens doppelt so lang wie die Vorlagen. Oder er nimmt sich einfach die Zeit. Könnte man auch sagen.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)Kurz fassen konnte er sich wohl erst nach überstandener Krankheit und dadurch erzwungener Schaffenspause wieder (wieder, weil das in frühen Jahren auch ging, dazwischen ohne nachzuprüfen eher mal in semi klassischem Kontext: beim Treppenhaus oder den dunklen Intervallen). „The Melody at Night with You“ ist quasi ein Album mit Miniaturen, ab „Radiance“ änderte sich auch das Konzept bei Soloauftritten: statt sehr langer Bögen sind kürzere – manchmal auch für Pop-Verhältnisse richtig kurze – Stücke die Regel. Die Pop-Verhältnisse erwähne ich bloss, weil für mich als jazzgeeichter Mensch 5–6 Minuten lange Stücke kurz sind. Solche gibt es bei Jarrett immer wieder mal, hätte ich gedacht.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbabei Parker bin ich euch jetzt gefolgt und hab Bird of Paradise aus den 1946er Dial Sessions mit Miles eingesetzt…
Lars Gullin – Gullin’s Gardender unvergessene Jan Evensmo schrieb zu dieser Session: „This session represents Swedish jazz of the highest qua lity, as alive and modern today as 40 years ago. Lars Gullin’s genius as improviser, composer and arranger obviously had a heavy influence on his contemporaries and made them give all they had.“ und Evensmo konnte auch mal kritisch sein, sehr kritisch… inzwischen sind es natürlich 70 Jahre, weil ja 1994 30 Jahre zurückliegt… mag ich kritisch anmerken… Meine (gerade gezählt) mittlerweile 44 10in LPs sind vielleicht der Teil meiner Sammlung, der mir am meisten Freude macht… auch wenn so eine südafrikanische Pressung wie diese hier sicherlich nichts für echte Kenner ist… das Lineup auf dem Cover hat übrigens wenig Überschneidungen mit dem korrekten, das auf dem Backcover angegeben ist…
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.Ach, sorry, „Things“ mit Davis bei friedrich zwar gelesen, aber weil die Aufnahme anders heisst nicht gecheckt, dass das schon dieselbe war wie mein Vorschlag.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: Ich höre gerade..., It's about the melody stupid, Jazz, Tagebuch
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