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AutorBeiträge
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Neue Zusatztermine für die Tour:
13.11.09 Dortmund, Westfalenhalle
14.11.09 Düsseldorf ISS Dome
15.11.09 Bremen, Halle 7Die Größenordnung der Hallen ist bei dieser Tour ja fast schon beängstigend. Mit geringerem Aufwand wurden dort vermutlich noch nie irgendwelche Veranstaltungen abgehalten. Auf die alten Tage tuen sich da nochmal ganz neue gigantische Geldquellen auf.
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WerbungWas war an ??? eigentlich anders als bei anderen Produktionen von Europa oder überhaupt an den anderen von Heikedine Körting, den Sprechern & Co? TKKG, Tom & Locke, die fünf Fruende waren auch so merkwürdig: Kinder, die sich in höchster Gefahr begaben, um erwachsene Kriminelle zu stellen. Was war der Reiz daran?
Und was hatte Hitchcock damit zu schaffen?
Lieben Gruß
Peter, Ex-Europa-Fan--
Gelobt sei, was scharf macht und auch ein taubes Huhn hört mal ein Horn.TrekkerKinder, die sich in höchster Gefahr begaben, um erwachsene Kriminelle zu stellen. Was war der Reiz daran?
Naja, es bot einfach spannende Unterhaltung in einer Zeit, wo der erste C-64, die ersten Kinderprogramme im TV und der erste eignene Videorekorder noch in weiter Ferne lagen. Die Kassetten hatte man als erstes für sich alleine.
TrekkerWas war an ??? eigentlich anders als bei anderen Produktionen von Europa oder überhaupt an den anderen von Heikedine Körting, den Sprechern & Co?
Die Drei ??? waren a) schon immer weiter von der eigenen Alltagsrealität weg: keine Schule, keine Eltern, keine Hausaufgaben dafür Hollywood, Rolls Royce, cooler Schrottplatz etc.. b) Stärken und Schwächen waren ausgewogen auf die Hauptcharaktere verteilt – keine Superheros c) Es gab kein Quotenmädchen
Vermutlich ist die Serie deshalb so gut gealtert. Als Erwachsener Hörer wird man nie mit Problemen von 15-jährigen konfrontiert.
TrekkerUnd was hatte Hitchcock damit zu schaffen?
Nicht viel. Er war mit dem Autoren Robert Arthur befreundet und hat zur besseren Vermarktung seinen Namen als Herausgeber zur Verfügung gestellt. Außerdem wurde er zur aktiven Figur in den Büchern als Mentor der ???. Naja, und großer Fan war er auch
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Naja, es bot einfach spannende Unterhaltung in einer Zeit, wo der erste C-64, die ersten Kinderprogramme im TV und der erste eignene Videorekorder noch in weiter Ferne lagen. Die Kassetten hatte man als erstes für sich alleine.
Das, und wirklich nur dieser Teil bringt für mich zumindest ein wenig Licht ins Ganze.
Meine ersten Hörspiele hörte ich ausschließlich auf Vinyl sprich LP, zuerst Lok 1414, und danach die Schreckensteiner, die schon von Europa. Die Platten waren noch edel aufgemacht mit den technischen Umrissen der Burg oder von dem Schloss der Mädels auf dem Backcover.
Das mit Hitchcock jedoch ist schon pretty cool.
Die ??? werden schon sicherlich ihre Gründe für ihren Kult gehabt haben. Erschließen wird es sich mir jedoch nie. Ich war mehr für erwachsene Helden bzw. Anti-Helden im Bereich Sci-Fi und Horror. Wenn schon Krimi bei Europa sein mußte, dann Edgar Wallace.
Lieben Gruß
Peter--
Gelobt sei, was scharf macht und auch ein taubes Huhn hört mal ein Horn.BullittNaja, es bot einfach spannende Unterhaltung in einer Zeit, wo der erste C-64, die ersten Kinderprogramme im TV und der erste eignene Videorekorder noch in weiter Ferne lagen. Die Kassetten hatte man als erstes für sich alleine.
Sehr schön gesagt, Bullit! Ich glaube, das trifft den Nagel auf den Kopf
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"I believe in love ... but it don't believe in me!" (Rhett Miller)
hat schon jemand die neue folge, 131, gehört? obwohl die auflösung schon etwas verhersehbar war, fand ich sie wieder ziemlich gut. im moment kommen ja ziemlich viele in kurzer zeit raus (was mich ausserordentlich freut!).
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http://musiciswhatlifesoundslike.blogspot.com/ Melusine! Kraweel, Kraweel! Taubtrüber Ginst am Musenhain Trübtauber Hain am Musenginst Kraweel, Kraweel!bellebrockenhat schon jemand die neue folge, 131, gehört? obwohl die auflösung schon etwas verhersehbar war, fand ich sie wieder ziemlich gut. im moment kommen ja ziemlich viele in kurzer zeit raus (was mich ausserordentlich freut!).
