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AutorBeiträge
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Aus der Sicht desjenigen, der mit wachen Augen und Ohren die Entwicklung von Punk, New Wave über Postpunk und andere neue Stil- und Spielarten des Pop und Rock in den 80ern verfolgt hat, kann ich atoms Einwand sehr gut verstehen.
Aber natürlich hat auch Bullitt Recht. GNR waren ein Stück weit echte Stones Epigonen. Allerdings spielten sie auf eine Weise, die die Stones da schon längst hinter sich gelassen hatten. Und ihnen fehlte auch ein gesunder Pathos und Peinlichkeitsdetektor. Dass sie dennoch wie eine erfrischende Dusche im Vergleich zu all den konfektionierten Fairlight verseuchten so genannten Rockbands der 80er wirkten, bestreitet wohl niemand.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!Highlights von Rolling-Stone.deDie 30 besten EDM-Alben aller Zeiten
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WerbungMikko@Mick67
Aus der Sicht desjenigen, der mit wachen Augen und Ohren die Entwicklung von Punk, New Wave über Postpunk und andere neue Stil- und Spielarten des Pop und Rock in den 80ern verfolgt hat, kann ich atoms Einwand sehr gut verstehen.
Aber natürlich hat auch Bullitt Recht. GNR waren ein Stück weit echte Stones Epigonen. Allerdings spielten sie auf eine Weise, die die Stones da schon längst hinter sich gelassen hatten. Und ihnen fehlte auch ein gesunder Pathos und Peinlichkeitsdetektor. Dass sie dennoch wie eine erfrischende Dusche im Vergleich zu all den konfektionierten Fairlight verseuchten so genannten Rockbands der 80er wirkten, bestreitet wohl niemand.
Doch. Ich. Stones-Epigonen? Und auch noch „ein Stück weit“ (igitt)! No bloody way. Hardrock-Traditionalisten waren sie, schlechte zumal. Eine Dusche, so erfrischend wie ein Eimer Gülle.
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Mikko@Mick67
Aus der Sicht desjenigen, der mit wachen Augen und Ohren die Entwicklung von Punk, New Wave über Postpunk und andere neue Stil- und Spielarten des Pop und Rock in den 80ern verfolgt hat, kann ich atoms Einwand sehr gut verstehen.
Schreibe ich irgendwie chinesisch? Wie kann ich völlig andere Musikstile mit dem Hardrock von GnR in einen Topf kippen? Was ist denn z.B. mit den Felice Brothers? Die scheinen auch die 80er verpennt zu haben. Drehe ich ihnen deshalb einen Strick daraus? Warum kann man nicht einfach sagen, die Songs sind scheiße, Hardrock ist doof o.ä.
MikkoAber natürlich hat auch Bullitt Recht. GNR waren ein Stück weit echte Stones Epigonen. Allerdings spielten sie auf eine Weise, die die Stones da schon längst hinter sich gelassen hatten…
Das kann ich wiederum nicht so ganz nachvollziehen. Der einzige Stones Epigone ist vielleicht Izzy Stradlin (siehe Soloalben) und vom Habitus vielleicht Slash (Keith).
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Es hat nie jemand behauptet, G’n’R sollten ihr Heil im Postpunk oder New Wave suchen – niemand wollte dies doch auch wirklich ernsthaft… (fürchterliche Vorstellung – by the way!)
Vielmehr wurde die Band seinerzeit derart in den (Musik-)Medien abgefeiert, als hätte die ganze (Musik-)Welt die ganzen „schlimmen“ Achtziger Jahre lang auf den neuen Rock-Messias warten müssen. Und nicht nur eingeschränkt genretechnisch, sondern allgemeingültig – das ist der Knackpunkt!
Und als hätte ein bestimmter Teil der Rockgemeinde nach ach so langer Zeit des Darbens nur auf diesen Augenblick gewartet, wurde die neu entdeckte „street credibility“ und die neue „authentische“ „Sex & Drugs & Rock’n’Roll“-Dreckigkeit zum heissen Scheiß erklärt. Als hätte es das vorher nie gegeben. Und die vorherigen Werte (Roß + Reiter = Postpunk, New Wave & Co.) waren sowieso nichts wert – geliebt hatte man das Ganze sowieso nie richtig (schon mal gar nicht in den Vereinigten Staaten).
