Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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  • #12552963  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    Außerdem gesehen:

    The Boat (Regie: Winston Azzopardi – Malta/Großbritannien, 2018) 6,5/10
    Fear Island (Regie: Michael Storey – Kanada, 2009) 4,5/10
    Hard Candy (Regie: David Slade – USA, 2005) [Re-Watch] 7,5/10
    Walk Hard: The Dewey Cox Story (Regie: Jake Kasdan – USA, 2007) 7,5/10

    Ich kann John C. Reillys dümmliches Gesicht nicht leiden, prominent in Szene gesetzt auf dem Cover von Walk Hard, ein guter Grund mich fast zwanzig Jahre vor diesem Film zu drücken. Nachdem ich mich jetzt doch durchgerungen habe ihm eine Chance zu geben, bin ich darüber ganz froh: Im Grunde haben wir es mit einem Spoof-Film auf musikalische Biopics zu tun, speziell der super erfolgreiche und deutlich weniger gelungene Walk the Line bekommt sein Fett weg. Nie höhnisch, immer leicht klamaukig, aber treffsicher in der Herausstellung besonders dummer Merkmale dieser Biopics: Die krasse Überbetonung von Tragödien im Leben der Musiker schafft es im Vater-Sohn-Konflikt um die Halbierung von Deweys Bruder Jake durch eine Machete im Kindesalter auf die Leinwand, penetrantes Herausstellen von Zeitkolorit erhält ebenfalls mehrere Watsch’n.
    Naturgemäß hatte ich mit den mittleren und späten 60ern den größten Spaß, wenn es Parodien auf die Texte von Bob Dylan hagelt, Dewey Cox als Brian Wilson-ähnliche Figur im Tonstudio ausflippt und die Beatles transzendentale Meditation und LSD verkaufen wollen als wäre es Seife. Und obwohl gerade die Beatles-Szenen ziemlich silly wirken, scheint mir das Selbstverständnis der Band, wenn auch extrem zugespitzt, auf den Punkt gebracht. Unter den Bonus-Features finden sich erweiterte Einstellungen dieser Szene, welche meiner Meinung nach zwingend in den Film gehört hätten. Alleine wie John Lennon Paul McCartney durchgehend als cunt bezeichnet (wie er das auch in einer Alternativversion seines McCartney-Disstracks How Do You Sleep? getan hat) oder der treffsicher dargebotene Duktus von George Harrison sind den Eintritt wert.
    Im Ganzen nicht immer rund, vieles bleibt Stückwerk, doch eine der sympathischeren Parodien, mit vielen kleinen Seitenhieben und „Insidern“ garniert.

    --

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    #12553065  | PERMALINK

    friedrich

    Registriert seit: 28.06.2008

    Beiträge: 5,495

    Halbe Treppe (Andreas Dresen, 2002)

    Welcher Film spielt schon in Frankfurt/Oder und wo kann man einem Betreiber einer Imbissbude, einer Parfümerie-Fachverkäuferin, einem Moderator eines privaten Dampfradios und einer Angestellten beim Zoll an der deutsch-polnischen Grenze bei ihren Eheproblemen zusehen?

    Auch bei diesem Film von Andreas Dresen hat man das Gefühl, Menschen im wirklichen Leben hautnah zu begleiten. Das ist nicht immer schön, manchmal ist es sogar trist und banal (Einkauf im Großhandel, LKW-Abfertigung an der Grenze, die öden Minuten zwischen den ach-so-flotten Radioansagen …), manchmal aber auch komisch (der entflogene Wellensittich Hans-Peter, das Eisbein in der Badewanne, die sich rätselhaft vermehrenden Straßenmusiker auf der halben Treppe …) und manchmal auch schmerzhaft und peinlich (wenn sich Imbiss-Uwe und Parfüm-Ellen nach der Trennung zufällig im Treppenhaus begegnen …). Und alles ist auch immer sehr menschlich und daher sehr berührend. Man leidet, schämt sich und lacht. Und selbst wenn man über Imbiss-Uwe, Parfüm-Ellen, Radio-Chris und Zoll-Katrin lacht, merkt man doch sehr schnell: Das könnte mir selbst genau so passieren!

    Raffiniert, wie die Handlung im Film selbst wie nebenbei durch die im Radio angesagten Horoskope, einen Zahnarztbesuch, einen stadtweiten Stromausfall (u.a. während Imbiss-Uwe im Auto in der Waschanlage sitzt …) kommentiert wird. Und wie die Musik im Film (durch die von den 17 Hippies verkörperten Straßenmusiker) zur Filmmusik wird.

