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AutorBeiträge
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Damals liebte ich diese Serie bereits: NEWPORT IN NEW YORK ’72
Auf 5 LPs (später CDs) gab es „The Jam Sessions“ mit einer jeweils unglaublichen Besetzung!
Hier läuft gerade „Vol 4“, es sind lediglich 2 Stücke vorhanden:
„Blue ’n‘ Boogie“ mit 27:55 und „So What“ mit 25:09! Und die Stars geben sich die Klinke in die Hand mit hervorragenden Soli!
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„Helter Skelter“ entstand, als die Beatles vollkommen betrunken waren
„The Last Waltz“: So viel Harmonie war nie wieder
Werbunghampton hawes, i’m all smiles / jym young’s san francisco avantgarde, puzzle box (1966)
murray-pause und schwenk zu meinem anderen ‚projekt‘: neukäufe der letzten jahre, chronologisch. da bin ich im aufnahmejahr 1966 und damit bei zwei west-coast-aufnahmen, beides auf vinyl.
klischee, aber bei beiden fühlt man, fühle ich, eine salzige brise durchwehen (wunschdenken, bei schwülen 29 grad und ausdünstetenden frisch lackierten fenstern), durchaus wohltuend nach den vielen dichten murray-aufnahmen, zu sehen: sowas gab es auch immer. ein drummer wie donald bailey, der nur spielt, wenn er muss. ein drängendes tenorsaxofon, das viel zu sagen hat, ohne dass ich vom spieler je etwas (anderes) gehört hätte: bennett friedman. vielleicht aber auch ganz einfach zwei individuell sehr gute alben, in denen lockere bezüge gesetzt sind, das zuhören manchmal wichtiger scheint als das selberspielen, und die etwas dokumentieren, an dem man damals schon weiträumig vorbeigehört hat.
(trotzdem wundere ich mich gerade wieder, warum bill evans für seine trioarbeit so berühmt ist, und hampton hawes eben nicht.)
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peggy lee, a natural woman (1969)
peggy, setzt dich doch mal in das feld da, den mantel geben wir anschließend in die reinigung, das thema ist „natürliche frauen“. interessante gegenüberstellung zu teresa brewer, peggy lee hat ende der 60er (und noch lange danach) ein album nach dem nächsten rausgehauen, das ist natürlich popmusik, aber „don’t explain“ bringt sie trotzdem unter. welche menschen haben 1969 peggy-lee-alben gekauft? vielleicht quatsch, so zu denken – egal, was sie singt, ihr erstaunliches talent (anders als brewer) ist, dass sie jedesmal so wirkt, als singe sie wirklich über sich. jedes „ich“ in den pomusiktexten meint: peggy lee. so auch „(you make me feel like) a natural woman“.
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just music (1969)
nach peggy lee ein frankfurter freejazzkollektiv, zwei bewegungen für sieben spieler um alfred harth herum, auf der zweiten ecm-veröffentlichung überhaupt wird noch nicht mal vermerkt, wer das aufgenommen hat, klingt aber gut. mir gefällt das nach wie vor super, im vergleich zu ähnlichen spontan-sessions ist das hier außerordentlich abwechslungsreich, es gibt sogar passagen im pianissimo, instinktiv finden sie interessanten klangfarben, ich musste da mehrfach ans art ensemble denken. in rotterdam endlich mal auf vinyl gefunden, cd gibt es ja nach wie vor nicht davon.
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ann burton, louis van dyke trio, blue burton (1967?70?)
bin nicht ganz sicher, wann die aufgenommen wurde, irgendwo steht was von einer ersten session 1967, das album kam aber erst 1971 heraus, deshalb vielleicht eine spätere session? auf drei stücken ist jedenfalls plötzlich noch ein altsaxofonist dabei.
natürlich auch in den niederlanden mitgenommen, ein wirklich schönes album, sehr cool, von der anlage her reduziert, van dyke deshalb für meinen geschmack zu busy und zu viel mit blues-licks dabei, aber so recht tut es dem gesamteindruck keinen abbruch. burtons stimme hat deutliche grenzen, aber sie weiß halt sehr genau, was man damit machen kann. und die aufnahme ist toll.
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die neue Veröffentlichung des deutschen Saxofonisten Markus Harm, ich bin beeindruckt, viel Druck, Energie und Kreativität!
