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Shazam! Fury of the Gods (David F. Sandberg, 2023)
Ein etwas unrunder Beitrag zum Genre. Mein größtes Problem mit dem Film ist, dass Billy / Shazam niemals so alt wirkt, wie er tatsächlich ist. Viel zu oft kommt er wie ein Kind rüber, dass er mit 18 nun einmal nicht mehr ist. Man hätte hier auf ein paar Gags verzichten können, um dem Charakter etwas mehr Tiefe zu verleihen. Ebenfalls störend fand ich, dass zumindest ich jede größere Wendung bereits meilenweit gegen den Wind riechen konnte. Beispielsweise war in der ersten Minute von Rachel Zeglers Auftritt klar, wohin es mit der Figur gehen würde. Auf der anderen Seite kann einem das ja fast egal sein, solange man dafür Frau Zegler auf der Leinwand sehen darf. Ich war ja schon in West Side Story quasi schockverliebt in sie, und auch in Shazam ist sie in meinen Augen ein Highlight. Auch schön (wenn auch auf Dauer etwas eintönig): die dauerwütende Lucy Liu. Am schwächsten ist auf Seiten der Antagonisten ausgerechnet die Rolle von Helen Mirren gestaltet, die nicht zerrissen, sondern wie ein Spielball des Drehbuches wirkt. Ansonsten gibt es zahlreiche Gags und Anspielungen auf die Filmgeschichte, oft in Form von Postern, aber auch ein Name wie Dario Bava (der Arzt aus dem Trailer) dürfte kein Zufall sein. Am schönsten fand ich in der Hinsicht aber eine Kampfszene, die ganz im Stil der Rocky-Filme (auch Shazam spielt in Philadelphia) gehalten ist. Das alles trägt aber nicht über die komplette Laufzeit, die eigentliche Handlung ist nämlich recht dünn geraten. Außerdem wurde ich das Gefühl nicht los, dass den Machern irgendwann beim Dreh aufgefallen ist, dass eine ganze Bande Superhelden, die alle das gleiche können, eigentlich arg uninteressant ist, weswegen konsequenterweise fast alle ihre Fähigkeiten zwischendurch verlieren.
Optisch ist der Film ganz okay, was das Design betrifft, allerdings mit einigen Schwächen beim CGI. Das sollte bei solch einem Projekt eigentlich nicht so sein. Unter dem Strich bleibt ein recht belangloses Werk, dass ich wohl schnell vergessen haben würde, wenn nicht Frau Zegler wäre.
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fame