Startseite › Foren › Kulturgut › Das TV Forum › Das deutsche Fernsehen ist ein eiserner Feuertornado der Verzweiflung
-
AutorBeiträge
-
O`Malley Soviel Richtiges er auch gesagt hat, hat er damit sich selber die Wirkung genommen.
Volle Zustimmung.
--
Highlights von Rolling-Stone.deRobert Miles und „Children“: Sanfte Rettung vor dem Auto-Tod
„Helter Skelter“ entstand, als die Beatles vollkommen betrunken waren
„The Last Waltz“: So viel Harmonie war nie wieder
Kylie Minogue im Interview: Mit „Golden“ ein Trauma überwinden
Kiefer Sutherland: „Ich liebe Rock’n’Roll – aber ich wollte Geschichten erzählen“
Wie die Beatles mit „I Want To Hold Your Hand“ Amerika eroberten
WerbungIch fand den Reich-Ranicki gestern wunderbar. Als RTL den Preis für DSDS bekam ich schon ein ungutes Gefühl und es wurde bestätigt. Als die Frau ans Mikro trat und sagte das die Bewerber für „Das weiß doch jedes Kind!“ schlau sein müssten und für „Germany´s Next Topmodel“ Schönheit als Vorraussetzung haben müssten. Beides sei auf DSDS nicht zu zutreffen. Da könnte jeder Mann auf tauchen und mitmachen. Ich hab einen dermaßen Lach- und Kotzanfall gehabt.
--
Du die Schwalbe, wir der Sommer!Elke Heidenreichs Text, so richtig er auch in vielen Aussagen sein mag, strotzt vor Selbstüberhöhung und -gerechtigkeit. Wer einmal ihre Toller-Schmöker-für-den-Strand-Buch-in-die-Kamera-halten-weiter-geht’s-Sendung gesehen hat, wird nicht nachvollziehen können, wie sich ausgerechnet diese Dame als Retterin der abendländischen Kultur aufspielen kann. Dass Reich-Ranicki anschließend dementiert hat, er habe sie sich als Laudatorin gewünscht, spricht zudem Bände.
Der Auftritt selbst war gestern doch eigentlich ganz unterhaltsam – und meilenweit entfernt von dem Skandal, zu dem er vorher hochgeschrieben worden war. Gottschalk hält eine kleine, mit grottigen Imitationsversuchen gespickte Ansprache auf MRR (eine Laudatio konnte man das nicht nennen – hat das ZDF etwa ausgerechnet dort etwas herausgeschnitten?) und dann beginnt der Spaß: MRR redet erst ein bisschen wirr, lässt dann die Sau raus, die ganz Dummen im Saal gucken erst etwas fassungslos, dann freuen sich alle, dass endlich was passiert. Gottschalk guckt erst ein bisschen ungläubig, erplappert sich dann eine Extra-Sendung mit MRR und darf ihn als neuen Duz-Freund von der Bühne geleiten.
Mich wundert, dass nirgendwo von der eigentlichen Unverschämtheit des Abends zu lesen ist. Später am Abend stellt Gottschalk Laudator Edgar Selge als Gatten von Martin Walsers Tochter vor und ist sich nicht zu blöd an der Stelle anzubringen, Selge möge dem Schwiegervater doch bitte ausrichten, er habe den „Tod eines Kritikers“ gern gelesen (sinngemäß). Wie kann man vor dem Hintergrund der Kontroverse um den Roman und Reich-Ranicki dermaßen dreist und taktlos sein? Gottschalk ist keineswegs der Vermittler zwischen vermeintlicher Hoch- und Flach- oder von mir aus Nichtkultur, der er gern wäre. Er ist einfach nur ein dummdreister Großkotz, der ein gehöriges Maß Mitschuld an der desaströsen Lage des deutschen Fernsehens trägt – und das hat der Verleihungsabend ein weiteres Mal eindrucksvoll bewiesen.
--
Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]Sehr gutes Statement. Danke, Declan!
