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hab mir bei dem thread-titel (der wert der musik an sich)was ganz anderes vorgestellt, als ne diskussion über daten- bzw. tonträger und deren wert. blöde diskussion. was das betrifft, ein bob dylan auf der festplatte ist mir wesentlich mehr wert, als tokio hotel auf vinyl.
und was mich ärgert, ist, dass hier „wert“ größtenteils mit materiellem wert gleichgesetzt wird. das hat nichts mehr mit musik zu tun und widerspiegelt den beschissenen charakter unserer westlichen kultur wieder. wenn ich es nicht selber habe, kann ich es auch nicht genießen.
wie war das noch mit diesem kleinen gedichtlein über das blümchen am wegrand?--
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WerbungIch schicke noch mal voraus: „Wert beimessen“ heißt für mich nicht unbedingt Geld, es kann auch die unendliche Mühe sein, sich etwas zu beschaffen, das ewig lange, unerfüllte Warten sein, bis man etwas bekommt, oder auch die intensive Arbeit, sich einem Musikstück anzunähern.
Ich werde jetzt noch mal persönlich:
Ich habe mir viele Jahre meines Lebens Mozart erarbeitet (nachdem ich ihn als junger Erwachsener zunächst völlig abgelehnt hatte), einiges an Geld ausgegeben, aber nicht viel, das Wichtigere war die Arbeit, die ich mir mit ihm gemacht habe. Seine Musik hat für mich dadurch einen sehr großen Wert bekommen. Meine Wertschätzung ihr gegenüber drückt sich aber nicht in besonders vielen oder seltenen Platten oder CDs aus.
Warum ärgern mich schlechte Artikel, die derzeit zuhauf zu lesen sind, dumme Fernsehsendungen, die es geben soll? Dabei habe ich überhaupt kein Problem damit, wenn jemand Mozart nicht mag, nicht kennt, nicht kennen will… Ich habe aber offenbar ein Problem damit, wenn sich jemand, der sich kaum mit ihm beschäftigt hat, mit ein paar Worten in Feuilleton-Manier seiner bemächtigt und Urteile erlaubt. Es kommt mir dann respektlos vor.Ein anderes Beispiel: Wie man weiß, suche und „sammele“ (aber nicht um des „Sammelns“ willen) ich Singles, seltene und weniger seltene, nur jene, die ich von der Musik her toll finde oder toll finden könnte. Manche bekomme ich erst nach Jahren, manche nie, die eine oder andere fällt mir wie ein kleiner Lottogewinn in den Schoß. Finde ich nun eine Single, die ich schon lange suche, deren Musik nirgendwo sonst aufzutreiben ist, die nicht digitalisiert ist, die aber auch für andere von Interesse ist, möchte ich die Musik erst einmal nicht teilen. Auch wenn ich kann, ich würde sie nicht digitalisieren, und wenn, dann nur für Menschen, von denen ich weiß, dass sie dieser Musik (resp. Single im Hintergrund) großen Respekt entgegenbrächten und die nicht nach einer halben Minute „reinhören“ schon wissen, „ach nein, ist nichts, brauch ich nicht, was spinnt der Otis wieder rum“ oder umgekehrt „toll, geil, superrar etc.“ Warum ist das so? Bin ich deshalb egoistisch, arrogant, ein Kameradenschwein, ein Spinner, ein „penetranter Prediger“? Mag sein, dass es nicht zu rechtfertigen ist, aber so ist es nun mal.
Wischmop, schrieb noch davon, dass das Ganze eine Geldfrage sein könnte. In meinen Augen nicht. Respekt gegenüber Musik (sprich der Wert, den man Musik beimisst) drückt sich nicht notgedrungen in der Wahl des Tonträgers und schon gar nicht in der Größe der Sammlung aus. Einzig, wenn mehr Geld vorhanden ist, kann ich mehr kaufen.
Dennoch mag ich persönlich vielleicht wirklich anders gepolt sein als manch anderer: in den letzten 35 Jahren war ich zehnmal in einer Bibliothek, weil die ausgeliehenen Bücher einfach zu teuer für mich waren. Aber die zehn Bände habe ich mir nach und nach alle gekauft (Th.Manns Tagebücher).--
FAVOURITESDie Pauschalisierung „Was nichts kostet, ist auch nichts wert“ sollte vielleicht besser erklärt werden, als das hier bisher geschehen ist. Insbesondere wenn Mikko otis hier beipflichtet, allerdings im Eröffnungsthread bereits exakt das Gegenteil dadurch belegt hat, dass das Schlaflied seiner Mutter einen viel größeren (Stellen-)Wert für ihn besitzt, als jede Aufnahme oder Komposition (und ich erlaube mir jetzt mal die Künstler wegzulassen). Zudem ist es ja möglich, dass ein Gönner euch die seltenste und teuerste Vinylpressung eines von euch heißgeliebten Künstlers schenkt. Ist nach obiger Definition ja nichts wert, hat ja nichts gekostet. Wäre der obige Satz steigerbar im Sinne von: was mich mehr gekostet hat, ist auch mehr wert? Was das Finanzielle angeht, gewiss; aber ist sie deshalb wertvoller im Sinne der persönlichen Vorliebe? Konkret: Mein teuerstes erworbenes Album ist ganz gewiss nicht mein liebstes und auch garantiert nicht das beste, was in meinem Regal steht. Deshalb sollte man die verschiedenen Werte unterscheiden:
a) der individuelle Stellenwert von Musik (der kann, muss aber nicht, abhängig vom Ton- bzw. Datenträger sein)
b) der tatsächliche (und damit greifbare und nachvollziehbare) Sammler- bzw. MarktwertDer zweite Punkt ist der deutlich einfachere, weil er messbar ist. Es gibt Kataloge, in denen man nachschauen kann, wie selten eine Aufnahme ist, was sie möglicherweise kostet. Ich kann stolz meine Plattensammlung präsentieren und mit Fug und Recht behaupten: dies ist derzeit meine wertvollste Platte.
Das geht mit dem erstgenannten Punkt nicht. Das wertvollste Stück Musik muss nicht auf einem Ton- bzw. Datenträger haptisch verfügbar sein (wie das Schlaflied). Kann es aber. Und wenn dem einen es genügt, es in minderer Qualität auf seiner Festplatte zu haben, dann darf es dem anderen genauso recht sein, es in großartiger Qualität als rare Vinylsingle im Regal verstauben zu lassen. Völlig egal.
Wieder eine andere Frage ist die, ob durch das riesige Angebot, der im Internet zur Verfügung stehenden Tracks, Musik zur Beliebigkeit verkommt. Nur weil die Quantität zunimmt, heißt das doch nicht zwangsläufig, dass die Qualität abnimmt, oder? Und wer nölt denn die ganze Zeit, dass es kleine Bands so schwer haben, überhaupt mal einen Fuß in die Tür der Musikbranche zu stellen. Kaum schafft es mal eine Band wie die Arctic Monkeys (die ich unabhängig davon langweilig finde) auf ungewöhnlichem und originärem Wege, ist das auch wieder nicht gut, wegen „Unkontrollierbarkeit der virtuellen Welt“? „Das Insistieren von Vinylfans auf ihre Vorliebe“ ist erstmal genau das (dann noch eine kleine Alliteration), aber ganz gewiss nicht eine „unbewusste Abwehr gegen diese Beliebigkeit“, als vielmehr ein Insistieren auf bekannte und vertraute und greifbare Werte.
Was nichts Negatives ist. Deshalb muss man nicht gleich einen Kassandra Komplex bekommen und die Bedeutung der Musik in und für zuküftige(n) Generationen schwarzmalen.--
Dominick Birdsey
Das geht mit dem erstgenannten Punkt nicht. Das wertvollste Stück Musik muss nicht auf einem Ton- bzw. Datenträger haptisch verfügbar sein (wie das Schlaflied). Kann es aber. Und wenn dem einen es genügt, es in minderer Qualität auf seiner Festplatte zu haben, dann darf es dem anderen genauso recht sein, es in großartiger Qualität als rare Vinylsingle im Regal verstauben zu lassen. Völlig egal.Genau: dir völlig egal. Im Ganzen völlig egal. Mir aber „für mich“ überhaupt nicht egal. Ich erwarte doch nicht, dass andere Vinyl-Fans werden. Warum wird das indirekt unterstellt?! Außerdem nehme ich „für mich“ in Anspruch Musik-Fan und nicht Vinyl-Fan zu sein.
Dominick BirdseyDas Insistieren von Vinylfans auf ihre Vorliebe“ ist erstmal genau das (dann noch eine kleine Alliteration), aber ganz gewiss nicht eine „unbewusste Abwehr gegen diese Beliebigkeit“, als vielmehr ein Insistieren auf bekannte und vertraute und greifbare Werte.
Schmarren. Auch mit Alliteration wird die Aussage für Musikfans nicht stimmiger.
