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Portrait of Benny Goodman, Sid Catlett, and Vido Musso, 400 Restaurant(?), New York, N.Y., between 1946 and 1948 (William P. Gottlieb)Trompete und Klarinette … im frühen Jazz nahm die Trompete die Lead-Stimme ein, doch schon bei Jelly Roll Morton oder Louis Armstrongs frühen Aufnahmen wirken hervorragende Klarinettisten mit. Und mit Sidney Bechet fand sich schon in der zweiten Hälfte der Zwanzigerjahre ein Klarinettist (und Sopransaxophonist), der damals wohl als einziger Jazzmusiker überhaupt auf demselben Niveau wie Armstrong spielte.
In der Swing-Ära wurden die Bandleader Benny Goodman und Artie Shaw zu Popstars – und sie beide spielten die Klarinette. Auch Woody Herman trat als Klarinettist (sowie Altsaxophonist und Sänger) hervor, die Klarinette fand in der eleganten Swing-Musik ebenso ihren Platz wie in der rauheren Musik aus New Orleans und dem daraus hervorgegangenen Dixieland.
Mit dem Aufkommen des Bebop war die goldene Zeit des Instrumentes jedoch vorbei – zuwenig druckvoll, zu fein mochte man glauben, kann sich nicht durchsetzen gegenüber den Saxophonen, die seit den späten Dreissigern stark im Kommen waren und spätestens mit Sonny Rollins und John Coltrane zum Königsinstrument des Jazz wurden. Natürlich gab es Ausnahmen wie den gerade verstorbenen Buddy De Franco, dessen Andenken dieser Thread gewidmet sein soll, oder auch den manchmal vielleicht etwas vulgären Tony Scott, der die Legende von der mangelnden Lautstärke definitiv ins Reich der Lügen verabschiedete.
Dennoch, seit den Fünfzigerjahren fristet die Klarinette im grösseren Bild ein Mauerblümchendasein. Die modernen Big Bands verlangen eher mal danach, dass die Saxophonisten zur Querflöte greifen denn – wie früher ganz allgemein üblich – zur Klarinette. Doch es lohnt sich, nach Aufnahmen von Klarinettisten des modernen und auch des aktuelleren Jazz zu suchen!
Ein Wort noch zur Bassklarinette: Harry Carney spielte sie schon früh mit Duke Ellington, er spielte in der Band auch die Klarinette (das Klarinettenolo in „Rockin‘ in Rhythm“ ist seins). Doch erst Eric Dolphy hat die Bass-Klarinette als Solo-Instrument etabliert – in einer Zeit, als die Klarinette längst im Niedergang war. Auch da gibt es nicht den grossen Haufen von Nachfolgern, aber auch da: es lohnt, so manchem von ihnen zu lauschen!
Alphonse Picou
George LewisJohnny Dodds
Jimmie Noone
Sidney Bechet
Emile BarnesAlbert Nicholas
Omer Simeon
Barney Bigard
Joe Darensbourg
Louis Cottrell, Jr.Leon Rappolo
Frank Teschemacher
Irving Fazola
Jimmy Dorsey
Pee Wee Russell(Mezz Mezzrow)
Otto Hardwick
Pee Wee Russell
Eddie Barefield
Gene Sedric
Rudy Jackson
Franz Jackson
Cecil ScottMatty Matlock
Joe Marsala
Rod Cless
Ernie Caceres
Peanuts Hucko
Sol Yaged
Heinie Beau
Bob Wilber
Kenny DavernBenny Goodman
Artie Shaw
Woody HermanJimmy Hamilton
Buster Bailey
Edmond HallHank D’Amico
Danny Polo
Bill SmithClaude Luter
André Ekyan
Alix Combelle
Hubert Rostaing
Emil Mangelsdorff
Fatty George
Putte Wickman
Humphrey Lyttelton
Acker Bilk
Werner KellerHarry Carney
Don Redman
Johnny Hodges
Benny Carter
Lester Young
Herschel Evans
Buddy Tate
Marshall Royal
Budd Johnson
Flip Phillips
Eddie MillerBuddy De Franco
Stan Hasselgard
Jimmy Giuffre (Sterne)Aaron Sachs
John LaPorta
Teo MaceroZoot Sims
Al Cohn
Buddy Collette
Herb Geller
Herbie Mann (Sterne)Tony Scott
Rolf Kühn (Sterne)
Arne Domnérus
Nathan Davis
Eddie Daniels
Alvin Batiste
Michael WhiteRahsaan Roland Kirk (Sterne)
Prince Lasha
Bennie Maupin (Sterne)Donald Garrett
Giuseppi Logan
Perry Robinson
John Carter
Sam Rivers
Anthony Braxton
Michael Marcus
Sabir Mateen
J.D. Parran
Tony Dagradi
Don ByronJoe Maneri
Willem Breuker (Sterne)
