Ich höre gerade … Jazz!

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  • #12242169  | PERMALINK

    vorgarten

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    hattest du tony bennett eigentlich nochmal vertieft in unserer vokaljazzphase, @gypsy-tail-wind? ich komme nicht so gut auf ihn klar, obwohl er wirklich ein tolles rhythmusgefühl hat. eine komische männliche inbrunst, da gibt es wenig nuancen oder feinheiten, gleichzeitig schmalzig und machohaft, wobei ich aber immer das gefühl habe, dass er ein total sympathischer typ war. klang als junger sänger schon etwas altherrenhaft, bzw. es gibt nichts jugendliches in seiner performance. wie hört @atom ihn z.b. im vergleich zu sinatra?

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    #12242177  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    vorgartenhattest du tony bennett eigentlich nochmal vertieft in unserer vokaljazzphase, @gypsy-tail-wind? ich komme nicht so gut auf ihn klar, obwohl er wirklich ein tolles rhythmusgefühl hat. eine komische männliche inbrunst, da gibt es wenig nuancen oder feinheiten, gleichzeitig schmalzig und machohaft, wobei ich aber immer das gefühl habe, dass er ein total sympathischer typ war. klang als junger sänger schon etwas altherrenhaft, bzw. es gibt nichts jugendliches in seiner performance. wie hört @atom ihn z.b. im vergleich zu sinatra?

    Jein, ich hörte fast alles, was da ist, nochmal an, aber vertieft kann ich deshalb nicht sagen, weil davon auch nur mässig viel angekommen ist. Angehört hatte ich schon einiges und mit das beste unter den fünf Alben aus dem kleinen „Original Album Classics“-Set gefunden. Das geht mit „The Beat of My Heart“ los (und netterweise auch mit der Version inkl. Bonustracks), es folgen „Left My Heart in San Francisco“, „I Wanna Be Around“ (mit ein paar Stücken von „This Is All I Ask“ als Bonus), „If I Ruled the World: Songs for the Jet Set“ und „The Movie Song Album“. Auf letzterem gibt es quasi ein Pianisten-Konzept wie beim ersten mit den Drummern: Tommy Flanagan, Lou Levy und Jimmy Rowles ersetzen für einmal Sharon. Dann habe ich ein paar Piraten-Sets gehört (die drei Alben mit Frank de Vol und die zwei mit Ralph Burns, den Twofer mit „Sings for Two / Sings a String of Harold Arlen“), das tolle 1962er Carnegie Hall-Konzert … auch die Alben mit Basie, Brubeck (1962 im White House) und Evans liefen wieder. Ich glaub das beste fand ich die ersten beiden im Albums-Set – und die Aufnahmen mit Evans, die sich mir nach atoms Fürsprache nochmal neu erschlossen haben. Ansonsten bleibt mein Favorit wohl „Basie/Bennett – Count Basie and His Orchestra Swings / Tony Bennett Sings“ (Basies Roulette-Album, das ich sehr viel besser finde als das Bennett/Columbia „In Person“).

    Das mit „total sympathisch“ (was man von Sinatra ja echt nicht sagen kann) teile ich, bis zum Schluss, er war auch auf Social Media präsent und wirkte irgendwie völlig normal, sehr liebenswert mit seiner Frau und ihrem Hündchen, in der Küche beim Italienisch kochen und so … klar ist das auch eine Inszenierung, ab als hartes Arschloch kriegst Du das kaum so gut und elegant hin.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12242221  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    Red Allen, Kid Ory & Jack Teagarden – At Newport

    gestern hab ich meinem Sammeltrieb für einmal widerstanden… es gab die gleiche schöne japanische Ausgabe, die ich schon von der Braff/Henderson aus der „At Newport“ Serie hab, nicht nur von dieser Platte hier sondern auch von der Turk Murphy / George Lewis… und obwohl sowohl Lewis als auch Murphy eigentlich Künstler sind, die ich fast immer stehenlasse, fiel es hier doch schwer… das Red Allen Album ist ein bisschen lärmig, aber schon sehr gut, leider ist Teagarden nur auf einem Teil der zweiten Seite zu hören (und Ory auf einem noch kleineren Teil)

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    #12242243  | PERMALINK

    atom
    Moderator

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    Beiträge: 21,895

    vorgartenhattest du tony bennett eigentlich nochmal vertieft in unserer vokaljazzphase, @gypsy-tail-wind? ich komme nicht so gut auf ihn klar, obwohl er wirklich ein tolles rhythmusgefühl hat. eine komische männliche inbrunst, da gibt es wenig nuancen oder feinheiten, gleichzeitig schmalzig und machohaft, wobei ich aber immer das gefühl habe, dass er ein total sympathischer typ war. klang als junger sänger schon etwas altherrenhaft, bzw. es gibt nichts jugendliches in seiner performance. wie hört @atom ihn z.b. im vergleich zu sinatra?

