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AutorBeiträge
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Außerdem gesehen:
Der Himmel über Berlin (Regie: Wim Wenders – Deutschland/Frankreich, 1987) 7/10
The Bellboy (Regie: Jerry Lewis – USA, 1960) 7/10Der Himmel über Berlin hat viele schöne Momente, aber mindestens ebenso viel prätentiösen Arthaus-Quatsch der langweiligen Art. Columbo und Blixa Bargeld im selben Film! Scheißfrisuren! Berlin-West!
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Highlights von Rolling-Stone.deGuns N‘ Roses vs. Nirvana: Chronik eines Streits mit gutem Ausgang
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Todesursache Freddie Mercury: Woran starb der Queen-Sänger?
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So entstand Brian Wilsons Meisterstück „Good Vibrations“
Warum Stephen King die „Doctor Sleep“-Verfilmung gar nicht hätte gefallen dürfen
WerbungKing Kong lebt (King Kong Lives, John Guillermin, 1986)
Schon Guillermins King Kong (1976) war dem Original in eigentlich allen Punkten unterlegen. Diese Fortsetzung aber ist eine Zumutung für den Zuschauer. Hier ist wirklich alles schrecklich, die Story, die Figuren, die Effekte. Und Lady Kong ist das wohl nervigste Filmmonster, das je meine Sympathie erwecken sollte. Statt Ketten hätte sie Knebel tragen sollen. 1/10 Punkten.Immaculate (Michael Mohan, 2024)
Eine angehende Nonne (Sydney Sweeney) kommt aus den USA in ein Hospiz für alternde Ordensfrauen und muss bald feststellen, dass dort keineswegs alles mit rechten Dingen zugeht. Seltsame Dinge ereignen sich, und seltsam ist auch das Verhalten der anderen Frauen, aber auch die wenigen Männer, die im Umfeld des Konvents leben / arbeiten, scheinen bei genauerer Betrachtung weit weniger freundlich als an der Oberfläche. Und dann leidet unsere Heldin auch an plötzlicher Morgenübelkeit… und dem Zuschauer wird klar, welches seltsame Spiel hier gespielt wird. Dieses findet irgendwo im Raum zwischen Wissenschaft und Religion statt und hat mir tatsächlich einen WTF-Moment beschert (immerhin ist der Film ab hier eine Mischung aus Exorxistenfilmen und Jurassic Park). Die Geschichte ist nicht schlecht, aber leider nicht besonders spannend inszeniert. Zwar gibt sich Sweeney alle Mühe, doch ich habe mir die ganze Zeit gedacht, wie viel interessanter ein Franco oder Rollin den Film umgesetzt hätte. Mohans Film bleibt die ganze Zeit über Mittelmaß. Bis dann in der allerletzten Szene Sweeney über sich hinaus wächst und ein Finale liefert, das mich wirklich beeindruckt hat. Das war stark! Trotzdem bleiben unter dem Strich nur 5/10 Punkten.
PS: der Titel ist ärgerlicher Unsinn, der scheinbar Gläubigen nicht mal mehr auffällt, mich als katholisch erzogenen Heiden aber nervtBack to Black (Sam Taylor-Johnson, 2024)
zuletzt geändert von motoerwolf
Den Film habe ich nur gesehen, weil zur Zeit meine Monatsfreikarte läuft und ich daher wirklich alles sehen kann, was auch nur im entferntesten interessant für mich ist. Eigentlich hatte ich mich entschieden, weitere Biopics bis auf Ausnahmen zu boykottieren. Nach Filmen über Munch, Montessori, Oppenheimer, Milli Vanilli, Aretha, Bernstein, Napoleon, Von Erich, Priscilla und Elvis, Bob Marley, you name it, bin ich prinzipiell gesättigt vom Genre. Dieser Film über Amy Winehouse hatte es also schon von Anfang an schwer bei mir, und die völlig biedere Inszenierung trug nicht dazu bei, mein Vorurteil zu überdenken. Während einige der angeführten Filme immerhin versuchte, mehr als eine gespielte Doku zu sein, gibt sich Taylor-Johnson diese Mühe nicht. Das ist handwerklich ganz gut gemacht, berührt mich aber nicht. 3,5/10 Punkten.--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameWeiterhin gesehen:
The Last House on the Left (Regie: Wes Craven – USA, 1972) 8,5/10
Wes Cravens Improvisation über Ingmar Bergmans Jungfrauenquelle auf dem rottenden Kadaver des Hippie-Traums, gedreht für 90.000 Dollar, liefert uns die Kettensägenszene, welche The Texas Chainsaw Massacre von Tobe Hooper zwei Jahre später nur suggeriert. Beim erneuten Anschauen muss ich zugeben, dass die nihilistische Mischung aus Rape ’n‘ Revenge-Streifen und Home Invasion-Thriller weniger transgressiv und verstörend wirkt als noch vor zwanzig Jahren. Dazu trägt auch der unebene Ton bei, welcher dem Zuschauer immer wieder Ausbrüche aus der ansonsten dichten Atmosphäre erlaubt. Die 60er sind definitiv vorbei, vom Optimismus, von der verspürten Freiheit bleibt nur noch gestelzter Klamauk. David A. Hess ist eine Schau, ebenso der Soundtrack aus den Fingern des Hauptdarstellers. In Deutschland unter dem Titel Mondo Brutale verliehen, wurde Cravens Erstling nicht nur indiziert, sondern während der ersten Videopanik gleich beschlagnahmt. Turbine Medien haben sich dieses lächerlichen Umstands angenommen und dafür gesorgt, den heimlichen Klassiker wieder einem breiteren Publikum zugänglich zu machen: Beschlagnahme futsch, Indizierung aufgehoben, nun frei verkäuflich mit FSK 18. Danke, Turbine.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Lümmel, du bist ja alles andere als zartbesaitet (to say the least) – was ist der verstörendste Film, den du bisher gesehen hast? Der Abartigste, Widerlichste, Fieseste (you name it)?
