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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Das Blutgericht der reitenden Leichen
(Regie: Amando de Ossorio – Spanien, 1975)Dr. Henry Stein zieht zusammen mit seiner Frau Joan in ein kleines Fischerdorf, um dort als Arzt zu arbeiten. Doch die Gegend stellt sich als nicht sehr angenehm heraus. Die Einwohner sind unfreundlich und abweisend und zudem hören die beiden nachts merkwürdige Geräusche, die aus der Bucht zu kommen scheinen. Es sind die toten Tempelritter, denen junge Frauen geopfert werden.
Er hat es wieder getan. Amando de Ossorio verfüttert seine ursprünglich originelle Idee um untote Tempelritter an eine erneute kommerzielle Verwertung. Wer „Das Geisterschiff der schwimmenden Leichen“ sah, den dritten Aufguss des Themas, wird die Hände über dem Kopf zusammenschlagen und „Bitte nicht!“ schreien. Doch diesmal ist es anders.
De Ossorio besinnt sich auf die Stärken des Originals und räumt im Film viel Platz für Landschaftsaufnahmen und für die elegant in Zeitlupe reitenden Zombietempelritter ein. Leider entsteht auch hier ein Fehler: Die Szenen am Strand bzw. allgemein die Szenen unter freiem Himmel wirken falsch ausgeleuchtet und erwecken den Eindruck des (anbrechenden) Tages, wenn eigentlich schwärzeste Nacht herrschen sollte.
Dem fügt man die bereits bekannten Zutaten hinzu. Ein wenig Pseudo-Splatter, etwas nackte Haut und die gänsehauterzeugende Musikuntermalung. Und Krabben. Große Krabben.
Ich bin mir nicht ganz sicher, ob „Das Blutgericht der reitenden Leichen“ einen weitgehend positiven Eindruck hinterlassen konnte, weil der Vorgänger so mies war, oder weil es wirklich ein Film ist, der gerade noch aus dem Mittelmaß herauslugt. Fans von Teil 1 und 2 können aber auf jeden Fall einen Blick riskieren. (Diesmal gluckert den Herren Ritter zum Schluss nicht das Salzwasser durch die Schädel, sondern ihr eigenes Blut!)Trailer: http://www.youtube.com/watch?v=V5nNkwMBgiI
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Singin‘ in the Rain von Stanley Donen und Gene Kelly (1952) * * * * 1/2--
Spring Breakers – Harmony Korine * * * * *
Bonuspunkte für den Auftritt von Jeff Jarrett als Youth Pastor.
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Slept through the screening but I bought the DVD04.04.13
„Marty“ von Delbert Mann (USA 1955). Schnüff.
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"Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"Black Box BRD von Andres Veiel (2001) * * * 1/2
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Zwei glorreiche Halunken, Sergio Leone (1966).
Eine halbe Stunde kürzer wäre es auch gegangen. Sonst aber sehr gut.
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Look out kid You're gonna get hit
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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sebsemiliaZwei glorreiche Halunken, Sergio Leone (1966).
Eine halbe Stunde kürzer wäre es auch gegangen. Sonst aber sehr gut.
Wo hast du bei diesem Film denn irgendwelche Längen ausmachen können?
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„Bronson“ (Nicolas Winding Refn)
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Flow like a harpoon daily and nightlypinchWo hast du bei diesem Film denn irgendwelche Längen ausmachen können?
Klar lebt der Film von seinen langen Einstellungen, einer gewissen Langsamkeit und dem entsprechendem Spannungsaufbau. Mir war es nach drei Stunden einfach etwas zu lang. Kann aber auch daran gelegen haben, dass ich gerade krank bin und am Ende nicht mehr auf der Couch liegen konnte.
Habe gerade gelesen, dass bei der Blu-ray der Ton zu langsam ist. Manche Dialoge kamen mir schon so komisch vor.
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Look out kid You're gonna get hit
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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sebsemiliaHabe gerade gelesen, dass bei der Blu-ray der Ton zu langsam ist.
Würde mich nicht wundern. Der Film wird von den Restauratoren seit eh und je wie Dreck behandelt.
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Liebe ist kälter als der Tod von Rainer Werner Fassbinder (1969)
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Gestern Spring Breakers in einem Kino voller Jugendlicher gesehen. Dabei überhört: „Das war einer der schlechtesten Filme, die ich jemals gesehen habe.“ Funktioniert also auch in Deutschland.
