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AutorBeiträge
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Flatted FifthEntwickelt sich hier etwa gerade ein Hype?
Bitte nicht dies böse Wort! Es impliziert ja immer, dass auch heiße Luft ums Phänomen ist bzw. viel Gewese und Herdentrieb um letztlich Mittelprächtiges. Oder hast du einen anderen Begriff davon?
Der Spiegel-Online-Kommentar trifft es auch für mich sehr gut. Das Hypnotische, Magische, Rituelle scheint jeder an der Musik wahrzunehmen. Faszinierend für mich ist hierbei besonders, dass sie bei all diesen Attributen doch ganz cool bleibt; es besteht nie Gefahr, dass die Musik in Goth-Witch-Kitsch abgleitet, was z.B. beim ersten Track sehr leicht hätte passieren können.
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WerbungFlatted FifthEntwickelt sich hier etwa gerade ein Hype?
Hoffentlich nicht!
Carrot FlowerBitte nicht dies böse Wort! Es impliziert ja immer, dass auch heiße Luft ums Phänomen ist bzw. viel Gewese und Herdentrieb um letztlich Mittelprächtiges…
Ich würde das Wort / das Phänomen „Hype“ ähnlich wie Carrot Flower interpretieren. Gehypt werden muss hier nichts, aber das Album hat auf jeden Fall Aufmerksamkeit verdient.
Carrot Flower…Faszinierend für mich ist hierbei besonders, dass sie bei all diesen Attributen doch ganz cool bleibt; es besteht nie Gefahr, dass die Musik in Goth-Witch-Kitsch abgleitet…
Da kann ich Dir nur zustimmen, das macht das Album vielleicht zu etwas besonderem.
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Carrot FlowerBitte nicht dies böse Wort! Es impliziert ja immer, dass auch heiße Luft ums Phänomen ist bzw. viel Gewese und Herdentrieb um letztlich Mittelprächtiges. Oder hast du einen anderen Begriff davon?
Nein, habe ich nicht. Ich hatte die Frage nach dem Hype auch nur mal in den Raum gestellt, da ich selbst noch nicht einschätzen kann, ob die ganzen Lobhudeleien gerechtfertigt sind. Aber wie gesagt, bisher gefiel mir das Gehörte.
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You can't fool the flat man!Es macht ja keinen Sinn weiter herumzudrucksen. Der Platten-Dealer hat das Album von FEVER RAY morgen im Laden und eines wird für mich zurückgestellt sein. Was ich bislang hören könnte hat mir prima gefallen und ich sehe irgendwie auch eine Verbindung zu Burns, die über das Covermotiv hinausreicht. Schätze die Andersson kennt diese Comics auch. Egal ob das demnächst alles zum Hype mutiert, bei mir hat es eh schon gefunkt.
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Flatted FifthIch hatte die Frage nach dem Hype auch nur mal in den Raum gestellt, da ich selbst noch nicht einschätzen kann, ob die ganzen Lobhudeleien gerechtfertigt sind. Aber wie gesagt, bisher gefiel mir das Gehörte.
Ich bin nicht überrascht vom hohen Metascore bisher. Das Album ist erstens sehr gut und kommt zweitens nicht von irgendwem, nicht aus dem Nichts, sondern von einer anerkannten Künstlerin, der die Kritiker von vornherein was zugetraut haben. Silent Shout war immerhin das Album des Jahres 2006 bei Pitchfork.
Interessant finde ich neben dem reichhaltigen Sound (einem spannenden Synthpop-Update, das sich deutlich genug von The Knife unterscheidet) auch die Kombination von Text und Musik bzw. Gesang: Da wird der Alltag in ein fahles neues Licht getaucht, das Gewohnte verfremdet. Und wie Carrot Flower schon gesagt hat: Das Album umgeht alle Kitschfallen.
Carrot FlowerDas Albumcover ist übrigens nur gründlichst von Burns inspiriert, es stammt laut Booklet von Martin Ander.
Und das Gesicht hat er nach meinem Dafürhalten etwas verhunzt, sie sieht definitiv nicht so schweinebackig aus. Aber vielleicht soll es so brutal wirken.Im Interview mit Sandra Grether meinte Karin Dreijer ja, das sei sie nicht, diese Frau.
tolomoquinkolomSchätze die Andersson kennt diese Comics auch.
Mit Sicherheit. „Eine Ästhetik wie in Charles Burns-Comics sei die Vorgabe für den Grafiker gewesen“, heißt es in dem Interview.
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To Hell with PovertyGo1Kombination von Text und Musik bzw. Gesang: Da wird der Alltag in ein fahles neues Licht getaucht, das Gewohnte verfremdet.