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FAVOURITESotisIch schicke noch mal voraus: „Wert beimessen“ heißt für mich nicht unbedingt Geld, es kann auch die unendliche Mühe sein, sich etwas zu beschaffen, das ewig lange, unerfüllte Warten sein, bis man etwas bekommt, oder auch die intensive Arbeit, sich einem Musikstück anzunähern.
Selbstverständlich ist das auch ein Wert. Weswegen ich oben von Sammler-Wert geschrieben hatte, der ist in Geld anzugeben. Der individuelle Wert oder wenn man so will „individuelle Sammler-Wert“ „berechnet“ sich dann, wie Mikko geschrieben hat, aus Geldaufwand und persönlichen Aufwand.
otis
Ich werde jetzt noch mal persönlich:
Ich habe mir viele Jahre meines Lebens Mozart erarbeitet (nachdem ich ihn als junger Erwachsener zunächst völlig abgelehnt hatte), einiges an Geld ausgegeben, aber nicht viel, das Wichtigere war die Arbeit, die ich mir mit ihm gemacht habe. Seine Musik hat für mich dadurch einen sehr großen Wert bekommen. Meine Wertschätzung ihr gegenüber drückt sich aber nicht in besonders vielen oder seltenen Platten oder CDs aus.
Warum ärgern mich schlechte Artikel, die derzeit zuhauf zu lesen sind, dumme Fernsehsendungen, die es geben soll? Dabei habe ich überhaupt kein Problem damit, wenn jemand Mozart nicht mag, nicht kennt, nicht kennen will… Ich habe aber offenbar ein Problem damit, wenn sich jemand, der sich kaum mit ihm beschäftigt hat, mit ein paar Worten in Feuilleton-Manier seiner bemächtigt und Urteile erlaubt. Es kommt mir dann respektlos vor.Klar, aber das ist ja ein allgemeines Problem, dass sich Leute wie Journalisten verhalten und im besten Fall nur unzureichend informiert Statements abgeben.
otis
Ein anderes Beispiel: Wie man weiß, suche und „sammele“ (aber nicht um des „Sammelns“ willen) ich Singles, seltene und weniger seltene, nur jene, die ich von der Musik her toll finde oder toll finden könnte. Manche bekomme ich erst nach Jahren, manche nie, die eine oder andere fällt mir wie ein kleiner Lottogewinn in den Schoß. Finde ich nun eine Single, die ich schon lange suche, deren Musik nirgendwo sonst aufzutreiben ist, die nicht digitalisiert ist, die aber auch für andere von Interesse ist, möchte ich die Musik erst einmal nicht teilen. Auch wenn ich kann, ich würde sie nicht digitalisieren, und wenn, dann nur für Menschen, von denen ich weiß, dass sie dieser Musik (resp. Single im Hintergrund) großen Respekt entgegenbrächten und die nicht nach einer halben Minute „reinhören“ schon wissen, „ach nein, ist nichts, brauche nicht, was spinnt der Otis wieder rum“ oder umgekehrt „toll, geil, superrar etc.“ Warum ist das so? Bin ich deshalb egoistisch, arrogant, ein Kameradenschwein, ein Spinner, ein „penetranter Prediger“? […]Ich hoffe, das sagt keiner.
Ich ziehe mal den Vergleich zu mir (Singles habe ich zwar wieder, aber Sammeln kann man das nicht nennen … :wave:): ich würde meine Comics auch nicht gegen digitale Bilder eintauschen (das Netzt ist ja inzwischen auch voll davon), aber dass ich mir gelegentlich einmal einen Comic digital herunterlade, um ihn durch- oder anzulesen (bezieht sich auf Reihen, die komplett gekauft viel Geld verschlingen würden), um mir eine Meinung bilden zu können. Das ist mit einer Single, deren Anhören ja nicht solange dauert, etwas anderes.@db 30 Semester Germanistik? Merkt man, ganz toll zusammengefasst :sonne: Zustimmung.
In dem Zusammenhang noch eine Anmerkung zu den MP3s, die indirekt auch etwas mit dem Wert zu tun hat: es ist inzwischen ja wesentlich einfacher Musik aufzunehmen (auch zu machen) und zu „vertreiben“, da reicht ein handelsüblicher Computer aus. Es gibt also mehr Musik, sicherlich auch verhältnismäßig mehr Schrott, aber Artic Monkeys hin oder her, eben auch mehr Chancen für jemanden der wirklich gut ist. Diese „MP3-Revolution“ halte ich schon für etwas Positives (was den oben erwähnten Aspekt angeht), wie generell das Netz demokratische Elemente verstärkt hat.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.otisGenau: dir völlig egal. Im Ganzen völlig egal.
