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nail75Mit ihren Aussagen wollten aber Horkheimer und Adorno die gesamte Popmusik und Jazz in die Tonne drücken, wie so viele deutsche Intellektuelle älteren Semesters, die mit Massenkultur komplett überfordert waren und sie nur negativ auffassten. Siehe auch Ernst Bloch.
Da gerät jetzt aber vieles durcheinander.
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If you try acting sad, you'll only make me glad.Go1
Genau. Sondern: Widerstandslose Anpassung an die „kulturindustriellen Gegebenheiten“. Und das merkt man Musik und Auftritt eben an.Wieso denn widerstandslose Anpassung ? Es müsste besser heissen: widerwärtige Ausnutzung der kulturindustriellen Gegebenheiten!
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life is a dream[/SIZE]Helene soll geweint haben, als ihr Manager ihr erklärte, dass er ihre Zukunft im Schlager sieht.
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Zitat aus der Tageszeitung „Die Welt“:
„Peter Brötzmann saß als junger, ehrgeiziger Absolvent der Frankfurter Stage & Musical School mit seinem neuen Manager im Auto, und der eröffnete ihm, was er mit ihm und seiner Karriere so vorhabe. Die Ansage muss ein Schock gewesen sein. Angeblich brach der ambitionierte Nachwuchskünstler in Tränen aus, als ihm der Mann – Uwe Kanthak ist sein Name, und er ist noch heute der Mann hinter Peter Brötzmann – eröffnete, dass er seine Zukunft fortan im Freejazzbereich sehe. Keine englischsprachigen Songs also wie sein großes Vorbild, die Kanadierin Celine Dion, keine großen, opulent inszenierten Gefühle auf der Musicalbühne, wie er es nun in drei Jahren Ausbildung gelernt hatte?! Stattdessen deutscher Freejazz, der immer auch den Hauch der Biederkeit, des wenig Anspruchsvollen hat? Tränen also. Die erste Reaktion war keine gute, doch Peter Brötzmann wäre nicht da, wo er heute ist, wenn er nicht gemacht hätte, was ihm Branchenprofis gesagt haben.“
nail75, Du musst wirklich nochmal erklären, weshalb die Karrieren von Brötzmann und Fischer im Grunde gleich funktionieren.
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BonjourHelene soll geweint haben, als ihr Manager ihr erklärte, dass er ihre Zukunft im Schlager sieht.
geweint vor freude !?
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Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.bullschuetzZitat aus der Tageszeitung „Die Welt“:
„Peter Brötzmann saß als junger, ehrgeiziger Absolvent der Frankfurter Stage & Musical School mit seinem neuen Manager im Auto, und der eröffnete ihm, was er mit ihm und seiner Karriere so vorhabe. Die Ansage muss ein Schock gewesen sein. Angeblich brach der ambitionierte Nachwuchskünstler in Tränen aus, als ihm der Mann – Uwe Kanthak ist sein Name, und er ist noch heute der Mann hinter Peter Brötzmann – eröffnete, dass er seine Zukunft fortan im Freejazzbereich sehe. Keine englischsprachigen Songs also wie sein großes Vorbild, die Kanadierin Celine Dion, keine großen, opulent inszenierten Gefühle auf der Musicalbühne, wie er es nun in drei Jahren Ausbildung gelernt hatte?! Stattdessen deutscher Freejazz, der immer auch den Hauch der Biederkeit, des wenig Anspruchsvollen hat? Tränen also. Die erste Reaktion war keine gute, doch Peter Brötzmann wäre nicht da, wo er heute ist, wenn er nicht gemacht hätte, was ihm Branchenprofis gesagt haben.“
nail75, Du musst wirklich nochmal erklären, weshalb die Karrieren von Brötzmann und Fischer im Grunde gleich funktionieren.
Mach ich mal für Nail: Weil in diesem Forum immer alles gleich ist. Alles gleich authentisch, alles gleich inszeniert, alles gleich retro, sobald die Kamera angeht sind alle Filme gleich realistisch etc. Natürlich sind dann auch alle Musikerkarrieren gleich.
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.Napoleon DynamiteDa gerät jetzt aber vieles durcheinander.
Was denn? Was außer Verachtung, Kritik und Unverständnis hatten denn Horkheimer und Adorno für populäre Kultur übrig?
bullschuetznail75, Du musst wirklich nochmal erklären, weshalb die Karrieren von Brötzmann und Fischer im Grunde gleich funktionieren.
Muss ich das?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Das war kein Befehl, sondern schreiender Ausdruck dringenden Erkenntnisinteresses. Natürlich musst Du nicht. Mir kam die These eben nur außerordentlich steil vor, und das weckt meine Neugier.
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nail75…Taylor Swift, deren Fanbase allerdings gerade stark wächst. Aber noch kurz vor Erscheinen ihres neuen Albums war sie in Deutschland weitgehend unbekannt.
Das wird ja zur Zeit andauernd und überall so kolportiert. Warum eigentlich? Die letzten vier Alben waren hier Top 20-Erfolge, das letzte wochenlang in den Top 10 und in Berlin füllte sie die O2-World. Um die Diskrepanz zu ihrem Standing in den USA zu verdeutlichen, muss man doch nicht ständig so tun, als wäre sie hier gerade aus heiterem Himmel in die Charts gepurzelt.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
nail75Was denn? Was außer Verachtung, Kritik und Unverständnis hatten denn Horkheimer und Adorno für populäre Kultur übrig?