Das finde ich sehr beeindruckend. Die Texte geben Anhaltspunkte, welche konkreten Situationen in sie eingeflossen sind, aber sie driften dabei oft ins Existenzielle (Kunst halt…) bzw. Surreale. Ein Paradebeispiel ist „Concrete Walls“, in dem eine für junge Mütter ganz alltägliche Situation ihr ganzes „Bedrohungspotenzial“ zeigt. Platt heruntergebrochen: Das Kind hat Fieber, sie ist allein, isoliert, überfordert, schläft nicht viel, lenkt sich mit Fernseher und Radio ab bzw. lässt sie die Stille übertönen. All das verdichtet sich im Song zu einer grundsätzlichen Bedrohung. Und wie wunderbar gelungen: allein der verfremdete, schleppende Gesang, der immer wieder aus der Harmonie/Kontrolle driftet, ist eine grandiose Idee.
Ich musste an Soft Cell denken, die ja damals auch viele Texte hatten, in denen das Alltagsgrauen thematisiert wurde; doch bei Fever Ray funktioniert die Verschmelzung von Musik und Text noch deutlich besser, beides geht mehr an die Substanz.
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the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellationHat jemand eine Vinyl Ausgabe? Bei jpc gibt es 2 Versionen eine von Cooperative und eine von Mute US. Gibt es da klanglich Unterschiede?
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Seit ich Bio-Obst kaufe, haben die Fruchtfliegen gesunde rote Bäckchen.Von The Knife kenne ich (noch) nichts. Ob das ein Vorteil ist, um an diese Platte heranzugehen weiß ich nicht. Von den ersten 5 Stücken bin ich aber schon recht begeistert, wobei mir die Tracks ohne runtergepitchte Stimme noch einen Hauch besser gefallen. Und irgendetwas ließ mich musikalisch – ACHTUNG wieder eine Referenz, die kein Mensch nachvollziehen kann – freudig an die frühen Propaganda denken.
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!TheMagneticFieldPropaganda
Tausend Welten sind die doch nicht voneinander entfernt. Sag mal ein Beispiel (Track, Minute).
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the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellationEs ist mehr eine Stimmung, die bei mir erzeugt wird über die komplette erste Plattenseite, als ein festzumachender Moment…
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!TheMagneticFieldVon The Knife kenne ich (noch) nichts. Ob das ein Vorteil ist, um an diese Platte heranzugehen weiß ich nicht.
Ich würde sagen: Ja!
Und irgendetwas ließ mich musikalisch – ACHTUNG wieder eine Referenz, die kein Mensch nachvollziehen kann – freudig an die frühen Propaganda denken.
Kann ich durchaus nachempfinden, in der Tat kann man Spurenelemente ausmachen, wenn man erst einmal darüber gefallen ist (d.h., auf Propaganda wäre ich nicht von alleine gekommen, aber jetzt, da Du sie erwähntest…), ebenfalls spukt einem bisweilen Kate Bush der „The Dreaming“/“Hounds Of Love“-Phase im Kopf herum – aber wirklich nur aus einer gewissen Entfernung…
Ich bin noch absolut fasziniert von diesem Album (bis zum Jahresende dürfte ich ***** vergeben, wie ich mich kenne), von daher fällt es mir im Moment schwer, meine Begeisterung in Worte zu fassen. Kommt aber noch…
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I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadWie schätzt du denn die The Knife Alben im Vergleich dazu ein?
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!Auch ich höre das Album seit einigen Wochen mit Begeisterung, die sich inzwischen gefestigt hat. Selbst die zwischenzeitlich recht cheesy 80er Keyboards gehören so! Und Benders Vergleich mit Kate Bush höre ich auch so.
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smash! cut! freeze!Bender RodriguezKate Bush
Die Assoziation hat man bei Tracks wie „Seven“ oder „I’m not done“ tatsächlich schnell.
Bender RodriguezIch bin noch absolut fasziniert von diesem Album (bis zum Jahresende dürfte ich ***** vergeben, wie ich mich kenne), von daher fällt es mir im Moment schwer, meine Begeisterung in Worte zu fassen. Kommt aber noch…
Du machst es spannend, aber es erhöht die Vorfreude.
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the pulse of the snow was the pulse of diamonds and you wear it in your hair like a constellationTheMagneticFieldWie schätzt du denn die The Knife Alben im Vergleich dazu ein?
The Knife transportieren noch eher „club“-taugliche Momente. Was nicht heissen soll, daß „Deep Cuts“ und „Silent Shout“ (gerade dieses nicht) einfach nur tanzbare fröhliche elektronische Musik enthält. Irgendwo zwischen 80er Pop und modernen „technoiden“ Sounds und „housigen“ Beats spielt sich allerdings einiges ab, was man nicht unbedingt immer so leicht zu fassen bekommt. Oftmals muß man ein zweites, drittes Mal hinhören – und „Silent Shout“ enthält schon ein paar düstere, bzw. mysteriöse Momente (das beinahe schon ätherische „Marble House“ ist ein Schmuckstück, das ohne mit der Wimper zu zucken volle ***** von mir erhält…).
So war ich vollkommen überrascht, daß das Fever Ray-Album noch intensiver und im Schnitt dunkler ausgefallen ist. In der Tat ist es eigenständig genug, daß es nicht auf den ersten Blick als The Knife-„Sideproject“ abgetan werden kann (diese Wertung wäre auch in höchstem Maße unzutreffend und ungerecht).--
I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad -
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