Bin ja bezüglich der ??? äußerst konservativ. Daher war eher die Vorgängerfolge, die sich stark an den Klassikern orientierte, ganz nach meinem Geschmack. Hier finde ich den Plot wieder etwas zu konstruiert: Die drei schlittern als verdeckt operierende Animateure bei einem Rollenspiel in einem Spukhaus in einen Kriminalfall. Funktioniert aber als Hörspiel dennoch ganz gut. Bei Folgen in abgeschlossenen Räumen mit wenigen Zeitsprüngen kommen die Macher erfahrungsgemäß weniger ins Schwimmen und können Spannung und Atmosphäre besser bündeln. Angesichts der vielen Protagonsisten hätte ich mir aber ein größeres Feld an Verdächtigen gewünscht. Die meisten bleiben einfach nur Statisten und das Ende ist dann in der Tat entsprechend vorhersehbar. Von mir ***1/2
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stimme dir vollends zu! zum beispiel der herr (dessen name mir grade nicht einfällt), der plötzlich kurz verschwindet, weil er seinen schuh zugebunden hat. es riecht doch geradezu danach, dass er noch was im schilde führte. die folge kam mir auch kürzer vor als sonst, kann das sein? etwas mehr hätte tatsächlich drin sein dürfen. insgesamt aber natürlich wieder sehr solide (bis auf das rentnerpärchen, das finde ich richtig schlecht und auch komplett unnötig.
der vorgänger war in der tat eine der besten folgen seit langem.--
http://musiciswhatlifesoundslike.blogspot.com/ Melusine! Kraweel, Kraweel! Taubtrüber Ginst am Musenhain Trübtauber Hain am Musenginst Kraweel, Kraweel!Genau, die Nebenfiguren hätte man stärker integrieren und ausbauen können und Zeit wäre dafür eigentlich auch gewesen. Die Folge ist mit 79 Minuten eigentlich am oberen Limit. Hörst du regelmäßig alle neuen Folgen?
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auf jeden fall! bis jetzt habe ich noch keine einzige ausgelassen :)
79 minuten? das hätt ich nie gedacht!--
http://musiciswhatlifesoundslike.blogspot.com/ Melusine! Kraweel, Kraweel! Taubtrüber Ginst am Musenhain Trübtauber Hain am Musenginst Kraweel, Kraweel!bellebrockenauf jeden fall! bis jetzt habe ich noch keine einzige ausgelassen :)
79 minuten? das hätt ich nie gedacht!Nabend zusammen. Mir kam die Folge auch kürzer vor. Mag sein, dass es am doch relativ lang gezogenen Intro liegt (welches allerdings sehr gut umgesetzt wurde).
Mir gefällt die Umsetzung der Folge auch gut. Habe das Buch gelesen und war sehr gespannt, was diesmal wieder weggelassen werden würde.
Ich habe wie gesagt nichts an der Umsetzung und auch nicht an der Spannung und Sprechleistung auszusetzen. Allerdings zur Geschichte selber.
Ich frage mich, ob man einen Kunstraub (noch dazu aus der eigenen Villa) nicht mit etwas weniger Aufwand organisieren kann. Puh, ehrlich Leute … wer MACHT denn sowas? Das ist der Hauptkritikpunkt, den ich an viele der neueren Folgen habe. Manches ist echt mit haarsträubendem Aufwand verbunden (Die Krönung ist hier eins der letzten Bücher „Die Zwillinge der Finsternis“). Ok, als Kind bzw. Jugendlicher denkt man vielleicht nicht um so viele Ecken sondern ist hauptsächlich an Action interessiert. Da hat man nicht den kompletten Überblick. Zumindest kann ich mich nicht dran erinnern mir mit 13 oder 14 mal über so etwas Gedanken gemacht zu haben. Aber selbst mein 14jähriger Neffe, der auch ??? hört sagt mir manchmal, dass einige Stories schlicht und ergreifend zu übertrieben sind.
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"I believe in love ... but it don't believe in me!" (Rhett Miller)
naja, wenn du mal das heutige vergleichst mit z.b. der handlung aus dem doppelgänger usw., waren die damals jetzt auch nicht gerade überaus realistisch. trotzdem sind die fälle ja meistens spannend und machen spass. insofern lasse ich mir das gerne gefallen :)
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http://musiciswhatlifesoundslike.blogspot.com/ Melusine! Kraweel, Kraweel! Taubtrüber Ginst am Musenhain Trübtauber Hain am Musenginst Kraweel, Kraweel!bellebrockenauf jeden fall! bis jetzt habe ich noch keine einzige ausgelassen :)
79 minuten? das hätt ich nie gedacht!Cool, dann kann ich ja hoffentlich noch öfter Feebacks zu aktuellen Folgen von dir lesen
elo4evermattMir gefällt die Umsetzung der Folge auch gut. Habe das Buch gelesen und war sehr gespannt, was diesmal wieder weggelassen werden würde.
Wie viel oder was genau fehlt denn? Kenne das Buch nämlich nicht und oft wird ja eher unglücklich gekürzt.
elo4evermattIch frage mich, ob man einen Kunstraub nicht mit etwas weniger Aufwand organisieren kann. Puh, ehrlich Leute … wer MACHT denn sowas? Das ist der Hauptkritikpunkt, den ich an viele der neueren Folgen habe. Manches ist echt mit haarsträubendem Aufwand verbunden.
