Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Control (Anton Corbijn)
-
AutorBeiträge
-
ups, echt?
--
"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!Highlights von Rolling-Stone.de11 coole Zitate aus „Und täglich grüßt das Murmeltier“
So klingen die größten Schlagzeuger ohne ihre Band
Welches Equipment verwenden eigentlich…Pink Floyd?
Musikalische Orgasmen: 6 Songs voller Höhepunkte
Dies ist (laut Fans und Kritikern) die beste Folge von „Friends“
Studio-Magier: Die 8 besten Musikproduzenten
WerbungTheMagneticFieldups, echt?
Yepp. Ich such mal wo genau es stand… Ansonsten freue ich mich den Film morgen sehen zu können.
--
atahualpaSo, gestern auch endlich den Film im Kino gesehen und ich muss zustimmen, der Film ist Klasse. Vor allem bei den Liveaufnahmen, da hatte man schon fast das Gefühl mitten im Publikum zu stehen und wie Sam Riley Ian’s sagen wir mal extravaganten Bewegungsstil imitiert hat, alle Achtung.
Dem stimme ich zu: das war vermutlich das Beste an dem Film. Ausgesprochen gut gefallen hat mir auch die würdevolle und angemessene Charakterisierung der Protagonisten. Ian Curtis wirkte glaubhaft zerrissen, von seiner Krankheit, aber auch dem Verlust an Kontrolle gequält. Das Musikgeschäft hat ihn offensichtlich überfordert, ebenso seine persönlichen Krisen.
Obwohl der Film auf dem Buch von Deborah Curtis basiert, kommt Annik gut weg. Das hat mir gut gefallen, man hätte sie ja in vielen denkbaren Formen niedermachen können, aber das hat man nicht getan. Ob die Charakterisierungen der übrigen Beteiligten korrekt waren, kann ich nicht beurteilen, glaubhaft und überzeugend waren sie allemal.
Leider befand sich eine große Menge an Jugendlichen (!) im Kino, die oft heraustrampelten und gegen Ende ziemlich unruhig wurden. Das hat den Filmgenuss doch etwas eingeschränkt.
Ich konnte kaum fassen, dass „Shadowplay“ im Film nicht gespielt wurde, bis dann die markerschütternd schlechte Coverversion der unsäglichen Killers im Abspann erklang. Das hätte man sich wirklich sparen können.
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Wie finden den Film eigentlich Leute die Joy Division nicht kennen bzw nicht mögen?
--
Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockIch war mit vier weiteren Leuten im Kino, von denen drei den Namen Joy Division vor diesem Tag noch nie gehört hatten. Die vierte Person mochte sie nicht (Verräter! ;-)). Von den vier Personen fanden drei den Film gelungen, darunter der, der die Musik nicht mochte, eine vierte Person mochte den Film nicht.
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.CleetusWie finden den Film eigentlich Leute die Joy Division nicht kennen bzw nicht mögen?
ich schriebs ja schon: gut. wenngleich ich immer nur Vorurteile gegenüber JD hatte – und mir das punkige Frühwerk überraschend gut gefiel.
nail75Dem stimme ich zu: das war vermutlich das Beste an dem Film. Ausgesprochen gut gefallen hat mir auch die würdevolle und angemessene Charakterisierung der Protagonisten. Ian Curtis wirkte glaubhaft zerrissen, von seiner Krankheit, aber auch dem Verlust an Kontrolle gequält. Das Musikgeschäft hat ihn offensichtlich überfordert, ebenso seine persönlichen Krisen.
Dem dürfte wohl so gewesen sein. Laut Mrs. Curtis Buch dachte ihr Mann desöfteren ans Hinschmeissen. Eine wachsende Unzufriedenheit mit dem Rockbiz zerstörte wohl alle seine Illusionen und Wunschträume. Laut eigenen Aussagen hätte er nie mehr als eine Single und ein Album gewollt. Nun, zu unser allen Glück hat’s dann doch noch für „Closer“ gereicht…
nail75Obwohl der Film auf dem Buch von Deborah Curtis basiert, kommt Annik gut weg. Das hat mir gut gefallen, man hätte sie ja in vielen denkbaren Formen niedermachen können, aber das hat man nicht getan. Ob die Charakterisierungen der übrigen Beteiligten korrekt waren, kann ich nicht beurteilen, glaubhaft und überzeugend waren sie allemal.
Die etwas einseitige Darstellung von Peter Hook als kleinem Grobmotoriker empfand ich als etwas eindimensional und überzeichnet. Rob Gretton soll wohl tatsächlich am Anfang der etwas chaotische Draufgänger gewesen sein. Und von Martin Hannett hätte ich persönlich gerne ein bisserl mehr gesehen.
nail75Leider befand sich eine große Menge an Jugendlichen (!) im Kino, die oft heraustrampelten und gegen Ende ziemlich unruhig wurden. Das hat den Filmgenuss doch etwas eingeschränkt.
Ab 11. Februar gibt’s die UK-Fassung der DVD bei einem allseits bekannten Internet-Anbieter zu kaufen. D.h., am 12. Februar latscht mir keiner durchs Bild…
nail75Ich konnte kaum fassen, dass „Shadowplay“ im Film nicht gespielt wurde, bis dann die markerschütternd schlechte Coverversion der unsäglichen Killers im Abspann erklang. Das hätte man sich wirklich sparen können.
Da bin ich zu 100% bei Dir! Mir persönlich fehlte „Decades“. Aber man kann ja nicht alles haben…
--
I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sad@bender: Stimmt wohl, die Band bleibt etwas im Hintergrund. Was hältst Du von der Darstellung von Tony Wilson?
