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King Kong lebt (King Kong Lives, John Guillermin, 1986)
Schon Guillermins King Kong (1976) war dem Original in eigentlich allen Punkten unterlegen. Diese Fortsetzung aber ist eine Zumutung für den Zuschauer. Hier ist wirklich alles schrecklich, die Story, die Figuren, die Effekte. Und Lady Kong ist das wohl nervigste Filmmonster, das je meine Sympathie erwecken sollte. Statt Ketten hätte sie Knebel tragen sollen. 1/10 Punkten.
Immaculate (Michael Mohan, 2024)
Eine angehende Nonne (Sydney Sweeney) kommt aus den USA in ein Hospiz für alternde Ordensfrauen und muss bald feststellen, dass dort keineswegs alles mit rechten Dingen zugeht. Seltsame Dinge ereignen sich, und seltsam ist auch das Verhalten der anderen Frauen, aber auch die wenigen Männer, die im Umfeld des Konvents leben / arbeiten, scheinen bei genauerer Betrachtung weit weniger freundlich als an der Oberfläche. Und dann leidet unsere Heldin auch an plötzlicher Morgenübelkeit… und dem Zuschauer wird klar, welches seltsame Spiel hier gespielt wird. Dieses findet irgendwo im Raum zwischen Wissenschaft und Religion statt und hat mir tatsächlich einen WTF-Moment beschert (immerhin ist der Film ab hier eine Mischung aus Exorxistenfilmen und Jurassic Park). Die Geschichte ist nicht schlecht, aber leider nicht besonders spannend inszeniert. Zwar gibt sich Sweeney alle Mühe, doch ich habe mir die ganze Zeit gedacht, wie viel interessanter ein Franco oder Rollin den Film umgesetzt hätte. Mohans Film bleibt die ganze Zeit über Mittelmaß. Bis dann in der allerletzten Szene Sweeney über sich hinaus wächst und ein Finale liefert, das mich wirklich beeindruckt hat. Das war stark! Trotzdem bleiben unter dem Strich nur 5/10 Punkten.
PS: der Titel ist ärgerlicher Unsinn, der scheinbar Gläubigen nicht mal mehr auffällt, mich als katholisch erzogenen Heiden aber nervt
Back to Black (Sam Taylor-Johnson, 2024)
Den Film habe ich nur gesehen, weil zur Zeit meine Monatsfreikarte läuft und ich daher wirklich alles sehen kann, was auch nur im entferntesten interessant für mich ist. Eigentlich hatte ich mich entschieden, weitere Biopics bis auf Ausnahmen zu boykottieren. Nach Filmen über Munch, Montessori, Oppenheimer, Milli Vanilli, Aretha, Bernstein, Napoleon, Von Erich, Priscilla und Elvis, Bob Marley, you name it, bin ich prinzipiell gesättigt vom Genre. Dieser Film über Amy Winehouse hatte es also schon von Anfang an schwer bei mir, und die völlig biedere Inszenierung trug nicht dazu bei, mein Vorurteil zu überdenken. Während einige der angeführten Filme immerhin versuchte, mehr als eine gespielte Doku zu sein, gibt sich Taylor-Johnson diese Mühe nicht. Das ist handwerklich ganz gut gemacht, berührt mich aber nicht. 3,5/10 Punkten.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame