Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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  • #12008401  | PERMALINK

    thegreenmenalishi
    ...für gute Musik...

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    Der Gesang der Flusskrebse …. richtig gut

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    ...she`s so many woman... Warren Zevon - Hasten Down The Wind (1976) „Same" ... woo me
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    #12009099  | PERMALINK

    motoerwolf

    Registriert seit: 25.10.2006

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    Project Wolf Hunting (늑대사냥 / Neugdaesanyang, Hong-seon Kim, 2023)
    Nach The Sadness kommt mit PWH der nächste „härteste Film des Jahres“ aus Südkorea. Der Film beginnt wie eine ConAir-Fortsetzung, nur dass diesmal die gefährlichen Sträflinge per Frachtschiff und nicht per Flugzeug von A (Philippinen) nach B (Korea) gebracht werden sollen. Auch hier geht der Plan schief, die Gefangenen können sich befreien und es beginnt ein Gemetzel zwischen Polizei und Sträflingen. Da letztere zum großen Teil nicht einfach kriminell, sondern zutiefst gestört sind, wird der Kampf wirklich extrem brutal. Und beide Gruppen wissen noch nicht, dass an Bord noch eine viel größere Gefahr lauert, etwas, das selbst den Oberpsycho Jong Du, der seine Opfer postmortal meist noch vergewaltigt, verstümmelt, isst oder anderweitig schändet, alt aussehen läßt. Es ist dies ein durch Operationen usw nicht alternder Superzombie namens Alpha mit unglaublichen Kräften und unstillbarem Drang zur Gewalt.
    Der Vergleich mit The Sadness liegt natürlich nahe, wenn man beide Filme oberflächlich betrachtet. Beide kommen aus ROK, beide splattern extrem. Doch The Sadness bot darüber hinaus einen Mehrwert in Form von sozialkritischen Elementen. Außerdem gab es Figuren, mit denen man hoffen und bangen konnte, die dem Zuschauer nicht egal waren. Solche Identifikationsfiguren fehlen in Hong-seons Film fast völlig. Und nicht nur das, es dauert eigentlich bis ganz zum Schluss, bis der Zuschauer auch nur weiß, wer die Hauptfigur des Films ist (wenn man die Hauptfigur an ihrem Überleben fest macht), vorher hat man sich bereits auf verschiedene Rollen fokussiert. Einerseits ist das schön, weil es zur Spannung beiträgt, dass scheinbar niemand sicher ist, andererseits führt es zu dem genannten Identifikationsproblem. Dieses wiederum sorgt dafür, dass der Film trotz der immer weiter angezogenen Gewaltschraube irgendwann ein wenig langweilt. Erschwerend kommt dazu, dass das Drehbuch einen großen Fehler macht. Rund um die monströse Bedrohung, die im Rumpf lauert, wird in Rückblenden eine viel zu aufgeblasene Verschwörungsstory erzählt, die völlig unnötig ist und die bis in den Zweiten Weltkrieg zurückreicht. Damals haben Japaner diesen Superzombiesoldaten geschaffen. Es wird erzählt, dass er unter unerträglichen Leiden erstand, und dass seine Gewalt eine Art PTBS-Reaktion auf das Erlebte sei. Hier hätte man in den Rückblenden, die davon erzählen, die Chance gehabt, dem Monster ein wenig doppelbödig zu machen, ein wenig Mitleid für die Kreatur zu wecken. Dazu hätte man seinen Leidensweg zeigen können. Japanische Lager waren ja generell hart, daher hätte ich eine Sequenz erwartet, die eine Mischung darstellt aus der Entstehungsgeschichte von Deadpool, dem Setting von Men behind the Sun und die etwa so hart ist wie Allies Tod in Terrifier 2. Statt dessen sieht man das OP-Team dem Militär Vollzug melden, woraufhin Alpha alle tötet. Zwar brutal, aber wenig abwechslungsreich und originell.
    Für Splatterfans ist Project Wolf Hunting sicher Pflicht, alle anderen können die Finger davon lassen. Die Effekte sind größtenteils wirklich gelungen, überhaupt ist der Film technisch gut umgesetzt, aber außer der Härte bleibt unter dem Strich wenig herausragendes.

    pipe-bowl
    Amsterdam (2022 / David O. Russell) ****
    Über David O. Russell hat man ja schon vieles gelesen. Auch vieles nicht sehr Nettes. Man muss z.B. nur bei George Clooney nachfragen. Oder bei Lily Tomlin. Oder bei Amy Adams. Scheint ein ausgewiesenes A…..loch zu sein. Aber Filme machen kann er. Gute Filme. Und fast nie einen „gewöhnlichen“ Film. Mir gefallen nicht alle seine Filme. Dieser schon. Ein toller Cast. Eine irrwitzige Story. Besonders Christian Bale sticht heraus. Aber auch de Niro fällt endlich mal wieder positiv auf. Die durchaus zahlreichen negativen Kritiken zu dem Film kann ich jedenfalls nicht nachvollziehen.

