Startseite › Foren › Das Radio-Forum › Roots. Mit Wolfgang Doebeling › Hang the DJ
-
AutorBeiträge
-
@ Otis
Knödelig? Etwas übertrieben. Ist halt ein tiefer Bariton mit Southern Drawl. Man sollte eben nicht mit den schwächeren Platten eines so großen/großartigen Back-Katalogs beginnen.
@ dock
„The Good Things“ * * *
„Serial Girlfriend“ * * * 1/2
„God Don't Like It“ * * *
„The Main Attraction“ * * * 1/2
„Truly She Is None Other“ * * * *
„Down At Gina's At 3“ * * *
„Slowly But Surely“ * * * *Hollys frühe Singles sind fast durch die Bank klasse. Was natürlich nicht heißt, daß ich die LP „Singles Round-Up“ empfehle. Derlei Compilations können nur ein Notnagel sein.
@ Beatlebum
Was heißt „spannend“ in diesem Zusammenhang? Das einzige, was TM und HG gemein haben, ist der Umstand, daß ihre aktuellen LPs in derselben Sendung liefen.
--
Highlights von Rolling-Stone.deDie letzten Stunden im Leben von Amy Winehouse
Großer ROLLING STONE Hausbesuch: Ozzy Osbourne im Interview
Alle 5-Sterne-Alben von Elvis Costello
„I Put A Spell On You“ von Screamin‘ Jay Hawkins: Horror-Heuler
Queen: Darum war ihr Live-Aid-Konzert nicht wirklich spektakulär
25 Jahre „Parachutes“ von Coldplay: Traurige Zuversicht
WerbungOriginally posted by Wolfgang Doebeling@14 Nov 2004, 13:13
@ BeatlebumWas heißt „spannend“ in diesem Zusammenhang? Das einzige, was TM und HG gemein haben, ist der Umstand, daß ihre aktuellen LPs in derselben Sendung liefen.
Der Vergleich ist mir über die Tasten gerutscht, weil ich diese Alben hintereinander gehört habe. Auch losgelöst von Holly Golightly`s Werk komme ich zu folgender vorläufigen Einschätzung. Tifft Merrit`s Album scheint mir überfrachtet, überarrangiert, überproduziert also des Guten zu viel. Mir fehlen dort die Zwischenräume. Die Wirkung wird mir regelrecht aufgezwungen oder aufgedrängt. Beim Hören kann sich bei mir kaum eigenes entwickeln. Mir fehlt der „Mut zur Lücke“. Die Platte scheint mir sehr gefällig, will mir aber gerade darum nicht richtig gefallen. Das ist aber vielleicht in langen Worten ungefähr das ausgedrückt, was Du kurz so geschrieben hast:
Nicht auszudenken, wenn sie in die richtigen Hände gefallen wäre (z.B. Steve Albinis), anstatt mit diesen Twang-Trust-Leuten von Lost Highway „nur“ attraktive Platten zu machen.
--
Captain Beefheart to audience: Is everyone feeling all right? Audience: Yeahhhhh!!! awright...!!! Captain Beefheart: That's not a soulful question, that's a medical question. It's too hot in here.@ Beatlebum
Da scheinen wir ja derselben Auffassung zu sein. Ich habe mich wohl etwas an dem Eigenschaftswörtchen „spannend“ gestört, das ich als Musik-Beschreibung nur in unangenehmem Kontext kenne (das Lieblingswort in PC-World-Music-Kreisen, wie in: „also irgendwie finde ich diese Erdverbundenheit der senegalesichen Frauenchöre total spannend“).
Tifts Stimme trifft mich übrigens trotz des Twang-Trust-Schönklangs (und nicht selten ins Herz). Eine Qualität, die man über die Produktionsfrage nicht vergessen darf.--
Originally posted by Wolfgang Doebeling+14 Nov 2004, 13:13–>
QUOTE (Wolfgang Doebeling @ 14 Nov 2004, 13:13) Knödelig? Etwas übertrieben. Ist halt ein tiefer Bariton mit Southern Drawl. Ich sag nur Too Far Gone!
@ Otis
Meine Top 5
1. „Dreaming My Dreams“ (1975) * * * * *
2. „Lonesome, On'ry And Mean“ (1973) * * * * 1/2
3. „Singer Of Sad Songs“ (1970) * * * * 1/2
4. „Honky Tonk Heroes“ (1973) * * * * 1/2
5. „At JD's“ (1964) * * * * 1/2--
Originally posted by Wolfgang Doebeling@14 Nov 2004, 14:54
@ BeatlebumDa scheinen wir ja derselben Auffassung zu sein. Ich habe mich wohl etwas an dem Eigenschaftswörtchen „spannend“ gestört, das ich als Musik-Beschreibung nur in unangenehmem Kontext kenne (das Lieblingswort in PC-World-Music-Kreisen, wie in: „also irgendwie finde ich diese Erdverbundenheit der senegalesichen Frauenchöre total spannend“).
