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Butzemann81OK, und was war nochmal das Thema des Threads?
danke!
ich hab letztes oder vorletztes Jahr n paar CDs bei CD Wow bestellt und die kamen auch innerhalb von 1-2 Wochen gut an.
Jetzt im Vergleich bei Amazon Marketplace mach ich wieder mal die Erfahrung , dass ich auf ne CD wohl 4 oder mehr Wochen warten werde, weil die sogenannte „Lieferschwierigkeiten“ haben.
Ausser dem Rimpo in Tübingen gibts hier bei mir nix mehr. Und auch der Rimpo muss die Alben oft bestellen weil er sie nicht da hat und das dauert dann genauso lange und ist durchschnittlich einiges teurer leider inkl. den Fahrtkosten
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WerbungkramerOder handelt es sich um einen Masterplan mit dem Ziel den letzten Laden in die Knie zu zwingen auf dass wir in Zuzkunft noch weniger Auswahl haben?
Schade dass ihr dieses nicht ganz unwichtige Thema nicht etwas sachlicher diskutiert. Denn dieser kleine unauffällige Satz von Kramer ist nicht von der Hand zu weisen. Das Verschwinden des kleinen Plattenhändlers unseres Vertrauens um die Ecke und die immer stärkere Meinungsmache der Industrie hat schon was miteinander zu tun.
Die Zeche zahlen allerdings weniger wir, als vielmehr der Hörernachwuchs, der heutzutage von Viva und seinem Klingeltonanbieter in die gewünschten Bahnen gelenkt wird, und sich nicht mal mehr dagegen wehren kann. Denen fehlen diese unabhängigen Plattenhändler bei denen wir früher Stunden zugebracht haben.
Nur gibt es die bei mir im Großraum Göttingen tatsächlich gar nicht mehr. Eine Unistadt mit dem potentiellesten aller Musikpublikums, in der es Anfang der 80er stets 8 bis 10 geile Plattenläden gab, wird heute beherrscht von Saturn, dem Mediamarkt, dem Promarkt, Karstadt und natürlich Amazon. Einzig JPC hat sich hinübergerettet, wohl aber auch mehr wegen seiner Klassikkompetenz. Und eine Art Onlinediscouter betreiben die inzwischen ja auch.
Kramer hat also im Prinzip nicht Unrecht, übersieht aber dass die Messe längst gelesen ist. Die Industrie hat das Spiel gewonnen. Und auch wenn uns dass nicht paßt sollten wir es anerkennen.
Deshalb kaufe ich auch da wo es am günstigsten ist.--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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ich habe in den letzten 20 Jahren noch nie Stunden bei Plattenhändlern rumgebracht. Es gab noch nie soviel Wege, sich massenweise über Musik zu informieren, wie heute!
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nail75Doebeling fehlt der Respekt vor anderen Menschen und anderen Herangehensweisen fast vollkommen. Und weil er das nicht anders artikulieren kann, beleidigt er sie.
Du mußt diese kleine Infamie nachträglich hinzugefügt haben, denn sonst hätte ich sie gestern sicher nicht übersehen.
Mir fehlt also „der Respekt vor anderen Menschen“? Vor welchen denn? Vor denen im kollektiven Schnäppchenrausch? Vor Leuten, die bei „Mediamarkt“-Eröffnungen zu Triebtätern werden, über am Boden liegende Artgenossen trampeln und anderen die Sonderangebote aus der Hand reißen? Oder sich im Kaufhaus nackt ein Wettrennen um einen Flachbildfernseher liefern? Extreme Beispiele sicher, aber doch nichts anderes als exzessiver Ausdruck einer geistigen Prädisposition, die von „ich will billig“ und „ich bin doch nicht blöd“ konditioniert wird, und früher schon bei Sommerschlussverkäufen ihr hässliches Haupt reckte, wenn biedere Hausfrauen am Herrensockenkrabbeltisch zu Furien wurden. Eine Ellenbogen-Raffgier, die nur selten mit finanzieller Not, immer jedoch mit geistiger Verwahrlosung zu tun hat. Und die mehr oder weniger jeder Jagd nach Sonderangeboten innewohnt, wenn dabei andere Ansprüche auf der Strecke bleiben. Hat also wenig mit der Discount-Welt von Aldi und Konsorten zu tun. Klassiker dieser Attitüde ist die auch im Forum grassierende, durchaus entlarvende Selbstauskunft, man habe sich „X“ von YZ gekauft, wohl wissend, daß das Ding nicht viel tauge, aber „für 3.99 kann man ja nichts falsch machen“. Der Abstand von „richtig“ zu „falsch“: eine Frage des Preises nur. Nicht in Sachen Benzin oder Margarine, sondern in Bezug auf Musik. Du magst das als „andere Herangehensweise“ bagatellisieren, mir schwant Übles, wenn beim Ramschkauf ein Preisleistungsverhältnis ins Feld geführt wird. Viel Mucke für wenig Geld! Auf dieses einfältige Postulat läuft leider vieles hier hinaus.