Das ist nett von dir otis, mich mit dem großen Ganzen über einen Kamm zu scheren, aber ganz ehrlich und unter uns, das in ein wenig zuviel der Ehre.
otisMir aber „für mich“ überhaupt nicht egal.
Erstens bin ich nicht vermessen und behaupte etwas „für dich“, weil ich das gar nicht kann. Außerdem steht dort, dass für den Unterpunkt a) es völlig egal ist. Nicht für mich, nicht für dich, sondern lediglich für diesen Unterpunkt spielt es keine Rolle. Ich unterstelle dort nicht, dass du einen Vinylkreuzzug starten möchtest, sondern versuche auf Mikkos ideologische Diskussion losgelöst vom Medium darzustellen, dass der individuelle (und damit ist auch dein „für mich“ inbegriffen) Stellenwert unabhängig und „egal“ vom Daten- und Tonträger ist. Und das ist defacto so. Auch „für dich“ und bei dir.
otisSchmarren. Auch mit Alliteration wird die Aussage für Musikfans nicht stimmiger.
Es ist schon verwunderlich otis, dass du fragst, warum dir unterstellt wird, dass du andere zum Black Wax vinylisieren willst, gleichzeitig aber einen so suggestiven Satz hier äußerst. (Zudem stammt die Alliteration in dem Satz nicht mal von mir).
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Was das erste Zitat anbelangt, missverstehst du mich völlig oder ich dich oder wir reden aneindander vorbei. Lassen wir es.
„Das Insistieren von Vinylfans auf ihre Vorliebe“ ist erstmal genau das (dann noch eine kleine Alliteration), aber ganz gewiss nicht eine „unbewusste Abwehr gegen diese Beliebigkeit“, als vielmehr ein Insistieren auf bekannte und vertraute und greifbare Werte.
Wie willst du entscheiden können, inwieweit eine „unbewusste Abwehr…“ bestimmender Handlungsimpuls der Vinylfans sein könnte bzw. wieso kannst du das apodiktisch ausschließen? Der Wahrheitsanspruch als solcher war für mich ein Schmarren, nicht der möglicherweise intendierte Inhalt der Aussage.
PS: Oder hältst du diesen Satz so für stimmig?
Das „Hinschreiben eines solchen Satzes“ ist erst mal genau das (dann noch eine kleine Alliteration), aber ganz gewiss nicht eine „unbewusste Abwehr gegen Angriffe von Vinylfans“, als vielmehr ein Insistieren auf bekannte und vertraute und greifbare Wörter.--
FAVOURITESotisEin anderes Beispiel: Wie man weiß, suche und „sammele“ (aber nicht um des „Sammelns“ willen) ich Singles, seltene und weniger seltene, nur jene, die ich von der Musik her toll finde oder toll finden könnte. Manche bekomme ich erst nach Jahren, manche nie, die eine oder andere fällt mir wie ein kleiner Lottogewinn in den Schoß. Finde ich nun eine Single, die ich schon lange suche, deren Musik nirgendwo sonst aufzutreiben ist, die nicht digitalisiert ist, die aber auch für andere von Interesse ist, möchte ich die Musik erst einmal nicht teilen. Auch wenn ich kann, ich würde sie nicht digitalisieren, und wenn, dann nur für Menschen, von denen ich weiß, dass sie dieser Musik (resp. Single im Hintergrund) großen Respekt entgegenbrächten und die nicht nach einer halben Minute „reinhören“ schon wissen, „ach nein, ist nichts, brauch ich nicht, was spinnt der Otis wieder rum“ oder umgekehrt „toll, geil, superrar etc.“ Warum ist das so? Bin ich deshalb egoistisch, arrogant, ein Kameradenschwein, ein Spinner, ein „penetranter Prediger“? Mag sein, dass es nicht zu rechtfertigen ist, aber so ist es nun mal.
