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vorgarten
friedrichEin Ausflug in den Bergmannkiez steht sowieso mal wieder an.
Kaum zu glauben aber wirklich wahr: Diesen gelben Klebi habe ich vorhin wieder aus dem Altpapiereimer geholt. Das hatte ich mal in einer schwachen Stunde am Arbeitsplatz als Idee für eine playlist oder sogar einen Blind Fold Test notiert. Das Festival der Tenorgiganten. Ich weiß nicht, ob die alle 1958 noch oder schon im Geschäft waren. Aber ein schönes Spektrum hätte das sicher ergeben. Leider sind meine Wochenenden seit Wochen mit Auf- und Abbau von Möbeln, Auspacken von Kartons und Einräumen von Regalen blockiert, so das weder aus dem einen noch dem anderen je was wurde.
schmusesax deluxe! aber wer ist „da silva“? da fehlt natürlich auch noch paul gonsalves, den ich oben falch geschrieben habe, shame on me. aber vielleicht wird ja doch noch was aus dem bft, wenn die regale aufgebaut sind. und beim nächsten vinylspaziergang durch den bergmannkiez wär ich dabei.
p.s. habe bei der gelegenheit auch noch doris day auf amiga und sogar eine jazztone-10“ der dixieland rhythm kings mitgenommen, letztere natürlich nur wegen des pinken covers:
bei den Dixie Rhythm Kings beruhigst du mich ja – ich hätte die natürlich auch mitgenommen, mich dabei aber etwas wie ein Messy gefühlt… (ist natürlich 50er Retro-Dixie, aber die Bands um Carl Halen und Gene Mayl sind so ein bisschen Geheimtipps in der Ecke… und Resnick und Oxtot an Instrumenten, für die man sie eigentlich nicht kennt, ist doch zumindest interessant). Silva hab ich mir so erklärt, die 1959er Cal Tjader Aufnahmen vielleicht… was ich nicht lesen kann, ist der Name unter Turrentine
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WerbungLateef … und klar ist das Chombo Silva, friedrichs liebster Schmuse-Saxer überhaupt, hätte ich gedacht?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaah, das macht sinn!
die jazztone hat tatsächlich nur 4 euro gekostet, ich habe sie mir aber auch schon angehört und es hat natürlich gar nicht wehgetan
„falsch schreiben“ falsch zu schreiben, muss man auch erst mal bringen. aber ich lass das mal so stehen und werde erst mal wach.
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wenn ich mal die liner notes zu „Tjader goes Latin“ zitieren darf:
[..] Jose „Chombo“ Silva, a Cuban tenor saxophonist with a fine flair for jazz. „Chombo“, incidentally, lists his favorite tenor men as Al Cohn, Stan Getz and Zoot Sims, although his big moist tone and sweeping lyricism [..] suggest elements of Coleman Hawkins and Ben Webster
das klingt jawohl genau nach friedrichs Musik… und wenn man sich den Track dann anhört
wird das mE bestätigt…--
.„Schmusesax“ klingt immer so ein bisschen spöttisch! Hätte ich bis vor ein paar Jahren aber auch so gesagt.
Ja, genau, José „Chombo“ Silva ist gemeint!
„big moist tone and sweeping lyricism“ (frei übersetzt vielleicht: „voller schwüler Ton und schwungvolle Lyrik“) finde ich als Beschreibung schon sehr gut. Vielleicht ist es eine Alterserscheinung, eine Verschiebung des Wahrnehmungsfokus‘, dass ich diese vielschichtig gefühlvollen Saxofonisten lieben gelernt habe. Ich hatte vor einiger Zeit hier mal laut bzw. schriftlich über die körperliche Sinnlichkeit im Spiel von Ben Webster nachgedacht. Schmusigkeit ist eine Facette davon, aber auch nur eine.
Und klar: Diese kleine Liste ließe sich noch erweitern.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)friedrich„Schmusesax“ klingt immer so ein bisschen spöttisch! Hätte ich bis vor ein paar Jahren aber auch so gesagt.
ich hab den begriff von dir!