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Don't think twice / Shake it on iceFinde ich sehr schwer zu beantworten, da jeder Mensch sich vor anderen Dingen fürchtet und ekelt. Einer der widerlichsten Filme dürfte aber The Pursuit of Happyness mit Will Smith sein, dank der ungebremsten Kapitalismus-Affirmation, die dort hemmungslos ausgestellt wird. Moralisch höchst verkommen, mitleidslos, böse bis aufs Blut. Tanzt jauchzend auf den Gräbern aller abhängig Beschäftigten.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Ich meinte im Genre des Horror (und Artverwandtem) und zudem deine persönliche Meinung.
zuletzt geändert von mozza
Filme, bei denen man sich überwinden muss, sie überhaupt anzusehen, weil sie einen geradezu physisch attackieren.--
Don't think twice / Shake it on iceDarüber muss ich länger nachdenken, denn It’s only a movie…
Sobald mir etwas einfällt, melde ich mich hier und markiere dich.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Sehr gut. Interessiert mich nämlich wirklich. Ich selber habe einige Filme im Kopf, die ich mir nicht (mehr) oder gar nicht erst anschaue, weil sie für mich persönlich zu extrem sind.
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Don't think twice / Shake it on iceXala (Ousmane Sembène, SN/FR 1975 – heute im Kino endlich die Fortsetzung der Sembène-Retro – superb!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbamozzaSehr gut. Interessiert mich nämlich wirklich. Ich selber habe einige Filme im Kopf, die ich mir nicht (mehr) oder gar nicht erst anschaue, weil sie für mich persönlich zu extrem sind.
Dann fang doch mit denen schon mal an. Welche sind das?
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.pfingstluemmel
mozzaSehr gut. Interessiert mich nämlich wirklich. Ich selber habe einige Filme im Kopf, die ich mir nicht (mehr) oder gar nicht erst anschaue, weil sie für mich persönlich zu extrem sind.
Dann fang doch mit denen schon mal an. Welche sind das?
Z. B. „Terrifier 2“. Da habe ich einen ausführlichen Trailer gesehen bzw. einzelne Szenen, das ist mir viel zu brutal auf perverse Weise. Den ersten Teil habe ich gesehen, das ging noch so gerade.
zuletzt geändert von mozza
Anderes Beispiel: „Funny Games“. Da habe ich mir eine ausführliche Synopsis durchgelesen und mich danach nie durchringen können, den Film zu gucken.--
Don't think twice / Shake it on iceDa sind wir schon bei den unterschiedlichen Menschen: Für mich ist das beides Unterhaltung, die relativ einfach „wegkonsumiert“ werden kann, auch wenn Haneke das über seinen Film sicher nicht hören will. arte zeigt momentan in seiner Mediathek übrigens einige Haneke-Filme, auch Funny Games. Kannst nach 23 Uhr ja mal reinschauen.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.pfingstluemmelDa sind wir schon bei den unterschiedlichen Menschen: Für mich ist das beides Unterhaltung, die relativ einfach „wegkonsumiert“ werden kann, auch wenn Haneke das über seinen Film sicher nicht hören will. arte zeigt momentan in seiner Mediathek übrigens einige Haneke-Filme, auch Funny Games. Kannst nach 23 Uhr ja mal reinschauen.
Ich finde die Gewalt, die in den beiden von mir erwähnten Filmen dargestellt wird, schon außerordentlich verstörend, auf unterschiedliche Weise. Die Filme sind in ihrer Machart gänzlich anders.
Ich habe auch nicht grundsätzlich ein Problem mit Gewaltdarstellung in Filmen, es kommt nicht nur darauf an, wie diese inszeniert wird, sondern auch, gegen wen sie sich richtet. Da habe ich eine alttestamentarische Herangehensweise.--
Don't think twice / Shake it on icemozza Da habe ich eine alttestamentarische Herangehensweise.
Du meinst diese ganz schlimm verlogenen Filme, die ihrer Hauptfigur erst Schreckliches antun, damit sie sich furchtbar rächen darf?
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.pfingstluemmel
mozza Da habe ich eine alttestamentarische Herangehensweise.
Du meinst diese ganz schlimm verlogenen Filme, die ihrer Hauptfigur erst Schreckliches antun, damit sie sich furchtbar rächen darf?
Ja, genau. Das sehe ich mir, wenn es gut gemacht ist, durchaus gerne mal an. Revenge-Porn, you know…
Oder wie bei den Simpsons..
Homer: „So Bart, da du Grandpas Gebiss kaputtgemacht hast, darf er dir nun deine Zähne einschlagen!“(sinngemäß paraphrasiert)
zuletzt geändert von mozza--
Don't think twice / Shake it on ice -
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