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AutorBeiträge
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Wolfgang, ich hatte vor kurzem mal nach deiner Meinung zur Glasvegas LP gefragt und würde mich über eine Antwort freuen. Damals hattest du die Platte noch nicht. Besten Dank!
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WerbungIch hatte mich diesbezüglich bereits im betreffenden „Roots“-Thread kurz geäußert, letzte Woche. Aber gern nochmal: voraussetzungslos gehört ist „Glasvegas“ sicher sehr beachtlich. Kennt man indes die frühen Singles, insbesondere „Daddy’s Gone“, und deren ungebremste, ungefönte Over-the-Top-Emphase, erscheint das austarierte, in Richtung Mitte gebürstete Klangbild der LP doch recht ernüchternd. Natürlich ist es dennoch eine sehr hörenswerte LP (* * * *) und um Klassen besser als der ordinäre Ramsch, mit dem man allüberall belästigt wird; auch wartet „Glasvegas“ mit dem einen oder anderen herausragenden Cut auf („Stabbed“), doch enttäuscht mich die LP gleichzeitig, weil ohne das Schielen auf Radiotauglichkeit halt so viel mehr möglich gewesen wäre.
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Wolfgang Doebeling
@ otis„Poor Folks‘ Pleasure“ gehört zu ihren besten LPs. Warum „durchwachsen“? Gefällt Dir das Hank-Cover nicht?
Heute noch mal gehört. Das Hank-Cover sticht auf der zweiten Seite grandios raus, ansonsten finde ich diese halt (etwas) schwächer als die erste (diese wohl knappe *****), auf der die Damen einen weit höheren Anteil haben. Auch ihre Harmonies sind dort insgesamt packender. Vielleicht habe ich sie auch als „durchwachsen“ abgespeichert, weil mich der Unterschied von S. 1 zu S. 2 etwas zu sehr stört.
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FAVOURITESIch muss mal ganz blöd fragen: Geht es hier um weiterführende Diskussionen bezüglich Roots oder können auch allgemeine Fragen gestellt werden?
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BullittIch muss mal ganz blöd fragen: Geht es hier um weiterführende Diskussionen bezüglich Roots oder können auch allgemeine Fragen gestellt werden?
Da ich gerade hier bin: bislang sind hier eher nur allgemeine Roots-unabhängige Fragen gestellt worden.
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FAVOURITESOkay, prima!
@wolfgang
Ich bin interessiert an zwei Alben, deren Qualität ich nicht einschätzen kann und zu denen ich auch kaum Informationen finde. Lohnt sich die Anschaffung von Jim Reeves – Good n´ Country und Porter Wagoner – Highway Headin South? Über eine kurze Einschätzung würde ich mich sehr freuen, falls du die Alben kennst.--
Zur Reeves-LP kann ich Dir nicht viel sagen, bin kein Fan von Gentleman Jim und seinem Samt-und-Seide-Schmus. Richtig schlechte Platten hat er aber nie gemacht, sieht man einmal von einigen postum erschienenen, von seiner Witwe nachträglich einbalsamierten ab. Da „Good’n’Country“ jedoch von 1963 datiert, ist man diesbezüglich auf der sicheren Seite. Was Wagoner betrifft: gute Platte, nicht eine seiner besten, aber von Ferguson verläßlich straight produziert, mit ein paar feinen Tracks („Lonelyville“!) und einem seiner gelungeneren Dolly-Covers aus jener Zeit. Wichtig war Porter 1974 freilich nicht mehr.
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Wie schätzst du die Veröffentlichungen der Attractions ohne Elvis Costello ein?
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]Wolfgang DoebelingZur Reeves-LP kann ich Dir nicht viel sagen, bin kein Fan von Gentleman Jim und seinem Samt-und-Seide-Schmus. Richtig schlechte Platten hat er aber nie gemacht, sieht man einmal von einigen postum erschienenen, von seiner Witwe nachträglich einbalsamierten ab. Da „Good’n’Country“ jedoch von 1963 datiert, ist man diesbezüglich auf der sicheren Seite. Was Wagoner betrifft: gute Platte, nicht eine seiner besten, aber von Ferguson verläßlich straight produziert, mit ein paar feinen Tracks („Lonelyville“!) und einem seiner gelungeneren Dolly-Covers aus jener Zeit. Wichtig war Porter 1974 freilich nicht mehr.
Danke für die Einschätzungen! Ich besitze Wagoners Vorgängeralbum „The Farmer“. Wagoner verfällt darauf neben tollen Stücken wie „The Sun Don´t Shine“ über weite Strecken in einen schwelgerischen Sprechgesang mit unangenehmem religiösen Inhalten, was das Album zu einer zwiespältigen Angelegenheit macht. Muss ich auf „Highway Headin South“ mit ähnlichen Auswüchsen rechnen?