Wenn nail75 schreibt, daß New Wave ca. 1987 zur hohlen Geste erstarrt ist, so ist dies nur die halbe Wahrheit. New Wave fand zu dieser Zeit de facto überhaupt nicht mehr statt! Was im Prinzip auch gut und richtig so war. Nichts ist überflüssiger als eine über Gebühr existierende Bewegung, die ihre Stärke aus einer Art erneuernder und radikaler Schnellebigkeit bezieht. Es gibt keine (Musik)Revolution als Dauererscheinung – und was sich „New Wave“ nennt, kann logischerweise nicht ewig ein Novum bleiben. Die „Überlebenden“ des New Wave & Co. waren zu dieser Zeit doch bereits im sicheren Mainstream-Pop-Hafen eingelaufen. Was „Indie“ war, fing an zu schrammeln oder experimentierte mit harter und/oder experimenteller Tanzmusik, mal elektronisch, mal nicht. Und Pop verschob seine Position auch immer mehr in Richtung Dancefloor. Was durchaus o.k. ging. Als die (Musik-)Welt also wartete, was als nächstes passiert, platzte ausgerechnet der Rock in diesen etwas schwebenden Zustand mit all seinem aufgeblasenen Erscheinungsbild, der diesmal den Namen Guns ’n‘ Roses trug. Konnte man als richtiger Rockfan richtig knorke finden und „Endlich!“ brüllen, konnte man in meinem Falle als ehemaligem „schwuchteligen Waver“ (O-Ton der darbenden Rockgemeinde in den 80s) auch fürchterlich finden, da man sich die musikalische Zukunft fortschrittlicher und neuartig-aufregender vorgestellt hatte. Der Rest ist bekannt. Auch, daß eine Band wie G’n’R der Meute gab, was sie verlangte, in all seiner unsympathischen und oftmals ekelhaften (muß ich Axl Rose-Sprüche jetzt wirklich zitieren? – ich denke, man weiß worauf ich hinaus will) Ausprägung. Insoweit (und dies bedenkend) stimm(t)e ich atom natürlich zu.--
I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadtopsDoch. Ich. Stones-Epigonen? Und auch noch „ein Stück weit“ (igitt)! No bloody way. Hardrock-Traditionalisten waren sie, schlechte zumal. Eine Dusche, so erfrischend wie ein Eimer Gülle.
Verstehe. Immer diese feinen Unterschiede. Hardrock-Traditionalisten also. Nun, dann weiß ich ja endlich, warum mir der eine oder andere Track gefällt.
Aber um Dich zu beruhigen, tops, die Stones sind besser. Sogar in den 80ern.
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Dein – wie meistens – unterhaltsamer Beitrag schießt ins Leere. Nach meiner Wahrnehmung ging es nicht gegen Wave oder Synthie-Pop, sondern den damaligen durchgestylten Turnhosen-Hardrock.--
~ Mut ist, zu wissen, dass es weh tun kann und es trotzdem zu tun. Dummheit ist dasselbe. Und deswegen ist das Leben so schwer. ~Hotblack Desiato@Bender
Dein – wie meistens – unterhaltsamer Beitrag schießt ins Leere. Nach meiner Wahrnehmung ging es nicht gegen Wave oder Synthie-Pop, sondern den damaligen durchgestylten Turnhosen-Hardrock.Das haben wir ja alle verstanden. Trotzdem waren G’n’R eben keine neuen Heilsbringer oder auch nur irgendwie innovativ und vorwärtsweisend. Sie entdeckten nur das wieder, was es keine 10 Jahre früher genauso oder besser bereits gab. Und deshalb konnte jemand wie Bender sich halt nur mir Grausen abwenden. Und auch ich hatte lediglich ein müdes Schmunzeln übrig.
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Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!MikkoVerstehe. Immer diese feinen Unterschiede. Hardrock-Traditionalisten also. Nun, dann weiß ich ja endlich, warum mir der eine oder andere Track gefällt.
