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AutorBeiträge
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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redbeansandrice
Hoagy Sings Carmichael ewig nicht gehoert…
Aka „Hoagy Meets The West Coast All-Stars“ …. scheen ….
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Beverly Kenney – Come Swing With Medas zweite der drei Roost Alben von Kenney… Konzept war immer, sie mit irgendwem zusammenzubringen, beim ersten Album Johnny Smith, hier ein groesseres Lineup mit Studiogroessen (Julius Watkins, Danny Bank, Milt Hinton, Nick Travis, Billy Bauer und einige mehr) und komplexen Arrangements von Ralph Burns…
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Beverly Kenney – Sings With Jimmy Jones And „The Basie-Ites“das dritte und letzte Roost-Album, man versucht sie mit einer neuen Haarfarbe (rot) und einer anderen Art Band (swingend) besser am Markt zu platzieren… ich kann Kenney sehr viel besser hoeren als fast alle anderen Jazzsaengerinnen, aber fuerchte doch, dass es kein einziges so richtig richtig gutes Album von hier gibt… ist aber noch zu frueh um sich da sicher zu sein. Die ersten drei laufen jedenfalls alle munter durch, sind aber nicht richtig richtig super… (note to self: das Barbara Lea Album mit Johnny Windhurst auf keinen Fall vergessen fuer drueben)
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Beverly Kenney sings for Playboysdas vierte Beverly Kenney Album in drei Jahren, es gibt ein neues Label (Decca), eine neue alte Haarfarbe, einen dubiosen neuen Sponsor… die Begleitung ist sehr viel sparsamer als auf den Roost Alben, nur Ellis Larkins (p, celesta) und Joe Benjamin (b)… gefaellt mir gut… die Songauswahl gefiel mir auf manchen der anderen Alben aber besser. Stell dir vor du bist tot und die einzigen Filmaufnahmen, die von dir existieren, zeigen dich als Blondine vor einem flackernden Kamin waehrend Hugh Hefner neben dir dummes Zeug redet…
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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Wenn eine geschätzte Sängerin in der „Blüte des Schaffens“ eine Duoscheibe mit einem sehr famosen Bassisten aufnimmt darf wohl der Begriff Glücksfall strapaziert werden ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)redbeansandrice
Beverly Kenney sings for Playboys
das vierte Beverly Kenney Album in drei Jahren, es gibt ein neues Label (Decca), eine neue alte Haarfarbe, einen dubiosen neuen Sponsor… die Begleitung ist sehr viel sparsamer als auf den Roost Alben, nur Ellis Larkins (p, celesta) und Joe Benjamin (b)… gefaellt mir gut… die Songauswahl gefiel mir auf manchen der anderen Alben aber besser.Geht mir ähnlich … finde die kargen Alben tendentiell am besten – aber es ist wohl auch für mich keins dabei, das ernsthaft für eine Bestenliste in Frage kommt.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
Beverly Kenney – Born to be Blueman versucht es nochmal mit einer anderen Haarfarbe, generell einem anderen optischen Konzept – weniger jungshaft / Beatnik… in der Szene war sie ja eigentlich zu Hause, irgendwie… in den gruseligen Memoiren ihres damaligen Partners gibt es viel von diesem Hin und Her zwischen der Glitzerwelt des Kaufhauses, in dem er arbeitet, und der Szene im Greenwich Village, zu der er gern gehoert haette … sie hat sich hier endlich bequatschen lassen, das mitzumachen, was damals eine ganz teure Produktion war, Streicher, Oboisten, Harfen, Bongos… Dinge, die sie angeblich gehasst hat… Optisch duerfte das auch ungefaehr die Zeit ihres Fernsehauftritts bei Hugh Hefner gewesen sein… irgendwie der Hoehepunkt ihres Ruhms, aber psychisch war sie wahrscheinlich schon auf dem absteigenden Ast (wenn man dem Buch glauben darf + wir sind im letzten Lebensjahr), das Nachfolgealbum wurde schon mit Therapeuten im Studio aufgenommen und erschien posthum…