    Den wollte ich wirklich gut finden. Leider hat er mich größtenteils völlig kalt gelassen.

    zuletzt geändert von motoerwolf

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    And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame
    #12009119  | PERMALINK

    pipe-bowl
    Moderator
    Cookie Pusher

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    motoerwolfDen wollte ich wirklich gut finden. Leider hat er mich größtenteils völlig kalt gelassen.

    Keine ungewöhnliche Rückmeldung. Manchmal kann ich Russell auch nicht folgen. Hier hat es funktioniert. So habe ich meine Probleme mit dem hochgeschätzten „Three kings“ oder seinem letzten Film „Joy“. Meine Favoriten von ihm sind „The fighter“ und das frühe Werk „Flirting with disaster“.

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    there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you kill
    #12009701  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    Zuletzt gesehen:

    1BR (Regie: David Marmor – USA, 2019) 5,5/10
    Philosophy of a Knife (Regie: Andrey Iskanov – Russland/Ukraine/USA, 2008) 7/10
    Barbed Wire Dolls (Regie: Jess Franco – Schweiz/Deutschland/Honduras, 1976) 6/10

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    Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.
    #12010349  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    Weiterhin gesehen:

    Silent Night, Bloody Night (Regie: Theodore Gershuny – USA, 1972) 7/10

    Proto-Slasher, eine frühe Cannon-Produktion unter der Mitwirkung von Lloyd Kaufman (der später Troma gründete), welcher sich gleichermaßen von Gialli wie von klassischen Gruselkrimis/Thrillern inspirieren lässt. Mit John Carradine und Candy Darling und einer dramatisch umarrangierten Version von Stille Nacht, die der heimliche Star des Films ist.

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    #12011489  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    pfingstluemmelAußerdem gesehen: Sorry to Bother You (Regie: Boots Riley – USA, 2018) 8/10 Boots Riley von The Coup überträgt Sozialkritik und Humor seiner Musik nahtlos auf die Leinwand. Manchmal merkt man das geringere Budget der surrealen Komödie und auch das Pacing kommt in seltenen Momenen ins Schlingern, doch das sind nur minimale Einwände. Bitte mehr!

    Und meinem Wunsch wird sofort entsprochen, wenn auch als Serie bei Amazon Prime:

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    #12014311  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    Der Plan für heute …. :

    https://www.filmcasino.at/film/tar/

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      "Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)
    #12014535  | PERMALINK

    motoerwolf

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    Zuletzt im Kino gesehen:

    The Untouchables – Die Unbestechlichen (The Untouchables, Brian De Palma, 1987)
    Scream (Scream, Matt Bettinelli-Olpin / Tyler Gillett, 2022)
    Scream VI (Scream VI, Matt Bettinelli-Olpin / Tyler Gillett, 2023
    65 (65, Scott Beck / Bryan Woods, 2023)
    Die Fabelmans (The Fabelmans, Steven Spielberg, 2023)

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    #12014593  | PERMALINK

    thesidewinder

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    thegreenmenalishiDer Gesang der Flusskrebse …. richtig gut

    Echt? Ich fand Buch und Film eher durchschnittlich.
    Der Werdegang der Protagonistin war mMn zuviel des Guten.

    --

    #12014915  | PERMALINK

    soulpope
    "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"

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    soulpope Der Plan für heute …. : https://www.filmcasino.at/film/tar/

    Fazit : Eine beeindruckende „tour de force“ von Cate Blanchett, der vereinnahmende Film womöglich zu lang ….

    --

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    #12015469  | PERMALINK

    pipe-bowl
    Moderator
    Cookie Pusher

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    Shattered (2022 / Luis Prieto) ***

    Ein Thriller, der viele Versatzstücke aus anderen Werken bemüht und mit einigen extremen Szenen aufwartet. Ich war gespannt auf Hauptdarsteller Cameron Monaghan nach seiner feinen Rolle in der Serie „Shameless“. Hier bleibt er blass. Lilly Krug, Tochter von Veronica Ferres, als weibliche Protagonistin glänzt da mit ihrem Spiel schon etwas mehr, wobei es mir da manchmal etwas zu theatralisch wird. Highlight dieses Films ist in seiner leider zu kurzen Rolle John Malkovich. Wegen seines Spiels würde ich die Gesamtwertung eventuell auch auf ***1/2 erhöhen.

