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Carrot FlowerAuf vielfachen männlichen Wunsch:
Im „Musik meiner Jugend“-Thread kam just die Frage auf, wieso es deutlich mehr männliche Musikfreaks gibt als weibliche bzw., ob und wenn ja, warum Männer Musikhören und -sammeln oft intensiver und systematischer betreiben.Ich werde mir das von mir erwähnte Buch von Sheila Whiteley („Sexing The Groove„) mal besorgen. Im Einführungstext von Will Straw (online einzusehen) gibt es einige interessante Hinweise auf das Diskussionsthema, zumindest, was das Sammeln betrifft. Er beschreibt das Plattensammeln grob übersetzt als Bestandteil „maskuliner Politik“: Plattensammlungen als Ansammlungen materieller Artefakte seien Träger jener Informationen, deren Arrangement/Zusammensetzung und Interpretation Teil des breiteren Diskurses über Popmusik sind. In einem zyklischen Prozess sorgten Plattensammlungen – genau wie Sportstatistiken – für das Rohmaterial, anhand dessen die Rituale gleichgeschlechtlicher Interaktion Gestalt annähmen. Und die Auseinandersetzung unter Männern beeinflusse nicht nur Zusammensetzung und Umfang der Sammlung, sondern böte gleichzeitig die Bestätigung eines durch das kritische Urteil bestimmten gemeinsamen Weltbildes innerhalb der Peer Group.
Etwas später zitiert er auch noch einen anderen Autor, der schreibt, dass Frauen und Männer in gleichem Ausmass Dinge anhäufen, aber Frauen eben eher Schuhe oder Eierbecher (nach innen gerichtet, im Haus verbleibend, zum Verbrauch bestimmt), und Männer eher Knarren, Platten, Briefmarken (bei denen es Referenzpunkte nach außen, z.B. zu anderen Sammlungen, gibt).edit: Wobei ich mich als Frau da genauso wenig wiederfinde wie Männer aus meiner Bekanntschaft. Aber ich sammle auch keine Platten und kenne keine weiblichen oder männlichen systematischen Sammler, sondern nur Menschen, die Platten oder Bücher anhäufen, als ob es irgendwann Engpässe geben könnte.
Viele Bücher, meistens Paperbacks, verkaufe ich mittlerweile umgehend, sobald ich sie gelesen habe. Platten (in der Regel CDs) habe ich z.T. doppelt und verkaufe die Überhänge dennoch nicht. Die fressen ja kein Brot. Bei Literatur habe ich selten das Bedürfnis, ungezielt irgendwelche vermeintlichen oder tatsächlichen Klassiker kaufen zu wollen, aber bei Musik habe ich einen schier unerschöpflichen Backkatalog im Kopf, der bei Gelegenheit ergänzt werden muss.
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Highlights von Rolling-Stone.deWerbungIch bin mir auch ziemlich sicher, dass wir uns in diesem Forum der Fragestellung nicht mehr als theoretisch annähern können – egal, ob Frau oder Mann. Ich habe zumindest viel zu wenig Kontakt zu Leuten, für die Musik nicht einen Großteil des Alltags bestimmt. Wenn mir – wie neulich – eine gleichaltrige Frau erzählt, dass sie vielleicht für 200 Euro zu Celine Dion gehen will, kann ich bestenfalls höflich und unbeteiligt grunzen. Verstehen kann ich das nicht. Musik ist für uns hier der gemeinsame Nenner, aber für viele andere nur eine Nebensache. Darüber, warum das so ist, könnte man auch wild spekulieren.
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Sehr gute Beiträge, Anne. Vielen Dank! Und das Buch werde ich mir besorgen, das scheint ja doch sehr lesenswert zu sein.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)schussrichtungIch hatte sogar mal einen Waschbrettbauch.
und ich sogar heute noch nen Waschbär-Bauch …
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An einem Sonntag im April .....nail75
Besonders peinlich finde ich übrigens, dass manche Forumianer, die ich durchaus schätze, diesen zur Peinlichkeit erstarrten Thread mit lahmen Begründungen retten wollen.Einmal mehr wahre und weise Worte :bier:
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An einem Sonntag im April .....Grave WisdomEinmal mehr wahre und weise Worte :bier:
kurzmalofftopic: Weshalb ist ein Ostfriese mehr wert als ein Däne? Und zu welchem Häuptlingslehen gehört Deine Familie?
