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AutorBeiträge
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Das schweizer Periodikum DU hat vor zwei Jahren Mingus eine Monatsausgabe gewidmet. Neben dem Oreos Buch ein guter und interessanter Überblick in deutscher Sprache.
DU. 2002. Heft 02. Februar. Heft Nr. 723.
Charles Mingus. The Talking Bass. Zch., Conzett & Huber,2002. 4°. 99 S. OKart.
u.a. Beiträge von: Ian Carr, Dave Holland, Wolfram Knauer, Charles Mingus, Manfred Papst, Bob Parent, Brian Priestley, Peter Rüedi Heft Nr. 723.--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Highlights von Rolling-Stone.de11 coole Zitate aus „Und täglich grüßt das Murmeltier“
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WerbungMingus behauptete, seine beste Platte sei jene mit der Tijuna-Musik. Seine Kritiker pflegte Mingus nach Mitternacht anzurufen, sie hoben ab, keiner meldete sich, im Hörer war bloß wildes Klavierspiel vernehmlich, nach einigen Minuten schrie Mingus durch die Leitung, wie die neue Komposition gefalle… Charles Mingus war unterpriviligiert, megaloman, und er handelte nur davon. Mingus, Vater der Power-Norm, als Vater des Abnormen?
Der Club wird ergänzt durch den im Wüsten-Süden lebende Komponist Harry Partch. Er teilte die Oktave in 43 Intervalle, wünschte klassik wie klassische Moderne zum Teufel, haßte Städte, liebte hohe Kakteen, kaufte sich Alltagsgegenstände und deren degenerierte Verwandte, um daraus Instrumentarium zu entwickeln, Latten, Flaschen, Drähte, Pumpen zu Orgelzwecken, usw., alles so erfolglos, daß außer eingeweihtesten Spezialisten niemand Partchs komponierte, vom Partchen Werkzeugkasten interpretierte Musik je hörte. Partch lebte so am Rande, daß er allein als Eremit bekannt wurde. Ligeti definierte seine Musik als „vielleicht eine Art Volksmusik, eine Volksmusik eines Volkes, das aus einem einzigen Menschen besteht, eben aus Harry Partch“.
Sorry. :hau
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Originally posted by desire@8 May 2004, 00:10
Mingus behauptete, seine beste Platte sei jene mit der Tijuna-Musik. Seine Kritiker pflegte Mingus nach Mitternacht anzurufen, sie hoben ab, keiner meldete sich, im Hörer war bloß wildes Klavierspiel vernehmlich, nach einigen Minuten schrie Mingus durch die Leitung, wie die neue Komposition gefalle… Charles Mingus war unterpriviligiert, megaloman, und er handelte nur davon. Mingus, Vater der Power-Norm, als Vater des Abnormen?Der Club wird ergänzt durch den im Wüsten-Süden lebende Komponist Harry Partch. Er teilte die Oktave in 43 Intervalle, wünschte klassik wie klassische Moderne zum Teufel, haßte Städte, liebte hohe Kakteen, kaufte sich Alltagsgegenstände und deren degenerierte Verwandte, um daraus Instrumentarium zu entwickeln, Latten, Flaschen, Drähte, Pumpen zu Orgelzwecken, usw., alles so erfolglos, daß außer eingeweihtesten Spezialisten niemand Partchs komponierte, vom Partchen Werkzeugkasten interpretierte Musik je hörte. Partch lebte so am Rande, daß er allein als Eremit bekannt wurde. Ligeti definierte seine Musik als „vielleicht eine Art Volksmusik, eine Volksmusik eines Volkes, das aus einem einzigen Menschen besteht, eben aus Harry Partch“.
Sorry. :hau
jetzt weiß ich, warum ich ihn so mag
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Di. & Do. ab 20.00 Uhr, Sa. von 20.30 Uhr Infos unter: [/COLOR][/SIZE]http://www.radiostonefm.deJuhu, ein Mingus-Thread!!!! (* * * * *!)
