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Napoleon DynamiteNein, aber eben auch keine die multiplen Fäden des Werkes grob miteinander verwebende Auswahl nach Gutdünken. Die Aufnahmen Nilssons reichen von mit Saccharin abgefülltem Kammerpop zu spleenigen Soundtracks, einer naiv süßlich glitzernden Konzeptplatte, einer konzentrierten, exquist arrangierten Verbeugung vor Randy Newman, einer hohl dröhnenden Saufplatte mit John Lennon, einer von Gordon Jenkins orchestrierten Prä-Pop-Songs Sammlung, so einigen Alben zerrissen zwischen Ambition und Abhängigkeit. Mal großartig und überwältigend („Sandman“!), mal durch den Wind und über alle Hügel. Zu verstehen eben nur im Einzelnen und als Entwicklung. Sonst prägt eine unseriöse und willkürliche Auswahl eine unseriöse und willkürliche Meinung, um mal deine Worte zu benutzen.
Viele schöne Worte können nicht darüber hinwegtäuschen, dass Du annimmst, eine Kompilation sei nicht in der Lage, solche Unterschiede im Werk abzubilden.
Fast 50 Tracks auf einer Doppel-CD sollten das leisten können, und sind mehr als genug, um festzustellen, wofür ein Künstler steht. Kompilationen per se abzulehnen, und nur Alben als Bewertungsgrundlage zuzulassen, ist eine Glaubensentscheidung, die sachlich nicht begründet ist.
Wenn ich die Nilsson-Anthology betrachte, habe ich den Eindruck, sie sei durchaus liebevoll zusammengestellt und umfangreich ausgestattet. Das Booklet bietet dazu noch Gelegenheit, sich mit Leben und Werk Nilssons weiter zu beschäftigen.
Und schließlich: Haben sich alle beteiligten Künstler an Nilsson versündigt, weil sie eine Tribute-CD eingespielt haben, die auf Einzelsongs basiert? Durften sie das womöglich nicht? Hätten sie es nicht tun sollen? Warum haben sie es trotzdem getan?
Edit: @ Nelson:
Für eine Verschiebung der OT-Beiträge bin ich auch.
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams