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kenny wheeler quintet, the widow in the window
von beginn an äußerst elegantes ensemblespiel von leuten, die sehr gut zuhören können. ich hätte entweder auf gitarre oder klavier verzichtet, aber das ist sehr genau arrangiert oder durch zurückhaltung ermöglicht: abercrombie fast nur single notes im verdoppeln und kommentieren von wheelers linien, taylor in der begleitung ausschließlich akkordisch. man hört, wie viele gedanken in die produktion eingeflossen sind bis hin zur abfolge der stücke. aber für mich ist das leider wieder nichts. abercrombie möchte lieber jim hall als sein früheres ich sein, taylors klavier hallt kirchlich durch den raum, dass es fast wie ein synthesizer klingt, ich verstehe nicht, warum ein akkord den anderen benötigt oder auslöst. „ana“ z.b. wird 6 minuten lang sehr spannend aufgebaut, zuerst von holland, dann von der gesamten rhythm section, alles deutet auf eine modale weiterführung hin – und dann kommt das thema und sofort ein zuviel von komplizierten akkordwechseln. schlippenbach nennt das dann „proud solemnity“. ich bin da nicht zuständig.
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The Jazz Corps featuring Roland Kirkauch das ein Erstdurchlauf, denk ich, wieder aehnliches Personal von diese Schnittstelle zwischen New Age, Folk, Rock, Jazz, Bossa und Easy Listening, Kalifornien 1967… also, Bill Plummer spielt auf diesen ganzen Alben Bass – uebrigens auch auf Exile on Main Street, Lyn Blessing (vib) kommt von Paul Horn, genau wie Plummer und drummer Maurice Miller, der auch mit Paul Moer, Jay Migliori, Forrest Westbrook gearbeitet hat, von Peltier gibt es ein spaeteres Album mit Judee Sill… ein Fred Rodriguez ist neben Roland Kirk der andere Saxophonist, man hat Stereoeffekte verwendet, damit Kirk immer schoen im einen Kanal ist und der andere Herr im anderen – was eigentlich gar nicht noetig gewesen waere … ist jetzt immer die Frage wieviel man von so einem Album erwarten will, aber… das hat einen schoenen, stetigen, melancholischen Groove, durch Kirks Beitraege an Floete, Baritonsaxophon und Stritch wirkt es alles flexibel und frei, ist aber dennoch ein bisschen duesterer und stiller als Kirks eigene Alben… besonders zwingend ist das Album vielleicht nicht, aber es hat eine erfreuliche Praesenz, recommended.
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.ROY HARGROVE/MULGREW MILLER – In Harmony
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The Paul Horn Quintet – Here’s That Rainy DayPlummer und Blessing bei ihrem eigentlichen Job mit Paul Horn… auf einem etwas frueheren Album (1966), noch von bevor die 60er so verrueckt wurden… alleine duerfte sich bei den Sessions keiner gefuehlt haben, denn neben der Grundband aus Horn (fl), Plummer (b), Blessing (vib), Bill Goodwin (dr) und Mike Lang (p) gibt es noch einen Chor, der ueberwiegend (aber nicht ausschliesslich) wortlos mitsingt, Harfe natuerlich… Mancini, Bacharach, Jobim… was will man mehr
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.redbeansandrice
The Paul Horn Quintet – Here’s That Rainy Day
Plummer und Blessing bei ihrem eigentlichen Job mit Paul Horn… auf einem etwas frueheren Album (1966), noch von bevor die 60er so verrueckt wurden… alleine duerfte sich bei den Sessions keiner gefuehlt haben, denn neben der Grundband aus Horn (fl), Plummer (b), Blessing (vib), Bill Goodwin (dr) und Mike Lang (p) gibt es noch einen Chor, der ueberwiegend (aber nicht ausschliesslich) wortlos mitsingt, Harfe natuerlich… Mancini, Bacharach, Jobim… was will man mehrdiese späten impulse-sachen habe ich noch nie gesehen, finde ich nicht unspannend. bill goodwin, der drummer des horn-quintets, ist mir erst kürzlich begegnet – das war (ist) der freund von keith jarrett, der für ihn die aufnahme im deer head inn gemacht hat, die dann später… usw.
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PAUL HORN QUINTET – Something Blue
Mache da mal kurz mit, das ist für mich auch wegen Paul Moer und Billy Higgins sehr interessant.