hier ist nochmal ein Zitat ueber Kenneys damaligem Partner, Mort Lowenstein aus der New York Times vom 19. November 1978, fast 20 Jahre spaeter, geschrieben von Anatole Broyard, einem Bekannten aus der Zeit mit Kenney… eine Welt, die es so nicht mehr gibt (und ich vermiss sie zB nicht)… `Mort put his feet up on the desk and watched his stunning secretary water the flowers in his office. “The difficulty,” he mused, “is not how to understand beauty, but how to be able to stand it.”‘
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Beverly Kenney – Like Yesterdaydas letzte Album, die Haelfte der zeitgenoessischen Rezensionen wusste schon, dass sie tot war (April 1960, selbstgewaehlt), die andere nicht… die Haarfarbe ist blond wie beim letzten Album, das Cover erinnert mich, so kurz nach Weihnachten, an das Intro zum Kleinen Lord, wo man auch mit so kruden Zeichnungen in das New York der Vorzeit gefuehrt wird, und wo die Mutter des kleinen Lord aehnlich hochnaesig durchs Pack laeuft… Natuerlich hat das Cover auch was mit dem Konzept hinter dem Album zu tun: Kenney singt hier Hits aus dem New York von 20 Jahre frueher, Sentimental Journey, And the Angels Sing und mehr… der Downbeat Review meinte, sinngemaess, man wuerd hier schon hoeren, dass sie eigentlich keine Lust mehr hatte … kann absolut sein, auch wenn die Stimme immer noch super ist… Mein Bauchgefuehl mit dem Album ist, dass hier manche Kraefte gesagt haben „wir wollen unbedingt wieder mehr Jazz“ und andere sagten „vielleicht nehmen wir dann Jazz aus der Zeit, als noch jeder Jazz mochte“… Habenseite: die Band ist super, der Pianist Stan Free hat sie zusammengestellt, Chuck Wayne, Ed Shaughnessy sind immer dabei, Eddie Bert, Jerome Richardson, Johnny Rae… jemand der aus rechtlichen Gruenden nur „a trumpeter“ heisst … kompetente Leute jedenfalls… von der Band her ist das hier also wieder naeher am ersten Album mit Johnny Smith dran, als an den Alben dazwischen…
ich haett Kenney das eine richtig tolle Album wirklich gegoennt… so kann man sagen, dass sie auch unter sehr widrigen kommerziellen und psychischen Umstaenden sechs Alben aufgenommen hat, die voellig ok sind, und teilweise viel besser… hat auch nicht jeder.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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redbeansandrice
Beverly Kenney – Born to be Blue …. hier ist nochmal ein Zitat ueber Kenneys damaligem Partner, Mort Lowenstein aus der New York Times vom 19. November 1978, fast 20 Jahre spaeter, geschrieben von Anatole Broyard, einem Bekannten aus der Zeit mit Kenney… eine Welt, die es so nicht mehr gibt (und ich vermiss sie zB nicht)… `Mort put his feet up on the desk and watched his stunning secretary water the flowers in his office. “The difficulty,” he mused, “is not how understand beauty, but how to be able to stand it.”‘
😁😇 ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)vielen dank für die texte zu den kenney-alben, kannte das alles nicht.
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maya angelou, miss calypso (1956)
das ist wirklich irre, natürlich surft das auf einer modewelle, aber es ist so reduziert arrangiert (nur bongo und manchmal gitarre), das es eigentlich schon wie ein panafrikanisches empowerment-album klingt. souveräne, coole delivery, nimmt nina simone vorweg, aber eigentlich auch bluesongo und jungoso von sonny rollins, das ganze zeitgleich zu lincolns debüt, auch auf liberty. ich hätte vorher gesagt, dass die beiden sich zeitgleich politisiert haben, aber hier bei angelou hört man schon ein anderes selbstbewusstsein, durch die autodidaktische literarische bildung gefiltert, aber ich finde es auch musikalisch sehr spannend, es ruft eigentlich schon nach einem remix.