Das sehe ich ähnlich wie Bellebrocken. Mir fällt kaum eine Folge der Serie ein, die einem Realitätsanspruch standhalten würde. Das ist nicht wirklich ein neues Phänomen. Hanebüchen ging es schon immer zu. Man denke nur an „Grüne Geist“ oder „Unheimliche Drache“ aus den 70ern. Hat mich aber eigentlich weder früher noch heute gestört. Hat ein bißchen was von Hitchcock-Filmen, die ja auch kein Abbild der Wirklichkeit sind
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Mir fallen jetzt keine gravierenden Sachen ein, die im Gegensatz zum Buch fehlen. Da wurde in der jüngeren Vergangenheit schon mehr geschnippelt.
Es gibt schon extremst hanebüchene Stories. Es „stört“ mich nicht wirklich, aber manchmal frage ich mich, ob es immer so übertrieben sein muss.
Bei den alten aus den 70ern sind auch einige von der Sorte, klar. Aber wie gesagt, als Teenie ist mir das nie so aufgefallen wie heute. Und wenn ihr mal dazu kommt „Die Zwillinge der Finsternis“ zu lesen … das setzt allem die Krone auf. Bis dato die hanebüchenste Story überhaupt--
"I believe in love ... but it don't believe in me!" (Rhett Miller)
„Die Zwillinge der Finsternis“ klingt auch schon sehr seltsam ;-). Sonnleitner steht bei mir sowieso nicht hoch im Kurs. Bin ja schon sehr gespannt auf die 150. Müsste bald bekannt werden, wer den Band schreibt. Hoffe sehr auf Marx! Apropos, habe im Oktober ein interessantes Chat-Gespräch auf lies&lausch.de mit ihm geführt. Vielleicht interessiert es euch:
Bullitt: Hallo André,
toll, dass du hier für eine Diskussion zur Verfügung stehst! (…) In meinen Augen ist Feuermond ein absolutes Highlight der gesamten Serie. Du hast die Möglichkeiten des breiter angelegten Dreierbandes perfekt genutzt, um einen modernen Klassiker zu schreiben, der alte Serien-Elemente und Gimmicks geschickt mit modernen Komponenten verbindet und der den Figuren darüber hinaus auch noch mehr Kontur und Tiefe verleiht. Gerade in Zeiten, in denen das Produkt Die Drei Fragezeichen von ökonomischen Interessen zerstört zu werden droht, hat man bei dir das Gefühl, dass du dich noch dem Geist der Serie verpflichtet fühlst. Große Klasse! Schön, dass ich das mal loswerden konnte.
Zunächst mal eine Frage zur aktuellen Veröffentlichung der Hörspielumsetzung. Wirst du zu Veranstaltungen wie der aktuellen Record-Release-Party in Berlin eigentlich eingeladen oder ist deine Bemerkung oben, dass es keinerlei Berührungspunkte zu den Hörspielmachern gibt, auch auf den nicht kreativen Prozess, also ganz allgemein zu verstehen? Gibt es aufgrund des Rechtstreits und evtl. wegen deiner klaren Worte damals auf rockybeach.com gar keinen Austausch oder Kontakt mehr zu Europa oder gab es auch vorher schon kein gegenseitiges Feedback?
Hast du die Befürchtung, dass man Feuermond als Hörspiel ähnlich verhunzen könnte wie das zuletzt in regelmäßigen Abständen bei anderen Büchern geschehen ist? Allen voran Der Geisterzug war zuletzt ja ein schlechter Witz und Astrid Vollenbruch hat sich ja zu Recht auch entsprechend geäußert. Hast du dir diesbezüglich als etablierter Autor inzwischen ein dickeres Fell zugelegt?
Marx: Also, Bullitt, zunächst einmal vielen Dank für die wohlformulierten Worte, das ist ja sehr nett, was Dir zu „Feuermond“ zu einfällt.
Was nun die Hörspiele angeht, so triffst Du mit Deinen Fragen natürlich genau ins Schwarze. Früher bin ich in der Tat hin und wieder zu solchen Veranstaltungen wie der Record-Release-Party eingeladen worden. Für das Event in Berlin, das zum Hörspiel-Erscheinen von „Feuermond“ steigen soll, habe ich keine Einladung bekommen.
Zum einen liegt das vielleicht daran, dass das ja ein recht teures Ding ist, mit großem Menü und ganz exklusiv und so … da kann man nicht mal einfach so ’ne Freikarte raushauen.
Zum anderen mag es mit meinem damaligen Interview auf der rocky-beach.com liegen, mit dem ich mir nicht nur Freunde gemacht habe.
Zum dritten kann es aber auch sein, dass die Menschen, die bei und für BMG arbeiten, inzwischen nicht mehr wissen, wie sie mich einschätzen sollen. Was ich ihnen nicht verdenken kann, ich könnte es an ihrer Stelle auch nicht.
So oder so: Ich kann gut damit leben, nicht eingeladen zu werden.