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ein ganz komisches Label war das in den Jahren… mit den bekannten Klassikern – aber dazwischen dann Alben von viel weniger bekannten Namen wie Clifford Coulter oder Gary Saracho… und dieses Nebeneinander von Easy Listening, freiem Jazz und Freude an Esoterik ging ja frueh los, mit Szabo, McFarland…
Bill Plummer And The Cosmic Brotherhoodauf diesem Album trifft sich quasi die ganze Clique, Schlagzeug teilen sich Maurice Miller und Goodwin, Hersh Hamel – sonst gelegentlich Bassist bei Chet Baker oder Art Pepper – packt die Sitar aus, waehrend Carol Kaye Bass spielt, mit Ray Napolitan aus der Don Ellis Band ist noch ein dritter Sitar-spielender Bassist zu hoeren ist (den Leader gibt es ja auch noch), Lynn Blessing (perc) ist wieder dabei und mit Dennis Budimir (g), Mike Lang (p) und Tom Scott (sax) sind einige der meistaufgenommenen Musiker an diesen beliebten Instrumenten zu hoeren… Lang spielt allerdings auch viel Cembalo, weil das ja sonst komisch klingt neben den ganzen Sitars… der Sound ist trotzdem fast besser gealtert als der von diesem Paul Horn Album mit den Choeren… eine Sitarversion von The Look of Love wuerde man in dieser Form wohl heute nicht mehr einspielen, und das inspirierende Gedicht, das im ersten Track gelesen wird, haette man heute wohl eher dezent ins booklet gedruckt… aber wenn man sich mal drauf einlaesst… wobei die besten Momente oft welche sind, in denen die Sitars und Cembalos kurz Pause haben…
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.das fruehere Horn Album mit Moer und Higgins ist in der Tat sehr schoen, muss ich auch bald mal wieder auspacken…
A Jazz Portrait of Roger Kellaway--
.Bei mir vorhin eine Stunde Black Dub und Trixie Whitley, jetzt bin ich bei den Head Hunters gelandet. Brauch irgendwas, um mich vom Leben abzulenken, funktioniert einigermassen
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
The Advancement – The AdvancementKann man Gabor Szabo aus seiner Band rausnehmen, und ihn so durch Orgeln, Gesumme und Gefloete ersetzen, dass das Ergebnis am Ende genau in der Mitte zwischen Fairport Convention und Getz Gilberto liegt? Solche schwierigen Fragen muessen sich die Menschen in den spaeten 60er Jahren gestellt haben… gesagt getan – und so entstand ein Album, das laut discogs der Genrefamilie „Jazz, Rock, Classical, Folk, World, & Country, Acoustic, Fusion, Easy Listening“ zuzuordnen ist… Louis Kabok (b) und Hal Gordon (perc) waren lange das Rueckgrat von Szabos Band, der Keyboarder Richard Thompson war auch bei Szabo, dazu kommt der Gitarrist Art Johnson (Paul Horn, John Klemmer, Judee Sill) und einmal mehr der umtriebige Lynn Blessing am Vibraphon…
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.ich höre weniger aufregendes, aber ein vibrafon ist auch dabei:
dave holland quartet, dream of the elders
zwischen dieser und der vorherigen quartetteinspielung liegen 5 jahre, in denen holland natürlich mit hancock, metheney, henderson, lovano und dergleichen gespielt hat, aber auch ein nicht unwichtiger ally in der etablierung von m-base war, auf alben der kollegen aus dem aufgelösten quartett (coleman & smith waren als „five elements“ auf bmg gelandet, kevin eubanks auf blue note, dessen bruder robin noch bei jmt), es gab das duo-album mit coleman auf diw, schließich das carnegie-hall-programm von coleman mit dem holland quartett und den veteranen freeman, blackwell, wheeler und flanagan.
hier nun eine völlig neue band, die mit vibrafon, dem coolen sax von eric person und dem flächigen schlagzeugspiel von gene jackson deutlich traditioneller klingt als die vorherigen holland-bands. wobei das vibrafon natürlich eine schöne harmonische ambivalenz in der begleitung garantiert. das ist in sich schon ganz stimmig, die sounds sind schön, das interplay organisch, allerdings fällt es der band schwer, den flow auch mal zu verdichten (auch live war das so), da person seine motivketten ziemlich einfallslos rauf- und runterspielt und durch die akkordwechsel hebt.
eigenartige besetzung eigentlich, alle schon über 30, aber noch nicht so recht etabliert, person und nelson hatten schon wenig beachtete leader-alben veröffentlicht, jackson war live mit hancock unterwegs, keine jungen wilden, aber auch keine musiker mit ausgeprägter individueller stimme. letzteres blitzt sofort auf, wenn cassandra wilson gastiert. aber die war damals auch schon woandershin orientiert.
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gateway, homecoming
das wiederhören macht mehr spaß als erwartet. die kommunikation ist toll und manchmal überraschend, hat witz und sprengt oft die selbst gesetzten formen. aber ich kann über zwei dinge einfach nicht hinweghören – abercrombies schwerfällige sounds und eicher/kongshaugs feistes klangbild, rockkonzert im evangelischen gemeindezentrum. mir kam das damals schon altbacken vor, ein untotes weiterglimmen der 80er, unelegant, schwer, elektrisch, obwohl die band immer wieder leise werden will, es kann nicht klappen, es rauscht dann nur mehr. ich weiß aber, dass das live damals ziemlich gut ankam.
am ende wechselt abercrombie auf akustisch und dejohnette ans klavier, da kommt die wärme der 70er wieder, und alles rückt zusammen. fand ich damals auch doof, heute nicht mehr.
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Hier ist Surman nicht der heimliche Star wie wohl früher mal angemerkt wurde, er hebt das Album aufs höchste Niveau *****, trotz dem kein top 30-Album….Das ganze Ranking von ECM ist die Quadratur des Kreises…..armer Gypsy
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!gateway, in the moment
das mochte ich jetzt viel lieber als damals. meine soundprobleme bleiben natürlich, aber es ist faszinierend anzuhören, wie gleichberechtigt zugewandt die drei miteinander umgehen. ganz wenig leerlauf hier in den spontanen improvisationen, sehr viel grundvertrauen und große toleranz. ethnokitsch, evangelisches gemeindezentrum, übertriebene zurückhaltung und die hemmungslose arbeit am schönen. damals wirklich kaum gehört, heute mit anderen ohren.
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
Spielte das erst unlängst …. der „Ohrwurmeffekt“ hat danach voll gegriffen …. :
Ist wie Besuch von einem alten Freund, dessen Geschichten ich immer (wieder) gerne höre ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin) -
Schlagwörter: Ich höre gerade... Jazz
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