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Whole Lotta PeteIch glaube der Thread ist am Ende. Ist der Humor eigentlich flöten gegangen, weil jetzt viele im vorauseilenden und unnötigen Gehorsam keine Smilies mehr verwenden?
Wie ? Nur weil WD gegen den Einsatz von Smilies ist und diese verdammt, verzichten einige darauf ???
Seltsam, Seltsam …
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An einem Sonntag im April .....Anne Pohlkurzmalofftopic: Weshalb ist ein Ostfriese mehr wert als ein Däne? Und zu welchem Häuptlingslehen gehört Deine Familie?
Nun, reine Überheblichkeit :lol: Bedingt durch familiäre Bindungen (meine Frau ist Dänin) und Otto Waalkes ist dieser Spruch seit Jahren ein Running Gag in unserer Familie
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An einem Sonntag im April .....Noch ein Einwurf zum Thema: Ganz schlicht gesagt ist es für mich wichtig, das ein Mensch bereit ist, sich mit Musik auseinaderzusetzen. Offen sein für Neues … dabei ist es unerheblich, ob Männlein oder Weiblein. Im Grunde genommen war ein Spruch von mir Auslöser dieses Threats
Selbst verzweifelte Versuche von mir, das Ganze zurechtzurücken, halfen nicht mehr … die Karotte hats aufgegriffen
Die ersten, schönsten und für mein Leben wichtigsten musikalischen Erfahrungen habe ich durch eine Frau gemacht … Daher weiss ich, das es zumindest eine Frau gibt, die Ahnung von Musik hat ( und hier im Forum habe ich durchs Lesen auch noch zwei, drei gefunden … )
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An einem Sonntag im April .....Anne, deiner Zusammenfassung des Vorwortes könnte man ohne Weiteres ebenfalls Klischeehaftigkeit vorwerfen. Es kommt nur besser formuliert und tiefer gehend daher. Es entspricht in Teilen auch meiner Erfahrung. Über Frauen ist wenig ausgesagt.
Was kommt dabei heraus, wenn wir uns auf das Klischee einlassen, dass Frauen im Großen und Ganzen emotionaler, Männer eher analytischer an eine Sache herangehen?
Womöglich eben jene z.T. oben geschilderten Verhaltensweisen.
Zur Emotion gehören Offenheit und dann Ablehnung oder Zustimmung, je nachdem. Ohne viel Begründung, ohne viel Drumherum. Und wenn es das Mixtape vom Liebsten ist, dann hat das erst mal gut zu sein.
Zum Analytischen gehört das Woher? Wieso? Warum?
Was dann eben auch Grabenkämpfe beinhaltet, z.B. Beatles <> Stones. Da können dann schon mal vernünftigeGründe gegen die Emotion obsiegen.
Das soll nicht heißen, dass Frauen Musik tiefer erleben können, sondern dass sie an Musik vielleicht nur anders herangehen.
Das Ganze ist aber nur zu diskutieren auf gleicher Ebene. Also wenn für M+F die Musik halbwegs annähernd gleiche (Un-)Wichtigkeit hat. Natürlich, ohne dass der eigene Maßstab als allgemeingültig erklärt wird. >> Wie, du hörst nie laut Musik? Dann kapierst du auch nichts. /// Lass dich drauf ein, dann wirst du die Musik verstehen. etcpp.--
FAVOURITESotisAnne, deiner Zusammenfassung des Vorwortes könnte man ohne Weiteres ebenfalls Klischeehaftigkeit vorwerfen. Es kommt nur besser formuliert und tiefer gehend daher. Es entspricht in Teilen auch meiner Erfahrung. Über Frauen ist wenig ausgesagt.