John Surman (Sterne)
Gianluigi Trovesi
Friedhelm Schönfeld
Ernst-Ludwig Petrowsky
Gunter Hampel
André Jaume
Michel Portal
Bernd Konrad
Wollie Kaiser
Michel Pilz
Louis Sclavis (Sterne)
Theo Jörgensmann
Heiner Reinhardt
Lajos Dudas
Frode Gjerstad
Denis Colin
Sylvain Kassap
Laurent Dehors
Carlo Actis DatoBobby Jones
Tony Coe
Dick Johnson
Pute Wickmann
Ken PeplowskiDouglas Ewart
Hamiet Bluiett (Sterne)
David Murray
John Purcell
Marty Ehrlich
James Carter
Chris Speed
Matt Bauder
Gregory Tardy
Mark TurnerPaquito D’Rivera
David Krakauer
Matt Darriau
Ben Goldberg
Ned RothenbergFrank Gratkowski
Jürgen Kupke
Gebhard Ullmann
Rudi Mahall
Michael Riessler
Ken Vandermark
Tobias Delius
Michael Moore
Ab Baars
Daniele d’Agaro
Gabriele Mirabassi
Claudio Puntin
Jean-Marc Foltz
Sébastien Texier
Matthieu Donarier
Anat Cohen
Christof May
Benjamin Weidekamp
Michael Thieke
Joachim Litty
Thomas SavyAlfred 23 Harth
Hans Koch
Vinnie Golia
Kai Fagaschinski
Armand Angster
Isabelle Duthoit--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deOh, du Hässliche! Die 25 schrecklichsten Weihnachtsalben-Cover
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Werbungsehr schön, danke. da sollten unbedingt noch matt bauder und tobias delius dazu (delius wechselt in konzerten ziemlich 1:1 zwischen klarinette und tenor).
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Danke, an Bauder hatte ich nicht gedacht, von Delius gemeint, ich hätte ihn bei einer der bereits drei Ergänzungsrunden hinzugenommen … die Gruppierung ist wie üblich halbwegs unsinnig*, aber eine rein alphabetische Liste ist ja noch weniger aussagekräftig und wenigtens die ersten drei Grüppchen mit den ersten drei Generationen aus New Orleans stimmen
*) konkret: in der Gruppe, die aktuell mit Gratkowski beginnt, stehen wohl Leute, die altersmässig in die Gruppe von Breuker bis Actis Dato müssten und umgekehrt … die Gruppe von Ewart bis Turner erscheint mir auch wenig sinnvoll, die von Garrett bis Byron ebenfalls. Das fing alles mal einigermassen ordentlich an, aber wenn man dann zwei, drei Dutzend Namen mehr ergänzt, wird es rasch unübersichtlich. Konkrete Verbesserungsvorschläge (und Ergänzungen – danke, Nicht_vom_Forum!) gerne hier oder per PN!
Und falls jemand sich wundert: Mezzrow in Klammern weil Hochstapler nicht wirklich zählen
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHi, gypsies!
Ich muss es euch kundtun –
da fehlt doch noch einer!
Extra für euch,
für die Armen und Gestalten:
The fabulous Woody Allen--
Tomorrow never knowsDas beste Bassklarinettensolo ever.
Happy birthday, Eric!
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Bald in diesem Theater: - BtBs Top 100 Filme - Top 100 des Barockfunk dumpling – shepp/dixon – jazz composers orchestra – dave brubeck quartet – galaxie dream band – william parker’s clarinet trio – klezmokum
r.i.p. perry robinson (1937-2018)
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Oh, das ist traurig. Von seinen eigenen Sachen kenne ich leider nach wie vor nicht gerade viel, aber ich schätze sein Spiel, wo immer auftaucht (zuletzt z.B. auf dem Reissue von „The Haunt“, im Trio mit Wadada Leo Smith und Bobby Naughton, NoBusiness haben die Scheibe früher im Jahr neu aufgelegt).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaGerade im Org-Thread entdeckt, Clifford Allen:
He did have a cooperative trio with Bill Folwell and Tom Price called the Uni Trio, which started in Panama (where they were all in military service) and continued back in New York. There will be recordings from that band appearing in the coming year on Triple Point. Another variant had David Izenzon and Randy Kaye, and I’ve also heard a little of that group.