--
When I hear music, I fear no danger. I am invulnerable. I see no foe. I am related to the earliest time, and to the latest. Henry David Thoreau, Journals (1857)Declan MacManus
Mich wundert, dass nirgendwo von der eigentlichen Unverschämtheit des Abends zu lesen ist. Später am Abend stellt Gottschalk Laudator Edgar Selge als Gatten von Martin Walsers Tochter vor und ist sich nicht zu blöd an der Stelle anzubringen, Selge möge dem Schwiegervater doch bitte ausrichten, er habe den „Tod eines Kritikers“ gern gelesen (sinngemäß). Wie kann man vor dem Hintergrund der Kontroverse um den Roman und Reich-Ranicki dermaßen dreist und taktlos sein?.In jenem Moment habe ich gedacht, ich HÖRE wohl nicht richtig.
Das hat der Gottschalk jetzt nicht wirklich gesagt.
Unglaublich.--
Ich kann das Trara um den Auftritt zu keiner Sekunde nachvollziehen. Gesehen habe ich einen wie immer selbstverliebten und leider inzwischen erschreckend tattrigen Marcel Reich-Ranicki, dessen Rundumschläge auch nicht mehr das sind, was sie vor einigen Jahren noch waren. Auch komme ich nicht umhin zu denken, dass Reich-Ranicki von jeglicher Außenwelt abgeschottet in seinem eigenen Universum lebt, das mit dem Alltag in diesem Land nur noch bedingt etwas zu tun hat. Mir will einfach nicht in den Kopf, wie er sich allen Ernstes vor der Verleihung auf diesen Preis gefreut haben kann. Laut Heidenreichs peinlichem Geschreibsel war dem ja so. Einer Person wie Reich-Ranicki muss der desolate qualitative Zustand des deutschen Fernsehens doch schon länger bekannt sein, immerhin verwies er ja auf die stark gesunkene Qualität bei 3Sat. Es kann mir doch keiner erzählen, dass es für ihn diese Veranstaltung brauchte, um ihm die Tatsachen vor Augen zu führen. Von einem eigentlichem Medien-Profi wie ihm erwarte ich, dass er all die Facetten eines seiner Hauptgewerbe kennt. Von daher wäre es sinnvoller gewesen, die Annahme des Preises bereits im Vorfeld zu verweigern.
Ach so, auch inhaltlich war ich von Reich-Ranicki enttäuscht, schert er doch im großen und ganzen alles, was sich heutzutage zur Unterhaltung im TV tummelt, über einen Kamm. Diese Vorgehensweise halte ich trotz der Tatsache, dass eine ausführliche Kritik sicherlich angebracht ist, nicht für angemessen und zu plump, gibt es doch in allen Sparten immer wieder Formate die durchaus inhaltlich zu überzeugen wissen, Und sei es auch nur im Bereich der reinen Unterhaltung und nicht der geistigen Erhellung.--
Das Alben- und Singles-Archiv[/URL] des Rolling Stone Forums[/COLOR] Skraggy's Gamer TagsNesIn jenem Moment habe ich gedacht, ich HÖRE wohl nicht richtig.
Das hat der Gottschalk jetzt nicht wirklich gesagt.
Unglaublich.Ich habe weder den Roman gelesen, noch weiß ich über die Kontroverse Bescheid. Klär mich bitte kurz auf, danke.
--
Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockDeclan MacManusMich wundert, dass nirgendwo von der eigentlichen Unverschämtheit des Abends zu lesen ist. Später am Abend stellt Gottschalk Laudator Edgar Selge als Gatten von Martin Walsers Tochter vor und ist sich nicht zu blöd an der Stelle anzubringen, Selge möge dem Schwiegervater doch bitte ausrichten, er habe den „Tod eines Kritikers“ gern gelesen (sinngemäß). Wie kann man vor dem Hintergrund der Kontroverse um den Roman und Reich-Ranicki dermaßen dreist und taktlos sein?
Unbedarftheit und Dummheit. Wobei erstere in dem Kontext und bei Kenntnis der Vorgeschichte wohl aus dem zweiten resultiert. Also ist es wohl schlicht und einfach Dummheit.
--
Das Alben- und Singles-Archiv[/URL] des Rolling Stone Forums[/COLOR] Skraggy's Gamer TagsCleetusIch habe weder den Roman gelesen, noch weiß ich über die Kontroverse Bescheid. Klär mich bitte kurz auf, danke.