Naja, Ihr könnt den Rest selbst lesen, steht doch im Netz. Zusammenfassend stand da noch, dass ca. nur 5 % der Plattensammler weiblichen Geschlechts seien, und dann gab es einige Vermutungen, die aber im gleichen Satz widerlegt wurden. Was ich zitiert habe, ist anscheinend etwas, auf das sich fast alle Wissenschaftler einigen können, das scheint also untersucht zu sein. Ich habe mich ja auch nur auf den in der Eingangsfrage erwähnten Aspekt des Plattensammelns bezogen.
Was kommt dabei heraus, wenn wir uns auf das Klischee einlassen, dass Frauen im Großen und Ganzen emotionaler, Männer eher analytischer an eine Sache herangehen?
Na, das habe ich ja weder behauptet noch zitiert. Was ist an einem Schwanzvergleich analytisch? Das Messen? Ach, verstehe: Du unterstellst mir bei meinem manischen Blahnik-Sammeln Emotionalität. Dabei warte ich nur auf bessere Zeiten bei Ebay. Pfft.
Das Ganze ist aber nur zu diskutieren auf gleicher Ebene. Also wenn für M+F die Musik halbwegs annähernd gleiche (Un-)Wichtigkeit hat. Natürlich, ohne dass der eigene Maßstab als allgemeingültig erklärt wird.
Ja, aber wir wollen uns doch gerade die erklären, die ganz anders ticken als wir. Und die sind nicht hier.
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Anne Pohl[…]
Ja, aber wir wollen uns doch gerade die erklären, die ganz anders ticken als wir. Und die sind nicht hier.Eben, die treiben sich in den üblichen Nullachtfuffzehn-Foren herum. Und das ist dann aber auch die Auflösung der Thread-Frage: nein, einen genetischen oder wie auch immer gearteten Unterschied gibt es bei Frau/Mann in Bezug auf Musiksammeln/Musikhören nicht (zumindest glaube ich nicht an ihn). Alles nur eine Frage der Gewöhnung (meinetwegen Sozialisation, also nichts Unaufhebbares); und weil es eben kaum weibliche Musik-Jäger/-Sammler oder auch Journalisten gibt, entspricht die Quote der musikinteressierten Frauen hier im Forum wahrscheinlich der „Vorgabe“ in den Medien (Musikerinnen lasse ich hier mal aus – das, finde ich, hat weniger mit dem Forum zu tun – hier treffen sich eher die Sammler/[Be-]Schreiber).
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Hmm, Latho, dann können wir ja eigentlich noch weiter verallgemeinern und behaupten, dass die Mehrzahl der Frauen (u.a. auch die Frauen der Männer, die hier im Forum sind), sich wahrscheinlich die Zeit mit anderen Dingen vertreiben: Putzen, Bier einkaufen, Dessous anprobieren, Kinder versorgen – eben allem, was dem Erhalt der Art dient und nicht dem Zweck, „bessere Männer“ zu sein.
edit: Vielleicht ist das tatsächlich so. Ich will’s nicht beschreienarrrrrghhhhhhhhhhh.--
„Hören Frauen anders Musik?“
Jaaaaa – leiser!
Alle Frauen, die ich kenne, mögen Musik nur wenn sie nicht „zu laut“ ist. D.h. im Klartext, sie darf die wirklich wichtigen Dinge nicht stören: aufräumen, mit den Kindern sprechen, telefonieren usw.
Früher war das ganz anders, aber seit sie Familie haben, ist das weibliche Motto zum Musikhören: „Musik wird störend oft empfunden, dieweil sie mit Geräusch verbunden.“
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fuchs "And they couldn't prevent Jack from being happy..."
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Anne PohlHmm, Latho, dann können wir ja eigentlich noch weiter verallgemeinern und behaupten, dass die Mehrzahl der Frauen (u.a. auch die Frauen der Männer, die hier im Forum sind), sich wahrscheinlich die Zeit mit anderen Dingen vertreiben: Putzen, Bier einkaufen, Dessous anprobieren, Kinder versorgen – eben allem, was dem Erhalt der Art dient und nicht dem Zweck, „bessere Männer“ zu sein.
womit wir dann wieder bei Post #4 in diesem Thread angekommen wären…
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