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vorgarten
ich glaube, man versteht sehr gut, was du meinst. „big moist tone“ und „lyricism“ und „vielschichtige sinnlichkeit“ würde ich ja auch auf tenorsaxer beziehen, die ab den 60ern aufkommen – nicht unbedingt auf ayler oder barbieri, aber shepp natürlich. wie sieht es mit john gilmore aus, der würde noch in die zeit passen? ricky ford? james carter hast du selbst ein paar mal erwähnt. es gibt bestimmt noch andere, die mir gerade nicht einfallen, die balladen mit einem entsprechend sinnlichen ton spielen konnten/können. aber das geht natürlich alles nicht richtung schmuse oder kuschel.
Shepp und Ayler kenne ich kaum, Barbieri gar nicht. Ricky Ford? Nie gehört! Gilmore müsste ich noch mal nachhören. James Carter ist ein wandelnder Zitatenschatz, der so ziemlich alles, was jemals auf dem Sax gespielt wurde, abrufen kann. Gene Ammons hat auch was sehr kräftiges maskulines, Turrentine steckt mit einem Bein im R&B, Roland Kirk ist noch mal eine ganz andere Nummer. Da gibt es sehr viel verschiedenes zu hören und entdecken. Aber wie gesagt, die Kartons und Regale warten.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)