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„Nach ihrem letzten Erfolgs-Album “No.1 Hits”, das deutschlandweit Beachtung fand und auf Anhieb Platz #52 der Albumcharts enterte, präsentiert sich die Kölner Band Erdmöbel mit neuen Songs. In fast zweijähriger Studioarbeit ist ein Album entstanden, das den schönen Namen “Krokus” trägt und am 17.09. erscheint. “Vor 2 Jahren machten wir uns an die Aufgabe, uns unserer Vision von Popmusik und Kunst einen weiteren Schritt zu nähern. Heraus kam Krokus, ein Album, das uns mit seinen opulenten Arrangements, Melodien und kompromisslosen Texten so gut gefällt, dass wir stark vermuten: es ist unser bestes.”
Auch Dirk Mahltstedt und Janine Mohry von Edel:Kultur sind begeistert von “dem großartigen neuen Erdmöbel-Werk”, das im Vergleich zu ihrem Vorgänger ausschließlich mit eigenen Songs aufwartet.
Aber das soll es noch nicht gewesen sein. Sänger Markus Berges veröffentlicht zeitgleich mit “Krokus” seinen Debüt-Roman “Ein langer Brief an September Nowak” bei Rowohlt Berlin. Der Verlag wurde aufgrund seiner Erdmöbel – Songtexte auf ihn aufmerksam und bot ihm eine Zusammenarbeit an.
„Das war für mich eine neue, ungewohnte Art zu schreiben, ganz anders als bei Songs“, erzählt Berges. Nicht zufällig also heißt das letzte Stück auf dem neuen Album von Erdmöbel „September Nowak“.
Es ist das erste Instrumental der Bandgeschichte und klingt wie der Soundtrack der Romanverfilmung.“Tracklist (& Videos)
01. 77ste liebe
02. arbeiten
03. fremdes
04. brasilia
05. wort ist das falsche wort
06. emma
07. erster erster
08. ausstellung über das glück
09. krokusse
10. snoopy-t-shirt
11. sunrise
12. das leben ist schön
13. september nowak--
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WerbungGroße Vorfreude (fast so groß wie auf das neue Philipp Poisel Album) und endlich wieder neue Songs, keine Cover-Versionen, die hoffentlich eher an das grandiose „Altes Gasthaus Love“, als an das etwas schwächelnde „Für die nicht wissen wie“, anschließen.
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!Ein paar Zeilen zum Album:
…Es ist eine eigene Erdmöbel-Sprachwelt, in die man beim Hören des neuen Albums „Krokus“ eintaucht – eine aus merkwürdigen Vokabeln, wie sie sonst nie in Popsongs vorkommen. „Sorpe, Banfe, Schobse, Milz“ – so beginnt der dritte Song. Wer googelt, merkt, dass das Flüsse sind. Was das zu bedeuten hat, lässt sich sicher herauskriegen. Ist aber eigentlich auch egal. „Sorpe, Banfe, Schobse, Milz“ – wie toll das klingt!
„Wir hatten kurz mit dem Gedanken gespielt, Songs in einer Fantasie-Sprache zu dichten“, erklärt Bassist und Produzent Ekimas grinsend. Aber das braucht es gar nicht, wenn Markus Berges, den die „taz“ einen „großen zeitgenössischen Lyriker“ nennt, ans Werk geht. Ein Sänger, der aus „Rosen, Ochsen, Holz“ und „Feldspat, Pferdehaar, Benzin“ Zaubersprüche anrührt. Bei dem sogar die Verwaltungs-Bezeichnung „Nordrhein-Westfalen“ verheißungsvoll klingt.
All das war immer schon da in 15 Jahren Bandgeschichte. Auf „Krokus“ tritt es nun viel entschiedener zutage. „Kompromissloser, direkter, auch aggressiver“, so Markus Berges, sollte die Platte klingen. Das hört man zum Beispiel im geradezu umwerfend knalligen „Fremdes“. Ein unnachgiebig ratternder Beat hält den Song zusammen, die Gitarre flackert und klickert nervös, Berges‘ Sprechgesang ist lässig, angriffslustig, fordernd. Mittendrin bricht dann der Himmel auf: Posaune, Querflöte und Waldhorn formieren sich zum sehnsüchtigen Chor. Dann wieder ein Song wie das neblig verhangene „Wort ist das falsche Wort“. Ein Lied, das einem schier das Herz umdreht. „Melancholisch“ könnte man sagen. Aber vielleicht ist das auch „das falsche Wort“. Weil sich das, was man beim Hören fühlt, bei dieser Band mit Standardphrasen nicht greifen lässt. Was ist das für eine Stimmung, die einen gleichzeitig traurig und glücklich macht?
„Ach, ist unsagbar schwer zu sagen.“
Der charakteristische Erdmöbel-Sound schält sich bei alledem immer deutlicher heraus. Und die typischen Bläsersätze sind da nur ein, wenn auch wichtiges Element. „Wir haben einen Bandsound entwickelt, der klar, trocken und gleichzeitig räumlich ist“, sagt Markus Berges. „Auf dem neuen Album ging es auch darum, diese Qualitäten nochmal zu schärfen.“ „Krokus“ klingt rund, selbstbewusst, eigenwillig, geschlossen. Und kann sich deshalb leisten, so vielfältig zu klingen, ohne zu zerfasern: Mal nach Motown, mal nach 60er- Easy-Listening, mal nach Bossa-Nova. Das Album fährt mit Akkordeon, Strawberry-Fields-Flöten und Westcoast-Gesangs-Brise auf. Statt Gitarren dominiert das klare Piano von Proppe, dezent, aber absolut präsent spielt Schlagzeuger Dewueb – und immer wieder Ekimas‘ Bass, der bei Erdmöbel ein Melodieinstrument ist. …Hier einige Eindrücke von den Aufnahmen.