Naja, ganz so einfach war es dann doch nicht -> Adorno
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pinchNaja, ganz so einfach war es dann doch nicht -> Adorno
Nach Ansicht des Interviews: eigentlich doch, oder? Ich kann da auch keine einzige, auch nur im Ansatz postive Aussage über Popmusik erkennen. Popmusik ist für Adorno Unterhaltungsmusik und schon deshalb minderwertig. Dazu kommt der Warencharakter, das „Schielen nach dem Konsum“, so dass jede Äußerung – auch kritische, politische Statements – automatisch „unerträglich“ sind („Wie wagst du etwas anderes zu sein als Ware?“ sozusagen). Nach Adorno ist es nicht möglich, diesen Waren- bzw. Unterhaltungscharakter zu überwinden.
Und daher bleibe ich dabei. Diesen deutschen Professoren (Adorno, Horkheimer, Bloch), die allesamt deutlich vor dem 1. Weltkrieg geboren sind und im späten Kaiserreich sozialisiert wurden, besaßen kein Verständnis für Jazz und populäre Musik. Diese Massenkultur erregte bei ihnen Angst und Abscheu, außerdem blieb ihnen der ganze Mechanismus fremd, wie man an der einseitigen Betonung des Warencharakters, vor allem aber daran erkennt, wie komplett ihnen das Subversive, Ironische, Provokante, Experimentelle der Popmusik entging. In dieser Hinsicht trafen sie sich übrigens mit der rechten Kulturkritik an der „Amerikanisierung“ der deutschen Kultur in Zeiten der Weimarer Republik und des Dritten Reiches.
Man hätte gerne, dass so kritische Denker wie die drei Genannten, auch irgendwie erkannt hätten, was hier eigentlich passiert, dass es eben keine Ausschließlichkeiten gibt und dass populäre Musik eben geeignet ist, gesellschaftlichen Wandel zu kommunizieren und zu verbreiten – trotz des Warencharakters. Aber dazu waren sie einfach nicht in der Lage.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
nail75Popmusik ist für Adorno Unterhaltungsmusik und schon deshalb minderwertig.
In erster Linie ist für Adorno die Verquickung von Politik und Popmusik zweifelhaft, weil er den Warencharakter der Unterhaltungsmusik hierfür für unpassend hält. Mag sein, dass dies bei ihm mit der Sozialisierung zu tun hat (ganz sicher sogar), aber eine pauschale Abwatsche von Pop und Jazz erkannte ich bei ihm bisher nicht (den Unterhaltungsfaktor akzeptiert er ja durchaus und zwar nicht ausschließlich als „minderwertig“).
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Das Beispiel Joan Baez, auf das sich Adorno hier bezieht, ist aber auch wie geschaffen für sein Statement. Ich vermute, dass er solche Sachen wie „Strange Fruit“ von Billie Holiday z.B. gar nicht kannte. Und wer weiß, ob er Bob Dylans „Blowin‘ In The Wind“ überhaupt zur Pop Musik gezählt hätte.
Letztlich hat Adorno nicht mehr lange genug gelebt, um seine Meinung noch mal zu überdenken.--
Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!pinchIn erster Linie ist für Adorno die Verquickung von Politik und Popmusik zweifelhaft, weil er den Warencharakter der Unterhaltungsmusik hierfür für unpassend hält.
Das ist denkbar milde ausgedrückt. Er hält es nicht nur für unpassend, er hält es für „unerträglich“. Mit Sicherheit spielt seine Wahrnehmung des Nationalsozialismus eine Rolle, der ja vor allem mit Unterhaltungsfilmen die Bevölkerung ruhigstellen bzw. ablenken wollte. Aber er geht doch deutlich darüber hinaus: Für ihn ist es nicht vorstellbar, dass ein Lied beide Ziele verfolgen kann: eine politische/gesellschaftliche Haltung transportieren und Geld zu verdienen.
Irgendwie ist es schon traurig, dass er gar nicht bemerkt hat, dass Popmusik mit der Beschreibung als Ware ja nicht abschließend beschrieben ist – und dass hier eine Gegenkultur entstand, die sich nicht so leicht vereinnahmen ließ, wie er das befürchtete. Aber das Unverständnis zwischen „den 68ern“ und den Eltern in dieser Zeit ist ja geradezu legendär.
Mag sein, dass dies bei ihm mit der Sozialisierung zu tun hat (ganz sicher sogar), aber eine pauschale Abwatsche von Pop und Jazz erkannte ich bei ihm bisher nicht (den Unterhaltungsfaktor akzeptiert er ja durchaus und zwar nicht ausschließlich als „minderwertig“).
Ich finde, der Abscheu vor dieser „schnulzenhaften“ Musik ist deutlich spürbar. Ich glaube in der Tat, dass Adorno den „Unterhaltungsfaktor“ durchaus akzeptiert hat, aber eher in Form einer aus dem Volk stammenden Musik, die von „normalen Leuten“ bei bestimmten Anlässen gemacht wird und nicht im Sinn einer aus seiner Sicht warenmäßig produzierten Popmusik, mit der die Kulturindustrie Geld verdient. Insofern ist das aus seiner Sicht schon minderwertige Musik: Ernstens „Unterhaltungsmusik“ und dann auch noch Ware.
Hat er sich eigentlich mal gefragt, wie Massenkultur in einer jungen, demokratischen Gesellschaft funktionieren soll, in der auch gerade junge Erwachsene stetig mehr Geld und Zeit zur Verfügung haben?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum. -
Schlagwörter: À bout de souffle de la nuit, Gefühlsduselei, nail75 analysiert die Sachlage, Peter Brötzmann, Schmalz, Stil nuttig aus dem Quelle-Katalog
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