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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,938
gypsy-tail-wind
CD 2, die erste der drei aus dem Pit Inn, 29. März 1994
Schatzkisterl 🤓 ….
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WerbungThe Necks – Aquatic (mit Stevie Wishart)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDie Like a Dog – Fragments of Music, Life and Death of Albert Ayler
Peter Brötzmann, Toshinori Kondo, William Parker, Hamid Drake--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaeric revis, kris davis, andrew cyrille, city of asylum (2012)
jetzt bin ich in der jüngeren zeit und bei dem trio, das mir vor genau 10 jahren nochmal neu die ohren für dieses format geöffnet hat. da waren die aufnahmen und damit auch das erste aufeinandertreffen von davis mit revis und cyrille schon 2 jahre her und das trio quasi eingespielt, was hier noch nicht der fall ist. kris davis hat zwar ihre ohren quasi überall, aber das ist trotzdem volles risiko – mit der interessanten ausnahme einer jarrett-komposition, „prayer“ (von DEATH AND THE FLOWER), für das metrum und harmonien beibehalten werden und das einen ruhepol im ansonsten völlig freien spiel bildet. kleine strudel, phasen von eingerasteten figuren, dann wieder ein paar fragen. wie der bassist, der sich im illustren spektrum von marsalis quartet, brötzmann trio, steve coleman und avishai cohen bewegt, so früh darauf gekommen ist, dass er für davis ohne vorheriges zusammenspiel sofort ein studio buchen sollte, würde ich ihn gerne mal fragen. ethan iversons launige liner notes verraten dagegen, dass er mit dieser art von musik wirklich überhaupt nichts anfangen kann.
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vijay iyer, stephan crump, marcus gilmore, accelerando (2012)
neue runde rollen & stolpern. großes anschwellen zu beginn (das ist auch schon aus dem UNEASY-zusammenhang), dann wird es magisch, heatwave und michael jackson, in dem die positionen von klavier, bass & schlagzeug völlig neu definiert werden. was passiert da bloß auf der hi-hat? wenn man nicht mehr bei „human nature“ mitsummen kann, kickt es plötzlich. und alice coltrane findet über den großneffen in die neuere klavierliteratur (vom großcousin von roy haynes begleitet). verlangsamen, beschleunigen, dabei die umherfliegenden teilchen verbinden. ein smarter kraftklotz von klaviertrio.
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sachie matsushita, vitold rek, erwin ditzner, free (2015)
das passt jetzt sehr gut, dekonstruierte grooves, freies spiel und ungewöhnliche schlagzeugstimmungen, manchmal vielleicht zu fein auf der klavier- und zu grob auf der drums-seite, aber das fügt sich relativ aufregend zusammen. ich hatte damals die ehre, liner notes zu schreiben, weiß aber eigentlich nichts über matsushita (nur, dass sie mit den liner notes zufrieden war), deren spiel ich durchgehend beeindruckend finde. sehr viele farben aber auch vom bass, fällt mir gerade auf (die aufnahme aus dem loft ist außergewöhnlich detailreich), rek hat vorher mit stanko, tchicai und mariano gespielt und ist heute musikhochschullehrer in mainz.
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gypsy-tail-wind
The Necks – Aquatic (mit Stevie Wishart)bei mir jetzt auch mal wieder, und vor allem part 1 ist viel besser als ich es in erinnerung habe. hat ja alles einen sehr gleichmäßigen fluss, zu dem immer wieder neue akzente kommen, aber der fluss ist eben ziemlich toll. es passiert wirklich nicht viel, aber es bleibt die ganze zeit atmosphärisch.
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Bei mir lief neulich nochmal das Sanchez/Formanek/Hart Trio – war aber nach dem erneuten Sorey-Flash irgendwie unpassend.
Ist „Aquatic“ das Album, wo sie ihre „Form“ (nicht im Sinn von „Leistung“) gefunden haben?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windBei mir lief neulich nochmal das Sanchez/Formanek/Hart Trio – war aber nach dem erneuten Sorey-Flash irgendwie unpassend.
kommt alles noch dran bei mir.
gypsy-tail-windIst „Aquatic“ das Album, wo sie ihre „Form“ (nicht im Sinn von „Leistung“) gefunden haben?
