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WerbungClauHmmm, offenbar nicht… :-(((
Schade, hätte jetzt gerade etwas Zeit gehabt, mich da durchzuarbeiten.Bist du nicht mehr bei qobuz?
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...soulpopeUm Dir mangels dieser Nachhörmöglichkeut weitere Hints zu geben, anbei noch meine Favoriten aus der gestrigen opulenten Liste von „gypsy“ – mglw hilft Dir das ein wenig zu einem „kleinsten gemeinsamen Nenner „:
Art Ensemble of Chicago „Nice Guys“
Dave Holland „Conference of the Birds“
Keith Jarrett European Quartet „Belonging“
Paul Motian „Dance“
Old and New Dreams „Playing“
Enrico Rava Quartet (mit Roswell Rudd) „Quartet“
Ralph Towner „Solstice“Ich würde jede dieser Aufnahmen als Vinyl in Topzustand (ungehört) kaufen …. hope this helps ….
Das sind halt auch wieder (fast) nur US-Sachen. Gute Alben: ja! Repräsentativ für ECM: nein, bzw. nur für einen Ausschnitt.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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gypsy tail windDas sind halt auch wieder (fast) nur US-Sachen. Gute Alben: ja! Repräsentativ für ECM: nein, bzw. nur für einen Ausschnitt.
Ich hatte bei „meinem “ Starterkit (auch) auf „europäische Provenienz geachtet – bei den „Doubletten“ mit Dir ist dann der US Focus da, keine Frage …. ich verstand allerdings daß persönliche „must haves“ gefragt waren, so gesehen konnte das jeweilige Ergnisz (wenn überhaupt) nur in Fragmenten „repräsentativ“ sein….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)soulpopeIch hatte bei „meinem “ Starterkit (auch) auf „europäische Provenienz geachtet – bei den „Doubletten“ mit Dir ist dann der US Focus da, keine Frage …. ich verstand allerdings daß persönliche „must haves“ gefragt waren, so gesehen konnte das jeweilige Ergnisz (wenn überhaupt) nur in Fragmenten „repräsentativ“ sein….
Na ja, das „Starterkit“ zu einem Label sollte schon eher repräsentativ sein, dachte ich – aber egal, was ja auf jeden Fall klar wurde ist, dass man auch mit 10 sorgfältig gewählten Alben nur einen Ausschnitt aus einem sehr breiten Katalog zu hören kriegt.
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marion brown: afternoon of a georgia faunwen man einen plan hinter der logischerweise etwas rumpeligen anfangsdiskografie von ecm ausmachen will, dann gibt es zumindest einen überraschenden schwerpunkt – kollektive freie improvisation. auch wenn es sicherlich bedeutende konzeptionelle unterschiede gibt zwischen dem, was just music machen, was die music improvisation company noch einspielen wird und was dieses stellare who-is-who der us-amerikanischen jazzavantgarde zusammenfiept und -klappert, das marion brown im august 1970 in einem new yorker studio versammelt.
es gab wohl keinen plan. die londoner gruppe kam über einen tipp von waldron- und dauner-drummer fred braceful zum label und marion brown dürfte durch seine spuren dort gelandet sein, die seine vergangenen zwei jahre in europa hinterlassen haben; wahrscheinlich ist es eher zufall, dass dieses album aufgenommen wurde, als er schon wieder in den usa war. oder auch das war konzept: denn diese musiker, die sich vorher in deutlich „jazzigeren“ kontexten bewegt haben (maupin, lee, cyrille, braxton, corea und brown selbst), hätte man kaum in europa zusammenbringen können.
GEORGIA FAUN ist jedenfalls ein dokument der vermischung von kulturellen sphären – europäische avangarde und jazz, programmmusik und völlig spontane improvisation, professionelles musikertum und freier dilletantismus (es sind nämlich auch drei nicht-musiker an den einspielungen beteiligt, die brown in den liner notes „assistenten“ nennt).
absurd ist, wie diese höchst individuellen stimmen im kollektiv verschwinden – der einzige, den man an seinen licks und trademarks ab und zu erkennt, ist corea. diese orgie des little-instruments-gebrauchs, die natürlich oft an das art ensemble of chicago erinnert, täuscht kommplett darüber hinweg, dass da ein brown, ein braxton und ein maupin zur gleichen zeit am gleichen ort sind.