Ja, von Reeves wurden ja vermutlich mehr Alben aus dem Nachlass veröffentlicht, als zu seinen Lebzeiten erschienen sind. Wobei die auch nicht nur Schrott enthalten. Was hältst du von Eddy Arnold? Würdest du ihn auch zum Samt-und-Seide-Schmus zählen? Wobei man bei ihm sicher zwischen der Früh- und der Easy-Listening/Country-Swing-Phase unterscheiden müsste, denen ich beiden etwas abgewinnen kann. Wenn du welches hast, was sind deine Arnold-Faves?
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@ Declan
Schätze nur ihre erste LP, die allerdings auch nicht völlig überzeugt (* * * 1/2), obwohl mir das Konzept, 16 knappe Pop-Statements in kaum mehr als 30 Minuten herauszuhauen, natürlich sehr entgegenkommt. Leider fehlt es bisweilen an vokalem Ausdruck und nicht alle Tracks verlangen nach Wiederhören. Einige der besten wie „Single Girl“, „Slow Patience“ und „Lonesome Little Town“ habe ich eh auf 45s, sodaß „Mad About The Wrong Boy“ zwar noch nicht unmittelbar gefährdet ist, aber in einigen Jahren womöglich den Cut nicht mehr schaffen wird. Habe sie zugegebenermaßen letzthin auch nicht mehr gehört. Was ist Dein Eindruck?
@ Bullit
Nein, vor allzu pathetischen Anwandlungen Porters bist Du da sicher. Eddy Arnold bedeutet mir, Du vermutest richtig, eher noch weniger als Jim Reeves. Allerdings ist sein body of work gigantisch, seine Hits-Strecke phänomenal, weshalb mir ein paar Singles dann doch gut genug gefallen, um sie zu behalten: „Second Fling“, „Hep Cat Baby“ oder auch seine Version von „Tennessee Stud“, die zwar nie an Driftwood heranreicht und sich auch nicht mit diversen späteren Fassungen messen kann, aber doch mehr als ordentlich ausfällt. Einen so überragenden Song kleinzukriegen, dürfte auch verdammt schwer sein.
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Wolfgang Doebeling@ Declan
Schätze nur ihre erste LP, die allerdings auch nicht völlig überzeugt (* * * 1/2), obwohl mir das Konzept, 16 knappe Pop-Statements in kaum mehr als 30 Minuten herauszuhauen, natürlich sehr entgegenkommt. Leider fehlt es bisweilen an vokalem Ausdruck und nicht alle Tracks verlangen nach Wiederhören. Einige der besten wie „Single Girl“, „Slow Patience“ und „Lonesome Little Town“ habe ich eh auf 45s, sodaß „Mad About The Wrong Boy“ zwar noch nicht unmittelbar gefährdet ist, aber in einigen Jahren womöglich den Cut nicht mehr schaffen wird. Habe sie zugegebenermaßen letzthin auch nicht mehr gehört. Was ist Dein Eindruck?
Ich kenne und besitze bislang nur die „Single Girl“-45. Die gefällt mir recht gut, Die Flip höre ich allerdings stärker als die A-Seite.
Ich dachte, es gibt nur eine LP („Mad about…“) – gibt es noch mehr?
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]Es gibt noch den Soundtrack zum Film „Outline Of A Hairdo“, der als EP einer limitierten Auflage der LP beilag, jedoch nicht Teil davon ist, und später auch als Album veröffentlicht wurde. Eine Marginalie.
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Wolfgang Doebeling
Eddy Arnold bedeutet mir, Du vermutest richtig, eher noch weniger als Jim Reeves.Deshalb leider auch kein Nachruf im Rolling Stone
Die Singles kenne ich leider noch nicht, bis auf die Version von Tennessee Stud. Bringt mich aber gerade auf die Idee, mich mal näher mit Driftwood zu beschäftigen. Lohnt „Wilderness Road“ inkl. Stud auch als Album oder was würdest du zum Einstieg empfehlen?
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Ja, wäre ein guter „Einstieg“. Oder „The Westward Movement“. Die frühen Folk-Platten sind sicher nicht schwächer, führen aber auf die „falsche“ Fährte.
Was die Sache mit dem Nachruf betrifft: an mir hat das nicht gelegen. Ich schreibe ja nur, die Heftplanung geschieht in München, in der Redaktion. Würde mich freilich wundern, wenn dort jemand mit dem Namen Eddy Arnold etwas anzufangen wüßte. Graue Vorzeit. Und sowieso: another music in a different kitchen.--
Danke Wolfgang. Marginalie hin oder her – ich werde sie früher oder später wohl brauchen. Der Fan in mir verlangt danach.
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Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT] -
Schlagwörter: DJ, Ex cathedra, out to lunch, Playlists, Radio Eins, Roots, Warten auf die Rückkehr des Herrn
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