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WerbungpinchBLACK SWAN (Darren Aronofsky)
Gute Hauptdarstellerin, dämliche Dramaturgie, billige Schocks, viel kunstgewerblicher Stuss. Nie wieder Aronofsky!
Beeindruckend, wie unterschiedlich man Dinge wahrnehmen kann. Natürlich ist „Black swan“ zuteilen überzogen und dick aufgetragen, allerdings auch eine Kulisse, bei der die Rechnung für mich vollends aufging. Was ich andererorts als billig und effekthascherisch empfunden hätte, wird hier zu stimmiger Rasanz, die Geschichte enwickelt sich langsam und endet so leidvoll, wie man es vom ersten Moment an erwartet hätte. Das Packende an der ganze Sache ist für mich auch, dass das Ambiente letztlich eben nicht konstruiert ist, die Erzählung des begabten Kindes, das vom familiären Drill gestaucht (der später von selbst weitergeführt wird) zunehmend dieser Form von Scheinperfektion entgegenrudert, ist ja so neu nicht (so zu finden bspw. auch in Hesses „Unterm Rad“ oder Jelineks „Klavierspielerin“). Für mich besitzt die Thematik ohnehin schon seine ganz besondere Strahlkraft und ich finde, dass Aronofsky daraus ein mindestens brillantes Kunstwerk erschaffen hat. Weil die Stimmungen stimmen: Die Panik, der Zweifel, der Exzess, das Trughafte, die Selbstauslöschung. Natürlich hätte man das alles in ein eher karges, weniger bleischweres Gewand stülpen könnten, aber wer hätte das gewollt?
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Hold on Magnolia to that great highway moon
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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IrrlichtNatürlich hätte man das alles in ein eher karges, weniger bleischweres Gewand stülpen könnten, aber wer hätte das gewollt?
Die Gratwanderung zwischen Abnorm, Wahn und Realität hätte sich in einer etwas weniger lauten und nervig inszenierten Kulisse jedenfalls sehr viel besser gemacht. Die Nuancen fehlen, stattdessen Kesselpaukerei en gros. Kotz!
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Deswegen ist die Kritik von John Neumeier ja auch nichtssagend, der bemängelte, das „Black Swan“ die Balletszene falschem Licht darstelle. Darum ging es Aronofsky ja nicht, „Black Swan“ ist ja schließlich eine reine Hollywood-Erzählung, und keine Dokumentation.
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
John Neumeier?
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pinchDie Gratwanderung zwischen Abnorm, Wahn und Realität hätte sich in einer etwas weniger lauten und nervig inszenierten Kulisse jedenfalls sehr viel besser gemacht. Die Nuancen fehlen, stattdessen Kesselpaukerei en gros. Kotz!
Jetzt hab ich die roten Augen vor Augen und weiß, was Du meinst. Mir geht es allerdings darum: „Die Gratwanderung zwischen Abnorm, Wahn und Realität“ ist ja bereits so geradlinig gestrickt (und in ihrem Ausgang eigentlich vollkommen absehbar), dass für mich die Nuancen eben doch stimmen. Denn die liegen hier ja ganz anders: Es geht ja nicht um die nüchtern distanzierte Darstellung (um reines Popcorn-Kino allerdings ebenso wenig), sondern um die Verbildlichung von Wahn, von Übertreibung, vom Schock über sich selbst schlechthin. Gewissermaßen ist der Film also eine Ich-Erzählung; bei der sich das Ich allerdings nicht wirklich kennt und sich daher beständig verzettelt. Wie gesagt: In diesem Sinne finde ich dann das ganze abnorme Brimborium und Teiteitei ganz schlüssig, weil exzessives Reinsteigern ja irgendwie doch zutiefst menschlich ist.
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Hold on Magnolia to that great highway moonBin mir unsicher. Soll ich mir The Tree Of Life synchronisiert im Kino anschauen, oder im Original auf DVD? Eine Auswahl die mir überhaupt nicht gefällt…
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Flint HollowayBin mir unsicher. Soll ich mir The Tree Of Life synchronisiert im Kino anschauen, oder im Original auf DVD? Eine Auswahl die mir überhaupt nicht gefällt…
Am besten beides!
Die Synchro ist recht gut gelungen, kann natürlich O-Ton nicht ersetzen. Der Film ist allerdings im Kino ein Erlebnis und verliert am kleinen Bildschirm bestimmt. Deswegen würde ich mir ihn auch im Kino ansehen.
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Once you figure out what a joke everything is, being the Comedian's the only thing that makes sense.Im Kino, auch wenn der O-Ton fehlen sollte. Es wird ja nicht so rasend viel gesprochen in diesem Film. Und visuell ist er so umwerfend, dass es eine Schande wäre, ihn im Kino verpasst zu haben.
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scorechaserDarum ging es Aronofsky ja nicht, „Black Swan“ ist ja schließlich eine reine Hollywood-Erzählung, und keine Dokumentation.
scorechaser
@irrlicht: Stimmt, reines Hollywood-Kino war Aronofsky ja eigentlich nie.Was denn nun? Hollywood, Dokumentation oder Sperrwerk?
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scorechaserDoch, der ist besser.
Leider nicht.
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Joshua TreeWas denn nun? Hollywood, Dokumentation oder Sperrwerk?
Eher Sperrwerk. Für Hollywood zu düster, für eine Dokumentation zu fiktional, und zu „phantastisch“.
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank CapraWie kann man Black Swan mit einer Dokumentation in Verbindung bringen? Das ist over the top Körper-Kino a la Cronenberg. Über die fehlende Subtilität will ich nicht streiten, weil ich zu wenig von Cronenberg kenne.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Detour (Edgar G. Ulmer, 1946) ****
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