Ich höre gerade … Jazz!

Ansicht von 15 Beiträgen - 63,406 bis 63,420 (von insgesamt 67,263)
  • Autor
    Beiträge
  • #12270281  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,716

    atomWie sind denn die anderen Rudresh Mahanthappa Alben auf Pi?

    die kenne ich nicht, von APEX, der kollaboration mit bunky green, abgesehen, die natürlich super ist – aber man müsste jetzt mal in sowas wie CODEBOOK reinhören. mir reichte aber erstmal das quartettalbum auf red giant, BLACK WATER, in diesem spirit dürften sie auch auf pi weitergemacht haben…

    --

    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
    #12270343  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,716

    wadada leo smith golden quartet, tabligh (2008)

    iyer in smiths rundum erneuerten goldenen quartett (iyer statt anthony davis, lindberg statt favors, shannon jackson statt dejohnette), er setzt einen tollen rahmen aus offenen sounds aus analogen synthesizern, dazwischen zwei akustische freie improvisationen. das ist wahnsinnig schön, die frühen 70er stehen wieder auf (nicht nur miles), smiths trompete erspielt sich einen weiten raum, darunter groovt shannon jackson wie kein zweiter frei und eigenwillig. ganz anderer kontext für iyer, weit weg von dem, was er sich mit mahanthappa erarbeitet hat. tolles album – weiß gar nicht, ob ich das schon mal gehört habe.

    --

    #12270483  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,067

    Tabligh ist super!! In Sachen Aisha, @friedrich, abgesehen davon, dass es ein persönlicher Lieblingstrack von mir ist, ist es 1) die einzige McCoy Tyner Komposition, die Coltrane während Tyners Zeit in der Band aufgenommen hat (Aicha ist Frau Tyner) 2) ein Track von Olé und damit halt wirklich explizit ein Track von dem Coltrane Album, das mutmasslich für Yogi Jazz Pate gestanden hat…

    introducing … Carl Perkins

    ist gibt Tage, an denen muss man arbeiten und kommt nicht so zur Musik wie man sollte… entsprechend lief einfach vier, fünfmal diese Album, es ist sehr gut, und das wars…

    --

    .
    #12270493  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,067

    in Sachen Shannon Jackson, während ein bisschen was von Tabligh läuft… neulich hab ich mir in Pablo Helds Podcast die Folge mit Helge Schneider angehört… Schneider erzählt wie der WDR damals ein Duo-Konzert Schneider / Billy Cobham organisieren wollte, und er (Schneider) dachte, das wird die gleiche Katastrophe wie das letzte WDR Duo-Konzert mit Shannon Jackson [kennst du den? Held überraschenderweise: ne], der sei viel zu laut gewesen… und dann habe er nachverhandelt und Cobham noch mit Charly Antolini ersetzen können (auch das nicht ideal)… Helge Schneider / Shannon Jackson ist schon echt eine verrückte Idee

    --

    .
    #12270633  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,716

    es gab ja mal eine zeit, da galt helge schneider in deutschland als inbegriff der unvorhersehbarkeit. und dann ist ihm shannon jackson zu laut.

    mir ist gestern noch aufgefallen, dass ich shannon jacksons power-tools-album (STRANGE MEETING, mit gibbs & frisell) im gitarrentrio-thread vergessen habe.

    --

    #12270699  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,067

    Ich glaub ich wär auch eher an Shannon Jacksons Stelle irritiert gewesen, dass man ihn für ein Duo Konzert mit Helge Schneider einfliegt…

    Dexter Gordon blows hot and cool

    Ein weiteres Album aus der Modern Jazz Series, die Dootone in den 50ern kurzzeitig startete

    --

    .
    #12270703  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    @redbeansandrice(…) In Sachen Aisha, friedrich, abgesehen davon, dass es ein persönlicher Lieblingstrack von mir ist, ist es 1) die einzige McCoy Tyner Komposition, die Coltrane während Tyners Zeit in der Band aufgenommen hat (Aicha ist Frau Tyner) 2) ein Track von Olé und damit halt wirklich explizit ein Track von dem Coltrane Album, das mutmasslich für Yogi Jazz Pate gestanden hat…(…)

    Ja, das hatte ich schon verstanden. Den Coltrane-Einfluss hatte ich sogar schon rausgehört, ohne diesen Hintergrund zu kennen. Habe mir daraufhin gestern mal Olé angehört. Ein anderer Anstoß, Coltrane zu hören, ergab sich bei mir durch Stanley Turrentines Aufnahme von Impressions. Hatte ich hier erwähnt.

    Edit: Hier noch das Cover von Olé.

    --

    “There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)
    #12270735  | PERMALINK

    thelonica

    Registriert seit: 09.12.2007

    Beiträge: 4,180

    BARRY HARRIS TRIO – The Last Time I Saw Paris

    --

    #12270791  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    friedrich
    Edit: Hier noch das Cover von Olé.