Ich selbst und der Freund, mit dem ich den Film gesehen habe, fanden ihn auch nicht sonderlich gut. Er hatte teilweise tierische Längen und die ständige Redudanz nervte (wie schon bei Kids). Was ich außerdem nicht so wirklich verstehe, ist der gesamte Ansatz (wie schon bei Kids). Als „realistische“ Auseinandersetzung mit der „oberflächlichen materialistischen Kultur“ amerikanischer Jugendlicher suchte er sich das falsche Thema aus (aber das Richtige, wenn es darum ging, unschuldige Jugendliche zu verwirren ;-)).
Man fragte sich (wie schon bei Kids) auch ein wenig nach dem Antrieb der Handlung. Nun bin ich selbst kein großer Fan davon nach Gründen zu suchen, aber so ganz klar wird das Geschehen nicht – es schwankt immer zwischen Gesellschaftskritik und Groteske, ohne sich so wirklich für eines zu entscheiden. Das hatte zur Folge, dass alles wie ein absurder Alptraum wirkte, der viel Lärm um sehr relativ wenig gemacht hat. Die Motive der Handelnden waren nicht verständlich, es handelte sich ja auch mehrheitlich nicht um Charaktere sondern um Klischees (wie schon bei Kids).
Das führt auch dazu, dass einige sehr wirklich schöne Szenen und Bilder isoliert in der Landschaft stehen ohne bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Es gab ein paar Highlights wie die Szene am Pool, wo der Dealer Britney Spears auf dem Klavier spielt und die Mädchen dazu mit ihren Waffen tanzen, aber es gab auch ganz viel Leerlauf.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Man fragte sich (wie schon bei Kids) auch ein wenig nach dem Antrieb der Handlung.
Dietmar Dath brachte es in der FAZ gut auf den Punkt:
Gezeigt wird das drangvolle Durcheinander in Harmony Korines „Spring Breakers“ mit einem Gestus, der sich den Figuren gegenüber weder auf höhnisch-denunziatorische Belustigung noch auf Anklage, Zudringlichkeit, Empathie oder Zärtlichkeit je ganz verpflichten lässt, sondern von Anfang an eisern die Gleichrangigkeit dieser miteinander unvereinbaren Sehweisen behauptet und zwischen ihnen oszilliert, bis die schmatzende Groteske vorbei ist.
Verpeilte sitzen daher jetzt im Kinodunkel und denken, dieser Film feiere die suizidale Unzurechnungsfähigkeit junger Übergeschnappter als solche. Noch Verpeiltere wollen in derlei filmischer Simulation von Exzessen eine besonders subtile Kapitalismuskritik erkennen. Die Allerverpeiltesten schließlich unterstellen dem Regisseur, er sei in Wahrheit weder Rauschtrottel noch Bedenkenträger, sondern Zyniker und wolle mithin vor allem provozieren, da es für einen Künstler ja bekanntlich nichts Schöneres gibt, als wenn ihm ein rezensierendes Mauerblümchen beim Bistumsblatt von St. Pfäffle übelnimmt, dass er mit den rostigen Folterwerkzeugen seiner Kunst unermüdlich zählebige Moralvorstellungen, Sehgewohnheiten und Hirnrinden zerpflückt.
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A Kiss in the Dreamhouse
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Puh, der Dath. Nehmt dem Mann doch bitte mal die Adjektive weg! Ansonsten aber Zustimmung. Vor allem die hierzulande erschreckend oft bemühte Zynismus-Keule ist so nervig wie bezeichnend. Und dass jetzt Horden enttäuschter Teenies aus dem Film gehen… tja, Pech!
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nail75Als „realistische“ Auseinandersetzung mit der „oberflächlichen materialistischen Kultur“ amerikanischer Jugendlicher suchte er sich das falsche Thema aus
es schwankt immer zwischen GesellschaftskritikAuf dieser Ebene sehe ich „Spring Breakers“ überhaupt nicht und so soll er meiner Meinung auch nicht funktionieren. Versuch‘ ihn doch einfach als einen Fiebertraum aus den Sehnsüchten, Wünschen und der Identifikationssuche der Mädchen zu sehen.
Vermutlich der feministischste Film ever, ohne dabei …äh…feministisch zu sein.--
Flow like a harpoon daily and nightly -
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