    Kein Happy End, aber das Leben geht weiter.

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    “There are legends of people born with the gift of making music so true it can pierce the veil between life and death. Conjuring spirits from the past and the future. This gift can bring healing—but it can also attract demons.”                                                                                                                                          (From the movie Sinners by Ryan Coogler)
    #12553509  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 69,787

    Gestern im Kino: Cœur Fidèle (FR 1923) von Jean Epstein – und davor zum zweiten Mal in die Filmtheorie-Vorlesung gesessen, in der es um das Konzept (hmm) der „Photogénie“ ging, bei Epstein, Louis Delluc und Germaine Dulac. Der Film wurde live begleitet von Isabelle Duthoit (Stimme und Klarinette) und Biliana Voutchkova (Violine) – nach kurzer Eingewöhnung fand ich die Begleitung sehr gelungen. Und den Film sowieso.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #167: Neuheiten 2025 - 11.11., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #12554729  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
    Biomasse

    Registriert seit: 25.01.2010

    Beiträge: 69,787

    Letzte Runde im Kino vor den Ferien: Yes! (FR/IL/CY/DE 2025) – der erste von Nadav Lapid, den ich im Kino schaffte (auch nur knapp, scheint dass morgen schon der letzte Tag ist, nach nicht mal zwei Wochen) – überhaupt bisher nur „Ahed’s Knee“ gesehen. Dieser neue Streich ist sehr anders, plakativ, grob, zynisch … und ziemlich wuchtig und toll.

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    #12554863  | PERMALINK

    was
    Loner, again

    Registriert seit: 17.01.2010

    Beiträge: 11,971

    Charade , – Stanley Donen, 1963

    Vorgestern zuhause auf DVD gesehen und ich fühlte mich die ganze Zeit sehr gut unterhalten.  Nun ist die Präsenz von Audrey Hepburn allein schon ein guter Grund, sich diesen Spielfilm anzuschauen.  Aber auch Cary Grant vermag mich hier vollends zu überzeugen.
    Die Story,   eine  gewagte Mischung aus Alfred Hitchcock, Thriller, Komödie und  Agentenfilm machte mir zu Beginn ein wenig sorgen, aber nachdem ich mich dran gewöhnt hatte,  bleib ich auch  bis zum ende  interessiert dran.  Es ist heute natürlich schon ein Klassiker und dabei spielt es überhaupt keine Rolle, welches Urteil ich hier abgebe, vergebe aber trotzdem ++++1/2 Sterne.

    --

    "In den Arsch kriechen, um zu unterwandern: noch nie gut gegangen." Peter Rühmkorf      
    #12555109  | PERMALINK

    cleetus

    Registriert seit: 29.06.2006

    Beiträge: 17,878

    A House Of Dynamite – Dass der Night Agent plötzlich NSA-Vizedirektor sein soll, nimmt ihm natürlich niemand ab. Der Rest läuft typisch amerikanisch sehr geschäftig ab, it’s all about the business, time is money (bzw in dem Fall Restlebenszeit), wer kein Egg Sandwich bestellt ist ein Oarsch. Fotografiert ist alles hervorragend, am tollsten ist die Filmsprache immer, wenn sich ein Objekt draußen bewegt (fand das schon in Zero Dark Thirty schwer zu toppen), umso trauriger, dass der Film über die meiste Zeit drin spielt. Als nächstes will ich bitte einen Film von ihr, in dem ausschließlich gezeigt wird, wie des Nachts eine B-2 am Rollfeld rumrangiert, 120min lang.
    ****

    --

    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
    #12555255  | PERMALINK

    talkinghead2

    Registriert seit: 12.12.2019

    Beiträge: 5,202

    Für die Oldschool Fans: momentan sind anscheinend alle Bonds bei Prime verfügbar.

    Ich habe mir heute

    Moonraker (Lewis Gilbert, 1979)

    angeschaut. Breite Krawatten, überbreite Hemdkragen, Agenten in Abendanzügen, toupierte Darlings, frauenfeindliche Witze, Venedig, Rio De Janeiro, die Auslöschung der Menschheit bis auf wenige ausgewählte Exemplare, der erste Auftritt vom „Beißer“, eine Hommage an den Star Wars Boom und natürlich Roger Moore … was will man mehr.

    Dass der Film mit dem Originalroman von Ian Flemming wenig bis garnichts zu tun hat, tut der Sache keinen Abbruch. Gelungene Unterhaltung.

    --

    Das Leben als Pensionär ist einfach nur geil!
    #12555303  | PERMALINK

    cycleandale
    ALEoholic

    Registriert seit: 05.08.2010

    Beiträge: 10,683

    Moonraker?  9 von 10. Mein Lieblings-Bond.

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    l'enfer c'est les autres...
    #12555413  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 38,774

    „Der Beißer“ („Jaws“) tauchte schon in The Spy Who Loved Me auf.

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #12555415  | PERMALINK

    talkinghead2

    Registriert seit: 12.12.2019

    Beiträge: 5,202

    latho„Der Beißer“ („Jaws“) tauchte schon in The Spy Who Loved Me auf.

    Stimmt! Ich glaube, den muss ich mir auch mal wieder anschauen.

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    Das Leben als Pensionär ist einfach nur geil!
    #12555433  | PERMALINK

    claque

    Registriert seit: 09.01.2020

    Beiträge: 407

    „Wo ist Drags?“ „Er musste mal raus.“

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    #12555503  | PERMALINK

    talkinghead2

    Registriert seit: 12.12.2019

    Beiträge: 5,202

    claque„Wo ist Drags?“ „Er musste mal raus.“

    Ja, der Wortwitz in diesem Bond ist schon genial. Fast so gut wie in Diamantenfieber ;-)

    --

    Das Leben als Pensionär ist einfach nur geil!
    #12555515  | PERMALINK

    pfingstluemmel
    Darknet Influencer

    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 8,685

    Weiterhin gesehen:

    Joeun nom, nappeun nom, isanghan nom (Regie: Kim Jee-woon – Südkorea, 2008) 6,5/10
    We’re the Millers: Extended Cut (Regie: Rawson Marshall Thurber – USA, 2013) 6/10
    Stanley & Iris (Regie: Martin Ritt – USA, 1990) 5,5/10
    The Weather Man (Regie: Gore Verbinski – USA, 2005) 6,5/10
    Super Size Me (Regie: Morgan Spurlock – USA, 2004) [Re-Watch] 4/10
    The Place Beyond the Pines (Regie: Derek Cianfrance – USA, 2012) 7,5/10
    Accepted (Regie: Steve Pink – USA, 2006) 5/10
    We Feed the World (Regie: Erwin Wagenhofer – Österreich, 2005) 7/10
    Joe (Regie: David Gordon Green – USA, 2013) 8,5/10
    The Survivalist (Regie: Jon Keeyes – USA, 2021) 3/10

    Joe – ein weiteres Highlight für die Nicolas Cage-Galerie und wahrscheinlich David Gordon Greens bester Film. Cage flippt hier mal nicht komplett aus und spielt seine White Trash/Southern Gothic-Figur trotzdem eindringlich und eigen. Eher Pig als Mandy, absolut sehenswert.

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    #12555633  | PERMALINK

    stormy-monday
    Natural Sinner

    Registriert seit: 26.12.2007

    Beiträge: 22,922

    pfingstluemmelWeiterhin gesehen:

    We Feed the World (Regie: Erwin Wagenhofer – Österreich, 2005) 7/10

    Nur 7/10? Fand ich deutlich aufrüttelnder damals. Hab ich mehrfach verschenkt an interessierte Freunde. 20 Jahre her.

    --

    Beiträge nicht KI- generiert                       Contre la guerre    
    #12555639  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 8,685

    Ich bewerte Filme nicht nur nach ihrer unmittelbaren Wirkung auf mich. Das ist alles ein Nebeneinander, das sich dadurch ein wenig die Durchschlagskraft nimmt. Der Film wirkt unfertig, nicht zu Ende gedacht. Und zu Wort kommen fast nur die Entscheidungsträger. Lässt man die österreichischen Bauern und Tierproduzenten (und -schlächter) noch lang und breit ihre Sicht darlegen, haben z.B. die afrikanischen Erntehelfer in Almeria keinen Redeanteil. Dafür lässt man dann den Nestlé-Chef salbadern, in der Hoffnung, er würde sich aus Versehen selbst offenbaren. Der sagt natürlich, was alle Kapitalisten und Marktdemokraten sagen. Der Erkenntnisgewinn könnte höher sein. Trotzdem ein guter Film, mit einigen gelungenen Einstellungen. Haben die Versuche Jean Ziegler zu desavouieren mittlerweile eigentlich aufgehört?

    --

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