Und auch mit der Hörspiel-Umsetzung von „Feuermond“ werde ich gut leben können, egal wie sie ausfällt, denn ich werde sie mir nicht anhören. Die Hörspiele interessieren mich ganz einfach nicht. Ich bin da also vollkommen gelassen.Naja, du bist schließlich der Autor, da sollte ein extra Ticket ja wohl drin sein
Als ich von den hohen Eintrittspreisen für die RRP hörte dachte ich zunächst, man könne sich evtl. auf eine Kollaboration mit dir und den Sprechern in Form einer wie auch immer angelegten Live-Performance Lesung+Hörspiel freuen. Wäre so etwas vor dem Rechtstreit theoretisch möglich gewesen oder hat man bei Europa schon immer sein eigenes Süppchen gekocht? Hattest du jemals engeren Kontakt zu den Sprechern?
Ist deine distanzierte Haltung gegenüber den Hörspielen noch auf die Nachwehen des Rechtstreits zurückzuführen oder hast du seit jeher keine Hörspiele gehört?
Mit André Minninger überlappen sich ja die Welten von Kosmos und Europa. Gibt es da noch Kontakt? Gab oder gibt es von seiner Seite aus Rückmeldungen oder Fragen an dich bezüglich seiner Arbeit an den Hörspiel-Skripts?
Zu Feuermond: Es war ja ein Novum, dass eine Episode inhaltlich auf einer vorherigen aufgebaut wurde. Feuermond ist zwar keine direkte Fortsetzung von Das Erbe des Meisterdiebs, aber zumindest die Figurenkonstellation wird weiter geführt. Das hat zusätzlich Raum für die Story geschaffen, weil du die Nebenfiguren übernehmen konntest, aber es setzt Vorkenntnisse beim Leser voraus. Das wurde bis zu diesem Zeitpunkt stets vermieden. War es schwierig, den Verlag von dieser Idee zu überzeugen?
(…)
Ich war schon mal auf einer Pre-Listening-Party, und da hat Oliver Rohrbeck mich auch auf die Bühne gebeten und ein wenig mit mir geplaudert, das fand ich sehr nett damals. Diese Veranstaltungen wachsen ja auch nicht auf Europas Mist, sondern wurden von Oliver ins Leben gerufen. Wir (also die Sprecher und ich) haben uns alle Jubeljahre mal bei irgendwelchen Events getroffen und uns ein wenig unterhalten, und ich finde die Jungs sehr nett. Aus der Nähe betrachtet haben die Sprecher und die Autoren aber sehr viel weniger gemeinsam, als man glauben mag. Buch und Hörspiel, das sind zwei völlig unterschiedliche Welten, wir arbeiten mit ganz anderen Leuten zusammen, investieren ganz unterschiedlich viel Zeit in die drei ???, und es gibt unterm Strich eigentlich kaum Berührungspunkte. Ich glaube, auch das ist ein Grund dafür, dass immer schon alle ihr eigenes Süppchen gekocht haben, sowohl auf Kosmos- als auch auf Europa-Seite. Wir haben, was die Arbeit angeht, einfach kaum Gemeinsamkeiten. Und dafür kann der Rechtsstreit nun mal ausnahmsweise gar nichts.
Hörspiele: Ich habe sie früher gehört, habe aber schon lange vor dem Rechtsstreit damit aufgehört.
Zu André Minninger hatte ich früher Kontakt, aber der ist im Sande verlaufen. Vermutlich unter anderem auch deswegen, weil wir uns gar nicht so viel zu sagen hatten, wie wir anfangs glaubten. Rückfragen bezüglich seiner Hörspielbearbeitungen gab es früher hin und wieder, inzwischen aber auch nicht mehr.
Feuermond: Na ja, Victor Hugenay ist ja schon früher aufgetaucht, insofern ist das jetzt nicht so ein großes Novum. Und dass noch eine andere Figur wieder auftaucht – ich hoffe, ich habe es so geschrieben, dass auch jemand, der „Das Erbe des Meisterdiebs“ nicht kennt, begreift, worum es geht. Es gibt ja durchaus öfter mal Querverweise auf ältere Bücher. Man muss halt immer darauf achten, dass es trotzdem noch allgemein verständlich ist.
Überzeugen musste ich jedenfalls niemanden. Aber das tue ich ohnehin nie. Ich schreibe einfach. In der Regel verrate ich dem Verlag vorher nicht, was ich schreibe. Dann kann nämlich auch niemand was dagegen sagen, ganz einfach.Ein paar Hintergründe haben mich tatsächlich schon länger interessiert. Eine zweigleisig angelegte Serie mit so unterschiedlichen Formaten und so langer Tradition gibt es ja sonst in dieser Form nicht. (…)
Bist du gar nicht neugierig, die Umsetzungen deiner eigenen Geschichten zu hören? Ärgert es dich, wenn Leute ohne Kenntniss der Bücher dich als Autoren kritisieren, obwohl sie nur eine evtl. mäßige Hörspielvariante kennen?
Regelmäßig auftretende Figuren gibt es öfter aber in Feuermond werden ja auch die Konflikte zwischen Justus und Britanny und den ??? und Wilbur Graham fortgeführt. Es ist zumindest ein Vorteil, wenn man das andere Buch kennt, weil sonst das ein oder andere „Aha-Erlebnis“ ausbleibt. Ich fand das Vorgehen vor allem deshalb gut, weil du die Geschichte so etwas breite anlegen konntest. Aber stimmt, die Vorkenntnisse sind nicht zwingend notwendig.
