Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)

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  • #12017015  | PERMALINK

    motoerwolf

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    Beiträge: 6,151

    Shazam! Fury of the Gods (David F. Sandberg, 2023)
    Ein etwas unrunder Beitrag zum Genre. Mein größtes Problem mit dem Film ist, dass Billy / Shazam niemals so alt wirkt, wie er tatsächlich ist. Viel zu oft kommt er wie ein Kind rüber, dass er mit 18 nun einmal nicht mehr ist. Man hätte hier auf ein paar Gags verzichten können, um dem Charakter etwas mehr Tiefe zu verleihen. Ebenfalls störend fand ich, dass zumindest ich jede größere Wendung bereits meilenweit gegen den Wind riechen konnte. Beispielsweise war in der ersten Minute von Rachel Zeglers Auftritt klar, wohin es mit der Figur gehen würde. Auf der anderen Seite kann einem das ja fast egal sein, solange man dafür Frau Zegler auf der Leinwand sehen darf. Ich war ja schon in West Side Story quasi schockverliebt in sie, und auch in Shazam ist sie in meinen Augen ein Highlight. Auch schön (wenn auch auf Dauer etwas eintönig): die dauerwütende Lucy Liu. Am schwächsten ist auf Seiten der Antagonisten ausgerechnet die Rolle von Helen Mirren gestaltet, die nicht zerrissen, sondern wie ein Spielball des Drehbuches wirkt. Ansonsten gibt es zahlreiche Gags und Anspielungen auf die Filmgeschichte, oft in Form von Postern, aber auch ein Name wie Dario Bava (der Arzt aus dem Trailer) dürfte kein Zufall sein. Am schönsten fand ich in der Hinsicht aber eine Kampfszene, die ganz im Stil der Rocky-Filme (auch Shazam spielt in Philadelphia) gehalten ist. Das alles trägt aber nicht über die komplette Laufzeit, die eigentliche Handlung ist nämlich recht dünn geraten. Außerdem wurde ich das Gefühl nicht los, dass den Machern irgendwann beim Dreh aufgefallen ist, dass eine ganze Bande Superhelden, die alle das gleiche können, eigentlich arg uninteressant ist, weswegen konsequenterweise fast alle ihre Fähigkeiten zwischendurch verlieren.
    Optisch ist der Film ganz okay, was das Design betrifft, allerdings mit einigen Schwächen beim CGI. Das sollte bei solch einem Projekt eigentlich nicht so sein. Unter dem Strich bleibt ein recht belangloses Werk, dass ich wohl schnell vergessen haben würde, wenn nicht Frau Zegler wäre ;-)

    zuletzt geändert von motoerwolf

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    #12017083  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    Zuletzt gesehen:

    Blue Jasmine (Regie: Woody Allen – USA, 2013) 6/10
    Bringing out the Dead (Regie: Martin Scorsese – USA, 1999) 8,5/10
    Repo Men (Regie: Miguel Sapochnik – USA/Kanada, 2010) 5,5/10
    The Hollow (Regie: Miles Doleac – USA, 2016) 5/10
    Seekers (Regie: Michael Effenberger – Deutschland, 2015) 1/10
    Copycat (Regie: Jon Amiel – USA, 1995) 6/10
    Ratatouille (Regie: Brad Bird – USA, 2007) 7,5/10
    The Life and Death of Colonel Blimp (Regie: Michael Powell/Emeric Pressburger – Großbritannien, 1943) 8,5/10
    The Search (Regie: Michel Hazanavicius – Frankreich/Georgien, 2014) 6/10
    Stanley Kubrick: A Life in Pictures (Regie: Jan Harlan – USA, 2001) 8/10
    Lisa e il diavolo (Regie: Mario Bava – Italien/Deutschland/Spanien, 1973) 8,5/10

    Medienkompetenz ist für die meisten Leute nicht unbedingt ein Ding und so kursierte, im Rahmen des Ukraine-Kriegs, die Found-Footage-Eingangssequenz aus The Search 2022 erneut im Internet – diesmal als „echte“ Aufnahmen von ukrainischen Gräueln. Der Film wurde in Georgien gedreht und behandelt ein Fluchtschicksal während des zweiten Tschetschenienkriegs, explizit anti-russisch. So kursierten diese Aufnahmen schon sieben Jahre zuvor und zeigten angeblich „echte“ Taten von russischen Soldaten.

    Auch Winston Churchill scheint nicht ganz so schlau zu sein, wie es die Erinnerung an ihn glauben machen möchte, immerhin hielt er den wunderbaren The Life and Death of Colonel Blimp der Archers für unzumutbar und setzte erst einen Produktionsstop und später ein temporäres Verbot für den Export ins Ausland durch.