strukturell erwartbar besteht auch dieses album aus zwei albumseitenlangen bewegungen, die illustrativ, manchmal sogar soundtrack-haft, aus naturgeräuschen entwicklungen herstellen, von imitierten wasser-sounds zu kammermusikalischen verknotungen, von tier-rufen zu artikulierten lyrics: „listen to me – can you hear?“
mich packt das nicht sehr, gerade, weil es – zumindest im titelstück – so illustrativ bleibt. die ständigen veränderungen im klangbild machen es – anders als bei den strukturierter improvisierenden just-music-leuten – nicht unbedingt spannender. und tongedichte sind ja meistens sowieso doof.
interessant aber, dass eine aufnahme mit diesen leuten und einem solchen konzept über den umweg eines jungen deutschen labels plötzlich 1970 in der musikgeschichte steht.
Marion Brown alto saxophone, zomari, percussion
Anthony Braxton alto and soprano saxophones, clarinet, contrabass clarinet, chinese musette, flute, percussion
Bennie Maupin tenor saxophone, alto flute, bass clarinet, acorn, bells, wooden flute, percussion
Chick Corea piano, bells, gong, percussion
Andrew Cyrille percussion
Jeanne Lee voice, percussion
Jack Gregg bass, percussion
Gayle Palmoré voice, piano, percussion
William Green top o’lin, percussion
Billy Malone african drum
Larry Curtis percussion
Recorded August 10, 1970 at Sound Ideas Studio, New York City
Engineer: George Klabin
Produced by Manfred Eicher--
Was man noch sagen müsste: Bei der Frage nach den zehn besten ECM-Alben kann man auf jeden Fall auch zehn Alben von Keith Jarrett nennen. Trotz mancher schlimmer Entgleisungen, Genre-Experimente und Mittelmaß zählen seine herausragenden Alben zum besten Piano-Jazz überhaupt. Und es gibt von Jarrett eine unglaubliche Zahl herausragender Alben von seinen Anfängen bis in die Gegenwart, solo oder im Trio/Quartett.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Was man noch sagen müsste: Bei der Frage nach den zehn besten ECM-Alben kann man auf jeden Fall auch zehn Alben von Keith Jarrett nennen.
dazu vollste zustimmung. und bei der unterschiedlichkeit seines outputs würde man auch 10 so verschiedene alben finden, dass sich allein daraus ein musikalischer kosmos herausbildet (da braucht man nur mal die geschwisteralben CHANGES und CHANGELESS nebeneinander hören, und das ist die gleiche besetzung!).
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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vorgartendazu vollste zustimmung. und bei der unterschiedlichkeit seines outputs würde man auch 10 so verschiedene alben finden, dass sich allein daraus ein musikalischer kosmos herausbildet (da braucht man nur mal die geschwisteralben CHANGES und CHANGELESS nebeneinander hören, und das ist die gleiche besetzung!).
als „Starterkit“ bei ECM :wow: …. ?
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)ECM 1005
the music improvisation company – s/teicher gibt der company geld für eine einspielung. derek bailey, evan parker, der stockhausen-assistent hugh davies, das spätere king-crimson-mitglied jamie muir und die sängerin chrstine jeffrey fahren für 5 tage aufs land, in ein verlassenes haus mit swimmingpool und hund (bailey: „was rockbands damals halt gemacht haben.“) laut angaben des gitarristen eine schreckliche erfahrung, brauchbar waren nur die aufnahmen am ersten morgen, „danach wurde es schlimmer und schlimmer“.
der sound ist großartig, direkt, crispy, trocken. wahrscheinlich hat evan parker die aufnahmen gemacht. ben watson ranted gehörig gegen eicher und ecm in seinem tollen buch über derek bailey, er interpretiert das ganze album als ein schienbeintritt gegen eichers späteren „hass“ auf den körperlichen, direkt sound von musik und die weihevollen konzepte (einzelne titel der stücke hier heißen „third string boogaloo“, „packaged eel“, „dragon path“ und „johann van gangbang“).