Was mich zu Deiner obigen Demagogie zurückbringt. Darin bist Du ja gut. „Andere Menschen“ und „andere Herangehensweisen“, my ass. Edel, wie verschwenderisch Du mit Deinem Respekt umgehst. Gratis ist er auch noch. Ein echtes Schnäppchen. The best things in life are free? You can give ‚em to the birds and bees, sucker. Denn Gratis-Respekt ist so wertlos wie jedes andere wohlfeile Toleranz-Getue und letztlich nur Ausdruck von Gleichgültigkeit und fehlendem Format. Respekt, der einen Wert hat, weil er der Beziehung zwischen Menschen eine höhere Qualität bescheinigt, weil er Ausdruck von Aufmerksamkeit und Anerkennung ist, solchen Respekt muß man sich verdienen. Als Sohn oder Vater, als Lehrer oder Schüler, als Kaufmann oder Konsument oder als was auch immer. Auch als Musikenthusiast in einem einschlägigen Forum.
Kein Apriori-Respekt mithin, sondern ein begründeter. Den ich niemand verweigere, nur weil die Art und Weise seines Umgangs mit Musik eine von meiner himmelweit entfernte ist. Natürlich respektiere ich dougsahm und castles in the air, Mistadobalina und Punkcow, Pinch und pink-nice, Jan Wölfer und Bender Rodriguez, Whole Lotta Pete und wa, songbird und Copperhead. Um nur mal ein Dutzend Teilnehmer hier zu nennen, stellvertetend für mehrere, deren Musikverständnis sich von dem meinen mehr oder weniger fundamental unterscheidet und deren Musikliebhaberei sich fernab von meiner abspielt. Denen ich ihre Liebhaberei indes ebenso wenig absprechen würde wie ihr Recht auf Irrtum. Im Ernst: es können nicht alle scharf auf Dickie-Podolor-45s auf Radio Records sein, manchem gibt ein LedZep-Album viel mehr. Was dann naturgemäß dazu führt, daß ich mich lieber mit jemandem austausche, der Podolor schätzt; mich aber nicht hindert, den LedZep-Hörer zu respektieren. Sofern er seiner Leidenschaft nicht nach den Maßgaben des Mediamarktes frönt und damit dokumentiert, daß von Leidenschaft keine Rede sein kann.
Ein Respekt, den Du Dir mit Deiner paranoiden, nicht selten scheinheilig stichelnden Art verbaust, überall Verschwörung und Gleichschaltung zu wittern und darauf mit selbstgerechter Empörung zu reagieren. Du wirst auf meinen Respekt gut verzichten können, ich weiß. Ich finde das jedoch schade, denn auch wenn ich nie mit Dir einer Meinung bin, halte ich Dich für einen mäßig informierten, punktuell aber nicht unaufgeklärten Musikfreund. Ich ersuche, dies nicht als Beleidigung aufzufassen. Anders kann mich nunmal nicht artikulieren.
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Dick Laurentich habe in den letzten 20 Jahren noch nie Stunden bei Plattenhändlern rumgebracht. Es gab noch nie soviel Wege, sich massenweise über Musik zu informieren, wie heute!
Du hast aber schon verstanden was ich eigentlich sagen wollte, oder ?