möglicherweise. ich muss halt SEX und NEXT nochmal hören
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,938
The Super Jazz Trio „The Standard“ (Baystate) 1980 .. hier geben Tommy Flanagan + Reggie Workman + Joe Chambers keinesfalls „den Hut ab“, sondern nutzen die vorliegenden (geradezu luxuriösen) Produktionsbedingung und legen einen fidelen „Standard“ für das Piano Trio der frühen 80er fest …. mag der Gruppename übertrieben wirken, aber es trifft die Sache ziemlich auf den Punkt ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)gypsy-tail-wind
vorgarten
gypsy-tail-wind
Die Pi-CD ist jetzt da … das hat sich im Lauf der Monate zu einem der Lieblingsalben der letzten Jahre gemausert. Ich glaub so unerwartet, so eindeutig und in so kurzer Zeit passierte mir das zuletzt im Winter 2014/15 mit D’Angelos „Black Messiah“ (das bis heute alle paar Wochen mal läuft) – vielleicht ist die dunkle Färbung der Musik eine Parallele zwischen den beiden Alben.
geht mir ganz genau so (minus d’angelo), ein wirklich erstaunliches album. meine cd (endlich) kommt heute, ich freue mich sehr darauf, sie am ende meiner aktuellen reise nochmal zu hören – und auf das neue album freue ich mich natürlich auch. über diese merkwürdige herausbringungsgeschichte von MESMERISM wüsste ich gerne näheres.
Und jetzt läuft das gleich wieder … dieser Moment im Opener, wenn der Beat nach etwas über einer Minute allmählich einsteigt und nach diesem simplen aber unglaublichen Build-Up des Klaviers nach 1:15 oder so richtig kickt – das ist pure Ekstase! Und an der Stelle (so ab 1:35), wenn das Thema kommt, muss ich immer an „Nature Boy“ denken – dabei ist das ja in Stück von Horace Silver („Enchantment“), der als Komponist jenseits seiner drei Gassenhauer eh total unterschätzt ist. Ich hab dank dem physischen Tonträger und der Möglichkeit, das so richtig laut und bass-y hören zu können gerade nochmal ein gutes Stück mehr Freude daran, als eh schon!
Ich dachte es wird nichts mehr daraus, aber jetzt habe ich sie auch.
Sensationell! Deine Beschreibung passt genau.vorgarten
gypsy-tail-windIst „Aquatic“ das Album, wo sie ihre „Form“ (nicht im Sinn von „Leistung“) gefunden haben?
möglicherweise. ich muss halt SEX und NEXT nochmal hören
„Sex“ hörte ich ja vor ein paar Wochen, „Next“ kenne ich nicht … von den Alben, die ich jetzt angehört habe, ist „Aquatic“ das erste, bei dem ich die Band so wahrnehme, wie ich sie kenne. Deine ersten Zeilen im Post zu „Next“ lesen sich halt auch so, als sei das noch anders:
http://forum.rollingstone.de/foren/topic/the-necks-minimal-jazz-from-down-under/page/3/#post-9096999--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDas hier ist ein Vaughan-Paket, um das ich schon länger kreise – vor ein paar Wochen liefen stets spät Abends Auszüge daraus:
So ganz dahinter kam ich nicht, aber das liegt hier bestimmt auch an der Form, die für das abgebildete 2-CD-Set von 2013 in Session-Reihenfolge umgebaut ist … wogegen ich ja nichts einzuwenden habe, ist dann halt aber als „Album“ schon etwas schwierig. Los geht es mit sechs Stücken von einer zuvor unveröffentlichten Session vom 13. August 1979 mit Arrangements von Benny Carter – was natürlich per so schon mal super ist. Es gibt eine grosse Band mit Streichern, Hörnern, Harfe, Bill Green an reeds und Flöte, Jimmy Rowles, John Collins, Andy Simpkins und Grady Tate, Zoot Sims ist als Solist am Tenorsax dabei, Buddy Collette wirkte als „contractor“, Carter hat arrangiert und dirigiert. Angeblich hat Vaughan für die Session deswegen kein grünes Licht gegeben, weil Carter sich weigerte, ihren damaligen Ehemann, Trompeter Waymon Reed, ebenfalls als Solisten zu featuren (steht im Booklet, das bei Discogs komplett vorliegt, auf Seite 5 ganz oben). Neben grossen Klassikern („Sophisticated Lady“, „In a Sentimental Mood“, „Lush Life“, „Solitude“ und „Day Dream“) gibt es auch eine rarere Nummer („Tonight I Shall Sleep (With a Smile on My Face)“). Die Arrangements sind super, Sims und Rowles glänzen, Vaughan ist klasse … schade, dass das damals nicht erscheinen konnte! Sims hat es irgendwie drauf, in einer Phrase fast wie der reife Stan Getz zu klingen, und in der nächsten den so anderen Sound von Ben Webster heraufzubeschwören.
