Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)
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„Drive“ (Nicolas Winding Refn)
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WerbungEvil Dead (Fede Alvarez, 2013)
Der Film ist größtenteils richtig gut gelungen. Das gilt ganz besonders für die optische Ebene, Kamera, Licht und SFX. Auch die Schauspieler sind, anders als in vielen Filmen mit ähnlichem Setting, nicht nur nett anzusehen, sie spielen auch solide. Wobei man natürlich hier keine hochkomplexen Charaktere zu sehen bekommt, sondern mehr oder weniger die üblichen Stereotypen. Das ist auch schon das größte Manko des Films. Denn dadurch sind dem Zuschauer von den fünf Figuren letztlich mindestens drei ziemlich egal. Wenn diese dann sterben, ist das zwar sehr drastisch dargestellt, aber emotional berührt das den Zuschauer zu wenig. Dadurch fehlt es dem Film auch an Spannung, ein Effekt, der durch die Vorhersehbarkeit vieler Szenen noch gesteigert wird. Auch der Terror, den Raimis Original, aber auch Filme wie TCM beim Zuschauer auslösten, bleibt in Alvarez Remake auf der Strecke, dafür gibt es eben deutlich mehr Splatter. Der fehlende Terror ist zum Teil sicher auch der Musik geschuldet. Diese ist fast schon zu professionell eingesetzt, als hollywoodtypischer, symphonischer Soundtrack. Es hätte dem Film wahrscheinlich besser getan, auf die Musik weitestgehend zu verzichten und statt eines Soundtracks eher Soundscapes zu nutzen. Gegen Ende des Films scheint das auch den Machern aufgefallen zu sein, da wird dann in den Score eine Sirene gemischt, die zumindest ein wenig an den Nerven zerrt. Mehr davon hätte dem Film gut getan.
Jetzt habe ich außer in den ersten drei Sätzen nur Kritik geübt, und damit das nicht zu einem falschen Eindruck führt sei noch kurz gesagt, daß ich mich im Kino gut unterhalten fühlte, viel Spaß hatte und mich schon jetzt auf die DVD/BD freue.--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameThe Fighter – David O. Russel ****
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoCover Girl von Charles Vidor (1944) * * *
Zum Teil herausragende Tanzszenen, aber die Story ist dann doch viel zu kitschig.
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Skyfall (Sam Mendes) **
Eigentlich hätte die Farbenschönheit und der coole Prolog mehr verdient, aber meine Güte, was für eine doofe, aus den großen Actionfilmen der letzten 8 Jahren zusammengepanschte, Geschichte.
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Once you figure out what a joke everything is, being the Comedian's the only thing that makes sense.The Transporter (2002)
Nicht sehr überzeugend. Und die Szene in der Altöl-Lache war ja wohl saublöd.
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~ Mut ist, zu wissen, dass es weh tun kann und es trotzdem zu tun. Dummheit ist dasselbe. Und deswegen ist das Leben so schwer. ~The Tree of Life (Terrence Malick) *****
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Once you figure out what a joke everything is, being the Comedian's the only thing that makes sense.„Smashed“ von James Pansoldt (* * * 1/2)
„Stoker“ von Park Chan-Wook (* * 1/2)--
motörwolfEvil Dead (Fede Alvarez, 2013)
Danke für Deine Einschätzung. Wenn Du Sterne verteilst – wo landen Raimis Original und die Neuauflage?
Ich bin mir nämlich immer noch nicht sicher, ob ich für das neue Evil Dead ins Kino gehen soll oder ob mir die DVD reicht.--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Blitzkrieg BettinaAvatar (James Cameron, 2009)
gar nicht sooo schlecht…sicher kann man sich darüber streiten ob es für eine Hollywood-Größe wie Cameron angemessen ist, einen auf Globalisierungskritiker und Umweltschützer zu machen – mich tangieren solche Überlegungen eigentlich weniger. Genauso sicher kann man sich über die etwas platte Moral mokieren – aber auch da kann man sich fragen ob die Botschaft die rüberkommen soll wirklich so verkehrt ist.
Ich stehe eigentlich weniger auf Special-Effekt-Orgien, verglichen mit den neueren Star-Wars-Filmen kann man bei „Avatar“ im technischen Teil sehr viel Herzblut erkennen, Einzelheiten wie die Reitvögel (wie heissen die noch mal?) sind sehr liebevoll gestaltet, und teilweise findet man im Film sehr schöne Bilder.
Trotzdem jedoch kein Film der mich noch Tage oder Wochen nach dem Sehen beschäftigen würde – im Enddeffekt dann doch zu oberflächlich, zu sehr auf Showeffekte wie beeindruckende Schlachtenszenen abzielend, und die Musik ist wieder mal der übliche Hollywood-Einheitsbrei, der den Zuschauern nicht zutraut eigene Emotionen zu entwickeln.Haben den Film mit und wegen meines 10-jaehrigen Sohnes angesehen. Die Moral funktioniert fuer dieses Alter praechtig. (Differenzieren kann er spaeter auch noch lernen). Fuer mich: Gute Bilder, nette Action. Manchmal ist es auch nett, wenn kein Zweifel, ob Gut oder Boese, Raum greift
Schwanke als Bewertung zwischen **1/2 und ***.
Danach noch „Taking Woodstock“ von Ang Lee. Nett. ***
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Heute Abend haben sich die HellCreepers ‚Burn After Reading‘ angeschaut. Zwar hat aus mir unbekannten Gründen die englische Tonspur nicht funktioniert, aber trotzdem hat der Film uns sehr gut unterhalten. Sehr schön die wirren Verstrickungen und das paranoide Verhalten aller Beteiligten dargestellt. Sehr Empfehlenswert.