Geb mal in die 10. Klasse einer Realschule und mach ´ne Umfrage. Da kriegst Du zwei Drittel Hörernachwuchs die Dir alles über die letzte DSDS-Staffel sagen können, aber noch nie von Led Zeppelin gehört haben. Für die ist Monrose wichtiger als die Beatles. Und das bleibt auch so.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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kramerWarum? Weil ich Buchhändler bin
in einer kleinen unabhängigen Buchhandlung direkt um die Ecke, hoffe ich doch…
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Close to the edgeFür die ist Monrose wichtiger als die Beatles. Und das bleibt auch so.
das ist auch gut so, denn für mich war auch so ziemlich alles in den 80ern wichtiger als die Beatles. Dass nicht alle 15jährigen die Musik ihrer Großeltern verehren, ist sicher nicht Schuld der Musikindustrie, die doch jedes Jahr eine neue Beatles-Compilation auf den Markt wirft!
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Also darauf antworte ich jetzt mal nicht.
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nail75
Zurück zum Thema: Warum kaufen Leute CDs (oder Vinyl) online?
Weil es geht.Wir leben – man kann es nicht oft genug wiederholen – in einer globalisierten Welt: Musik ist genau so eine Ware, wie jede andere auch und man kann sie überall bestellen und erwerben: Im kleinen Laden um die Ecke (deren Zahl hier in der Gegend konstant ist), beim Discounter und beim Online-Händler in Deutschland und in Singapur.
Das kann ich soweit unterschreiben. Meines Erachtens kann hier eine Parallele zur Existenz des Internets an sich gezogen werden. Mittlerweile ist es einfach immens wichtig geworden, so dass stellenweises Verteufeln sinnlos ist. Vielmehr obliegt uns die Aufgabe, mit den Gegebenheiten umzugehen, dies zu lernen und weiterzugeben. Was sollte es beispielsweise nützen, Kinder von der Online-Welt fernzuhalten? Vielmehr ist es nun wichtig, ihnen beizubringen, wie man mit dieser Welt adäquat umgeht.
Letztlich ist solcher Umgang natürlich eine persönliche Entscheidung. Was den Erwerb von Tonträgern angeht, so sehe ich das ähnlich. Ich schätze Plattenläden sehr, besonders kleine oder ungewöhnliche. Also kaufe ich dort auch, gewiss nicht der Preise wegen. Trotzdem bestelle ich genauso online, klassisch über Kataloge oder hin und wieder kaufe ich auch in größeren Märkten.
Um eine Nische im tückischen Marktgeschehen zu finden und zu halten, müssen solche „klassischen“ Plattenläden aber gewisse Anforderungen erfüllen, sich ggf. umstellen. Der Preis kann nicht ihr Argument sein, aber der Service, das Wissen, das Besondere. Wenn ein Laden dies nicht bieten kann, wird er vielleicht verschwinden. Von mir aus gesehen suche ich natürlich einen Anreiz, um dort mein Geld zu lassen. Rein moralische, mit der Liebe zur Musik verknüpfte Gründe spielen eine Rolle, aber nicht die vorderste. Ich habe nicht viel Geld und gebe es vorsichtig aus. Trotzdem tue ich das gerne in einem Plattenladen, wenn ich mich dort gut aufgehoben fühle.
Völlig vom Nachdenken befreites Schnäppchenjagen liegt mir aber ebensofern wie Scheuklappen beim Plattenkauf. Soll heißen, dass ich wohl weiß, wie reiner Preiskampf vieles zerstört. Gutes Beispiel sind Hi-Fi-Technik Läden. In meiner Stadt gibt es sie praktisch nicht mehr, da reine Monokultur in Form von 3 Media-Märkten herrscht. Das ist eine mittlere Katastrophe, zum Glück hat sich wenigstens ein Spezialist gehalten. Und das, weil dort eine bestimmte, wohl ausgesuchte und bediente Nische aus Service, Wissen und Besonderem herrscht. Den Umgang mit dem „Markt“, der nun mal herrscht und nicht nur böse ist, muss man für sich selbst entscheiden. „Geiz ist geil“ sollte hier aber besser nicht grenzenlos diktieren. Ohne Leistungsbereitschaft ist es aber auch nicht zu widerlegen.