Zwei und drei Tage später (am Tag der Pause dazwischen nahm Sims das ebenfalls von Carter arrangierte eigene Ellington-Album „Passion Flower“ auf) war man erneut im Studio, jetzt mit einer Combo aus Reed, J.J. Johnson, Sims und Frank Wess (beide ts), Rowles, Joe Pass, Simpkins und Tate. Und schon wurden neue Takes von „Sophisticated Lady“, „Solitude“ (Johnsons Obbligato ist umwerfend – er lässt sein Instrument beinah vokal werden, aber eben doch nicht – er ist ja schliesslich J.J. Johnson, der eleganteste Posaunist aller Zeiten) und Day Dream“ mit einem schönen Solo von Reed an der offenen Trompete (15. August) eingespielt, und am Tag drauf (ohne Johnson und Sims) dann zwei neue Stücke, „All Too Soon“ (mit Wess, der den Part von Webster übernimmt, der dabei war, als Vaughan den Song 1947 erstmals aufnahm) und „What Am I Here For?“ (mit Reed an der gedämpften Trompete). Letzteres ist eins meiner liebsten Stücke von Ellington, zumindest instrumental. Die Lyrics schrieb viel später Frankie Laine, doch Vaughan singt sie am Ende nicht wie geschrieben sondern wiederholt statt der letzten Zeile noch einmal die erste – womit die Frage unbeantwortet bleibt.
Am 27. August war Vaughan wieder im Studio, mit Reed, Johnson, Sims, Wess (ts/fl), Frank Foster (ts), Rowles, Pass, Simpkins, Roy McCurdy und Tate. Oder sitzt Mike Wofford am Klavier, wie die Liner Notes zumindest für „Mood Indigo“ nahelegen? Sonst entstanden bei der Session eine Version von „I’m Just a Lucky So and So“, bei der Reed die alte Ellington-Plunger-Tradition aufleben lässt, „Chelsea Bridge“ (ohne Worte, Vaughan liess sich vom Ton von Johnny Hodges inspirieren) und „I Didn’t Know About You“.
Die zwei folgenden Sessions entstanden in New York am 12. und 13. September 1979 mit einer Big Band unter Billy Byers (u.a. mit Reed, Jon Faddis, Ernie Royal, Urbie Green, Britt Woodman, Foster, Wess, Danny Bank, Wofford, Bucky Pizzarelli und als feste Werte Simpkins und Tate, am zweiten Tag gibt’s dann nur noch Reed, Wess, Bank und Eddie Daniels, die Rhythmusgruppe und zudem einige Streicher). Je vier Stücke wurden aufgenommen, „I Let a Song Go Out of My Heart“, „Black Butterfuly“ (wahnsinnig schön!), „In a Mellow Tone“ und „It Don’t Mean a Thing (If It Ain’t Got That Swing)“ am ersten, neue Versionen von „In a Sentimental Mood“, „Lush Life“ und „Tonight I Shall Sleep“ sowie an dritter Stelle „I Got It Bad (And That Ain’t Good)“ am zweiten Tag. Die Remakes finde ich von den Arrangements her weniger interessant als die Carter-Versionen – aber es gibt auch hier zahlreiche Highlights, z.B. Vaughans Gesang in „I Got It Bad“, wo auch Reed an der offenen Trompete ein schönes Solo beisteuert. Und Wofford macht am Klavier einen hervorragenden Job.
Zurück in Hollywood folgt im Januar eine Session, bei der ein einziges Stück aufgenommen wird, und zwar mit einer Blues-Band: Eddie „Cleanhead“ Vinson spielt Altsax und singt mit Vaughan in „Rocks in My Bed“, Lloyd Glenn, Pee Wee Crayton, Bill Walker und Charles Randall vervollständigen die Band.
Abgeschlossen wurden die Aufnahmen einen Tag später erneut in Hollywood mit Mike Wofford und Joe Pass, im intimen Trio also, wie Vaughan in ihrer Roulette-Zeit es schon in zwei anderen Besetzungen (Jimmy Jones und Harry Edison auf „The Divine One“, Barney Kessel und Joe Comfort auf „Sarah + 2“) mit maximalem Effekt genutzt hatte.
Tolle Aufnahmen, die vielleicht wirklich besser nicht am Stück gehört werden sollten … keine Ahnung, da gibt es ja unterschiedliche Wege. Auf den ursprünglichen LPs fehlen halt die sechs schönen Carter-Arrangements, es gibt stattdessen nur die Combo- und Byers-Remakes. Die meisten Combo-Stücke plus die Hälfte der Big-Band-Stücke finden sich auf dem ersten Album, ein paar Combo-Stücke, die drei im Trio und die zweite Hälfte der Big-Band-Stücke landeten auf Album Nummer 2.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaFreut mich zu lesen @kurganrs
– der Dank gebührt @vorgarten, wegen dessen wiederholter Erwähnung ich das Album überhaupt erst angehört hatte (die längste Zeit nur als Stream via Bandcamp).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
The Swingin‘ Sounds of the Jazz Makers--
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Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
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