    Im Vergleich zu Sinatra bin ich mit Tony Bennetts Werk weniger vertraut; ich kratze lediglich an der Oberfläche. Deine Beschreibungen zu seiner Stimme in jungen Jahren finde ich jedoch äußerst nachvollziehbar und treffend. Insgesamt berührt mich Sinatras Gesang deutlich stärker als der von Bennett, im Gegensatz zur Symphathieverteilung.

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    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #12242401  | PERMALINK

    vorgarten

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    danke euch – ich glaube da sind wir uns wohl insgesamt ziemlich einig.

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    #12242417  | PERMALINK

    vorgarten

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    marian mcpartland plays the music of alec wilder (1973)

    tolles programm, einerseits mit unbekannten stücken, die er für sie geschrieben hat, dann mit ein paar definitiven intrumentalversionen (p, p/b-duos, trio) seiner klassiker, aber auch mit ein paar überraschungen: trouble is a man im bossa-rhythmus z.b.
    das album ist auch im twofer CONTRASTS enthalten.

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    #12242419  | PERMALINK

    thelonica

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    EARL HINES – Blues in Thirds

    Die Version von „Sweet Lorraine“ gegen Ende finde ich gut, der erste Teil mit Gesang wirkt eher straight, dann irgendwann weiß man nicht, ob das schon das nächste Stück ist…. „Stanley’s Dance“ kommt danach aber noch, und das klingt wirklich so, als er hätte sich kurz vorher was ausgedacht, um damit den Produzenten (allerdings hat hier wohl Alan Bates produziert) zu überraschen. Die LP (Hines solo) erschien auch bei Black Lion, höre ich allerdings noch über YT.

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    #12242583  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Jazz Jamboree ’66 Volume 1 – Vol. 29 aus der hervorragenden Reihe „Polish Radio Jazz Archives“. Duos von Mal Waldron (fünf, mit ca. 42 Minuten eigentlich ein ganzes Album) und Jan Garbarek (eins) mit Kurt Lindgren, ein Duo von Karin Krog mit Waldron und drei Stücke im Trio Krog/Garbarek/Lindgren, aufgenommen im Oktober 1966 in Warschau.

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    #12242585  | PERMALINK

    asdfjkloe

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    der Norweger mit einem neuen Album:

    LAGE LUND – Most Peculiar

    Lage Lund (guitar)
    Sullivan Fortner (piano)
    Matt Brewer (bass)
    Tyshawn Sorey (drums)

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    #12242677  | PERMALINK

    redbeansandrice

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    ich hätte mir „Most Peculiar“ irgendwie doch besser gewünscht, so bleibt mE das letzte Melissa Aldana Album klar der grosse Wurf von Lund/Fortner… und in zwei, drei Monaten kommt das neue Aldana Album mit Lund raus…

    Jack Teagarden – Shades Of Night

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    #12242775  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy-tail-wind
    Jazz Jamboree ’66 Volume 1 – Vol. 29 aus der hervorragenden Reihe „Polish Radio Jazz Archives“. Duos von Mal Waldron (fünf, mit ca. 42 Minuten eigentlich ein ganzes Album) und Jan Garbarek (eins) mit Kurt Lindgren, ein Duo von Karin Krog mit Waldron und drei Stücke im Trio Krog/Garbarek/Lindgren, aufgenommen im Oktober 1966 in Warschau.

    das ist alles ziemlich super, oder?

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    #12242791  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Ja, Waldron erwartungsgemäss … und Krog (die als erstes nicht „Mood Indigo“ wie angegeben sondern „Sweet Lorraine“ singt – hab’s grad bei Discogs in die Kommentare geschrieben, Tracklisten müssen dort ja falsch bzw. exakt wie auf dem Cover bleiben) … und Garbarek quasi noch so halb im Hard Bop ist schon faszinierend zu hören.

    Bin jetzt bei Runde 2 (Post aus Polen heute ;-) ):

    Hier gibt’s zum Einstieg zehn meist kurze Stücke der Swingle Singers (u.a. mit Christiane Legrand), die von Guy Pederson (b) und Daniel Humair (d) begleitet werden. Dann folgen zwei Stücke vom Lou Bennett Trio (mit Philip Catherine und Franco Manzecchi) und zum Abschluss ein längeres Stück vom Quartett von Zbigniew Namyslowski (Adam Matyszkowicz, Janusz Kozlowski und Czeslaw Bartkowski).