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Living Well Is The Best Revenge..
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Living Well Is The Best Revenge.Nach ein paar Durchläufen: die Lobeshymnen sind berechtigt. Die wunderbare Sprache von Berges, gepaart mit sehr interessanten und abwechslungsreichen Arrangements versüßt dauerhaft den Spätsommer/Frühherbst. Ähnlich wie Element of Crime: es gibt kein Vorbild, kein Vergleich. Keine Liste von Bezugsbands/Künstler, wie sie nahezu jede Plattenkritik enthält. Man kann das Album nur empfehlen und hoffen, dass diese tolle Band nicht weiterhin ignoriert wird.
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Nach mehrmaligem Durchhören: Fantastisches Album. Highlight : Wort ist das falsche Wort
Ein Album zum vorher Traurigsein und später Glücklichwerden.:sonne:--
merlot, rot, 2002....Ja, und Emma und Snoopy-T-Shirt.
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Kleine Bitte an die Mods:
Könnte jemand den Thread hierhin verschieben?Außerdem habe ich mal eine Umfrage angefügt.
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Living Well Is The Best Revenge.Silenthost Fantastisches Album.
Ganz so euphorisch fällt meine Bewertung noch nicht aus, aber immerhin bin ich nach ‚ganz okay’ und ‚gut’ inzwischen bei einem ‚sehr gut’ gelandet und wer weiss was da noch kommt.
Obwohl ich auch die anderen Alben der Band besitze und schätze, brauchte ich diesmal doch einige Durchläufe um mich in die wortmächtige Sprachakrobatik von Berges einzuhören.
Nachdem spontan nur ‚Fremdes’ bei mir zünden konnte, kann ich mittlerweile kaum noch bestimmen welcher der 13 Tracks mein Favorit auf dem Album ist. Jeder einzelne hat seinen Reiz und seine Qualität.
Ein wirklich sehr gutes Album, dem hoffentlich viele eine Chance geben.btw: Das Video zu Emma ist übrigens jetzt raus.
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Living Well Is The Best Revenge.Rob Fleming
Ein wirklich sehr gutes Album, dem hoffentlich viele eine Chance geben.Das hab ich dann jetzt mal getan, bislang aber erst einen Durchgang lang und noch dazu im Auto. Bisher sind Erdmöbel komplett an mir vorbei gegangen. Erste Gedanken: ziemlich verkopft, der Sänger hat stimmlich mitunter eine erstaunliche Ähnlichkeit mit Norbert Leisegang und spontan bleibt nichts im Ohr. Freue mich dennoch oder gerade deshalb darauf, mich in den nächsten Tagen näher mit dem Textwust und der Musik auseinander zu setzen.
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Ich brachte meine Vergangenheit im Handgepäck mit. Ihre lagerte irgendwo im Container-Terminal. Als sie ging, benötigte ich einen Seemannssack.Gutes Album. Anspieltipp: Das Leben Ist Schön
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Tja, was sagt man al Fan, wenn man sich nicht so recht entscheiden kann, wohin der Weg geht. Besser als die letzten beiden Alben, so viel ist sicher, genauso klar ist für mich aber auch, dass es sich nicht annähernd auf Augenhöhe mit „Erste Worte…“ oder „Altes Gasthaus…“ befindet. Dafür sind mir, vor allem in der ersten Hälfte deutlich zu viele durchschnittliche Songs untergebracht. Die zweite Hälfte, obwohl mit dem nervigen „Austellung über das Glück“ (wobei das von den Strophen richtig nett ist, aber dieser uninspirierte Refrain macht das ganze Stück kaputt), finde ich da deutlich stärker. Einige wirkliche Glanzpunkte hat das Album natürlich dennoch. Werd mal nen Song-TÜV aufmachen.
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!Ich lebe mit diesem Album jetzt seit über 3 Wochen und finde es ganz und gar erstaunlich, wie sich die zunächst völlig sperrig wirkenden Schachtelreime und Wortungetüme nachhaltig in Ohr und Hirn festsetzen. Dennoch kein Album, das nach dem zweiten Durchlauf sämtliche Geheimnisse preisgegeben hat und das konnte ich schon lange nicht mehr behaupten. Großartiges Album, auch wenn nicht jedes Lied völlig überzeugt.
PS: Wem das Snoopy T-shirt kein wohliges Lächeln ins Gesicht zaubert, dem ist wohl nicht zu helfen.
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Ich brachte meine Vergangenheit im Handgepäck mit. Ihre lagerte irgendwo im Container-Terminal. Als sie ging, benötigte ich einen Seemannssack.Filter: stimme dir zu. Wie auf jedem Album gibt es hier einige magische Lieder, mit welchen man eine Weile lebt und dann nach einigen Monaten oder Jahren wiederentdecken darf.
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Schlagwörter: Erdmöbel
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