Elvis Presley

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  • #10236397  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,039

    joshua-treeIch habe 1980 auch Musik aus dem 18. Jahrhundert gehört, so what? Gute Musik ist gute Musik, egal wie alt oder jung sie ist.

    Selbstverständlich. Aber in der „E-Musik“ gibt es doch genauso Mechanismen, der den Zugriff auf Musik, die zeitlich davor („Alte Musik“) und danach („Neue Musik“) liegt, für den Einsteiger erheblich erschwert bzw. sein Interesse in bestimmte Bahnen lenkt und in andere eher nicht. Bach und Mozart, klar, aber hast Du Dich in dem Alter auch schon auf Orlando Di Lasso und Alban Berg gestürzt?

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    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #10236399  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,039

    mangelsGute Musik ist zeitlos. Es wird immer Menschen geben, die sie hören.
    Natürlich wird die Anzahl der Hõrer geringer werden…aber das war schon immer so. Und trotzdem hören die Leute heute noch Bach, Beethoven, Mozart, etc. Und auch diese Musik war die Popmusik seiner Zeit.

    Bach, Beethoven, Mozart & Co. sind seit schon seit Generationen kanonisiertes Bildungsgut und es gibt eine hochprofessionalisierte und akademisierte Aufführungskultur rund um diese Künstler, eingespielte Darbietungs- und Rezeptionsformen usw., das kann man doch überhaupt nicht vergleichen.

    Ich versuche einfach nur klarzumachen, dass der Weg zu Elvis und zum 50s-Rock’n’Roll in unserer Jugend noch ungleich viel kürzer war als heute …

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    #10236471  | PERMALINK

    henne

    Registriert seit: 20.07.2016

    Beiträge: 402

    Herr Rossi, genau das hatte ich auch gemeint… dass der Weg viel kürzer war als heute. Interessante Diskussion, by the way

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    #10236523  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,471

    herr-rossi es gibt eine hochprofessionalisierte und akademisierte Aufführungskultur rund um diese Künstler, eingespielte Darbietungs- und Rezeptionsformen

    Das ist in der Tat ein wesentlicher Unterschied. Die klassische Musik hat sich weitestgehend frei gemacht von den konkreten Interpreten, in der Pop/Rock-Musik (einschließlich Country, Folk, Blues, Soul) hängt doch viel am (Original-)Interpreten.

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    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #10236573  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,143

    Noch nie in der Geschichte gab es so viel nicht zeitgenössische Musik zu hören wie heute. Es ist fast alles verfügbar, ob auf Tonträger, als Datei oder als Stream. Selbst bei Saturn stapeln sich die CDs mit den Re-Issues und stehen uralte Aufnahmen als Vinyl in den Regalen.

    Als ich am Wochenende mit einer Freundin spazieren ging, kürzten wir über einen Schulhof ab, da kam uns eine etwa 16-jährige in einem Nirvana-T-Shirt entgegen. Ich sagte: „Als Kurt Cobain sich erschoss, war die doch noch gar nicht geboren. Das ist ja so, als hätte ich 1980 ein Jimi Hendrix-T-Shirt getragen.“ Aber auch Teenies mit T-Shirts von Led Zeppelin, The Ramones, oder Joy Division – gibt’s alles! Nur einen Teeny mit einem Elvis-T-Shirt habe ich, glaube ich, noch nicht gesehen.

    Btw: Als Jimi Hendrix starb, war ich übrigens schon geboren. ;-)

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #10236587  | PERMALINK

    gipetto
    Funk 'n' Punk

    Registriert seit: 04.02.2015

    Beiträge: 13,644

    friedrich
    Aber auch Teenies mit T-Shirts von Led Zeppelin, […] Ramones, oder Joy Division – gibt’s alles!

