Harry Nilsson

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  • #1980487  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,712

    Napoleon DynamiteNein, aber eben auch keine die multiplen Fäden des Werkes grob miteinander verwebende Auswahl nach Gutdünken. Die Aufnahmen Nilssons reichen von mit Saccharin abgefülltem Kammerpop zu spleenigen Soundtracks, einer naiv süßlich glitzernden Konzeptplatte, einer konzentrierten, exquist arrangierten Verbeugung vor Randy Newman, einer hohl dröhnenden Saufplatte mit John Lennon, einer von Gordon Jenkins orchestrierten Prä-Pop-Songs Sammlung, so einigen Alben zerrissen zwischen Ambition und Abhängigkeit. Mal großartig und überwältigend („Sandman“!), mal durch den Wind und über alle Hügel. Zu verstehen eben nur im Einzelnen und als Entwicklung. Sonst prägt eine unseriöse und willkürliche Auswahl eine unseriöse und willkürliche Meinung, um mal deine Worte zu benutzen.

    Danke für die Einschätzung. Nach dem RS-Artikel, den ich eigentlich ganz gut fand, hatte ich keine richtige Ahnung, was Nilsson für Musik gemacht hat.

    kramerVollkommen richtig. Dass man sich einem Künstler über Compilations nähern kann oder ihn mit Hilfe solcher gar beurteilen kann ist absoluter Humbug. Ausnahmen gibt es leider keine.

    OT: Und wie würdest Du das bei Singles-Künstlern sehen? Ansonsten Zustimmung. Ich habe in letzter Zeit versucht (beim Autofahren, momentan eine der wenigen Möglichkeiten Musik zu hören) über Compilations an Elvis Costello und Blur zu kommen. Costello hat nicht funktioniert, Blur eigentlich auch nicht (viel zu unterschiedliche Stile), aber eben mit Tender und No Distance Left To Run auch Lust auf mehr. 13 wird besorgt.

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    #1980489  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    lathoUnd wie würdest Du das bei Singles-Künstlern sehen? Ansonsten Zustimmung. Ich habe in letzter Zeit versucht (beim Autofahren, momentan eine der wenigen Möglichkeiten Musik zu hören) über Compilations an Elvis Costello und Blur zu kommen. Costello hat nicht funktioniert, Blur eigentlich auch nicht (viel zu unterschiedliche Stile), aber eben mit Tender und No Distance Left To Run auch Lust auf mehr. 13 wird besorgt.

    Singles auf Compilations zu packen mag verführerisch sein, dennoch wird man ihnen damit nicht gerecht, denn die unmittelbare Hörerfahrung ist doch eine vollkommen andere. Compilations trivialisieren das Konzept der 7″ bis zur Unkenntlichkeit.

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    #1980491  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    Abgesehen davon, dass es bei Künstlern vor Erfindung der LP sehr schwer ist, sich deren Werk ohne Benutzung von Compilations zu erschließen, ist es meiner Ansicht nach sehr wohl möglich, sich einem Künstler durch Compilations zu nähern. Man kann zumindest einen ersten Eindruck gewinnen.

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #1980493  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    nail75Abgesehen davon, dass es bei Künstlern vor Erfindung der LP sehr schwer ist, sich deren Werk ohne Benutzung von Compilations zu erschließen, ist es meiner Ansicht nach sehr wohl möglich, sich einem Künstler durch Compilations zu nähern. Man kann zumindest einen ersten Eindruck gewinnen.

    Aber wozu der Bullshit? Man kann sich einem Künstler doch auch gleich über Alben oder Singles nähern. Auch die vermitteln einen ersten Eindruck.

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    #1980495  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    kramerAber wozu der Bullshit? Man kann sich einem Künstler doch auch gleich über Alben oder Singles nähern. Auch die vermittel einen ersten Eindruck.

    Sicher. Vielleicht findet man im Laden eine gute Compilation oder man folgt der Empfehlung eines Bekannten oder Freundes. Manchmal entstehen gerade aus denjenigen Compilation-CDs oder LPs, die man dann später als misslungen ansieht, die große Liebesgeschichte. Und dann gibt es natürlich Compilations, die einfach Spaß machen, wie Decade oder Biograph.

    @latho: Gerade Blur und Costello sind schwierige Kandidaten für Compilations, obwohl Blur noch mit der Best Of einigermaßen gut bedient sind. Bei Costello würde ich dringend von Compilations abraten und einfach chronologisch vorgehen.