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Tony Wilson bleibt auch ein wenig blass in „Control“, obwohl man ihn optisch wirklich gut getroffen hat. Vor allem seine Extravaganzen hat man weitgehend ausgeblendet. O.k., da war die Szene, in der die Vertragsunterzeichnung mit seinem Blut dokumentiert wurde. Weiterführend und erhellend ist daher der „24 Hour Party People“-Film, der vorwiegend Wilsons‘ Vita beinhaltet und sich (fast) über das ganze Factory Records-Geschehen ausbreitet.
Vergessen darf man vor allem nicht, daß in „Control“ primär das Einzelschicksal eines Musikers aufgearbeitet wird. Deswegen scheint es (von dieser Warte aus gesehen) erstmal egal zu sein, ob die betreffende Band dieses Musikers nun Joy Division war. Daher belegen die übrigen Bandmitglieder auch quasi nur „Nebenrollen“. Deswegen spreche ich persönlich auch nicht von dem „Joy Division-Film“, sondern von einem Film über Ian Curtis, der Sänger bei Joy Division war…--
I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadLetzte Woche endlich gesehen: *****
Wer ihn auch nochmal im Heimkino sehen möchte: Amazon.uk bietet die DVD im Bundle mit „Touching from a distance“ an.
--
DVD heute im Briefkasten. Soeben nur für mich ganz alleine angesehen. Diese einsame „Intimität“ nur zwischen mir und diesem Film (im Moment der verfügbaren DVD-VÖ) habe ich herbeigesehnt. Im Prinzip sehnte ich dieses ergreifende Highlight schon immer herbei – wusste es nur eine sehr lange Zeit (noch) nicht. Und jetzt fühle ich eine Leere, die ich mir im Endeffekt auch immer wünschte. Jetzt ist im Prinzip alles gehört, gesehen, gesagt und getan was mir in musikalischer Hinsicht wirklich wichtig war. Von mir aus kann jetzt noch kommen was will, es geht mir ab diesem Moment in grosser Distanz am Hintern vorbei. Diese eiskalte Arroganz gönne ich mir jetzt einfach – und habe sie mir redlich verdient…
I’m not afraid anymore!--
I mean, being a robot's great - but we don't have emotions and sometimes that makes me very sadBender RodriguezDVD heute im Briefkasten. Soeben nur für mich ganz alleine angesehen. Diese einsame „Intimität“ nur zwischen mir und diesem Film (im Moment der verfügbaren DVD-VÖ) habe ich herbeigesehnt. Im Prinzip sehnte ich dieses ergreifende Highlight schon immer herbei – wusste es nur eine sehr lange Zeit (noch) nicht. Und jetzt fühle ich eine Leere, die ich mir im Endeffekt auch immer wünschte. Jetzt ist im Prinzip alles gehört, gesehen, gesagt und getan was mir in musikalischer Hinsicht wirklich wichtig war. Von mir aus kann jetzt noch kommen was will, es geht mir ab diesem Moment in grosser Distanz am Hintern vorbei. Diese eiskalte Arroganz gönne ich mir jetzt einfach – und habe sie mir redlich verdient…
I’m not afraid anymore!Schön! Jetzt werde ich mir den Film auch ansehen!
--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Nachtrag: angesehen, sehr gut. Sollte auch Leuten gefallen, die vielleicht nicht unbedingt etwas mit JD anfangen können.
--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
lathoSollte auch Leuten gefallen, die vielleicht nicht unbedingt etwas mit JD anfangen können.
Findest du? Ich fand, das Drama kam trotz aller Gefühlswelten und -wallungen und melancholischen Stimmungen ein klein wenig zu starr und zu unterkühlt und teilweise sogar etwas blutleer rüber. Alles sehr stilisiert eben, Corbijn fühlt sich da ganz seinem ästhetischen Anspruch verpflichtet, in erster Linie makellose Bilder von seltsamer (und seltener) Schönheit aufzubereiten, die man sich allesamt gerne als Stills in die Wohnung hängen möchte. Spricht absolut nichts dagegen, aber ohne einen Zugang zu der damaligen Epoche und deren Musik, dürfte einem der Film dann wohl doch eher leicht ab- zumindest aber vor den Kopf stoßen, behaupte ich mal.
--
pinchFindest du? Ich fand, das Drama kam trotz aller Gefühlswelten und -wallungen und melancholischen Stimmungen ein klein wenig zu starr und zu unterkühlt und teilweise sogar etwas blutleer rüber. Alles sehr stilisiert eben, Corbijn fühlt sich da ganz seinem ästhetischen Anspruch verpflichtet, in erster Linie makellose Bilder von seltsamer (und seltener) Schönheit aufzubereiten, die man sich allesamt gerne als Stills in die Wohnung hängen möchte. Spricht absolut nichts dagegen, aber ohne einen Zugang zu der damaligen Epoche und deren Musik, dürfte einem der Film dann wohl doch eher leicht ab- zumindest aber vor den Kopf stoßen, behaupte ich mal.
Komisch, sehe ich genau anders. Ich hatte ja befürchtet, dass das so U2-Bilder, werden, grobkörnig, mit gewichtigen Mienen. Aber Corbijn hat sich doch sehr zurückgehalten, ja filmt die Manchester-Wirklichkeit doch manchmal sozusagen kommentarlos ab, ohne über die Bilder Heldenverehrung zu betreiben.
--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words. -
Schlagwörter: Joy Division
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.