Markus Harm – Out In Space
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tolle Sachen hast du da gehört vorgarten, natürlich besonders Jym Young und Hawes, aber sicher auch Burton…
Don Byas – Live at Minton’s 1941Don Byas in Jam Sessions aus den frühen 40er Jahren, zusammen mit Joe Guy (tp) und Thelonious Monk (p)… von Monk und dem Rest der Rhythmusgruppe hört man nicht immer so wahnsinnig viel, Liveaufnahmen waren 1941 noch so eine Sache, aber Byas und Guy kommen hervorragend heraus, und auch Monk hat seine Momente… Byas ist eigentlich schon genauso gut wie später
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Ann Burton sings for lovers & other strangerstatsächlich scheint mir Blue Burton immer noch zu fehlen, ich hab nur die anderen beiden der frühen niederländischen Alben, Ballads & Burton, das andere mit dem van Dyke Trio; und dann dieses dritte hier, für das John Vis, der legendäre Produzent der ersten beiden, nur noch supervision macht, während die eigentlich Arbeit bei Ruud Jacobs liegt, der sie wiederum weitgehend an den Gitarristen Wim Overgaauw ausgelagert hat… der wiederum hat die gleiche Band wie auf seinem eigenen „Don’t Disturb“ Album zusammengetrommelt, er selbst (g), Jacobs (b), Rob Madna (p, org), hier teils durch Rob Franken ersetzt, und Louis Debij (dr)… Ähnlich wie bei Don’t Disturb hat es eine Mischung aus Standards und Popsongs (James Taylor, Beatles, Until it’s time for you to go), der Sound ist natürlich mit Gitarre und Orgel ein bisschen smoother, was mir sehr gut gefällt, zumal Overgaauw ohnehin einer meiner Lieblingsmusiker ist…
fun fact: das Backcoverdesign hat man auch von Don’t Disturb übernommen… lustigerweise hat bei mir das Burton Album den Sticker von „disko thiel“, der auf discogs auf dem Overgaauw Album klebt…
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Ann Burton With Louis van Dyke – Ballads & Burtondas hier ist aber schon auch sehr gut, gleiches Lineup wie auf Blue Burton, nur dass die gelegentlichen Saxophonsoli von Ruud Brink statt von Piet Noordijk kommen, was mir sehr recht ist… die Songauswahl gefällt mir vielleicht fast am besten von den drei Alben, A Lovely Way To Spend An Evening, Here is that rainy day, Shadow of your smile… ich find van Dyke eigentlich meist ziemlich super, wenn er mir hier auffällt… und Schols/Engels sind eins der besten b/dr teams, das sich wünschen kann… (es gibt diese Geschichte von van Dyke… wie der Jazzclub der Diamond Five pleite ging, und dann Schols, Engels und die anderen so verschuldet waren, dass er leicht das beste b/dr Team des Landes für seine Popjazzcombo gewinnen konnte… muss die details nochmal nachlesen)
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.ja, das ballads-album finde ich auch super, von „a lovely day to spend an evening“ kenne ich glaube ich keine schönere version in der musikgeschichte.
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Das Album von Jym Young ist eine echte Entdeckung!
Bei Ann Burton war mensch ja irgendwie vorbereitet …
Hier läuft auch was, was ich als Entdeckung verbuchen möchte, woran die letzte Phase der ECM-Vertiefung keinen geringen Anteil hat:
Ron Miles – Old Main Chapel | Die Länge der Stücke (sechs um die 10-13 Minuten, nur das zweitletzte „I Will Be Free“ ist mit sechseinhalb deutlich kürzer) tut der Musik richtig gut, finde ich, auch wenn die 78 Minuten schon ein rechter Brocker sind.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #156 – Benny Golson (1929–2024) – 29.10.2024 – 22:00 / #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
Wim Overgaauw – Don’t Disturb
Wim Overgaauw – Sagittarius
Chris Hinze – Bacharach BravoDon’t Disturb lief gestern noch, wie gesagt fast die gleiche Band wie auf dem einen Burton Album, wirklich klasse Songs (Emily, Black Orpheus, Didn’t we, By the time I get to Phoenix, I’ll never fall in love again, I wish you love, Here’s that rainy day), sehr smooth… und in dem einen Chorus, in dem ein bisschen was passiert, spielt Overgaauw wirklich hübsche Sachen… Sagittarius ist der direkte Nachfolger, Produzent Ruud Jacobs hat seinen Kontrabass durch Victor Kaihatu am elektrischen Bass ersetzt, es gibt ein bisschen Percussion und neue Keyboarder, darunter Frans Elsen, den Nestor der niederländischen Bebop-Pianisten an einer eleganten Orgel … generell ist die Bandbreite an Grooves und Rhythmen ein bisschen erweitert (allerdings war Don’t Disturb auch wirklich sehr einheitlich), die Songauswahl vielleicht eine Spur weniger nach meinem Geschmack… Also, ich beschwer mich nicht über Your Song, We’ve only just begun, I think it’s gonna rain today… aber irgendwo hätte die Spannung herkommen müssen, um da zu sein…
das Album des Flötisten Chris Hinze bot sich dann natürlich als nächstes an, zum einen wegen dem Cover, zum anderen weil auch hier Overgaauw mitspielt… stell dir vor, du hörst super gerne Burt Bacharach, aber die anderem in deinem Ashram mögen nur esoterisches Geflöte mit sanfter Sitarbegleitung? dann ist Bacharach Bravo vielleicht ein Album, auf dass ihr euch alle einigen könnt… Damals 1971 waren solche Probleme noch vergleichsweise gängig, heute gibt es Kopfhörer… der grosse Unterschied zu den beiden Overgaauw Alben ist vielleicht das reduzierte Tempo… die Overgaauw sind in so einem angenehmen mittleren Tempo, das niemandem wehtut, es geht mit Your Song von Elton John los, und dann fliesst das so weiter… bei Hinze hat Produzent Ruud Jacobs scheinbar beschlossen, das Tempo zu drosseln, die Version von Close to you dürfte eine der langsamsten auf dem Markt sein, und eine der wenigen, die den Gesang mit einem Flötenquintett ersetzt…
Irgendwie laufen diese Alben gerade gar nicht so schlecht durch… aber es hat schon einen Grund, dass Popsongs oft von Sängern interpretiert werden…
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Wim Overgaauw – Round Midnightich musst jetzt ein paar Alben überspringen, das mit den Tangoklassikern, das mit den Streichern… dieses hier von 1978 ist ein ganz cleanes Jazzalbum g/p/b/dr, wobei p wirklich Klavier heisst, das Repertoire aus den altgedienten Standards besteht, und der Fokus auf den improvisierten Soli liegt, Jazzalbum halt… können die Beteiligten alle sehr gut…
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.malcom jiyane tree-o – umdali, jazz/folk aus südafrika , vö 2021
….komme in den letzten tagen immer wieder hierhin zurück, ein album wie eine liebesgeschichte, zu schön um wahr zu sein, es strahlt in einer ruhigen eleganz und einem flow, einfach nur wow…..
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt! -
Schlagwörter: Ich höre gerade..., It's about the melody stupid, Jazz, Tagebuch
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