Tifts Stimme trifft mich übrigens trotz des Twang-Trust-Schönklangs (und nicht selten ins Herz). Eine Qualität, die man über die Produktionsfrage nicht vergessen darf.World-Music-Kreise gehören eindeutig auf den Mond geschossen. Möglichst to the dark side of the moon.
Vielleicht hat „Two Dollar Pistols“ ja einen größeren „Spannungsbogen“ für mich. Beim nächsten Hörversuch von „Tambourine“ werde ich versuchen, mich mehr auf die Stimme zu konzentrieren.
--
Captain Beefheart to audience: Is everyone feeling all right? Audience: Yeahhhhh!!! awright...!!! Captain Beefheart: That's not a soulful question, that's a medical question. It's too hot in here.Gibt es lohnende Singles/Alben von Donovan?
--
Die Existentialisten sind zurück!Singles durchaus. Die ganz frühen, friedensfrommen zumal: „Catch The Wind“, „Colours“, „Turquoise“. Naiv natürlich, unschuldig geradezu, aber sehr hübsch in ihrer Melodieseligkeit. Es gab von ihm bis 1966 auch ein paar schöne EPs. Dann changierte der Gute unter dem Eindruck von Flowerpower und Dope vom Blumigen zum Blümeranten. Aber selbst ab 1966 machte Don noch einige feine 45s („Sunshine Superman“) neben allzu süßlichem Kitsch („Jennifer Juniper“) und banalem Zeugs wie „Mellow Yellow“ oder dem scheußlichen „Goo Goo Barabajagal“, letzteres gemeinsam mit Jeff Beck.
LPs nein. Selbst die besseren wie „Gift From A Flower To A Garden“ oder „Fairy Tale“ waren substanzarm.
--
Obwohl ich im Besitz von gerade mal drei Alben von George Jones bin, verspüre ich eine doch recht stark und rasch wachsende Leidenschaft für ihn und seine Musik.
Ob der enormen Zahl an Veröffentlichungen habe ich allerdings nicht die leiseste Ahnung (bis auf „Alone Again“, und die habe ich schon), welche LP´s wichtig, essentiell sind. Der Mann kann doch nicht nur Gutes aufgenommen haben (oder doch?)…
Falls es also nicht zu viel Umstände macht, würde ich mich über eine Liste der empfehlenswerten Alben sehr freuen.--
Flow like a harpoon daily and nightlyDank an WD und all die anderen, die Holly Golightly hier zum Thema gemacht haben. Habe die CD (räusper) eigentlich schon zur Seite gelegt, aber jetzt wieder einmal angehört und dieses Mal für gut befunden.
Hat mich wohl seinerzeit auf dem falschen Fuß erwischt.--
What's a sweetheart like me doing in a dump like this?@ Candy
Gratuliere.
Die Entdeckung von George Jones gehört im Leben eines Jeden zur Menschwerdung.
Nur gute Platten? Aber ja. Diese Stimme könnte das Telefonbuch rauf und runter singen, zur Melodie einer Bee-Gees-Nummer, und es wäre noch immer Manna vom Honky-Tonk-Heaven.
„What is country, Sir?“ Merle Haggard: „Simple. The songs of Hank Williams and the voice of George Jones“.
Zur Frage. Die nicht leicht zu beantworten ist. 50 Jahre! Mehr als 100 LPs (von denen ich, gerade nachgezählt, 96 habe – es gab etliche Überschneidungen). Im folgenden 10 Empfehlungen, die seine Thumper-Jones-Phase (Rockabilly) außen vor lassen und auf die Starday/Pappy-Daily-Epoche rekurrieren, sowie die Crown-Prince-Phase der frühen 60er Jahre und schließlich die große Billy-Sherrill-Ära der 70er Jahre (der auch „Alone Again“ entstammt). Alles absolut essenziell:
„Why Baby Why“
„I'm A People“
„Things Have Gone To Pieces“
„Trouble In Mind“
„My Favorites Of Hank Williams“
„Blue & Lonesome“
„Where Grass Won't Grow“
„The Grand Tour“
„Memories Of Us“
„The Battle“So viel erstmal. Zu beachten:
Unbedingt die Reprocessed-Stereo-Pressungen der frühen Platten meiden!