Aber um Dich zu beruhigen, tops, die Stones sind besser. Sogar in den 80ern.
Das beruhigt mich ungemein, Mikko. Aber im Ernst: was an diesem völlig swingfreien, spätpubertär pöbelnden Klotz- und Kreischrock in kurzen Hosen weist denn Parallelen zu den Stones auf, außer daß beide Bands auch Stadien bespielten und das recht laut? Ich höre da vielmehr ein Stück weit (um obiges Claudia-Roth-Deutsch aufzugreifen) AC/DC. Du nicht?
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topsDoch. Ich. Stones-Epigonen? Und auch noch „ein Stück weit“ (igitt)! No bloody way. Hardrock-Traditionalisten waren sie, schlechte zumal.
Außer Hardrock hörst du da keine Einflüsse?
Hotblack Desiato@Bender
Dein – wie meistens – unterhaltsamer Beitrag schießt ins Leere. Nach meiner Wahrnehmung ging es nicht gegen Wave oder Synthie-Pop, sondern den damaligen durchgestylten Turnhosen-Hardrock.So ist es. Es wird hier gerne ignoriert, dass es einen gigantischen Hardrock- und Metalmarkt gab, der als Bezugsfeld völlig ausreichte.
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topsDas beruhigt mich ungemein, Mikko. Aber im Ernst: was an diesem völlig swingfreien, spätpubertär pöbelnden Klotz- und Kreischrock in kurzen Hosen weist denn Parallelen zu den Stones auf, außer daß beide Bands auch Stadien bespielten und das recht laut? Ich höre da vielmehr ein Stück weit (um obiges Claudia-Roth-Deutsch aufzugreifen) AC/DC. Du nicht?
Hörtst du nicht die Dolls oder Aerosmith? Ist dadurch der Bezug zu den Stones nicht evident?
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AC/DC musizieren eigentlich doch noch etwas derber und schlichter. Und natürlich swingen G’n’R nicht. Vielleicht habe ich da ein paar Ähnlichkeiten zu viel ausgemacht. Aber Songs wie „Paradise City“ oder „Sweet Child O’Mine“ könnten – rein theoretisch – eventuell auch von Jagger/Richards stammen. Oder etwa nicht?
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Stradlin ist Richards, Slash ist Page, McKagan Johnny Thunders und Rose Elton John.
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@bender: Von diesen ganzen Zusammenhängen wussten aber die Jugendlichen, die damals GnR hörten bestensfalls wenig und meistens nichts. In der älteren Generation mag man das bei Rockfans so gesehen haben (aber mit dem geleckten Stadion/Prog-Rock der 70er und 80er hatten GnR ja auch wenig gemein). Der Musikgeschmack der meisten war ja auch vollkommen ungeformt, allgemein dominierte aber natürlich Rock, z. B. auch AC/DC, Aerosmith, die Ärzte, verschiedene Metal-Bands usw.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.BullittAußer Hardrock hörst du da keine Einflüsse?
Doch, sicher. Blues Rock, Trad-Metal, Hair Rock, in Spuren auch Southern Rock, aber im Kern war es Hard Rock. Aerosmith? Durchaus. Die Dolls? Kaum. Ohne das werten zu wollen. Ich halte es im übrigen nicht für statthaft, spätere Solo-Aktivitäten von Slash oder Stradlin als Belege für die stilistische Bandbreite ihrer vormaligen Band zu bemühen. Die haben sich danach eben ein wenig in diese oder jene Richtung entwickelt. Slash fühlte sich ja sogar zu Johnny Marr hingezogen und äußerte, er würde mit dem ex-Smiths-Gitarristen sehr gerne eine Band aufmachen.
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MikkoAC/DC musizieren eigentlich doch noch etwas derber und schlichter. Und natürlich swingen G’n’R nicht. Vielleicht habe ich da ein paar Ähnlichkeiten zu viel ausgemacht. Aber Songs wie „Paradise City“ oder „Sweet Child O’Mine“ könnten – rein theoretisch – eventuell auch von Jagger/Richards stammen. Oder etwa nicht?
Nur ein Stück weit, Mikko, ein kleines Stückchen weit.
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