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    #12017119  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 5,878

    motoerwolf …ein Name wie Dario Bava (der Arzt aus dem Trailer) dürfte kein Zufall sein.

    Da wird sich Argento aber gefreut haben. Er reagiert ja immer hochallergisch, wenn man Bavas Einfluss auf ihn auch nur erwähnt. :whistle:

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    #12017387  | PERMALINK

    fevers-and-mirrors

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    motoerwolf Im Westen nichts Neues (Edward Berger, 2023) Wahrscheinlich hat jeder, den es interessiert, längst mitbekommen, wie wenig ich von Bergers Film halte, aber ich werde trotzdem die Gelegenheit nutzen, ihn einmal im Kino zu schauen. Als letzten Film im Rahmen meines Gratismonats.

    Allerdings schwer vorstellbar, dass sich Dein Urteil ändern wird. Schlechte Romanverfilmung und auch abseits der Vorlage ein höchstens mittelmäßiger Film. Aber das hast Du ja schon selber hier treffend ausgeführt. Im Grunde von der Academy ein Schlag ins Gesicht aller weiteren „internationalen“ Produktionen.

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    #12018147  | PERMALINK

    motoerwolf

    Registriert seit: 25.10.2006

    Beiträge: 6,151

    fevers-and-mirrors

    motoerwolf Im Westen nichts Neues (Edward Berger, 2023) Wahrscheinlich hat jeder, den es interessiert, längst mitbekommen, wie wenig ich von Bergers Film halte, aber ich werde trotzdem die Gelegenheit nutzen, ihn einmal im Kino zu schauen. Als letzten Film im Rahmen meines Gratismonats.

    Allerdings schwer vorstellbar, dass sich Dein Urteil ändern wird. Schlechte Romanverfilmung und auch abseits der Vorlage ein höchstens mittelmäßiger Film. Aber das hast Du ja schon selber hier treffend ausgeführt. Im Grunde von der Academy ein Schlag ins Gesicht aller weiteren „internationalen“ Produktionen.

    Auf eine verdrehte Weise besonders witzig finde ich, dass ein Werk als beste internationale Produktion prämiert wurde, bei dem durch dumme Ergänzungen (der Erzberger-Teil) aus einer Romanvorlage, die zu Recht international rezipiert wurde, weil sie universelle Erfahrungen vermittelte, ein subtil nationalistischer Film gemacht wurde. Remarque wäre wahrscheinlich wenig begeistert von der Einnahme einer dezidiert deutschen Perspektive, wenn diese die eines Politiker ist. Statt dessen lies er Paul sich sogar ganz explizit in die Perspektive des von ihm getöteten Franzosen denken.

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    #12018161  | PERMALINK

    motoerwolf

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    pfingstluemmel

    motoerwolf …ein Name wie Dario Bava (der Arzt aus dem Trailer) dürfte kein Zufall sein.

    Da wird sich Argento aber gefreut haben. Er reagiert ja immer hochallergisch, wenn man Bavas Einfluss auf ihn auch nur erwähnt.

    Einfluss? Welcher Einfluss? Ich kenne keinen Einfluss.

    pfingstluemmelZuletzt gesehen:
    Ratatouille (Regie: Brad Bird – USA, 2007) 7,5/10
    Lisa e il diavolo (Regie: Mario Bava – Italien/Deutschland/Spanien, 1973) 8,5/10

    Hast du Ratatouille aufgrund einer Anregung durch Everything Everywhere All at Once geschaut?
    Und zu Lisa e il diavolo: Schöner Film, und völlig einflussfrei ;-)

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    #12018163  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    Nee, Ratatouille fischte ich aus einem öffentlichen Bücherschrank. Hatte ich seit dem Erscheinen nicht mehr gesehen. Gut, wie so vieles von Pixar, wenn mir auch die positive Message mal wieder zu drüber war. Wen das nicht stört, der findet sich wahrscheinlich eher bei 8 Punkten wieder.

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    #12018167  | PERMALINK

    stormy-monday
    We Shall Overcome

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    Kinderfilme wie dieser? 9,5. Meine Pubertät kommt noch…

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    Well, my telephone rang, it would not stop It's President Biden callin' me up He said, "My friend, Maik, what do we need to make the country grow?" I said, "My friend, Joe, my friend Bob would advice you , Brigitte Bardot, Anita Ekberg, Sophia Loren" Country'll grow
    #12018311  | PERMALINK

    cleetus

    Registriert seit: 29.06.2006

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    Ratatouille hat mir endlich eine Carte Blanche für meinen übermäßigen Butterverbrauch beim Kochen geliefert. „Kennst du überhaupt die drei Geheimnisse der französischen Küche, du Cretin???“

    (Eigentlich müsste es ja „der polnischen Küche“ heißen, denn deren fünf Geheimnisse lauten ebenso.)