Und auch das kommt von dort, via Allen – muss ich später daheim mal in Ruhe anhören:
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-windGerade im Org-Thread entdeckt, Clifford Allen:
He did have a cooperative trio with Bill Folwell and Tom Price called the Uni Trio, which started in Panama (where they were all in military service) and continued back in New York. There will be recordings from that band appearing in the coming year on Triple Point. Another variant had David Izenzon and Randy Kaye, and I’ve also heard a little of that group.
das klingt spannend, izenzon ist das ja auch auf dem foto. ich mochte robinson ja gerade in eher klassischen settings, sein enthusiastischens musikantentum, das zum free jazz rüberblinzelt. THE HAUNT fand ich ein bisschen schwierig wegen der vielen hohen frequenzen…
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Heute abend im Radio:
Samstag, 24. April 2021
22.03 – 23.00 Uhr
SWR2Kühler Pionier – Jimmy Giuffre
Von Hans-Jürgen SchaalDer SWR schreibt dazu in seiner Sendungsankündigung:
„Als Saxofonist gehörte Jimmy Giuffre (1921 – 2008) zu den Pionieren des kühlen West-Coast-Jazz, den er zunehmend kammermusikalisch und konzertant verfeinert hat. Im Zuge dieser Entwicklung verlagerte er seine Aktivität immer stärker auf die leisere Klarinette – er spielte sie fast meditativ und mit viel hörbarem Atem. „Sanfter Jazz offenbart neue Dimensionen von Gefühlen“, sagte Giuffre. Schlagzeuglose Besetzungen wurden schon Mitte der 1950er-Jahre sein Markenzeichen. Sein Trio mit Paul Bley (Piano) und Steve Swallow (Kontrabass) führte er bis an die Grenze zur Neuen Musik.“
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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)Zwar mehr im klassischen Bereich zu Hause, aber von den jüngeren aktuelleren Klarinettisten doch eine Erwähnung wert, weil auch er die Bassklarinette unglaublich gefühlvoll spielt und tolle Solos hinbekommt(live erlebt, völlig baff und ergriffen zu Tränen gerührt): Klaus Gesing
Man konnte auf seiner website so einiges downloaden…..wer mag!
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Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!… z.B. mit Norma Winstone zu hören!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaIch mag ihn an der Seite von Anouar Brahem.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Heute abend im Radio:
Samstag, 19. Juni 2021
22.03 – 23.00 Uhr
SWR2Pionier der Weltmusik – Zum 100. Geburtstag des Klarinettisten Tony Scott
Von Hans-Jürgen SchaalDer SWR schreibt dazu in seiner Sendungsankündigung:
„Eigentlich war die Klarinette im Jazz der 1950er-Jahre abgemeldet. Doch Tony Scott (1921 – 2007) gelang es, sich mit diesem Instrument im Bebop und Cool Jazz ganz nach vorne zu spielen. Früh erwachte bei ihm aber auch ein Interesse an anderen Musikkulturen. Zunehmend begann er, orientalische und Balkan-Elemente in sein Klarinettenspiel einzubauen. 1959 verließ er die USA und bereiste ausgiebig Afrika und Asien. In der Folgezeit kombinierte er seine Klarinette mit den „exotischen“ Klangfarben von Koto, Sitar, Oud, Shakuhachi oder Gamelan-Instrumenten und wurde zu einer Galionsfigur der „World Music“.“
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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus)Heute abend im Radio:
Sonntag, 15. Mai 2022
19.30 – 20.00 Uhr
SWR2Von Dixie bis Modern – Der amerikanische Klarinettist Pee Wee Russell
Von Gerd FiltgenDer SWR schreibt dazu in seiner Sendungsankündigung:
„Ein unverkennbarer Sound, eine eigenwillige Phrasierung und originelle Improvisationen: Unter den Jazz-Klarinettisten zählt Pee Wee Russell (1906 – 1969) zu den großen Individualisten. Bereits in den turbulenten 1920er-Jahren sorgte er in der Band des Kornettisten Red Nichols für Aufsehen. In der Folgezeit stößt man bei zahlreichen Aufnahme-Sessions mit traditionellen Jazz- und Swing-Musikern auf Russells Namen. Wie seine zeitlosen Improvisationen auch zum Modern Jazz passten, demonstrierte Pee Wee Russell in den 1960er-Jahren mit exzellenten Versionen von Themen aus der Feder von Thelonious Monk und John Coltrane.“
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"Bird is not dead; he's hiding out somewhere, and will be back with some new shit that'll scare everybody to death." (Charles Mingus) -
Schlagwörter: Dixieland, Jazz, Klarinette, New Orleans Jazz, Swing
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