Was ich mit meiner Anmerkung zur Geldfrage sagen wollte ist, dass bei vielen (gerade Jüngeren) das finanzielle Budget für Musik sehr beschränkt ist und ich glaube, dass eine Sammlerleidenschaft (für mich keineswegs eine Spinnerei!), wie Du sie z.B. für alte Vinylsingles pflegst, auch sehr kostenaufwändig ist. Also für viele aus finanziellen Gründen völlig unabhängig vom Beschaffungsaufwand gar nicht in Frage kommt, es sei denn, sie würden dafür auf ein Vielfaches an aktueller oder noch unbekannter, älterer Musik verzichten. Das Beispiel aus meiner eigenen Zeit als Student sollte dies verdeutlichen. War und bin mir nicht sicher, ob dies denen, die über mehr Geld und eine bereits sehr umfangreiche Plattensammlung verfügen, immer in vollem Ausmass bewusst ist, wenn sie über den Wert von Musik bzw. teilweise auch einzelner Tonträger (wie z.B. kopierte CDs oder eben Vinylsingles) schreiben.
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Es gibt 2 Arten von Menschen: Die einen haben geladene Revolver, die anderen buddeln.… ist die individuelle Wertbeimessung.
Da spielen die Träger eine untergeordnete Rolle. Ein Livekonzert hat bei mir hohen Stellenrang. Ein Song/Lied kann auch nur im Kopf ablaufen.
Da der Mensch aber Sammler und Jäger ist, werden viele den Wert woanders festmachen.
Einen hohen Wert kann gerade das Stück, welches in diesem Augenblick aus dem Radio in meine Gehörgänge findet, haben.
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Di. & Do. ab 20.00 Uhr, Sa. von 20.30 Uhr Infos unter: [/COLOR][/SIZE]http://www.radiostonefm.de@otis: O. Das ist von mir sloppy formuliert, da ich das „unbewusste“ unbewusst überlesen und reinkopiert habe in der Annahme, es sei mir „bewusst“
(Danke fürs Hervorheben, ich hätte noch Stunden auf dem Satz insistiert.)
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Der Wert von Musik an sich…..
ist das diese etwas in mir auslöst.
Zustimmung, Begeisterung, Freude, Traurigkeit…usw.Musik ist mir wichtig, weil ohne sie, in allen Erscheinungsformen, kosumiert oder selbst gemacht, mein Leben ärmer und trostloser wäre.
Folglich stellt sie für mich einen großen Wert dar.Dabei ist die Form, in der sie transportiert wird , zunächst zweitrangig.
Selbstverständlich ( für mich ) hat eine LP oder eine CD eine andere Wirkung, wenn die Musik die sie enthält in einem bestimmten Rahmen kosumiert / genossen wird als ein MP3 -File ( Hülle, Booklett, Info zu Musikern und /oder Entstehung usw.) Trotzdem nutze ich meinen I-Pod intensiv, weil er mir erlaubt Musik meiner Wahl zu hören, während ich eigentlich anderen Beschäftigungen nachgehe ( hauptsächlich im Auto ) und dadurch meinen Zugang zu Musik quantitativ deutlich verbessert hat. Wobei ich so gut wie keine Musik downloade, sonder von LP oder CD auf den I-pod überspiele.
Für die Einschätzung des Wertes von Musik, also was sie für mich bedeutet / wert ist, ist das Medium aber nicht bedeutend.
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Doch viel,viel lauter noch sind die, die nix zu sagen haben... [/SIZE]Dick LaurentDa ist er doch, versteckt in einem Nebensatz, der Freibrief für alle Formate und ein erstes Anzeichen von Toleranz. Der Tonträger meiner Wahl ist eine Festplatte – das wird doch wohl erlaubt sein!!!
Hallo Dickie, Dir ist schon klar, dass ich das eigentlich nicht gemeint habe.
Aber es sei Dir gegönnt.--
Twang-Bang-Wah-Wah-Zoing! - Die nächste Guitars Galore Rundfunk Übertragung ist am Donnerstag, 19. September 2019 von 20-21 Uhr auf der Berliner UKW Frequenz 91,0 Mhz, im Berliner Kabel 92,6 Mhz oder als Livestream über www.alex-berlin.de mit neuen Schallplatten und Konzert Tipps! - Die nächste Guitars Galore Sendung auf radio stone.fm ist am Dienstag, 17. September 2019 von 20 - 21 Uhr mit US Garage & Psychedelic Sounds der Sixties!ich glaube, dass man zunächst wirklich zwischen Sammlern und Nicht-Sammlern unterscheiden muss. Ich dachte mal, dass ich einer (bzw. eine) bin, inzwischen weiß ich, dass dazu noch ’ne Menge mehr gehört, als Platten in ein Regal zu stellen. Für einen Sammler ist selbstverständlich der Tonträger wichtig, welches Format er hat, in welchem Zustand er sich befindet und wieviel Exemplare davon existieren.