    Bei den Ramones muss man diesbezüglich allerdings vorsichtig sein. Habe mich eine lange Zeit über Teenager mit Ramones-Shirt gefreut und diese regelmäßig auch lobend angequatscht. Dabei stellte sich heraus, dass eigentlich fast keinem bewusst war, dass sie da eine legendäre Band auf der Brust trugen. Vielmehr hatten die Kids „ein cooles Shirt aus der großen H&M-Kollektion mit diesem Logo“ gekauft… :wacko:

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    "Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)
    #10236603  | PERMALINK

    henne

    Registriert seit: 20.07.2016

    Beiträge: 402

    Absolut zutreffende Beobachtung. Da geht`s ausschließlich darum, dass man das bei H & M oder anderen Billigheimern gekauft hat und das irgendwie cool aussieht. Siehe T-Shirts mit der blauen „Blue and lonesome“-Zunge. Alles junge Blues-Nerds wahrscheinlich! Im günstigsten Fall hat man davon schon gehört, weil die genannten Künstler irgendwas mit „Rebellion“ oder „Punk“ zu tun haben oder coolem Suizid oder beides. Die einzige Band, von der man zumindest EINEN Song kennt (na, den einen halt), ist Nirvana; da trifft dann wieder die Aussage von Herrn Rossi zu mit dem (geringsten) zeitlichen Abstand. Im schlimmsten Fall hat man dann ein Shirt von der und der Band, weil es das halt in dem Laden ZUFÄLLIG ZU KAUFEN GAB. Nun denn! Ach ja, ergänzend noch: ich besaß 1986 als Jugendlicher ein „Smiths“- und ein „VU“-T-Shirt. Wahrscheinlich bin ich ein Alien!

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    #10236617  | PERMALINK

    stormy-monday
    We Shall Overcome

    Registriert seit: 26.12.2007

    Beiträge: 21,385

    Nirvana- Schörts bewegen sich derzeit inflationär in deutschen Fussgängerzonen. Ich bezweifle, dass alle Träger den einen Song kennen…

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    Contre la guerre ...and everybody’s shouting “Which Side Are You On?”
    #10236623  | PERMALINK

    august-ramone
    Ich habe fertig!

    Registriert seit: 19.08.2005

    Beiträge: 63,602

    Ich habe sogar ein „The Smiths“ T- Shirt mit Elvis drauf… Und natürlich „Ramones“ T-Shirts aus den 80ern, allerdings inzwischen sehr luftig.

    --

    http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.
    #10236651  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,143

    Ach so! Wahrscheinlich gehe ich einfach zu selten zu H&M.

    ;-)

    Hier gibt’s das Nirvana T-Shirt bei H&M

    Erinnert sich noch jemand an des VW-Golf Sondermodell „Pink Floyd“? Später gab’s auch noch den Golf Rolling Stones und Bon Jovi. John Bongiovi bekannte aber, dass er selbst Mercedes fährt. Aber das führt off topic.

    Dennoch: Elvis Aufnahmen sind heute leichter erhältlich als in den 80ern. Es gibt massenhaft Sachen auf CD und Vinyl. Offenbar wird das auch gehört. Von wem, weiß ich aber nicht.

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #10236659  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    warum ich mir Anfang der 70s im TV Paul’s Party angesehen habe ist klar, das lag an den freizügigen Tanzmäusen. Aber warum die Johnny Cash Show? Die Texte waren für mich unverständlich, kannte weder seine Bio noch die Discography, auch seitens der Familie gab es da keinerlei Beeinflußung. Ich konnte es also nicht begreifen, „nur“ wahrnehmen, war mir anscheinend genug.

     

    --

    #10236707  | PERMALINK

    jjhum

    Registriert seit: 30.08.2007

    Beiträge: 2,395

    Interessant finde ich auch, wie man an Musik herangeführt wird bzw. wie Musik Einen leitet. Ich habe (abgesehen von Boney M.) mit Punk angefangen, was dann unweigerlich die 50er und 60er zur Folge hatte. „Help“ als Flipside von „New Rose“, Die Textpassage    „No Beatles, Elvis or The Rolling Stones“ („1977“) und die ganzen anderen Coverversionen von den Pistols , Ramones, Blondie etc. führten mich frühzeitig zurück in diese Zeit, während die späten 60er und die frühen 70er komplett links liegengelassen worden sind und es bis heute bei mir nicht geschafft haben, sich zu etablieren (Außnahmen existieren). These: Wenn aktuelle Musik sich deutlich auf die Vergangenheit bezieht, dann gibt es eine Bahnung für die jungen Hörer. Z.B. wenn aktuelle Musiker sich auf Motown, Philly etc. besinnen und dies zitieren.