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Cal Tjader – Last Night When We Were YoungSchmusejazz? Aber sicher… kein Chombo hier zu hören, gar kein Saxophon tatsächlich… aber ich wollt dieses Album von 1975 schon ewig mal anhören, weil Frank Strazzeri es produziert hat, die Streicher arrangiert hat, und Klavier spielt… Eddie Duran an der Gitarre ist der dritte Solist… leider ist der rip auf youtube nicht so gut, wie das Album es verdient hätte… von Alec Wilder gibt es „A Child Is Born“, allerdings sind da scheinbar nur die Lyrics von Wilder, und die hört man hier nicht…. („It was written in 1969 by the jazz trumpeter Thad Jones with lyrics added independently by Alec Wilder after hearing the Thad Jones-Mel Lewis Orchestra perform the instrumental.“)
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.vorgarten
friedrich„Schmusesax“ klingt immer so ein bisschen spöttisch! Hätte ich bis vor ein paar Jahren aber auch so gesagt.
ich hab den begriff von dir!
Hatte ich nicht sogar „Kuscheljazz“ gesagt?
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)ich glaube, man versteht sehr gut, was du meinst. „big moist tone“ und „lyricism“ und „vielschichtige sinnlichkeit“ würde ich ja auch auf tenorsaxer beziehen, die ab den 60ern aufkommen – nicht unbedingt auf ayler oder barbieri, aber shepp natürlich. wie sieht es mit john gilmore aus, der würde noch in die zeit passen? ricky ford? james carter hast du selbst ein paar mal erwähnt. es gibt bestimmt noch andere, die mir gerade nicht einfallen, die balladen mit einem entsprechend sinnlichen ton spielen konnten/können. aber das geht natürlich alles nicht richtung schmuse oder kuschel.
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vorgarten
ich glaube, man versteht sehr gut, was du meinst. „big moist tone“ und „lyricism“ und „vielschichtige sinnlichkeit“ würde ich ja auch auf tenorsaxer beziehen, die ab den 60ern aufkommen – nicht unbedingt auf ayler oder barbieri, aber shepp natürlich. wie sieht es mit john gilmore aus, der würde noch in die zeit passen? ricky ford? james carter hast du selbst ein paar mal erwähnt. es gibt bestimmt noch andere, die mir gerade nicht einfallen, die balladen mit einem entsprechend sinnlichen ton spielen konnten/können. aber das geht natürlich alles nicht richtung schmuse oder kuschel.Shepp und Ayler kenne ich kaum, Barbieri gar nicht. Ricky Ford? Nie gehört! Gilmore müsste ich noch mal nachhören. James Carter ist ein wandelnder Zitatenschatz, der so ziemlich alles, was jemals auf dem Sax gespielt wurde, abrufen kann. Gene Ammons hat auch was sehr kräftiges maskulines, Turrentine steckt mit einem Bein im R&B, Roland Kirk ist noch mal eine ganz andere Nummer. Da gibt es sehr viel verschiedenes zu hören und entdecken. Aber wie gesagt, die Kartons und Regale warten.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
Ellery Eskelin gehört auch in die Liste, z.B. mit The Sun Died--
.„moist tone“ klingt jetzt, pardon, bisschen schlüpfrig.
hier noch ein richtiger Tipp, nicht so Wilde wie Shepp oder Ford:
Chu Berry (1908-1941) mit „Ghost of a Chance“
Trivia: Charlie Parker gab seinem ersten Sohn als zweiten Vornamen „Leon“ – so hiess Berry richtig.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaredbeansandrice
Ellery Eskelin gehört auch in die Liste, z.B. mit The Sun Died
Das ist natürlich super! Aber schon etwas atypisch für Eskelins Schaffen insgesamt? Ich höre allerdings das klanglich recht spröde Trio mit Weber/Griener (zwei Alben auf Intakt) als eine Art Fortsetzung … das ist aber mehr Swing-Revival als Balladenkunst:
https://eskelinwebergrienerintakt.bandcamp.com/track/shreveport-stompBereitete mir auch live viel Freude!
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Cal Tjader Sextet – A Night At The Blackhawkmit Chombo Silva, Mongo Santamaria, Vince Guaraldi, Willie Bobo und Al McKibbon – rückblickend einer ziemlichen Allstar Besetzung
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.Bei dem Cover (ziemliche Sternstunde, das Album!) muss ich immer an den Kumpanen aus der Schedelschen Weltchronik denken:
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Schlagwörter: Ich höre gerade..., It's about the melody stupid, Jazz, Tagebuch
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