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ein Maya Angelou Album von 1956… krass, hatte ich ueberhaupt nicht auf dem Schirm, dass es sowas geben koennte… wird angehoert
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.und das ist das original:
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Dizzy Gillespie Sonny Stitt Sonny Rollins – Sonny Side Up
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Meine nächste Sendung auf Radio Stone FM: 11.09.2025, 20:00 Uhr: My Mixtape #168 - 2004, Pt. 1 Schwache Menschen rächen, starke Menschen vergeben, intelligente Menschen ignorieren - Albert EinsteinDen Angelou-Track kann ich nicht anhören (wohl geblockt für die Schweiz)… aber Angelou kenne ich eh überhaupt nicht – das wäre ein sehr willkommener Ergänzungspost nebenan, wenn ich hoffentlich am Wochenende (das geht hier bis Montag) den Roach/Lincoln-Post zu Ende hab!
Und ja, die Zeit, in der Arschlochmänner noch als charmant galten und tun konnten, worauf immer sie Lust hatten … die möchte hoffentlich nie mehr eine Mehrheit zurück (glaub ich auch nicht, aber die rechte Kulturkampffraktion ist sehr laut und gut im Marketing).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDie Nacht war schlaflos – ob’s am Westvleeteren lag, an Elogabal oder an der Dokumentation über die unzähligen russischen Kriegsverbrechen in Syrien? Keine Ahnung … irgendwann kapitulierte ich, hörte zweimal am Stück dieses vorletzte Album aus der J Jazz Masterclass Series, das Trio des Pianisten Masaru Imada (Kunimitsu Inaba und Tetsujiro Obara plus Gast Yuji Imaura an Percussion), aufgenommen 1977 und ziemlich suprig – so ein free-floating Ding von einem Musiker, der als Studiocrack alle möglichen Settings und Stile pflegte, zu dem Zeitpunkt schon länger elektrische Instrumente spielte, aber am liebsten einfach einen Bösendorfer-Flügel spielte.
Danach auch noch die late show (CD2) von Ella Fitzgeralds „Live at Mister Kelly’s“ – August 1958, der letzte Abend ihres ersten, mehrtägigen Auftritts in dem Club, in dem schon ein paar andere grosse Sängerinnen klasse Live-Alben gemacht hatten (Sarah Vaughan und Anita O’Day vor allem, letztere auch für Norman Granz). Das ist eine wahnsinnig tolle Doppel-CD, voller Ella-Raritäten (zum Einstieg in die „late show“ z.B. ihre anscheinend einzige von „Exactly Like You“, danach u.a. „Come Rain or Come Shine“, „Witchcraft“, „In the Wee Small Hours of the Morning“ (die beiden sang sie auch schon im Hauptset des Abends), „Perdido“ (mit improvisiertem Text, auch das in beiden Sets dabei), „Stardust“ (mit einem improvisierten Verse – nicht das einige Mal an dem Abend, dass sie etwas singt, was sie nicht vorbereitet und drum die Lyrics nicht präsent hat … sie improvisiert was zusammen, entschuldigt sich auch bei Carmichael – präsentiert die Melodie aber perfekt … und für den Chorus hat sie dann natürlich auch die Lyrics bereit). Begleitet wird sie von Lou Levy (in Top-Form, in „Exactly“ spornt Ella ihn auch gleich zu einem längeren Solo an), Max Bennett und Gus Johnson. Wie auch das Berliner Konzert von 1962, das erst 2020 herauskam, ist das ein verblüffender Archiv-Fund (2007 in den USA als Doppel-CD erschienen und ausserhalb der USA etwas schwierig zu kriegen, es gibt inzwischen auch eine spanische Piraten-Edition, aber die sind ja nie zu empfehlen, wenn es Alternativen gibt).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #165: Johnny Dyani (1945–1986) - 9.9., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
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