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    #12242897  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Vol. 3 gab’s gestern auch noch – für mich natürlich die attraktivste der drei, weil es da mittendrin einen fast halbstündigen (Medley-)Block mit Eje Thelin und Barney Wilen gibt (Palle Danielsson/Billy Brooks), davor vier Stücke mit Stuff Smith (Jan Hammer, Lindgren und Manzecchi – eine Pick-Up-Band also), danach ein Stück vom Gromin-Garanian Quartet (mir völlig unbekannt: Georgij Garanian-as, Mikolay Gromin-g, Adolf Satanowski-b, Aleksandr Gorietkin-d) und zuletzt noch eine Art polnische All-Star-Band mit tschechischem Gast: Jan „Ptaszyn“ Wroblewski, Tomasz Stanko, Hammer, Jacek Bednarek und Grzegorz Gierlowski. Leider bleibt der Thelin/Wilen-Block vom ersten Eindruck her etwas hinter den – hohen, klar – Erwartungen.

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    #12242937  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy-tail-wind Jazz Jamboree ’66 Volume 1 – Vol. 29 aus der hervorragenden Reihe „Polish Radio Jazz Archives“. Duos von Mal Waldron (fünf, mit ca. 42 Minuten eigentlich ein ganzes Album) und Jan Garbarek (eins) mit Kurt Lindgren, ein Duo von Karin Krog mit Waldron und drei Stücke im Trio Krog/Garbarek/Lindgren, aufgenommen im Oktober 1966 in Warschau.

    das mit dem falschen titel war mir ja auch aufgefallen. und garbarek hatte ich bereits im postbop gehört, ziemlich beeindruckend.

    bei mir gestern nach sehr viel tindersticks ein kurzer wiederholungsbesuch hiervon:

    coleman hawkins, at ease (1960)

    ich weiß nicht, wie viele versionen von „while we’re young“ ich in den letzten tagen und wochen gehört habe (über 100 auf jeden fall), auch das mir vorher quasi unbekannte „trouble is a man“ könnte ich jetzt mitsingen, aber was hawkins da nochmal rausholt, ist wirklich beeindruckend. bei ihm geht es um so viel mehr als um trademarks, um die gefundene eigene stimme, er ist (flanagan auch, wer das hier im einzelnen arrangiert hat, weiß ich ja gar nicht) so intensiv mit dem musikalischen material im kontakt, dass er zwangsläufig auf was neues kommt. das scheint mir eine qualität zu sein, die irgendwann verloren ging, es war wahrscheinlich das, was jarrett dann im standard trio nochmal interessiert hat: die selbstgenügsamkeit der melodie so unter spannung zu setzen, dass sie wieder brenzlig wird, ohne sie zu verbiegen oder ihr anders gewalt anzutun.

     

    --

    #12242945  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    vorgarten

    gypsy-tail-wind

    Jazz Jamboree ’66 Volume 1 – Vol. 29 aus der hervorragenden Reihe „Polish Radio Jazz Archives“. Duos von Mal Waldron (fünf, mit ca. 42 Minuten eigentlich ein ganzes Album) und Jan Garbarek (eins) mit Kurt Lindgren, ein Duo von Karin Krog mit Waldron und drei Stücke im Trio Krog/Garbarek/Lindgren, aufgenommen im Oktober 1966 in Warschau.

    das mit dem falschen titel war mir ja auch aufgefallen. und garbarek hatte ich bereits im postbop gehört, ziemlich beeindruckend.

    Hatte nicht in den Krog-Thread geguckt, pardon :-)

    Und ja, Garbarek ist in dem Rahmen hier echt gut – für mich das erste Mal und eine ziemliche Überraschung!

    Ich höre gerade die eine effektive Neuheit aus Teil 2 der Post aus Polen (die anderen Alben sind nachträgliche „Legalisierungen“ von Jerzy Milian, Andrzej Kurylewicz und Andrzei Trzaskowski):

    Jan „Ptaszyn“ Wroblewski Quartet – Flyin‘ Lady (Polish Jazz Vol. 55) | Wroblewski am Tenorsax mit Marek Blizinski (g), Witold Szcuzrek (aka Vitol Rek) (b) und Andrzej Dabrowsi (d). Die Reissue-Reihe von Warner Polen (ca. 2017/18) ist echt schön gemacht, Digipacks mit zwei Klappen und eingeklebtem Booklet (durch die zwei Klappen gut geschützt) mit vielen Fotos und längeren Texten in Polnisch und Englisch. Muss mal gucken, was da noch von Interesse ist (neben den schon genannten habe ich aus der Reihe nur das „Polish Jazz Quartet“ auch mit Wroblewski und Namyslowskis „Winobranie“, einige Alben – v.a. von Stanko, zudem „Astigmatic“ und das superbe Namyslowski Quartet – habe ich in früheren Ausgaben).

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