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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Gestern gab es im Musikalisches Tagebuch eine kleine Diskussion über den Namen der Band Holocaust. Mal eine Frage an dich, @sparch, da du das Debüt sehr schätzt: Welche Gedanken hast du bzgl. des Bandnamens?
Hier die Diskussion:
JesseBlue
Ich dürfte seit 6-8 Jahren nicht mehr so viel Metal wie zurzeit gehört haben. Kennst du „Holocaust – The Nightcomers“, Doctor? Ganz heißer NWOBHM-Tipp. Mittlerweile lief das Albun nun auch schon zum vierten Mal innerhalb einer Woche. Und da ich nicht zu jenen gehöre, die gern in kurzer Zeit ein und dasselbe Album mehrmals laufen lassen, ist dies somit auch ein Lob von mir für das Werk. „The Nightcomers“ kenne ich zwar schon etwas länger, aber erst jetzt klickte es. Ich mag vor allem die Kombination aus Metal und Punk, die der Band eine eigene Note verleiht.beatgenroll
Jesse, erstmal lieben Dank für Deinen Tipp. Du weißt ja, dass ich oft Deinen Tipps auch nachgehe. Allein der Bandname stößt mich ab.JesseBlue
Kann ich durchaus verstehen. Ich empfinde den Bandnamen ebenso mindestens als geschmacklos. Die Musik aber überzeugt. Auch Cleetus (der das Album in seiner Top20 der gesamten 1980er listet) sowie Sparch („The Nightcomers“ gehört zu seinen NWOBHM-Faves) sind sehr angetan.Cloudy
Ich wollte neulich auch schon diesen Bandnamen kommentieren… Ganz, ganz übel.
Bei mir ist es so, dass ich angesichts eines solchen Namens tatsächlich die dazugehörige Musik boykottiere. Auch für den Fall, dass diese „gut“ sein könnte.JesseBlue
Ich bin eben über ein zehn Jahre altes Interview mit John Mortimer (Gitarrist und Songwriter der Band) gestoßen. In diesem wurde er auch auf den Bandnamen angesprochen. Seine Antwort:Ende der Siebziger hatten alle Angst vor einem großen Atomkrieg. Die Leute redeten von dem aufkommenden nuklearen Holocaust. Politisch und militärisch gesehen gab es zwischen den USA und der damaligen Sowjetunion immer Spannungen. Und das blieb uns immer im Unterbewusstsein hängen. Wir wurden da praktisch hineingeboren. Wir haben uns ständig Filmmaterial dazu angesehen, das ständig ausgestrahlt wurde. Und ich dachte mir, dass es Sinn machte, dass eine Heavy Metal Band auch einen kraftvollen Namen wie den nuklearen Holocaust haben sollte. Und das war der Grund für diesen Namen.
Zudem, so kurz nachgelesen, war wohl der Holocaustbegriff zu der damaligen Zeit (Ende 1970er) noch nicht gänzlich mit dem Massenmord der europäischen Juden belegt. Somit nahm die Band, als sie sich 1977 gründete, mit ihrer Bandnamenwahl nicht zwangsläufig eine Anspielung an das NS-Verbrechen.
Cloudy
Danke für diese Erläuterungen!
Trotzdem glaube ich, dass sich die Band mit diesem Namen letztlich keinen Gefallen getan hat. Die erste Assoziation, die man nämlich mit dem Namen verbindet, ist nunmal eine andere. Das schreckt dann wohl viele eher ab…beatgenroll
Genau darüber denke ich gerade auch nach. Aus politisch-ethischen Gründen kann ich das eigentlich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren. Da bin ich nahe bei Dir.Cloudy
Ja, Doc, und ich denke zudem darüber nach, ob vielleicht solche (nachträglichen) Erklärungsversuche der Band (siehe die oben zitierten Interviews) wirklich ernstzunehmen sind. Sieht mir doch eher ein wenig „bemüht“ aus.--
Erst einmal danke für den Interview-Ausschnitt. Ich hatte selbst schon einmal oberflächlich recherchiert, ob die Band sich einmal zu ihrer Namenswahl erklärt hat, war aber nicht fündig geworden. Mein eigenes politisches Bewusstsein erwachte erst ein paar Jahre später, zu dem Zeitpunkt war die Redewendung vom „nuklearen Holocaust“ dann auch im linken Spektrum Allgemeingut, weshalb ich die Erläuterung zumindest nicht völlig unglaubwürdig finde. Das war vielleicht etwa auch die Übergangszeit, in der der ursprünglich umfassendere Begriff Holocaust sich praktisch zum Synonym für die Shoah entwickelte.
Zwei Aspekte die für mich einschränkend entlastend hinzu kommen: Aus der Ferne betrachtet habe ich immer den Eindruck gehabt, dass es im UK vergleichsweise viele geschichtlich interessierte Laien gibt, die eine gewisse Horror-Faszination für den Nationalsozialismus empfinden, ohne das dies mit Identifikation gleichzusetzen wäre. Am Ende mündet das dann auch schon einmal in einem ironischen oder sarkastischen, aber auch unbedarften oder sogar nachlässigen Umgang, bis schließlich ein junger Prinz in Naziuniform beim Karneval erscheint (wofür er, wenn ich mich richtig erinnere, reichlich und zurecht mediale Prügel bezog).