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #1980497  | PERMALINK

    onkel-tom

    Registriert seit: 23.02.2007

    Beiträge: 43,923

    kramerVollkommen richtig. Dass man sich einem Künstler über Compilations nähern kann oder ihn mit Hilfe solcher gar beurteilen kann ist absoluter Humbug. Ausnahmen gibt es leider keine.

    Das mag deiner Ideologie entsprechen, ist aber meines Erachtens asoluter Humbug. Natürlich kann man das Werk eines Künstlers nicht nach Hören einer Compilation abschliessend bewerten. Das eine solche aber als Appetizer Lust auf mehr machen kann, habe ich in dem ein oder anderen Fall,z.B. Nina Simone, schon erlebt. Von ihr hatte ich zunächst nur einen Sampler, mittlerweile schon 6 weitere Alben nachgekauft (Tendenz zunehmend).

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    Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.
    #1980499  | PERMALINK

    reino

    Registriert seit: 20.06.2008

    Beiträge: 5,700

    Ich denke, wer das rote und blaue Beatles Doppelalbum hatte, konnte sich schon ein Bild von den Jungs machen. Daß man damit im Kreise von Beatles-Experten nicht mitreden kann, ist was anderes.
    Und ein wirkliches Best-of-Album* verschleiert zwar die Schwächen eines Künstlers, aber selten dessen Stärken.

    * also ein Album, das die besten, nicht nur die bestverkauften Titel enthält

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    #1980501  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,712

    kramerSingles auf Compilations zu packen mag verführerisch sein, dennoch wird man ihnen damit nicht gerecht, denn die unmittelbare Hörerfahrung ist doch eine vollkommen andere. Compilations trivialisieren das Konzept der 7″ bis zur Unkenntlichkeit.

    Irgendwo logisch, ja. Die Frage scheint mir eher zu sein, was „nähern“ bedeutet. Bei mir erster Eindruck, „Reinhören“: Ob da ein bis zwei Singles ausreichen, weiß ich nicht. Aber das kommt sicherlich auf das Hintergrundwissen an.

    nail75[…]
    @latho: Gerade Blur und Costello sind schwierige Kandidaten für Compilations, obwohl Blur noch mit der Best Of einigermaßen gut bedient sind. Bei Costello würde ich dringend von Compilations abraten und einfach chronologisch vorgehen.

    Yep, die Compilation war wohl dazu noch schlecht. Ich werde mich mal nach Alben umsehen. Ähnliches gilt für Nilsson.

    --

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    #1980503  | PERMALINK

    melodynelson
    L'Homme à tête de chou

    Registriert seit: 01.03.2004

    Beiträge: 6,004

    Napoleon DynamiteSonst prägt eine unseriöse und willkürliche Auswahl eine unseriöse und willkürliche Meinung, um mal deine Worte zu benutzen.

    Zustimmung.

    @Onkel Tom: Per se spricht gegen dieses Vorgehen ja überhaupt nichts; mein „Problem“ mit Sokrates – bevor er seine Aussage dankenswerterweise etwas präzisiert hat – bestand ja gerade darin, dass er die von ihm angesprochene Compilation als Urteilsgrundlage für das Gesamtschaffen Nilssons nutzte – überschätzt, beliebig, ** -, wo doch eigentlich eher ein Statement der Coloeur „Hat mich nicht zur Weiterbeschäftigung animiert“ angemessen gewesen wäre, und das nicht im Sterne-Thread, sondern bei den Solokünstlern und Individualisten.

    P.S. Nach Napos Beitrag ist das meiste off-topic. Ich würde stark dafür plädieren, diese Beiträge ins „Philosophicum“ zu verschieben, in ein Thema wie „Die Repräsentativität einer 50-Track-Compilation für ein künstlerisches Gesamtwerk“…

    --

    #1980505  | PERMALINK

    sokrates
    Bound By Beauty

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 19,111

    Napoleon DynamiteNein, aber eben auch keine die multiplen Fäden des Werkes grob miteinander verwebende Auswahl nach Gutdünken. Die Aufnahmen Nilssons reichen von mit Saccharin abgefülltem Kammerpop zu spleenigen Soundtracks, einer naiv süßlich glitzernden Konzeptplatte, einer konzentrierten, exquist arrangierten Verbeugung vor Randy Newman, einer hohl dröhnenden Saufplatte mit John Lennon, einer von Gordon Jenkins orchestrierten Prä-Pop-Songs Sammlung, so einigen Alben zerrissen zwischen Ambition und Abhängigkeit. Mal großartig und überwältigend („Sandman“!), mal durch den Wind und über alle Hügel. Zu verstehen eben nur im Einzelnen und als Entwicklung. Sonst prägt eine unseriöse und willkürliche Auswahl eine unseriöse und willkürliche Meinung, um mal deine Worte zu benutzen.