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    #12015507  | PERMALINK

    thegreenmenalishi
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    thesidewinder

    thegreenmenalishiDer Gesang der Flusskrebse …. richtig gut

    Echt? Ich fand Buch und Film eher durchschnittlich. Der Werdegang der Protagonistin war mMn zuviel des Guten.

     

    Mir hat überraschender Weise der Film super gefallen… mit dem tollen Ende + mit dem tollen Song im Abspann

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    #12015539  | PERMALINK

    thegreenmenalishi
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    The KinKs „Rockpalast 1982“ (Full Live Video)… vielleicht der Beste

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    ...she`s so many woman... Warren Zevon - Hasten Down The Wind (1976) „Same" ... woo me
    #12016441  | PERMALINK

    motoerwolf

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    thegreenmenalishi

    thesidewinder

    thegreenmenalishiDer Gesang der Flusskrebse …. richtig gut

    Echt? Ich fand Buch und Film eher durchschnittlich. Der Werdegang der Protagonistin war mMn zuviel des Guten.

    Mir hat überraschender Weise der Film super gefallen… mit dem tollen Ende + mit dem tollen Song im Abspann

    Grundsätzlich kein schlechter Film. Die Geschichte ist interessant, die Bilder der Sümpfe sehr atmosphärisch. Leider ist die Inszenierung zeitweise recht kitschig.

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    #12016443  | PERMALINK

    motoerwolf

    Registriert seit: 25.10.2006

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    Vorhin im Kino:
    Im Taxi mit Madeleine (Une belle course, Christian Carion, 2022) 7,5/10

    Auf der letzten Fahrt ihres Lebens, der von ihrem Haus ins Altenheim, erzählt Madeleine dem Taxifahrer Charles von ihrem bewegten Leben. Die beiden Hauptdarsteller tragen den Film mühelos, und fast bin ich geneigt zu sagen, die Rückblenden, die Madeleines Geschichte zeigen, sind unnötig. Ich glaube, man hätte Line Renaud und Dany Boon die Chance geben sollen, das Ganze im Dialog zu erzählen. Ein weiterer Kritikpunkt ist die Vorhersehbarkeit vieler Wendungen. Trotzdem ist Carion ein schöner Film gelungen, der zu meinem Erstaunen auch beim jüngeren Publikum in der Sneak Preview so gut ankam, dass niemand vorzeitig gegangen ist. Die beherrschenden Themen in Madeleines Leben sind Gewalt, Missbrauch, Wut und Verlust. Gewalt in Beziehungen mag heute anders bewertet werden als in den 50ern, aber ist sie ja nicht verschwunden. Das ist wohl aktuell genug, um selbst ein Action-Blockbusterpublikum im Kino zu halten, selbst wenn die gezeigten Katastrophen weit zurückliegen. Während die Szenen in der Gegenwart teils recht sentimental sind, wird die Vergangenheit dem Thema entsprechend thrillerhaft erzählt. Das ergibt auf dem Papier eine wilde Mischung, aber es fügen sich beide Elemente mühelos zusammen. Mit etwas mehr inszenatorischem Mut und Zutrauen in das ältere Publikum, auf das der Film eigentlich abzielt, diesen Mut zu würdigen, hätte der Film noch besser werden können, aber ich bin froh, ihn in der Sneak gesehen zu haben. Regulär hätte ich ihn wahrscheinlich eher verpasst.

    Für die nächsten Tage sind folgende Tickets schon gebucht:
    Shazam! Fury of the Gods (David F. Sandberg, 2023)
    Inside (Vasilis Katsoupis, 2023)
    Der Pfau (Lutz Heineking junior, 2023)
    Im Westen nichts Neues (Edward Berger, 2023)

    Wahrscheinlich hat jeder, den es interessiert, längst mitbekommen, wie wenig ich von Bergers Film halte, aber ich werde trotzdem die Gelegenheit nutzen, ihn einmal im Kino zu schauen. Als letzten Film im Rahmen meines Gratismonats. Für nächste Woche habe ich dann Freikarten für die Sneak Preview und John Wick: Kapitel 4 (John Wick: Chapter 4, Chad Stahelski, 2023).

    zuletzt geändert von motoerwolf

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