Der zweite Aspekt ist, dass die Band mit diesen Nazi-Anleihen meiner Beobachtung nach wiederum speziell im R&R in GB der damaligen Zeit keineswegs alleine stand. Mir fällt dazu etwa das Foto von Sid Vicious im Hakenkreuz-T-Shirt ein. Oder Lemmy mit seinem Memorabilia-Fimmel oder dass auf dem frühen Snaggletooth ein Hakenkreuz abgebildet war. Zwar ist mir selbst die Lust, sich mit ekligem Geraffel zu umgeben völlig unverständlich, aber er hat für mich überzeugend dargelegt, kein Nazi zu sein. Und war da nicht auch etwas mit Bowie? Ich werte das eher als mehr oder minder jugendliche, mindestens naive, meinetwegen auch strunzdämliche, unreflektierte Provokationslust, die nicht zwingend Rückschlüsse auf die Gesinnung zulässt.
Für uns als Angehörige der Täternation ist das vielleicht schwer nachvollziehbar, aber bei Angehörigen einer Nation, die selbst unter Naziterror gelitten und wesentlich zum Sieg über Nazideutschland beigetragen hat, würde ich eine andere Sensibilität und einen daraus resultierenden anderen Umgang mit der Geschichte bis zu einem gewissen Grad tolerieren.
Sofern diese Beobachtungen und meine Einordnung zutreffend sind tue ich mich unter Berücksichtigung des Umfeldes daher schwer damit, ein paar blutjunge Briten der ausgehenden 70er wegen dieser Namenswahl zu verurteilen (bei einer deutschen Band würde ich das anders bewerten). Gänzlich vom Haken sind sie damit für mich dennoch nicht. Die Benennung einer Rockband nach einem barbarischen Genozid bleibt mindestens eine Banalisierung der Geschichte. Auch der Interviewausschnitt erklärt nicht, was sie eigentlich als hoffentlich gereifte Persönlichkeiten daran gehindert hat, eine Umbenennung vorzunehmen. Ich kann daher auch jeden verstehen, der lieber die Finger von ihnen lässt.
Ich selbst bin beinahe Jahrzehnte um The Nightcomers herumgeschlichen, bevor ich meine Vorbehalte über Bord warf. Musikalisch ist das auch für mich einer der Höhepunkte der NWOBHM.
zuletzt geändert von zoji--
Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)Mich hat der Bandname zunächst auch irritiert. Ich war dann allerdings überrascht, dass sich offenbar niemand daran zu stören scheint. The Nightcomers gilt heute gemeinhin als Genreklassiker, aber der Bandname scheint kein Thema zu sein. Außer dem Interview mit John Mortimer habe ich dazu auch nichts gefunden. Seine Aussage halte ich für glaubhaft, „Nuclear Holocaust“ ist keine Erfindung von ihm sondern wohl tatsächlich ein gängiger Begriff. Hinzu kommt, dass „Holocaust“ zur Zeit der Bandgründung zumindest in Europa noch nicht für den industriellen Massenmord an den Juden stand, das kam wohl tatsächlich erst mit der gleichnamigen US Serie. Abgesehen davon ist der Begriff in seiner Verwendung durchaus umstritten, die Juden verwenden ihn nicht. Hätte sich die Band also „Shoah“ genannt, sähe das ganz anders aus. Ansonsten ist sie Band unverdächtig, erfreut sich in rechten Kreisen keiner besonderen Beliebtheit oder tummelt sich gar selbst darin, und das ist für mich letztendlich entscheidend.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Oder Lemmy mit seinem Memorabilia-Fimmel oder dass auf dem frühen Snaggletooth ein Hakenkreuz abgebildet war.
Entweder verwechselst du da was, oder ich habe eine mächtige Bildungslücke. Ich kenne Snaggletoth nur mit Eisernem Kreuz, also einem Tatzenkreuz.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameWie konnte das passieren, mit dem Avatar?
Zweiter Spike, genaues hinschauen erforderlich, ist aber auch hier kaum zu erkennen. Wurde wohl bei Reissues irgendwann entfernt.
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Und lieg´ich dereinst auf der Bahre, dann denkt an meine Guitahre, und gebt sie mir mit in mein Grab (Der rührselige Cowboy, D. Duck)In der Arte Mediathek gibt es seit gestern die Doku „Heavy Metal Kingdom – Wie britische Bands den Rock aufmischten“.
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Neues von Sólstafir:
neues Album dann wohl im Herbst
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?Heavy Metal in der DDR
Heavy-Metal-Fans gehörten zu einer der größten Subkulturen in der DDR. Im Gegensatz zu den Punks wurden sie aber später wenig beachtet. Das Gemeinschaftsgefühl war groß. Musik wurde ausgeliehen und überspielt. Nach der Wende zerfiel die Szene.
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