    Zitiere mich mal selbst. Gibt schlimmeres. ;-)

    Ich las vor einer Weile mal irgendwo, „with John Coltrane’s A Love Supreme Jazz turned from cool to spiritual“ oder so ähnlich. Was das genau heißt, ob das so stimmt und ob das eine das andere ausschließt oder nicht, sei mal dahingestellt. Wenn ich das Titelstück von Olé höre, denke ich aber: Das begann schon ein paar Jahre früher. Der Titel bezieht sich offensichtlich auf spanische Einflüsse, aber auch ohne Kulturwissenschaftler zu sein, meine ich da maurische, also orientalische Einflüsse herauszuhören, die wiederum tief im Gewebe spanischer Kultur stecken. Und damit kommt vielleicht auch der Rausch, das Meditative, vielleicht das Irrationale in die Musik. Keine Ahnung, aber vielleicht hat das in orientalischen Kulturen einen anderen Stellenwert als in der oft rationell geprägten westlichen Kultur. Mal so als Gedanke …

    --

    “There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)
    #12270829  | PERMALINK

    redbeansandrice

    Registriert seit: 14.08.2009

    Beiträge: 14,067

    „with John Coltrane’s A Love Supreme Jazz turned from cool to spiritual“ ist schon eine steile These… zunächst mal gibt es natürlich noch einige andere Leute, die da credit verdienen, Yusef Lateef zum Beispiel, Ahmed Abdul Malik, Sun Ra… wenn man sich auf Coltrane beschränkt, und akzeptiert, dass es irgendwann einen Wechsel von cool zu spiritual gab, würd ich den irgendwo zwischen Oktober 1960 (den Sessions zu My Favorite Things, Coltrane’s Sound…) und May 1961 (den Sessions zu Olé und Africa Brass) verorten wollen… im März 1961 gab es das Gastspiel in Chicago bei dem Donald Garrett Coltrane die Idee gab, mit zwei Bässen zu arbeiten, das ist für den Sound dieser Bands auch wichtig (s hier, die Aufnahmen aus Chicago kenn ich allerdings nicht), etwas später im November 1961 waren dann die Village Vanguard Sessions, mit Abdul Malik als Gast, einem Stück, das Spiritual heisst, da gibt es dann nichts mehr zu leugnen… was hier auch noch hingehört ist das „neue“ Coltrane Village Gate Album vom letzten Sommer, ich glaub das hör ich jetzt…

    --

    .
    #12270853  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,343

    Den ganzen Hard Bop als Wurmfortsatz des Cool zu lesen finde ich schon ziemlich stossend. Wenn man das zu Ende denkt, gibt es auch einen möglichen rassistischen Beigeschmack. Auch wenn, wer solche Sätze heute von sich gibt, kaum die Absicht haben dürfte – aber das zeigt doch ein Unvermögen, ein Unverständnis (da ist das Nicht-verstehen-wollen leider nie weit), eine Unwissenheit, die schon fast atemberaubend wirkt?

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12270869  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,160

    gypsy-tail-windDen ganzen Hard Bop als Wurmfortsatz des Cool zu lesen finde ich schon ziemlich stossend. Wenn man das zu Ende denkt, gibt es auch einen möglichen rassistischen Beigeschmack. Auch wenn, wer solche Sätze heute von sich gibt, kaum die Absicht haben dürfte – aber das zeigt doch ein Unvermögen, ein Unverständnis (da ist das Nicht-verstehen-wollen leider nie weit), eine Unwissenheit, die schon fast atemberaubend wirkt?

    Habe das nur aus einer vagen Erinnerung zitiert und ich verstehe das Wort „cool“ hier auch nicht als Stilbegriff, sondern im Sinne von „stylish, urban, distinguiert …“ Ist ja auch nur ein Aphorismus, der Spruch.

    Edit: Worum es mir ging, sind diese berauschenden Ostinati jenseits von Songstruktur, die ich bei Olé höre, die nicht nur „distinguiert“ sind, sondern „transzendent“. Oder so. Da löst sich die Musik in Partikel auf und schwebt vibrierend frei im Raum.

    --

    “There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)
    #12270877  | PERMALINK

    thelonica

    Registriert seit: 09.12.2007

    Beiträge: 4,180

    @gypsy Dann übersieht man zudem einfach relativ viele interessante Verbindungen. So z.B. Frank Butler bei Art Pepper, oder Butler bei Coltrane. Al Cohn und Barry Harris, oder Chet Baker mit seinen Hard Bop/Post Bop Platten (Roy Brooks, Kirk Lightsey usw.). Philly Joe Jones bei Bill Evans. Lee Konitz und Elvin Jones. Red Mitchell und Hampton Hawes. Nicht allem kann man immer ein Label aufdrücken, das ist oft überhaubt nicht im Sinne der Musiker_innen. Die frühen Aufnahmen von Dorothy Ashby oder Chico Hamilton fände ich auch schwierig zu kategorisieren (nicht nur Hamilton hatte ja auch Wurzeln im Swing), oft war die Musik für die damalige Zeit schon sehr progressiv, was natürlich auch für Lateef gilt. Interessant ist, wie sehr „fast“ unbekannte Musik heute noch junge Leute (wieder) inspirieren kann.

    --

    #12270887  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 68,343

    Ich hätt’s jetzt so verstanden, als sei das alles da einfach bei „cool“ mit drin @thelonica – völlig undifferenziert halt. Aber egal, @friedrich hat schon recht, so einem flapsigen Satz sollte nicht so viel Bedeutung beigemessen werden, erst recht, wo ich den Kontext nicht kenne ;-)

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12270919  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

    Beiträge: 12,716

    ich bin da auch echt kein fachmann, aber was einfach nur auf den holzweg führen kann, sind strenge binäre gegenüberstellungen, westlich vs. nicht-westlich, transzendent vs. distinguiert, cool vs. spirituell… kann man machen, führt aber zu nichts. ich habe ja mittlerweile hinlänglich bewiesen, dass der modale jazz von leonard bernstein und blossom dearie erfunden wurde ;-) außerdem war es äußerst distinguiert, aus „my favourite things“ trance-musik zu machen, bzw. maurische einflüsse zuhilfe zu nehmen, um songstrukturen aufzulösen. und dass der hardbop trance-elemente hat (und nicht zu knapp) habe sogar ich hier im forum gelernt…

    --

Ansicht von 15 Beiträgen - 63,406 bis 63,420 (von insgesamt 67,263)

Schlagwörter: 

Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.