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AutorBeiträge
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WerbungCabin in the Woods – Drew Goddard * * *
We need to talk about Kevin – Lynne Ramsay * * *
Stromboli – Roberto Rossellini * * * * *
Jeanne Dielman, 23 Quai du Commerce, 1080 Bruxelles – Chantal Akerman * * * * ½
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This Is Spinal Tap von Rob Reiner (1984) * * 1/2
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Bodacious Cowboy
This Is Spinal Tap von Rob Reiner (1984) * * 1/2
Viel zu wenig!!
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Once you figure out what a joke everything is, being the Comedian's the only thing that makes sense.„The Oregonian“ (Calvin Lee Reeder)
Ein Erlebnis!
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Flow like a harpoon daily and nightlyjjhumOh ja, sehr schöner Film,hab ich leider seit vielen Jahren nicht mehr gesehen.Lief er im Fernsehen?
On demand via Netflix…
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Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!tisc
We need to talk about Kevin – Lynne Ramsay * * *Huch, wie kommt’s? Einer der besten Filme der letzten Jahre, in my book.
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Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!Murderock – Uccide a passo di danza (Lucio Fulci, 1984)
Toll. Bei der Erstsichtung vor vielen Jahren fand ich den (genau wie Fulcis restliches Schaffen nach ca. 1982) sehr bescheiden, diesmal habe ich mich kaum eingekriegt vor Freude über diesen wilden und unheimlich sympathischen Spät-Giallo. Und dieser kitschige Soundtrack erst.
Ist das die zunehmende Degeneration meines Geschmacks oder bin ich jetzt erst wirklich frei ?--
We are all failures, at least the best of us are.Blitzkrieg BettinaDjango Unchained
Werde später noch etwas dazu schreiben…
So, jetzt:
Nach dem Dritten Reich nimmt sich Quentin Tarantino für seinen neuen Film nun also eines der großen Verbrechen seines Landes vor: Die Sklaverei.
Ähnlich wie bei „Inglorious Basterds“ kann man natürlich Bedenken haben dass er dem Thema richtig gerecht wird. Der wohl bekannteste afroamerikanische Regisseur – Spike Lee – zürnte dass er sich den Film nicht ansehen werde, da er dass Andenken seiner Vorfahren beschmutzen würde, die gewaltsame Verschleppung und Versklavung der Afrikaner sei keine Vorlage für einen Spaghettiwestern sondern ein Holocaust.
Vom cineastischen Standpunkt her könnte man Bedenken äussern dass ein Western von Tarantino etwas zu offensichtlich ist, da er das Genre ja schon seit längerer Zeit umkreist, und Anspielungen und Querverweise wie in „Basterds“ oder „Kill Bill“ eventuell eher sein Fall sind.Wie ist also jetzt dieser Film?
Also, mich hat er bei weitem nicht so beeindruckt wie „Inglorious Basterds“. Klar, Vorspann und Abspann beeindrucken mit ausgefeilter Typografie. Einige Szenen waren wirklich witzig – so wie die Reiterattacke des Ku Klux Klan, die in kürzester Zeit von an Eisenstein gemahnenden Pathos zu Monthy Python/Mel Brooks-mäßigem Klamauk mutierte. Auch die Schluss-Szene, bei der Jamie Foxx wie ein cooler Action-Held der Jetztzeit, versetzt ins 19. Jahrhundert, wirkte gefiel mir. Generell war Foxx – obwohl er kaum spielte – in jeder Szene absolut würdevoll. Dasselbe gilt für Kerry Washington.
Aber einiges gefiel mir gar nicht: Die Rolle von Christoph Waltz war viel zu klamaukig angelegt, nur noch ein Schatten seiner Performance als Hans Landa. Die Rolle des „Man you loved to hate“ übernimmt hier eindeutig Leonardo diCaprio. (Das hier im Thread häufig erwähnte Hamburger Immerlach-Publikum ist mir übrigens auch aufgefallen. Ein Pferd namens Fritz, hach wie witzig.) Einige Rollen bleiben bei reinen Karikaturen stehen. Ein Pluspunkt ist wie Tarantino die bilderbuchhafte Klischee-Südstaaten“idylle“ mit wirklich harten Szenen kontrastiert. Irgendwo hier wurde geschrieben er stelle das Leben der Schwarzen in den Südstaaten im Prinzip als KZ dar. Ganz falsch ist diese Feststellung sicher nicht.
Hier kommen wir aber zu meinem Hauptkritikpunkt: Dass in diesem Werk zwei völlig unterschiedliche Gewaltästhetiken aufeinander prallen. Zum Einen die eben erwähnte, krass realistische Darstellung des Leids der Sklaven in der damaligen Zeit. Zum anderen die grelle, fast exploitationhafte Wild-West-Gewalt. Tut mir leid, für mich passt dass beides nicht zusammen, letzteres nimmt ersterem seine Eindringlichkeit und droht jede Betroffenheit zu ersticken. Wahrscheinlich hat er ihn immer noch nicht gesehen, aber irgendwie kann ich da die Haltung von Spike Lee zum Thema verstehen.
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Now, Voyager * * * * 1/2
Wenn es je eine beeindruckendere Schauspielerin als Bette Davis gegeben haben sollte (oder gibt), dann kenne ich sie noch nicht.
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Blitzkrieg Bettina Irgendwo hier wurde geschrieben er stelle das Leben der Schwarzen in den Südstaaten im Prinzip als KZ dar. Ganz falsch ist diese Feststellung sicher nicht.
