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pinchDie Gratwanderung zwischen Abnorm, Wahn und Realität hätte sich in einer etwas weniger lauten und nervig inszenierten Kulisse jedenfalls sehr viel besser gemacht. Die Nuancen fehlen, stattdessen Kesselpaukerei en gros. Kotz!
Jetzt hab ich die roten Augen vor Augen und weiß, was Du meinst. Mir geht es allerdings darum: „Die Gratwanderung zwischen Abnorm, Wahn und Realität“ ist ja bereits so geradlinig gestrickt (und in ihrem Ausgang eigentlich vollkommen absehbar), dass für mich die Nuancen eben doch stimmen. Denn die liegen hier ja ganz anders: Es geht ja nicht um die nüchtern distanzierte Darstellung (um reines Popcorn-Kino allerdings ebenso wenig), sondern um die Verbildlichung von Wahn, von Übertreibung, vom Schock über sich selbst schlechthin. Gewissermaßen ist der Film also eine Ich-Erzählung; bei der sich das Ich allerdings nicht wirklich kennt und sich daher beständig verzettelt. Wie gesagt: In diesem Sinne finde ich dann das ganze abnorme Brimborium und Teiteitei ganz schlüssig, weil exzessives Reinsteigern ja irgendwie doch zutiefst menschlich ist.
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Hold on Magnolia to that great highway moon