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wasFrüher wurden einigen Ermittlern doch auch schon ihre privaten Probleme ins Drehbuch geschrieben. Haferkamps Scheidung etwa und bei Schimanski war das sogar fester Bestandteil. Nur standen damals immer noch die Fälle im Mittelpunkt. Das hat sich teilweise geändert.
Kommissar Castorf hatte ständig Trouble mit seinem Sohn und dann mischte sich auch noch die ExFrau ein. Originell war ja noch, dass Haferkamp seine geschiedene Ehefrau immer wieder sogar für seine Fälle zu Rate zog. Schon klar, Verwicklungen ins Privatleben hat es immer gegeben. Das ist alles auch in Ordnung. Was mich stört, ist die Häufung und die Ausweitung auf nahezu alle Figuren. Ich verstehe dabei selbstverständlich auch die Schauspieler, die natürlich immer etwas erzählen/vermitteln möchten und die Herausforderung suchen, ohne dabei zur Randfigur degradiert zu werden.
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soulpopeIch denke wir leben in einer Zeit, in welcher (fast) alle Krimiplots erzählt sind …. so bleiben die Protagonisten und deren Leben Hauptanknüpfungspunkte ….
Das kann natürlich so sein. Trotzdem: warum muss denn dann wirklich jede Figur irgendwelche private Scheiße am Hals haben?
Sehe ich ganz ähnlich wie Du, @pheebee. Es spricht ja gar nichts dagegen, den Protagonisten mit der Zeit auch ein persönliches Profil zu geben und sie nicht ausschließlich in der Ermittlerrolle zu zeigen. Und natürlich darf diese persönliche Seite auch schwierige Aspekte aufzeigen. Was mich aber zunehmend nervt, ist immer häufiger vor allem und derart im Vordergrund mit den privaten Beziehungs- und Familienproblemen der ermittelnden Kommissare, ihren unbewältigten Traumata und anderen Psychoproblemen konfrontiert zu werden. Es wäre schlimm um die Polizei bestellt, wenn da lauter psychisch Angeschlagene rumliefen. Vielleicht bin ich diesbezüglich etwas altmodisch, aber bei einer Krimiserie, was der „Tatort“ ja immer noch ist und sein soll, möchte ich den Fokus deutlich auf den zu lösenden Fällen haben. Ansonsten gerät da was aus der Balance. Dann kann ich mir, etwas überspitzt gesagt, gleich „Das kleine Fernsehspiel“ anschauen.
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I scream, you scream, we all scream for ice cream.Was die Häufung der privaten Probleme der Ermittlung angeht, stimme ich euch da zu. Aber wie auch Emil schon schrieb: Wenn man das Private der Ermittler ganz ausgrenzen würde, wäre es für mich auch unnatürlich.
Wäre schön, wenn sich da in Zukunft eine gut funktionierende Balance einspielen würde.childintime
pheebee
soulpopeIch denke wir leben in einer Zeit, in welcher (fast) alle Krimiplots erzählt sind …. so bleiben die Protagonisten und deren Leben Hauptanknüpfungspunkte ….
Das kann natürlich so sein. Trotzdem: warum muss denn dann wirklich jede Figur irgendwelche private Scheiße am Hals haben?
Sehe ich ganz ähnlich wie Du, @pheebee. Es spricht ja gar nichts dagegen, den Protagonisten mit der Zeit auch ein persönliches Profil zu geben und sie nicht ausschließlich in der Ermittlerrolle zu zeigen. Und natürlich darf diese persönliche Seite auch schwierige Aspekte aufzeigen. Was mich aber zunehmend nervt, ist immer häufiger vor allem und derart im Vordergrund mit den privaten Beziehungs- und Familienproblemen der ermittelnden Kommissare, ihren unbewältigten Traumata und anderen Psychoproblemen konfrontiert zu werden. Es wäre schlimm um die Polizei bestellt, wenn da lauter psychisch Angeschlagene rumliefen. Vielleicht bin ich diesbezüglich etwas altmodisch, aber bei einer Krimiserie, was der „Tatort“ ja immer noch ist und sein soll, möchte ich den Fokus deutlich auf den zu lösenden Fällen haben. Ansonsten gerät da was aus der Balance. Dann kann ich mir, etwas überspitzt gesagt, gleich „Das kleine Fernsehspiel“ anschauen.
Danke!
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Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.august-ramone…weil es im normalen Leben auch so ist, oder?
Ich bin da grundsätzlich auch bei Oliver. Faber verliert Frau und Kind durch einen betrunkenen Autofahrer und auch seine Mutter wurde von einem LKW überfahren. Dazu wird seine Kollegin erschossen. Die drogensüchtige Ehefrau von Pawlak sitzt im Knast und die Mutter der Herzog ist RAF-Terroristin. Das ist für ein Kommissariat einfach too much.
Dennoch haben die meisten Dortmunder Fälle schon ihr Eigenleben und auch immer eine gewisse Wucht, auch durch die innerlich zerrissenen Charaktere. Und der gestrige Fall lebte halt auch von dem Lokalkolorit. Und die letzte Szene mit Papa im Schlafanzug und Faber auf der Gartenbank war einfach rührend.
Pro Dortmund. Aber man sollte die Dinge ein wenig im Zaum halten.