Mich persönlich interessieren solche Sachen nicht mehr, seitdem ich mich mehr für musikhistorische Abläufe interessiere. (Ich verstehe mich mehr als Archivar – vieles davon ist in meinem Kopf gespeichert und einiges inzwischen auch als mp3 ;-)) Da ist die eine Art der Beschäftigung mit Musik eben einer anderen gewichen.
Ich würde mich zum Beispiel sehr freuen, meine Lieblingsstücke aus den 40ern und 50ern auf Schellack zu besitzen, weil ich das als authentisch empfinde, aber ich käme niemals auf die Idee, mir die White Stripes auf Schellack zu wünschen. Genausowenig kann ich nachvollziehen, dass man sich heute noch White-Stripes Singles auf Vinyl anschafft – das passt für mich nicht mehr in die Zeit. Meine Vinyl-Singles und meine LPs sind für mich eine Jugend-Erinnerung.
Heute sind die Menschen vielmehr unterwegs, wechseln ihre Wohnorte öfter – da sind mp3s und iPods viel praktischer. Ich habe natürlich heute eine umfangreiche CD-Sammlung, die aber oft als Ballast empfinde, aber doch (noch) brauche, da auch ich gern mal etwas in die Hand nehme, um in einem Booklet zu blättern oder einfach daran zu riechen. In diesem meinem Leben werde ich mich auch nicht davon trennen. Trotzdem meine ich, dass die Zeit der Tonträger, wie wir sie kennen, bald vorbei ist. Möglicherweise wird irgendwann nur noch gestreamt. Genießen wir bis dahin die Zeit.
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When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)@mistadobalina
Gerade von einer, die mit Vinyl aufgewachsen ist, hätte ich so ein Statement nicht erwartet. Ich will jetzt nicht wieder von der klanglichen Überlegenheit einer guten Vinylpressung (die auf einem analogen Master beruht) anfangen. Es sind hier zu viele Leute, die das nicht nachvollziehen können oder wollen.
Ich bin nicht der Meinung, dass Vinyl antiquiert ist und sich überlebt hat. Und es scheint durchaus auch andere (nicht nur ältere) Musikliebhaber/innen zu geben, die diese Meinung vertreten. Wenn allerdings alle so wie Du argumentieren, dann ist es in der Tat nur noch eine Frage der Zeit, bis sich physische Tonträger überlebt haben.
Ich habe überhaupt nichts gegen ein Archivieren auf Festplatten, wie Du es beschreibst, als Arbeitsmittel, Erinnerungsstütze etc. Aber Leute, für die Vinylplatten nur schöne Jugenderinnerungen sind, die man aus Platzgründen auch entsorgen kann, die sind so weit von meiner Vorstellung entfernt, dass mir die Worte fehlen, mich dazu zu verhalten.@db
Ich denke der Unterschied zwischen ideellem Wert einerseits und dem Wert, der in Geld bzw. Aufwand messbar ist, ist hier ausreichend diskutiert. Man kann das eigentlich nicht übersehen.
Ich habe selbst keine schlüssigen und endgültigen Antworten auf die Eingangsfrage des Threads. Aber wenn Musik nicht völlig beliebig sein soll, dann muss man sich dazu irgendwie verhalten. Es sind hier schon viele sehr interessante und bedenkenswerte Aspekte angesprochen worden. Dafür vielen Dank.
Ich muss jetzt erstmal aus jobtechnischen Gründen weg. Aber spätestens morgen diskutiere ich hier gern weiter.
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MikkoIch will jetzt nicht wieder von der klanglichen Überlegenheit einer guten Vinylpressung (die auf einem analogen Master beruht) anfangen.
das ist auch besser so. Ich würde euch gerne mal alle bei einem Blindtest fluchen sehen, ehrlich!
MikkoUnd es scheint durchaus auch andere (nicht nur ältere) Musikliebhaber/innen zu geben, die diese Meinung vertreten.
Richtig. Wenn sie allerdings Autofreaks wären, würden sie Oldtimer restaurieren, so what…
Ich bin ja sowieso seit Wochen in meinem Glauben erschüttert, seit ich weiss, dass weilstein eine Digitalkamera hat (vorbei der Moment des Filmeinfädelns, das wunderbare Gefühl, wenn man die Negative prüft, um die Abzüge zu bestellen, das erste Öffnen des Umschlags und Begutachten der Photos, diese leuchtende Brillianz, die keine Digitalkamera jemals… *hach*). Aber Konsequenz ist nicht jedermanns Sache…
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