Wie kamst du auf die Idee mit der Anamorphose? Hast du ein besonderes Interesse an Kunst oder hast du dich nur für die Arbeit an den Büchern damit befasst?
Früher war ich natürlich wahnsinnig neugierig auf die Hörspielumsetzungen und konnte es gar nicht abwarten, sie zu hören. Aber im Laufe der Zeit wird das halt immer weniger spannend. Es gibt verschiedene Gründe, warum ich die Hörspiele nicht mehr höre, es geht nicht darum, dass ich alles schlecht finden würde oder so. Aber die Hörspiele sind auch ein Teil meiner Kindheit, und in den letzten zehn Jahren sind die Grenzen zwischen Kindheitserinnerungen, Hobby und Beruf oftmals auf ganz ungute Weise verschwommen, und das war nicht immer ganz einfach.
Ich merke gerade: Es ist auch überhaupt nicht einfach, das zu erklären. Ich versuche es trotzdem: Die drei ??? besetzen ganz unterschiedliche Nischen in meinem Kopf. Ich kann mir „Das Gespensterschloss“ als Hörspiel anhören, ohne dass ich ein einziges Mal dabei an meinen Job denken muss. Ich kann auch ein neues drei ???-Buch schreiben, ohne dass ich ein einziges Mal daran denke, wie ich früher als Kind selber die Bücher gelesen und mir eigene Geschichten ausgedacht habe. Und das ist auch gut und richtig so, denn aus meinen nostalgischen Erinnerungen kann ich Kraft schöpfen. Wenn sich das alles aber vermischt, wird es schwierig. Dann sehe ich plötzlich „Das Gespensterschloss“ mit den Augen eines Erwachsenen, und mir fällt auf, was für eine bekloppte Story das doch eigentlich ist, und das darf eigentlich nicht passieren, denn bekloppt hin oder her – als Kind hat mir diese Geschichte etwas bedeutet, und ich darf das Gefühl dafür nicht verlieren, weil ich genau dieses Gefühl anzapfen muss, um Geschichten erzählen zu können, die den Kindern von heute vielleicht Spaß machen.
Oder so ähnlich.
Jedenfalls: Es bringt mich überhaupt nicht weiter, wenn ich neue Hörspiele höre. Ich bin irritiert, meine eigenen Dialoge zu hören, ich sehe inzwischen auch nicht mehr Justus Jonas vor meinem inneren Auge, sondern Oliver Rohrbeck, ich ärgere mich womöglich über meine eigene Geschichte oder über die Umsetzung, und ich verliere den Kontakt zu meinem „inneren Kind“, und das ist alles überhaupt nicht gut. Ich würde mich dann auch vielleicht schon beim Schreiben fragen: „Wie setzen die das wohl im Hörspiel um? Soll ich diese Szene nicht vielleicht anders aufbauen, damit sie fürs Hörspiel einfacher wird?“ Und damit würde ich mich ja nur selbst beschneiden, das will ich verhindern. Deshalb habe ich schon vor Jahren damit aufgehört, mir das Zeug anzuhören.
Und wenn Leute sagen: Hörspiel XY von Marx finde ich doof, dann sind da meistens genug andere Leute, die diesen Menschen darauf hinweisen, dass das Buch unter Umständen ganz anders ist. Ich muss mich dazu gar nicht äußern. Und mir sagt ja auch selten jemand ins Gesicht, dass er eine Geschichte von mir doof findet. Wobei ich damit kein Problem hätte. Jeder Mensch darf so viel von mir doof finden, wie er will. Er darf es mir auch sagen. Wenn er sich allerdings aufs Hörspiel bezieht, kann ich nur die Schultern zucken und sagen: Damit habe ich nichts zu tun. Und das stimmt ja auch.
Jetzt noch schnell zu „Feuermond“: Stimmt, dass ein Konflikt eine direkte Fortsetzung erfährt, ist neu. Ich hatte nach dem „Meisterdieb“ das deutliche Gefühl, dass zu dem Thema noch nicht alles gesagt worden ist, also habe ich mich einfach an die Geschichte drangehängt und sie weitergesponnen. Um Neulesern den Einstieg zu erleichtern, habe ich den Zeitungsartikel reingebracht, das wahrscheinlich am häufigsten umgeschriebene Stück Text, das jemals von mir gedruckt worden ist. Ich denke, man kann dem Buch gut folgen, ohne den „Meisterdieb“ gelesen zu haben. Und wenn man dadurch vielleicht sogar ein bisschen neugierig auf den „Meisterdieb“ wird – umso besser.
Auf die Anamorphosen bin ich gar nicht gekommen, sondern meine Lektorin Martina Zierold. Ich weiß nicht mehr genau, wie es dazu kam. Mir war klar, dass es irgendwie um Gemälde geht, und es musste natürlich irgendein Rätsel her, und ich glaube, ich klagte ihr mein Leid, dass mir langsam die Rätselideen ausgehen. Dann sagte sie: Hast Du schon mal was von Anamorphosen gehört? Hatte ich nicht, also erklärte sie mir, um was es sich handelt, und mir war sofort klar: Das baue ich ein!