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there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you killDas nächste Mal setze ich den Smiley.
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http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.Mir wäre schon sehr geholfen, würde die Zahl der Morde, von denen die Ermittler*innen mehr oder weniger unmittelbar betroffen sind, weil sie in irgendeiner Beziehung zum Opfer standen, wieder abnehmen.
Ein fiktiver Plot muss kein Alltagsleben zeigen, aber wenn Polizist*innen jeden Monat ein Familienmitglied oder Freunde durch ein Verbrechen verlieren würden, dann gäbe es keine Polizist*innen mehr, sondern nur noch Kündigungen.
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I'm pretty good with the past. It's the present I can't understand.
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
annamax Mir wäre schon sehr geholfen, würde die Zahl der Morde, von denen die Ermittler*innen mehr oder weniger unmittelbar betroffen sind, weil sie in irgendeiner Beziehung zum Opfer standen, wieder abnehmen. Ein fiktiver Plot muss kein Alltagsleben zeigen, aber wenn Polizist*innen jeden Monat ein Familienmitglied oder Freunde durch ein Verbrechen verlieren würden, dann gäbe es keine Polizist*innen mehr, sondern nur noch Kündigungen.
Faktum ist halt, dass – wie schon meinerseits erwähnt – die „reinen“ Krimigeschichten schon alle zigfach erzählt sind und die Autoren beim Verfassen der Drehbücher unter dem Zwang nach „Neuem“ immer stärker die Flucht in die persönlichen Aspekte der Protagonisten antreten …. Letzteres auch als „Verstärker“ der Publikumsbindung an die jeweiligen Ermittlerteams ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)soulpopeFaktum ist halt, dass – wie schon meinerseits erwähnt – die „reinen“ Krimigeschichten schon alle zigfach erzählt sind und die Autoren beim Verfassen der Drehbücher unter dem Zwang nach „Neuem“ immer stärker die Flucht in die persönlichen Aspekte der Protagonisten antreten …. Letzteres auch als „Verstärker“ der Publikumsbindung an die jeweiligen Ermittlerteams ….
Schon klar. Ich würde mir hier aber auch (siehe oben) eine funktionierende Balance zwischen Krimiplot und Profilierung der Charaktere wünschen.
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I'm pretty good with the past. It's the present I can't understand.soulpope
annamax Mir wäre schon sehr geholfen, würde die Zahl der Morde, von denen die Ermittler*innen mehr oder weniger unmittelbar betroffen sind, weil sie in irgendeiner Beziehung zum Opfer standen, wieder abnehmen. Ein fiktiver Plot muss kein Alltagsleben zeigen, aber wenn Polizist*innen jeden Monat ein Familienmitglied oder Freunde durch ein Verbrechen verlieren würden, dann gäbe es keine Polizist*innen mehr, sondern nur noch Kündigungen.
Faktum ist halt, dass – wie schon meinerseits erwähnt – die „reinen“ Krimigeschichten schon alle zigfach erzählt sind und die Autoren beim Verfassen der Drehbücher unter dem Zwang nach „Neuem“ immer stärker die Flucht in die persönlichen Aspekte der Protagonisten antreten …. Letzteres auch als „Verstärker“ der Publikumsbindung an die jeweiligen Ermittlerteams ….
Man könnte ja schon auch ab und zu einfach mal eine Folge einfließen lassen, die wenig Handlung bietet und rein auf Spannung ausgelegt ist. Faber fährt an der Ampel jemandem hintendrauf, Kofferraum ploppt auf, darin befindet sich der Keltenschatz von Thalmässing, Dieb flüchtet in die Zeche Wittekind, Faber ohne Taschenlampe hinterher. Dann 85min Klaustro-Thrill.
Ich bräuchte gar keine „neuen“ Ideen/Filme, ein kleines „Bullitt“-Remake hier und da würde, bei guter Inszenierung, wunderbar funktionieren.
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockDen Dortmunder Tatort finde ich grundsätzlich auch ganz ausgezeichnet, denke aber auch, dass man sich auch mal wieder mehr auf die Fälle konzentrieren kann. Mich nervt aber schon, dass das Stadion so selten zu sehen ist.
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How does it feel to be one of the beautiful people?Brakel?
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http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.Wieder mal sehr guter Tatort aus Dortmund. Bestes Team (Tukur nehme ich mal raus, er ermittelt im Grunde ja alleine).
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and now we rise and we are everywhere
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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annamax
soulpopeFaktum ist halt, dass – wie schon meinerseits erwähnt – die „reinen“ Krimigeschichten schon alle zigfach erzählt sind und die Autoren beim Verfassen der Drehbücher unter dem Zwang nach „Neuem“ immer stärker die Flucht in die persönlichen Aspekte der Protagonisten antreten …. Letzteres auch als „Verstärker“ der Publikumsbindung an die jeweiligen Ermittlerteams ….
Schon klar. Ich würde mir hier aber auch (siehe oben) eine funktionierende Balance zwischen Krimiplot und Profilierung der Charaktere wünschen.
Keine Frage, das verstehe ich ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
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nikodemus Wieder mal sehr guter Tatort aus Dortmund. Bestes Team (Tukur nehme ich mal raus, er ermittelt im Grunde ja alleine).
Wobei Tukur ja oft trotz der Drehbücher reüssieren muss ….
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