    --

    #10236713  | PERMALINK

    stormy-monday
    We Shall Overcome

    Registriert seit: 26.12.2007

    Beiträge: 21,385

    Ja. Aber dann kann man auch verstehen, wenn ältere Herrschaften wie ich auf dieses recycelte Zeug nicht so scharf sind oder finden, manches ist da nur Crap. Alles schon viiiel besser gehört.

    Wer Elvis et all kennt, braucht keinen Dick Brave. Oder?

    zuletzt geändert von stormy-monday

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    Contre la guerre ...and everybody’s shouting “Which Side Are You On?”
    #10236727  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,143

    jjhumInteressant finde ich auch, wie man an Musik herangeführt wird bzw. wie Musik Einen leitet. Ich habe (abgesehen von Boney M.) mit Punk angefangen, was dann unweigerlich die 50er und 60er zur Folge hatte. „Help“ als Flipside von „New Rose“, Die Textpassage „No Beatles, Elvis or The Rolling Stones“ („1977“) und die ganzen anderen Coverversionen von den Pistols , Ramones, Blondie etc. führten mich frühzeitig zurück in diese Zeit, während die späten 60er und die frühen 70er komplett links liegengelassen worden sind und es bis heute bei mir nicht geschafft haben, sich zu etablieren (Außnahmen existieren). These: Wenn aktuelle Musik sich deutlich auf die Vergangenheit bezieht, dann gibt es eine Bahnung für die jungen Hörer. Z.B. wenn aktuelle Musiker sich auf Motown, Philly etc. besinnen und dies zitieren.

    Kann ich für mich und (meine Freunde) bestätigen: Velvet Underground wurde gehört, weil Punk / New Wave sich darauf bezog. Motown wurde gehört, weil Heaven 17, Style Council, Culture Club et al sich darauf bezogen, sogar Leonard Cohen wurde gehört, weil Nick Cave dessen Avalanche coverte. Er coverte ja sogar Elvis! Dexys bezogen sich auf Van Morrison usw. usf. Hip Hop sampelte James Brown. Überhaupt: Die DJ Culture grub viele Schätze aus. Wie es heute aussieht, kann ich nicht wirklich sagen, aber solche Rückbezüge gibt es immer wieder, und seien es Kitty, Daisy & Lewis. Kann man Lady Gaga verstehen ohne Madonna zu kennen?

    Ich fand und finde diese Zitate auch immer spannend und sie machen das ganze Gewebe Popkultur auch erst so richtig interessant, weil dadurch Referenzen und Bedeutungen geschaffen werden. Eine bloße Kopie der Form, ohne den Inhalt zu berücksichtigen ist natürlich etwas dürftig und langweilig. Aber um auf Elvis zurückzukommen: Wenn z.B. Nick Cave Elvis und Leonard Cohen covert und ein Album nur nach einem Song von Sonny Boy Williamson benennt, lädt er damit nicht nur seine eigene Musik mit Bedeutungen auf, er bringt die Originale auch in einen neuen Zusammenhang.

    Ich bin übrigens kein ausgesprochener Nick Cave Fan, aber dieses Referenzieren ist schon interessant. Ich hatte btw. In The Ghetto früher von Nick Cave auf Tonträger als von Elvis.

    --

    „Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)
    #10236769  | PERMALINK

    nik2

    Registriert seit: 23.06.2016

    Beiträge: 30

    gipetto

    friedrich
    Aber auch Teenies mit T-Shirts von Led Zeppelin, […] Ramones, oder Joy Division – gibt’s alles!

    Bei den Ramones muss man diesbezüglich allerdings vorsichtig sein.

    Na und bei Joy Division erst! Das abstrakte Muster könnte genauso gut mit „Summerbreeze“ oder „1980 Salford Quays“ oder irgendeinem anderen nichtssagenden T-Shirt Druck Spruch untertitelt werden. Auch „Unknown Pleasures“ kommt gut…

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