War mir nicht sicher, ob es kreative Gründe sind, die dich auf Distanz zu den Hörspielen gebracht hat oder die ganze Problematik der jüngeren Vergangenheit dazu beigetragen hat. Von außen immer schwer zu beurteilen. Einerseits profitiert ihr als Autoren natürlich auch vom Erfolg der Hörspiele bzw. der Vertonung eurer Geschichten, andererseits ist da sicher viel Vertrauen zerstört worden. Schließlich wärt ihr ja die ersten Opfer gewesen, wenn BMG mit ihrem Manöver erfolgreich gewesen wäre, obwohl es ohne euch die Serie in Deutschland gar nicht mehr gäbe. Frust wäre also verständlich. Aber deine Ausführungen sind absolut nachvollziehbar. Die verschiedenen Komponenten zu trennen ist sicher sinnvoll, ich wäre an deiner Stelle nur vermutlich sehr, sehr neugierig.
Manche deiner Erfahrungen mit den Hörspielen dürften aber auch für viele Hörer nachvollziehbar sein, die nicht beruflich involviert sind. Spätestens seitdem die Sprecher in die Öffentlichkeit getreten sind (mit Live-Tour, TV-Auftritten, öffentlicher Promotion etc.), ist der Zauber ja eigentlich dahin. Viele der erwachsenen Nostalgiker können damit sicher umgehen, weil das Relikt aus Kindheitstagen damit für sie noch mal auf einer anderen Ebene erlebt werden kann aber für Kinder ist ein unbefangener Umgang mit der Serie doch eigentlich nur über die Bücher möglich.
Womit wir bei der Frage nach der Zielgruppe wären. Du schreibst ja, dass du explizit Geschichte erzählen willst, die auch Kinder von heute spannend finden können. Du hast also beim Schreiben eines Buches nicht jene 25 – 35 Jährigen Nostalgiker im Kopf, die in Massen zu den Hörspielveranstaltunge pilgern? Gibt es deiner Meinung nach überhaupt noch eine breite nachwachsende ???-Generation? Und wenn ja, generiert die ihr Interesse inzwischen nicht im schlimmsten Fall an diesem unsäglichen Kinofilm?
Bei jüngeren Episoden von dir und Astrid Vollenbruch hatte ich das Gefühl, dass auch komplexere Themen behandelt werden, die sich an etwas ältere Leser wenden, während die regelmäßig erscheinende Fußball-Folgen eher mit einem sehr jungen Publikum kokettieren. Fährt man da beim Verlag bewusst zweigleisig oder ist das Zufall?
„Das versunkene Dorf“ ist ja schon sehr düster und recht harter Tobak im ???-Kosmos, wobei du auch hier wieder Innovationen eingeführt hast, die der Serie richtig gut tun. Ein Problem sehe ich da höchstens in dem beschränkten Umfang, der weiterhin in jugendkonformen Grenzen gehalten wird während auf narrativer Ebene die komplexe Thematik eigentlich einer ausführlicheren und differenzierteren Figurenzeichnung bedürfte.
Ähnlich werden ja auch bei Astrids „Geisterzug“ eher nebenbei hochdramatische psychologische Abgründe eines ganzen Dorfes angerissen und sozialkritische Untertöne beigemischt. Das ist sicher schwierig, auf so engem Raum unterzubringen, oder?
Frage am Rande: Sind die Sportfolgen eigentlich vom Verlag in dieser Regelmäßigkeit ausdrücklich erwünscht oder liefern die Autoren nur zufällig immer mal wieder welche ab? Hast du auch schon mal mit dem Gedanken gespielt eine zu schreiben? (Ich hoffe nicht.)
Zu Feuermond: Stimmt, den Zeitungsartikel hatte ich nicht mehr in Erinnerung. Lese Feuermond gerade auch noch mal komplett und bin gestern wieder drauf gestoßen. Kann mir vorstellen, dass das eine knifflige Angelegenheit war, schließlich muss er drei Funktionen gleichzeitig erfüllen. Er muss eine umfassende Inhaltsangabe des „Meisterdiebs“ für Neuleser liefern, eine deutliche Diffamierung der ??? erkennen lassen, um den Charakter Grahams zu schärfen, der ja bis dahin noch gar nicht aufgetreten ist und er muss letztendlich auch noch als Zeitungsbericht glaubwürdig sein. Dafür fand ich ihn persönlich fast schon etwas zu flapsig formuliert, aber das kommt ja auch auf die Zeitung an.
Kompliment an die Lektorin! Tolle Idee! Wäre schön gewesen, wenn man die Anamorphose auch noch bei der Cover-Illustration eingebaut hätte aber die ist ja auch so ganz nett geworden. Hast du da eigentlich ein Mitspracherecht?
Dass die Sprecher live auftreten, sei ihnen ungenommen. Es macht bestimmt Spaß, und ich würde es an ihrer Stelle vielleicht auch tun. Wer Angst hat, das könnte ihm „seine“ Serie kaputtmachen, der muss ja nicht hingehen. Aus genau solchen Gründen habe ich mich ja entschlossen, keine Hörspiele mehr zu hören. Kindern sehen das mit den Live-Auftritten wahrscheinlich vollkommen gelassen. Ob sie nun hingehen oder nicht – das ändert sicherlich gar nichts an ihrer „Unbefangenheit“, denn so sind Kinder nun mal – unbefangen. Ob sie nun Bücher lesen, Hörspiele hören, Filme oder Live-Shows sehen, wird daran nichts ändern.
