Antwort auf: Ich höre gerade … Jazz!

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vorgarten

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kenny wheeler quintet, the widow in the window

von beginn an äußerst elegantes ensemblespiel von leuten, die sehr gut zuhören können. ich hätte entweder auf gitarre oder klavier verzichtet, aber das ist sehr genau arrangiert oder durch zurückhaltung ermöglicht: abercrombie fast nur single notes im verdoppeln und kommentieren von wheelers linien, taylor in der begleitung ausschließlich akkordisch. man hört, wie viele gedanken in die produktion eingeflossen sind bis hin zur abfolge der stücke. aber für mich ist das leider wieder nichts. abercrombie möchte lieber jim hall als sein früheres ich sein, taylors klavier hallt kirchlich durch den raum, dass es fast wie ein synthesizer klingt, ich verstehe nicht, warum ein akkord den anderen benötigt oder auslöst. „ana“ z.b. wird 6 minuten lang sehr spannend aufgebaut, zuerst von holland, dann von der gesamten rhythm section, alles deutet auf eine modale weiterführung hin – und dann kommt das thema und sofort ein zuviel von komplizierten akkordwechseln. schlippenbach nennt das dann „proud solemnity“. ich bin da nicht zuständig.

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