tatsächlich lässt sich das album aber mühelos als ecm-album hören, als sound, der aus der stille kommt und als evidentes ereignis bereits bedeutsam wird. vieles ist subtil an der grenze zum hörbaren (ich möchte mir das unbedingt auf vinyl besorgen, habe aber angst vor den schleifgeräuschen), verlangt ein völlig anderes hören, entwickelt dann aber eine große vielschichtigkeit und faszination. oft verschwimmen gitarre, sopransax, stimme und elektronik im gleichen soundspektrum, aber im detail ergeben sich verblüffende feinheiten, knoten, schichten. toll auch der gestische impuls, den sie alle perfekt verkörpern, reizreaktionen, aggressive spitzen in den raum. subtil die elektronischen zuspieler und objektverfremdungen von davies, der elektroakustische suspense, der entsteht, wenn man herauszuhören versucht, ob man konkrete sounds von instrumenten oder körpern hört oder elektronisch verfremdete räume.
eine ganz tolle entdeckung aus dieser labelfrühphase. ich muss allerdings dazusagen, dass ich immer so gitarre spielen wollte wie derek bailey und deshalb schon bei zwei kratzgeräuschen hin bin.
Derek Bailey electric guitar
Evan Parker soprano saxophone
Hugh Davies live electronics
Jamie Muir percussion
Christine Jeffrey voice
Recorded on August 25th, 26th, 27th, 1970 at Merstham Studios, London
Engineer: Jenny Thor
Produced by Manfred Eicher--
vorgarteneine ganz tolle entdeckung aus dieser labelfrühphase. ich muss allerdings dazusagen, dass ich immer so gitarre spielen wollte wie derek bailey und deshalb schon bei zwei kratzgeräuschen hin bin.
Toller Post, kenne das Album leider wie so viele aus ECMs Frühphase nicht … aber das mit Bailey und der Gitarre – letzten Endes mag er kaum je einen konventionellen Ton spielen, aber er hat einen der schönsten Sounds, die man in Sachen Jazzgitarrre hören kann. Kratzen reicht nicht
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windaber das mit Bailey und der Gitarre – letzten Endes mag er kaum je einen konventionellen Ton spielen, aber er hat einen der schönsten Sounds, die man in Sachen Jazzgitarrre hören kann.
ja, absolut!
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soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,506
vorgartenECM 1005
the music improvisation company – s/teicher gibt der company geld für eine einspielung. derek bailey, evan parker, der stockhausen-assistent hugh davies, das spätere king-crimson-mitglied jamie muir und die sängerin chrstine jeffrey fahren für 5 tage aufs land, in ein verlassenes haus mit swimmingpool und hund (bailey: „was rockbands damals halt gemacht haben.“) laut angaben des gitarristen eine schreckliche erfahrung, brauchbar waren nur die aufnahmen am ersten morgen, „danach wurde es schlimmer und schlimmer“.
wohl entweder zu viele oder die falschen Naturprodukte zu sich genommen …. jedenfalls eine feine Rezension – die ich „trotzdem“ las, denn Derek Bailey ist einer meiner „Dämonen“ – Dank hiefür ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)soulpopedenn Derek Bailey ist einer meiner „Dämonen“
das war ja klar
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Ist mir in die Hände gefallen:
Keith Jarrett / Gary Peacock / Jack DeJohnette – Inside Out (2001)
Ein frei improvisiertes Live Set (mit Ausnahme des abschließenden Standards When I Fall In Love). Zugegeben habe ich diese Aufnahme erst einmal gehört und das offenbar nicht mit der gebotenen Aufmerksamkeit. Eines fiel mir jedenfalls auf: Bei dieser Musik muss man hinhören. In dem Moment, wo etwas passiert ist es auch schon wieder vorbei und man ist auf einmal woanders. Wenn man nicht aufgepasst hat, weiß man nicht, wie man da hingekommen ist und ist verloren.
Ich musste darüber nachdenken, wie sehr die Erfindung des Tonträgers die Wahrnehmung von Musik wohl verändert hat. Vorher wurde Musik gespielt und dann war sie „gone, in the air, you can never capture it again.“ (Eric Dolphy) Bei frei improvisierter Musik wie dieser hier war das sicher am ausgeprägtesten. Wie kostbar muss da der Moment gewesen sein! Heute drücke ich einfach auf repeat.
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„Etwas ist da, offenkundig und eigensinnig, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme) -
Schlagwörter: ECM, Free At Last, Jazz, Labels, Manfred Eicher
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