Womit wir bei den Zielgruppen wären: Ich habe natürlich beide Zielgruppen im Kopf. Aber der Witz ist ja: Die erwachsenen Fans wollen eigentlich gar nichts Erwachsenes, sie wollen Geschichten, die das drei ???-Gefühl von damals wieder aufleben lassen, und das sind nun mal in der Regel Kindergeschichten. Dass die Inhalte der Bücher insgesamt trotzdem etwas erwachsener geworden sind, hat glaube ich andere Gründe. 1. Die Figuren sind älter geworden. 2. Es gibt die drei ???-Kids-Ablegerreihe, die die kindlicheren Themen abdeckt. 3. Wenn man irgendwas mit Erbschaften, Rätselbotschaften und Spukerscheinungen machen will, dann muss man sich schon sehr anstrengen, um diese Themen neu und interessant zu gestalten. Das führt dazu, dass man den Horizont des drei ???-Universums nach und nach Stück für Stück erweitert, und so schleichen sich hier und da schon mal etwas erwachsenere Ansätze ein. Trotzdem glaube ich, dass auch ein Buch wie „Das versunkene Dorf“ für einen Elfjährigen funktioniert, wenn auch vielleicht anders, als bei einem erwachsenen Fan. „Bewusst zweigleisig“ fährt jedenfalls niemand, das ist eine Mischung, die sich ganz von allein ergibt.
Die nachwachsende Generation: Oh ja, die gibt es! Nach wie vor kennt beinahe jedes Kind die drei ???. Und man sieht es auch am riesigen Erfolg der drei ???-Kids. Die werden ja nun wirklich kaum von den Alt-Fans gelesen, weil sie nicht zur „ihrer“ drei ???-Welt gehören. Aber Kinder lieben diese Serie und steigen dann sehr häufig, wenn sie sich zu alt für die „Kids“ fühlen, auf die Classic-Serie um. Man nimmt sie nicht so wahr, weil sie eine eher schweigende Masse sind – so wie wir damals. Es sind ja nur die erwachsenen Fans, die lautstark im Internet und sonstwo über alles Mögliche debatieren. Aber das verzerrt das Gesamtbild. (Wie eine Anamorphose )
Die Platzbegrenzung: Es gibt wunderbare, komplexe, vielschichtige und tiefschürfende Bücher in der Weltliteratur, die nicht dicker sind als 120 Seiten. Geht alles. Natürlich ist es eine Herausforderung, komplexe Geschichten auf so wenig Seiten unterzubringen. Aber auf der anderen Seite ist es auch wieder ganz einfach: Man lässt einfach alles Unnötige weg.
Sportfolgen: Der Verlag wünscht sich schon regelmäßig welche (wenn auch nicht zu viele). Was ganz einfach daran liegt, dass sie sich wie bescheuert verkaufen. Auch wieder ein Beweis dafür, dass die Leserschaft nicht mit den erwachsenen Fans gleichzusetzen ist. Ob sich dann ein Autor bereiterklärt, eine Sportfolge zu schreiben oder nicht, liegt natürlich am Autor. Es wird ja niemand zu irgendwas gezwungen. Ich schreibe deshalb keine Sportfolgen, weil ich mich mit Sport nicht auskenne und mir da gar nichts einfallen würde. So einfach ist das.
Coverillustrationen: Ich habe offiziell kein Mitspracherecht, auch nicht bei der Titelformulierung, aber ich kann natürlich Vorschläge machen. Das „Feuermond“-Cover basiert z.B. auf einer Skizze von mir.
Der Anamorphosen-Vergleich gefällt mir .
Ja, da hast du vermutlich recht. Von der Kids-Serie weiß ich nur, dass sie existiert, nicht aber, dass sie besonders erfolgreich ist. Bei den Sportfolgen habe ich mir so etwas schon gedacht, da sie bei älteren Fans ja sehr verpönt sind aber dennoch regelmäßig welche veröffentlicht werden.
Ein eingeschränktes Mitspracherecht bei der Illustration kann ich ja nachvollziehen aber für den Titel ist das ja eher ungewöhnlich. Gab es schon alternative Titelvorschläge, die vom Verlag abgelehnt wurden? Wenn ja, welche waren das?
Zwei kleinere Fragen hätte ich noch abschließend. Du hast 1997 dein erstes Buch veröffentlicht. Zeitgleich gab es einen neuerlichen Boom der Serie. Wie hast du das erlebt bzw. worauf führst du den zurück? Ich habe das Gefühl, dass du da den nötigen frischen Wind rein gebracht hast und das zu dieser Zeit viele alte Fans über das Internet ihre alte Liebe zu der Serie wieder entdeckt haben. Wie hat sich das au deiner Perspektive dargestellt?