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Wenn da Tomaten drin wären, dann wäre es Zwiebelsuppe!Mit Sternen tue ich mich sehr schwer. Alles in allem halte ich die Neuauflage aber für gehobene Mittelklasse (innerhalb des Genres), daher denke ich, ***1/2 wären angemessen. Da der Film aber grade auf der optischen Ebene seine Stärken hat, empfehle dennoch auf jeden Fall den Kinobesuch, auf der großen Leinwand wirkt ein solcher Film einfach besser. Dazu kommt die Ungewissheit, ob der Film auf DVD ebenfalls uncut sein wird.
Das Original sehe ich insgesamt stärker. Es ist kein Meisterwerk, aber recht nahe daran. In Sternen ausgedrückt vielleicht ****1/2. Aber diese Bewertungen sind mit Vorsicht zu genießen, ich mache sowas eigentlich nicht, weder Listen, noch Rankings, noch Besternungen.--
And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameControl (Anton Corbijn, 2007) **** (Rewatch)
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16.05.13
Zum zweiten Mal im Kino:
„Les demoiselles de Rochefort“ von Jacques Demy (Frankreich 1967).
Stell Dir vor, Dein rabaukiger kleiner Bruder pfeffert seine Schultasche auf den Boden, und plötzlich steht Gene Kelly vor Dir und hilft Dir beim Aufsammeln. O.k., wenn Du selbst Dorléac heißt, ist das wohl etwas wahrscheinlicher, aber trotzdem … Die Farben, die Musik … Den Film sollte es auf Rezept geben. 9/10.18.05.13
Double Feature:
„Sacco und Vanzetti“ von Giuliano Montaldo (Italien, Frankreich 1971).
Gut gemacht, starke Darsteller. 7,5/10.
„Statschka“ von Sergej M. Eisenstein (Sowjetunion 1925).
Etwas erschwerte Bedingungen (russische Zwischentitel, musikalische Begleitung auf Dauer etwas anstrengend), dennoch behaupte ich: für Eisensteinsche Verhältnisse (aber auch nur dafür) eher schwach. 7,5/10.20.05.13
„Spione wie wir“ von John Landis (USA 1985). Nett. 6,5/10.
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"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Nails – Cruel Behaviour
(Regie: Andrey Iskanov – Russland, 2003)In „Nails“ wird die Geschichte eines namenlosen, russischen Auftragskillers, welcher im Rahmen seiner brutalen Karriere immer mehr dem Wahnsinn zu verfallen scheint, behandelt. Eine einsame Seele, an einem Trauma leidend. Im Auftrag der Regierung erfüllt er die dreckigen Jobs, die sonst niemand machen will, ohne ein Wort der Klage oder lästige Fragen. Doch sein immer noch intaktes Gewissen schaltet sich langsam zu und lässt ihn halluzinieren, Stimmen hören, mit der aufkeimenden Angst kämpfen. Der Killer muss all das im Keim ersticken. Mithilfe von Nägeln…
Dass Kaufleute stets auf ihren eigenen Vorteil bedacht sind und sich wenig um Hersteller und Konsumenten scheren, ist nicht erst wieder ins Bewusstsein der Menschen geraten, als diverse Lebensmittel verschmutzt und verseucht in den Supermärkten auslagen. Auch im Unterhaltungsbereich stößt man stets auf schlecht deklarierte Ware. Seien es die unbrauchbaren Laufzeitangaben auf der Coverrückseite oder falsche Informationen zu Bildformat und Tonspuren; daran hat man sich längst gewöhnt. Ein größeres Ärgernis ist die Verschleierung vieler Firmen, ob der vorliegende Film tatsächlich ungekürzt ist.
„Nails“ ist ungekürzt. Dafür stimmen bei der deutschen Veröffentlichung unter dem Titel „Cruel Behaviour“ weder die Bilder auf dem Cover der DVD, noch der angepriesene Originaltrailer mit dem russischen No Budget-Experimentalfilm überein. Vielmehr scheinen sie aus einem anderen Werk des Regisseurs Andrey Iskanov zu stammen: „Visions of Suffering.“
Zusammen mit Hauptdarsteller und Soundtrackkomponist Alexander Shevchenko steckt er ebenso viel Kunst- wie auch Herzblut in seine Amateurproduktion, die laut DVD-Cover von „Tetsuo“ und „Eraserhead“ beeinflusst ist. Die erste Information, neben der Synopsis, die man halbwegs nachvollziehen kann.
Auch wenn die Optik manchmal billig anmutet und die Schauspieler in jeder Sekunde als Laien auszumachen sind, bietet Iskanov eine verstörende Atmosphäre, interessante Blickwinkel und verfremdete Bilder, fortgeschrittene SFX und einen passenden Soundtrack. Ihm liegt es nicht daran eine Geschichte zu erzählen, sondern einen Zustand darzustellen. Dabei wird deutlich, dass er sehr vom surrealistischen Kino und filmischer Psychedelia beeinflusst ist. Leider stimmen Ambition und Können nicht wirklich überein, so dass man manchmal meint den heißblütigen Ergüssen eines filmischen Anfängers ausgeliefert zu sein, der dauernd handwerkliche Fehler macht, aber auch immer wieder Genie aufblitzen lässt.
„Nails“ ist sicher kein Film für einen gemütlichen Fernsehabend, sondern die einstündige Fingerübung, die Etüde eines höchst motivierten Anfängers, der die richtigen Vorbilder hat, jedoch noch diverse Kinderkrankheiten ausmerzen muss. Ich werde ihn im Auge behalten und bin gespannt, ob Iskanov diese Ungereimtheiten in den folgenden Filmen „Visions of Suffering“ und „Philosophy of a Knife“ beseitigen konnte. A vision from the sickodelic side of things.Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=kIKSy7iLMg0 (Spoiler!)
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