    Viele schöne Worte können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Du annimmst, eine Kompilation sei nicht in der Lage, solche Unterschiede im Werk abzubilden.

    Fast 50 Tracks auf einer Doppel-CD sollten das leisten können, und sind mehr als genug, um festzustellen, wofür ein Künstler steht. Kompilationen per se abzulehnen, und nur Alben als Bewertungsgrundlage zuzulassen, ist eine Glaubensentscheidung, die sachlich nicht begründet ist.

    Wenn ich die Nilsson-Anthology betrachte, habe ich den Eindruck, sie sei durchaus liebevoll zusammengestellt und umfangreich ausgestattet. Das Booklet bietet dazu noch Gelegenheit, sich mit Leben und Werk Nilssons weiter zu beschäftigen.

    Und schließlich: Haben sich alle beteiligten Künstler an Nilsson versündigt, weil sie eine Tribute-CD eingespielt haben, die auf Einzelsongs basiert? Durften sie das womöglich nicht? Hätten sie es nicht tun sollen? Warum haben sie es trotzdem getan?

    Edit: @ Nelson:

    Für eine Verschiebung der OT-Beiträge bin ich auch.

    --

    „Weniger, aber besser.“ D. Rams
    #1980507  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,865

    SokratesFast 50 Tracks auf einer Doppel-CD sollten das leisten können, und sind mehr als genug, um festzustellen, wofür ein Künstler steht. Kompilationen per se abzulehnen, und nur Alben als Bewertungsgrundlage zuzulassen, ist eine Glaubensentscheidung, die sachlich nicht begründet ist.

    Die (meiner Meinung nach) zwei besten Alben sind auf der Compilation gerade mal jeweils mit einem Stück vertreten, da nützen dir auch die anderen 48 Tracks nichts mehr.

    --

    A Kiss in the Dreamhouse  
    #1980509  | PERMALINK

    sokrates
    Bound By Beauty

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 19,111

    @ Napo:

    Doch, tun sie, und zwar für . . .

    MelodyNelson. . . ein Statement der Coloeur „Hat mich nicht zur Weiterbeschäftigung animiert“

    --

    „Weniger, aber besser.“ D. Rams
    #1980511  | PERMALINK

    declan-macmanus

    Registriert seit: 07.01.2003

    Beiträge: 14,707

    Mag ja sein, dass sie dich nicht zur Weiterbeschäftigung animiert – dazu, Nilsson insgesamt abzuwatschen sollte sie dich aber auch nicht animieren, wenn offenbar Essentielles fehlt.

    (Napo, welche beiden Alben meinst du? Ich kenne nur die „Sings Newman“ und möchte mich näher mit Nilsson beschäftigen.)

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    #1980513  | PERMALINK

    sokrates
    Bound By Beauty

    Registriert seit: 18.01.2003

    Beiträge: 19,111

    Declan MacManusMag ja sein, dass sie dich nicht zur Weiterbeschäftigung animiert – dazu, Nilsson insgesamt abzuwatschen sollte sie dich aber auch nicht animieren, wenn offenbar Essentielles fehlt.

    Ich habe die Anthology und ein Tribute-Album moderat besternt, und die Besternung mit einem kommentierenden Satz (i.S. einer Begründung) versehen – da von abwatschen zu sprechen, halte ich für verfehlt.

    --

    „Weniger, aber besser.“ D. Rams
    #1980515  | PERMALINK

    declan-macmanus

    Registriert seit: 07.01.2003

    Beiträge: 14,707

    SokratesIch habe die Anthology und ein Tribute-Album moderat besternt, und die Besternung mit einem kommentierenden Satz (i.S. einer Begründung) versehen – da von abwatschen zu sprechen, halte ich für verfehlt.

    Mal davon abgesehen, dass die Compilation und das Tribute-Album offenbar nicht sinnvollerweise für das Werk stehen können – wie würdest du das hier denn nennen wenn nicht Abwatschen?

    SokratesNoch einer, bei dem der Lebensweg zu einer Überbewertung seines künstlerischen Schaffens zu führen scheint.

    Wenigen Highlights wie „One” oder „Turn On Your Radio” stehen Unmengen gepflegter Langeweile gegenüber;

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