Du lässt selbst immer wieder durchblicken, dass das Sujet der Serie langsam ausgereizt ist und es immer schwieriger wird, auf Grundlage der ursprünglichen Ausgangsidee neue Geschichte zu kreieren. Nach 140 Folgen auch mehr als verständlich. Wie siehst du die Zukunft der Drei Fragezeichen allgemein und bezüglich deines Engagements?
Schon jetzt vielen, vielen Dank für die ausführlichen Antworten!
Ja, die Kids sind wirklich sehr erfolgreich. Die Kids-Bände verkaufen sich mittlerweile genauso gut wie die Classics, teilweise sogar besser, wie man zum Beispiel der Kinder- und Jugendbuchbestsellerliste entnehmen kann. Da sind meines Wissens schon mehr Kids- als Classicbände aufgetaucht.
Was findest Du ungewöhnlich am eingeschränkten Mitspracherecht der Autoren beim Titel? Dass es eingeschränkt ist, oder dass es überhaupt ein Mitspracherecht gibt? Alternativvorschläge, die abgelehnt wurden, gibt es einige. Mit dem Titel „Der geheime Schlüssel“ war ich z.B. nicht sehr glücklich, mein Vorschlag wäre „Das Geheimnis des Spielzeugmachers“ gewesen. Aber das war dem Verlag a) zu kindlich und b) zu lang. Und wegen „Feuermond“ gab es damals eine endlose Debatte. Mein Ur-Vorschlag lautete „Götterdämmerung“ (zu erwachsen), gefolgt von „Feuersturm“ (zu militant). Ein Kosmos-Vorschlag lautete „Flammen über Rocky Beach“, was ich wiederum ganz grauenhaft fand. Wir einigten uns schließlich auf „Feuermond“.
Moment mal, wird jetzt jeder sagen, der das Buch kennt. Der Titel ist aber doch ganz grundsätzlich mit dem Inhalt des Buches verknüpft! Wie kann diese Geschichte denn überhaupt jemals „Götterdämmerung“ geheißen haben? Das passt doch überhaupt nicht!
Stimmt. Jetzt nicht mehr. Damals passte es aber.
Damals, 1997, deutete sich der neue drei ???-Boom erst langsam an. Richtig in Fahrt kam die Geschichte für mich aber eigentlich erst 2001 mit dem Erscheinen von Band 100. Da hat sich erstmals auch die Presse für die drei ??? interessiert. Das Internet entwuchs seinen Kinderschuhen und wurde zum Massenmedium. Und das Vollplaybacktheater avancierte vom Geheimtipp zum Phänomen. Schließlich kamen dann auch noch die Live-Auftritte der Sprecher hinzu. Ob ich damit auch was zu tun habe, kann ich schlecht beurteilen, da musst Du andere Leute fragen. Das Internet und das Jubiläum stellen für mich die Hauptgründe dar.
Der Zukunft der drei ??? sehe ich eigentlich sehr positiv entgegen. Die Reihe hat eine sehr stabile und große Fanbase, die auch ständig nachwächst. Und solange immer wieder frische Autoren nachkommen, geht der Serie auch so bald nicht die Puste aus, glaube ich. Mir selbst schon ein bisschen. Was mich aber nicht daran hindert, demnächst an einem größeren drei ???-bezogenen Projekt mitzuarbeiten, das aber NICHT der 150. Band sein wird. Ob und wann ich mal wieder einen normalen Band schreiben werde, wird sich zeigen.
Ich dachte zunächst es sei selbstverständlich, dass der Autor auch den Titel bestimmt aber da es sich ja um eine Serie und nicht um einen eigenständigen Roman handelt, ist eigentlich klar, dass der Verlag da ein Wörtchen mitreden will.
Sehr interessant die Alternativen zu hören! „Flammen über Rocky Beach“ wäre wirklich ein gruseliger Name gewesen!
Bedeutet das, dass auch das Gemälde im Buch zunächst auch „Götterdämmerung“ hieß?
Bin sehr gerspannt, was für ein Projekt das sein wird. Kannst du noch ein paars Details verraten?
Wenn das eine endgültige Absage für Band 150 ist, fände ich das sehr, sehr schade und einen endgültigen Ausstieg hielte ich auch für einen großen Verlust!
Nee, ob nun Reihe oder nicht – der Autor hat in der Regel bei der Titelfindung nicht viel zu sagen. Er kann natürlich einen Vorschlag machen. Und wenn dieser Vorschlag nicht total daneben ist, stehen die Chancen auch gut, dass er genommen wird. Aber rein rechtlich gesehen kann der Verlag da schon weitgehend machen, was er will. Bei irgendwelchen großen Tieren mag das anders aussehen, aber der gewöhnliche Wald-und-Wiesen-Autor muss sich am Ende fügen.
Ja, das Gemälde Feuermond hieß ursprünglich Götterdämmerung.
Über das Projekt, zu dem ich mich so nebulös geäußert habe, kann ich leider nicht mehr verraten. Du wirst es dann ja irgendwann sehen. (Dauert aber noch eine Weile.)
(…)
Alles klar, dann bin ich sehr gespannt, was das für ein Projekt werden wird!
Alles Gute weiterhin!
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Schlagwörter: Bob Andrews, Drei Fragezeichen, Java Jim, Justus Jonas, Peter Shaw
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