In aller Kürze: „Tod eines Kritikers“ wurde allgemein als Abrechnung Walsers mit Reich-Ranicki aufgefasst. Die Darstellung des Kritikers im Roman löste von der Schlüsselroman-Problematik aus- und darüber hinausgehend eine Debatte darüber aus, ob Walser einen antisemitischen Roman geschrieben habe.
Ich habe den Roman damals gelesen. Als eindeutig antisemitisch habe ich ihn nicht empfunden, aber mit Sicherheit als ein schlechtes Buch.
--
Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]SkraggyUnbedarftheit und Dummheit. Wobei erstere in dem Kontext und bei Kenntnis der Vorgeschichte wohl aus dem zweiten resultiert. Also ist es wohl schlicht und einfach Dummheit.
Die Argumentationskette habe ich jetzt nicht verstanden. Dummheit jedenfalls ist mir zu einfach an der Stelle. Ich denke, er wusste bei aller Spontaneität sehr genau, was er da gesagt hat, und hat diese Spitze sehr bewusst gesetzt. Was sie umso schlimmer macht.
--
Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]CleetusIch habe weder den Roman gelesen, noch weiß ich über die Kontroverse Bescheid. Klär mich bitte kurz auf, danke.
Kurz:
Walser hat sich mit dem Werk wohl an MRR *rächen* wollen, weil MMR ihm schriftstellerische Fähigkeiten absprach.
Erregte ziemliches Aufsehen, und irgendeine Zeitung wollte ihn damals deswegen, und wegen der Parallelen zu MMR nicht abdrucken.Glaube, die Frankfurter.Oh, Declan war schneller.
--
Na wenn der Declan das Buch als jedenfalls schlecht findet, dann darf das der Gottschalk auch nicht mögen oder wie?? Mal abgesehen davon ist bekannt, ob RR sich davon gestört gefühlt hat!?:teufel:
Die Geschichte vom RR mit Rostropovich und Karajan war auf jeden Fall pretty sweet…:sonne:
Überhaupt ein sehr cooler Auftritt von ihm. Ich konnte da nix von Tattrigkeit erkennen -fühlen sich wohl gar nicht wenige selber angesprochen, uh?:wave:
--
Declan MacManusDie Argumentationskette habe ich jetzt nicht verstanden.
Bei Gottschalk habe ich immer wieder das Gefühl, dass im spontan irgendwelche Sticheleien einfallen, die er innerhalb von einer Sekunde für gagig befindet und sich keine Gedanken darüber macht, dass ihre Wirkung doch tiefer geht, als er in dem Moment zu erfassen in der Lage ist. Sprich: die Unbedarftheit mit der er dann und wann zu Werke geht resultiert aus einer nicht zu verleugnenden Dummheit. Aber gut, selbst wenn man es so sieht wie du hier:
Dummheit jedenfalls ist mir zu einfach an der Stelle. Ich denke, er wusste bei aller Spontaneität sehr genau, was er da gesagt hat, und hat diese Spitze sehr bewusst gesetzt. Was sie umso schlimmer macht.
Dumm bleibt es trotzdem. Man bedient sich für Jokes oder Sticheleien nicht bei Debatten, in die man selbst zu keiner Sekunde involviert war, geschweige denn etwas substanzielles beizutragen hatte.
--
Das Alben- und Singles-Archiv[/URL] des Rolling Stone Forums[/COLOR] Skraggy's Gamer TagsThe NightwatchNa wenn der Declan das Buch als jedenfalls schlecht findet, dann darf das der Gottschalk auch nicht mögen oder wie?? Mal abgesehen davon ist bekannt, ob RR sich davon gestört gefühlt hat!?:teufel:
Nein, das ist mir zumindest nicht bekannt. Er war zu dem Zeitpunkt meines Wissens schon nicht mehr im Saal. Zählt man zwei und zwei zusammen, erscheint es aber als sehr wahrscheinlich, dass ihn diese Bemerkung Gottschalks nicht gerade gefreut haben dürfte.
Gottschalk darf das Buch von mir aus ganz töfte finden und es von mir aus sogar zu seinem Lieblingsbuch erklären. Aber zumindest in der Sendung hätte er besser nichts dazu gesagt.
--
Lately I've been seeing things / They look like they float at the back of my head room[/B] [/SIZE][/FONT]@Declan & Nes: Danke.
--
Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the block -
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.