An dieser Stelle mein freundlicher Hinweis auf die gesammelten Plattenläden-Verweise hier im Forum. Ich bitte darum, dass ihre euer Wissen über solche dort weitergebt und das vorhandene nutzt
Dick Laurentdas ist auch gut so, denn für mich war auch so ziemlich alles in den 80ern wichtiger als die Beatles. Dass nicht alle 15jährigen die Musik ihrer Großeltern verehren, ist sicher nicht Schuld der Musikindustrie, die doch jedes Jahr eine neue Beatles-Compilation auf den Markt wirft!
nee; alle nicht-vinyl-hörer, die ihre cds online bei amazon und co bestellen sind schuld, dass die jugend einen so schlechten musikgeschmack hat. und die downloader sowieso.
ich habe ja die vermutung, dass „die jugend“ einen so guten musikgeschmack hat wie schon lange nicht mehr. äußert sich eben nicht in langem abhängen im plattenladen um die ecke, sondern in last.fm-scrobbles und konzertbesuchen. das kann man mögen oder nicht, aber die gegebenheiten als konsumertum abzutun, halte ich für gewagt.
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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Close to the edgeSchadeKramer hat also im Prinzip nicht Unrecht, übersieht aber dass die Messe längst gelesen ist. Die Industrie hat das Spiel gewonnen. Und auch wenn uns dass nicht paßt sollten wir es anerkennen.
Deshalb kaufe ich auch da wo es am günstigsten ist.„Die Messe ist längst gelesen“? Soll ich mich darum mit den aktuellen Gegebenheiten abfinden? Fuck that! Das ist leider die Einstellung der meisten Käufer. Viele scheinen auch nicht zu verstehen, dass ein Unterschied zwischen billigen Kartoffeln und billigen Tonträgern also Kulturgut besteht. Wer seine Musik wie Kiloware kauft unterstützt das Ende der Vielfalt, den Beginn der musikalischen Diktatur und des geistigen Verfalls. Das Schlimme ist, dass diese entsetzliche Entwicklung nicht auf wirtschaftliche Not o.ä. zurückzuführen ist, sondern auf Dummheit und Ignoranz und genau das macht mich regelmäßig wütend. Ich wäre für eine erneute Einführung der Preisbindung für Tonträger.
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Die Vielfalt an und der Zugang zu Musik war noch nie größer als 2008. Gerade Internet-Anbieter haben dazu beigetragen, rare oder kleinauflagige Tonträger leichter zugänglich zu machen.
Es ist daher irreführend zu behaupten, eine bestimmte Einzelhandelsstruktur sei für die Angebotsbreite maßgeblich. Produktionsbedingungen und technischer Fortschritt durch Digitalisierung etwa gehören genauso dazu – nie war es einfacher und billiger für Künstler, eine CD aufzunehmen und zu veröffentlichen.
Ich bin eher der Auffassung, dass es durch die ungeheure Angebotsvielfalt zunehmend schwerer fällt, den Überblick zu behalten.
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„Weniger, aber besser.“ D. Rams
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Sokratesnie war es einfacher und billiger für Künstler, eine CD aufzunehmen und zu veröffentlichen.
Richtig, und nie waren die Qualitätsstandards niedriger.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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SokratesGerade Internet-Anbieter haben dazu beigetragen, rare oder kleinauflagige Tonträger leichter zugänglich zu machen.
Und der Vorteil wäre? Mir jedenfalls geht es nicht darum möglichst bequem an Musik heranzukommen.
SokratesEs ist daher irreführend zu behaupten, eine bestimmte Einzelhandelsstruktur sei für die Angebotsbreite maßgeblich.
Und wie kommunizierst Du mit CD-Wow? Schreibt Ihr Euch emails über gute aktuelle Musik? Bekommst Du Empfehlungen? Fehlt Dir die Unterhaltung im Laden nicht? Das Durchkämmen von LP-Kisten?
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SokratesIch bin eher der Auffassung, dass es durch die ungeheure Angebotsvielfalt zunehmend schwerer fällt, den Überblick zu behalten.
geht vielen offenbar so (ich schließe mich da nicht aus):
kramer(…) nie waren die Qualitätsstandards niedriger.
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Dirty, dirty feet from the concert in the grass / I wanted to believe that freedom there could last (Willy Mason) -
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