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Weiterhin gesehen:
The Last House on the Left (Regie: Wes Craven – USA, 1972) 8,5/10
Wes Cravens Improvisation über Ingmar Bergmans Jungfrauenquelle auf dem rottenden Kadaver des Hippie-Traums, gedreht für 90.000 Dollar, liefert uns die Kettensägenszene, welche The Texas Chainsaw Massacre von Tobe Hooper zwei Jahre später nur suggeriert. Beim erneuten Anschauen muss ich zugeben, dass die nihilistische Mischung aus Rape ’n‘ Revenge-Streifen und Home Invasion-Thriller weniger transgressiv und verstörend wirkt als noch vor zwanzig Jahren. Dazu trägt auch der unebene Ton bei, welcher dem Zuschauer immer wieder Ausbrüche aus der ansonsten dichten Atmosphäre erlaubt. Die 60er sind definitiv vorbei, vom Optimismus, von der verspürten Freiheit bleibt nur noch gestelzter Klamauk. David A. Hess ist eine Schau, ebenso der Soundtrack aus den Fingern des Hauptdarstellers. In Deutschland unter dem Titel Mondo Brutale verliehen, wurde Cravens Erstling nicht nur indiziert, sondern während der ersten Videopanik gleich beschlagnahmt. Turbine Medien haben sich dieses lächerlichen Umstands angenommen und dafür gesorgt, den heimlichen Klassiker wieder einem breiteren Publikum zugänglich zu machen: Beschlagnahme futsch, Indizierung aufgehoben, nun frei verkäuflich mit FSK 18. Danke, Turbine.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.