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    Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block
    #12018413  | PERMALINK

    thegreenmenalishi
    ...für gute Musik...

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    Der Schwarm

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    ...she`s so many woman... Warren Zevon - Hasten Down The Wind (1976) „Same" ... woo me
    #12018467  | PERMALINK

    motoerwolf

    Registriert seit: 25.10.2006

    Beiträge: 6,151

    Inside (Vasilis Katsoupis, 2023)
    Ein Kunstdiebstahl geht schief, und so sitzt der Dieb (Willem Dafoe) gefangen in einer hochgesicherten Wohnung fest. Gleichzeitig ist die Steuerung des Smarthomes defekt, weswegen das Thermostat verrückt spielt, das fließende Wasser ausgestellt wird usw. Der Film spielt dann ausschließlich in dieser Wohnung, weitere Personen existieren nur in Träumen des Protagonisten und auf den Monitoren des CCTV. Und der Besitzer der Wohnung ist weit weg… Dafoe spielt den Einbrecher und seinen Kampf mit der Wohnung, seinem Verstand und seinem Leben beeindruckend gut. Dabei wird er von einer guten Kameraarbeit unterstützt, die es dem Zuschauer darüber hinaus möglich macht, die zahllosen Kunstwerke, mit denen die Wohnung geradezu vollgestopft ist, ausgiebig zu betrachten. Beides hilft dann darüber hinweg, dass das Drehbuch teilweise ziemlich schwach ist. Der Einbrecher verhält sich teils unglaublich dämlich, so sehr, dass man ihm den cleveren Kunstdieb zwischendurch einfach nicht abkauft. Ein Beispiel: eine Schnittverletzung „wäscht“ er mit verschmutztem, abgestandenen Wasser aus und verbindet sie dann mit einem Stück Stoff aus seinem dreckigen T-Shirt. Das Auswaschen ist schon unsinnig, die Wunde war vorher ja sauberer, der Lumpen toppt das dann. Oder warum pinkelt man ins Klo, wenn man bereits weiß, dass man ohne fließendes Wasser festsitzt? Auf andere Ideen, eventuell wirklich hilfreiche Ideen kommt der Gefangene nicht, obwohl sie so naheliegend sind, dass ich sofort darauf gekommen bin (zum Beispiel mit Feuer einen Alarm auszulösen). Über die genannten Dinge habe ich mich im Kino wirklich geärgert, aber Dafoes Performance hilft schnell über diese Dinge hinweg, und man bleibt die zwei Stunden trotzdem gebannt vor der Leinwand.

    edit: Stark fand ich, dass im Abspann alle im Film gezeigten Kunstwerke genannt werden, analog zur Nennung der Musiktitel.

    zuletzt geändert von motoerwolf

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    #12018669  | PERMALINK

    ford-prefect
    Feeling all right in the noise and the light

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 9,629

    Als Ratatouille den Oscar 2008 verliehen bekam und nicht der Simpsons-Film, war ich empört. Wie kann ein Kinderfilm besser sein als die legendären Simpsons? Bis ich dann ein Jahr später Ratatouille „gezwungenermaßen“ anschauen „musste“ … erkannte ich schließlich seine Brillanz. Eine Hommage an die französische Küche und die Kunst des Kochens allgemein. Verdient den Oscar erhalten. Gehört seitdem zu meinen Lieblingsfilmen.

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    Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
    #12018679  | PERMALINK

    pfingstluemmel
    Darknet Influencer

    Registriert seit: 14.09.2018

    Beiträge: 5,878

    Pixar und Disney machen doch keine Kinderfilme? Familienunterhaltung. Die achten schon sehr darauf, dass Kinder UND Erwachsene auf ihre Kosten kommen.

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    #12018683  | PERMALINK

    pfingstluemmel
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    Registriert seit: 14.09.2018

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    Weiterhin gesehen:

    Blancanieves – Ein Märchen von Schwarz und Weiß (Regie: Pablo Berger – Spanien/Frankreich, 2012) 7,5/10

    Viele schöne Einzelmomente, als Ganzes etwas unrund und naiv.

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    #12018721  | PERMALINK

    cycleandale
    ALEoholic

    Registriert seit: 05.08.2010

    Beiträge: 10,342

    Banshees of Inisherin. Verstörend. ****

    --

    l'enfer c'est les autres...
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