Sämtliche Singles bis Ende der 70er Jahre (ca.100) völlig unbedenklich kaufen!Berichte gelegentlich über Deine Fortschritte.
--
Vielen Dank für die Antwort. Ich werde suchen, suchen, suchen und hoffentlich finden.
Von „Alone Again“, „A Picture Of Me (Without You)“ und „The Grand Tour“ ist die Letztgenannte mein vorläufiger Favorit. Aber ich bin ja erst in der Entdeckungsphase.--
Flow like a harpoon daily and nightlyBedanke mich ungefragt bei Hernn Doebeling einfach mit. Der Mann (Jones) interessiert mich auch. Wir hören uns.
--
If you try acting sad, you'll only make me glad.Mit George Jones muss ich mich dann auchmal beschäftigen, sein Backkatalog scheint ja ein Fass ohne Boden zu sein.
Meine Frage betrifft Eva Cassidy – was halten sie von ihr, welche Platten sind hörenswert? Bedankt.
--
Being thereHörenswert im Sinne von kaufenswert und von einiger musikalischer Bedeutung: keine.
Ist aber ein wenig komplizierter. Ich habe vor etlichen Jahren ein Album von ihr besprochen, das mir ihre Mutter geschickt hatte. Mit einem sehr persönlichen Anschreiben, in dem sie das tragische Schicksal ihrer Tochter beschrieb und erklärte, sie wolle alles tun, um das musikalische Vermächtnis Evas einem größeren Publikum zugänglich zu machen, weil es doch die Musik gewesen sei, die Eva in ihren letzten Monaten so viel Kraft gegeben habe.
Wie gesagt, ich schrieb ein kurzes Review, ein paar Zeilen nur, in dem ich auf die Umstände hinwies, Eva eine gute Stimme attestierte, die Aufnahmen aber als ansonsten nicht erwähnenswert bezeichnete. Darauf erhielt ich von ihrer Mutter, die in USA lebt, einen mehrseitigen Dankesbrief, handgeschrieben, tränenreich. In die Frage mündend, ob ich denn bereit wäre, ein Gespräch mit dem Mann zu führen, der sich Evas Aufnahmen angenommen hätte, über Fragen von Produktion und Marketing. Es handele sich dabei um einen „celebrity rock star“. Ich verspürte nicht die geringste Lust dazu, mochte Evas Mutter diesen Wunsch aber nicht abschlagen.
Ein paar Nächte später, so um 4 Uhr früh, klingelte mein Telefon und eine Stimme am anderen Ende fragte, ob es schon zu spät sei „in Germany“ für ein Gespräch über Eva Cassidy. Es war Mick Fleetwood. Er gab sich als Cassidy-Fan zu erkennen und erwartete in mir einen Gleichgesinnten zu finden. Und war entsprechend enttäuscht, als ich ihm meine zwar durch Sympathie für die Künstlerin gefilterte, am Ende aber doch wenig begeisterte Sicht der Dinge schilderte. Meine Bedenken hinsichtlich des faden Backings der mir bekannten Aufnahmen verstand er nicht. Es stellte sich heraus, daß ein mit ihm befreundeter Produzent daran herumgefeilt hatte. Goodnight, Mick.
Der Rest ist Geschichte. Zwei Jahre später kam der große Durchbruch für Eva im UK, bewerkstelligt mit einem TV-Special, das die Nation so rührte, daß „Songbird“ eine viertel Million mal verkauft wurde. Und seither werden Evas alte Tapes gemolken, indem man sie aufmotzt und mit scheußlicher Musik unterlegt. Für eine mittlerweile internationale Fangemeinde, die für riesige Auflagen sorgt. Es sei Evas Mutter gegönnt.
Wahr ist freilich, daß niemand, der etwas von Musik und vom Singen versteht, mit diesen Platten viel anfangen kann. Eva Cassidy war als Sängerin nur Mittelmaß, sie chargierte, überbetonte, sang oft am Wesen des Songs vorbei, ganz in der Emphase für das Material gefangen, nachempfindend, gefühlig. Entsprechend erreichen/begeistern ihre Platten auch nur Leute, die sonst gern Phil Collins und Chris De Burgh hören und sich von Celine Dion zum Weinen bringen lassen. Kurzum, zum Weinen.--
Schlagwörter: DJ, Roots, Vinyl, vinyl only
Das Thema „Hang the DJ“ ist für neue Antworten geschlossen.