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pinchIn erster Linie ist für Adorno die Verquickung von Politik und Popmusik zweifelhaft, weil er den Warencharakter der Unterhaltungsmusik hierfür für unpassend hält.
Das ist denkbar milde ausgedrückt. Er hält es nicht nur für unpassend, er hält es für „unerträglich“. Mit Sicherheit spielt seine Wahrnehmung des Nationalsozialismus eine Rolle, der ja vor allem mit Unterhaltungsfilmen die Bevölkerung ruhigstellen bzw. ablenken wollte. Aber er geht doch deutlich darüber hinaus: Für ihn ist es nicht vorstellbar, dass ein Lied beide Ziele verfolgen kann: eine politische/gesellschaftliche Haltung transportieren und Geld zu verdienen.
Irgendwie ist es schon traurig, dass er gar nicht bemerkt hat, dass Popmusik mit der Beschreibung als Ware ja nicht abschließend beschrieben ist – und dass hier eine Gegenkultur entstand, die sich nicht so leicht vereinnahmen ließ, wie er das befürchtete. Aber das Unverständnis zwischen „den 68ern“ und den Eltern in dieser Zeit ist ja geradezu legendär.
Mag sein, dass dies bei ihm mit der Sozialisierung zu tun hat (ganz sicher sogar), aber eine pauschale Abwatsche von Pop und Jazz erkannte ich bei ihm bisher nicht (den Unterhaltungsfaktor akzeptiert er ja durchaus und zwar nicht ausschließlich als „minderwertig“).
Ich finde, der Abscheu vor dieser „schnulzenhaften“ Musik ist deutlich spürbar. Ich glaube in der Tat, dass Adorno den „Unterhaltungsfaktor“ durchaus akzeptiert hat, aber eher in Form einer aus dem Volk stammenden Musik, die von „normalen Leuten“ bei bestimmten Anlässen gemacht wird und nicht im Sinn einer aus seiner Sicht warenmäßig produzierten Popmusik, mit der die Kulturindustrie Geld verdient. Insofern ist das aus seiner Sicht schon minderwertige Musik: Ernstens „Unterhaltungsmusik“ und dann auch noch Ware.
Hat er sich eigentlich mal gefragt, wie Massenkultur in einer jungen, demokratischen Gesellschaft funktionieren soll, in der auch gerade junge Erwachsene stetig mehr Geld und Zeit zur Verfügung haben?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.