Das war ich im Thread zum Film. Wäre prima, wenn Du Deine Kritik dort auch noch posten würdest!
Hier kommen wir aber zu meinem Hauptkritikpunkt: Dass in diesem Werk zwei völlig unterschiedliche Gewaltästhetiken aufeinander prallen. Zum Einen die eben erwähnte, krass realistische Darstellung des Leids der Sklaven in der damaligen Zeit. Zum anderen die grelle, fast exploitationhafte Wild-West-Gewalt. Tut mir leid, für mich passt dass beides nicht zusammen, letzteres nimmt ersterem seine Eindringlichkeit und droht jede Betroffenheit zu ersticken.
Aber Tarantinos Gewalt schwankte schon immer zwischen Realismus und Exploitation – diesen Kritikpunkt nachzuvollziehen, fällt mir nicht leicht.
Wahrscheinlich hat er ihn immer noch nicht gesehen, aber irgendwie kann ich da die Haltung von Spike Lee zum Thema verstehen.
Der hat aber nicht den Film kritisiert – den hat er nämlich gar nicht gesehen (wie du oben schreibst), sondern Tarantino, den er hasst. Er eignet sich also nicht als Kronzeuge.
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Blitzkrieg BettinaHier kommen wir aber zu meinem Hauptkritikpunkt: Dass in diesem Werk zwei völlig unterschiedliche Gewaltästhetiken aufeinander prallen. Zum Einen die eben erwähnte, krass realistische Darstellung des Leids der Sklaven in der damaligen Zeit. Zum anderen die grelle, fast exploitationhafte Wild-West-Gewalt. Tut mir leid, für mich passt dass beides nicht zusammen, letzteres nimmt ersterem seine Eindringlichkeit und droht jede Betroffenheit zu ersticken. Wahrscheinlich hat er ihn immer noch nicht gesehen, aber irgendwie kann ich da die Haltung von Spike Lee zum Thema verstehen.
Stellt für mich eine der großen Stärken des Films dar und hat sich für mich auch ganz anders dargestellt. Indem Tarantino die realistische Gewalt eben gerade als nicht explizite Darstellung in Szene setzt, verstärkt er die Beklemmung für mich dadurch noch nahezu exponentiell. Und er wischt dadurch auch jeglichen Vorwurf der Gewaltverherrlichung in seinem Œuvre vom Tisch. Gewalt ist nicht gleich Gewalt. Schon gar nicht bei Tarantino. Und gerade durch den Umstand, dass einen die weniger expliziten Bilder weitaus stärker beschäftigen, als die expliziten, zeigt Tarantino den wahren Gehalt seiner Bilder und seines Kinos. Das sich eben nicht auf Blut und Gore – Effekte beschränkt, sondern hinter den Bildern kauert und lauert…
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STANdground.Der Räuber ***** (was für ein großer, gleichsam verborgener deutschsprachiger Film der letzten Jahre)
Solo Sunny *** (Tolle Songs und irgendwie mit dem Charme einer Art DDR – Nouvelle Vague Empfindens)
Total Recall – 2012 **1/2 (aller handgemachte Charme des Orginals verschwunden; aber auch eine visuelle Palimpsestierung aller ikonographischen Sci-Fi Filme der bisherigen Filmgeschichte. Beeindruckend – abstossend. Zugleich und irgendwie auch gemeinsam. Und auch ganz leer und glänzend irgendwie.)
Cabin in the Woods ** (Die ersten 5 Minuten sind wunderbar. Dann erschöpft sich Idee und Umsetzung merklich und stetig. So sehen sie wohl aus, die Bewegtbilder der Postpostpostmoderne.)--
STANdground.mepStellt für mich eine der großen Stärken des Films dar und hat sich für mich auch ganz anders dargestellt. Indem Tarantino die realistische Gewalt eben gerade als nicht explizite Darstellung in Szene setzt, verstärkt er die Beklemmung für mich dadurch noch nahezu exponentiell. Und er wischt dadurch auch jeglichen Vorwurf der Gewaltverherrlichung in seinem Œuvre vom Tisch. Gewalt ist nicht gleich Gewalt. Schon gar nicht bei Tarantino. Und gerade durch den Umstand, dass einen die weniger expliziten Bilder weitaus stärker beschäftigen, als die expliziten, zeigt Tarantino den wahren Gehalt seiner Bilder und seines Kinos. Das sich eben nicht auf Blut und Gore – Effekte beschränkt, sondern hinter den Bildern kauert und lauert…
Interessante Sichtweise, vielleicht war mir auch alles viel zu dicht. Kann natürlich nur von meinem persönlichen Empfinden sprechen, aber für mich passte da einiges nicht zusammen. Eben noch packte mich das Bild von Broomhilda in der Schwitzhütte, oder entsetzte mich die Fastkastration von Django, in der nächsten Szene malerisches Blutverspritzen. Aber du hast natürlich recht, die realistischen Szenen sind erstaunlich dezent. Seltsam, „Inglorious Basterds“ war um einiges greller, aber dort hatte mich die völlige Übertreibung fasziniert und begeistert.
@nail: Mach ich gleich!
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Man hatte uns als Kindern das Ende der Welt versprochen, und dann bekamen wir es nicht.kramer
[…]
Wenn es je eine beeindruckendere Schauspielerin als Bette Davis gegeben haben sollte (oder gibt), dann kenne ich sie noch nicht.Genina – Prix de beauté (Miss Europe). Etwas moralinsauer und generell zu unkonzentriert aber mit einem Brecher-Schluss. Und Brooksie leuchtet.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words. -
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