Also, ich kann jedem (ähem…) alle Platten ans Herz legen, die Mingus von 1956 – 1964 gemacht hat. Ich kenne keine schlechte aus diesen Jahren und hab ca. 15 Alben der Zeit: alle mind. * * * * 1/2
Hier noch nicht erwähnt wurden u.a.:die zwei „MINGUS IN EUROPE“, die Enja Ende der 80er mal rausgebracht hat, mit Aufnahmen von einem Konzert in Wuppertal, wenn ich nicht irre. Dabei auch der großartige und kurz danach verstorbene Eric Dolphy, (Altsax., Flöte, Bassklarinette) (dessen „OUT TO LUNCH“ eine der besten, sagen wir 10 Jazzplatten der 60er ist), der grandiose und Mingus perfekt ergänzende Pianist Jaki Byard sowie natürlich sein Lieblingsdrummer (und SchlagzeugSCHÜLER!!!) Dannie Richmond. Diese zwei Platten sind sehr wild, aber sehr grandios, vor allem „VOL.1“. Da findet sich nämlich als erstes Stück eine fast 40-minütige Fassung von „Fables Of Faubus“, die einem Konzert für 5 Solisten gleichkommt. * * * * *
Ausserdem sehr spannend in Hinsicht auf Mingus als Komponist die beiden folgenden:
„MINGUS PLAYS PIANO“ (1963)
Zufällig im Studio allein beim Jammen aufgenommen, zeigen sich hier in Klavierfassung die für Mingus typischen Linien, die er oft für die Bläser schrieb. Er ist ein „technisch ungenügender“ Pianist, aber die direkte Emotionalität und der unglaubliche Einfallsreichtum beim Improvisieren sind absolut mitreissend.„PRE-BIRD“ (1960) (auch als „MINGUS REVISITED“ veröffentlicht)
Hier lässt Mingus noch einmal die Einflüsse Revue passieren, die ihn prägten, bevor er Charlie Parkers Hypermoderne kennenlernte: vor allem natürlich Duke Ellington, aber auch Elemente der europäischen Moderne, wie Bartok, Stravinsky… Einige der Stücke wurden schon lang vor den Aufnahmen geschrieben, wie das sehr „europäische“ „Half mast inhibition“, das er wohl als 19-jähriger geschrieben hat. Die für Mingus relativ große Besetzung (er arbeitete, trotz des voluminösen Bandsounds, der eben durch seine“Kompositions“-Methode „voll“ klang, oft in sehr kleinen Gruppen mit manchmal nur 2 oder 3 Bläsern) erzeugt einen relativ „mainstreamigen“ Klang, der aber durch die Arrangements nie langweilig, sondern immer sinnvoll und „richtig“ ist (man vergleiche im Gegenzug den manchmal recht „fetzigen“, aber nie interessanten Stan Kenton, der die „weiße“ Glenn-Miller-Tradition fortführte). Ich rede zuviel;Kurz und gut: * * * * *
Weitere große:
Oh Yeah
Ah Um
Mingus Dynasty
Charles Mingus Presents Charles Mingus
Blues & Roots
The Black Saint And The Sinner Lady
Mingus Mingus Mingus Mingus Mingus
Tonight At Noon
The Clown
Pithecantrophus ErectusViel Spaß beim Entdecken!
„People say I´m hollering. Man, I feel like hollering!“ (Charles Mingus)
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God told me to do it.Hi!
Sehr interessanter Thread, wollte mich mit Mingus immer schon mal beschäftigen.
Was kann denn als Einstieg empfohlen werden?
:blink: KK
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„The black saint and the sinner lady“ ist eine der größten musikalischen Statements überhaupt. Ich habe lange gebraucht um Jazz hören zu können, aber diese Platte habe ich von Anfang an geschätzt.
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Hallo, krauskopp. Bist Du noch da?
Als Einstieg würde ich empfehlen:
Mingus Ah Um,
Oh Yeah oder
Blues & Roots.
Der Captain hat aber Recht:
Die Schönheit von „The Black Saint And The Sinner Lady“ ergreift einen sofort…--
God told me to do it.Originally posted by Hat and beard@2 Jul 2004, 21:37
Der Captain hat aber Recht:
Die Schönheit von „The Black Saint And The Sinner Lady“ ergreift einen sofort…Yo danke, die werde ich mir dann besorgen.
Gruß
:blink:
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Originally posted by Hat and beard@2 Jul 2004, 19:09
die zwei „MINGUS IN EUROPE“, die Enja Ende der 80er mal rausgebracht hat, mit Aufnahmen von einem Konzert in Wuppertal, wenn ich nicht irre. Dabei auch der großartige und kurz danach verstorbene Eric Dolphy, (Altsax., Flöte, Bassklarinette) (dessen „OUT TO LUNCH“ eine der besten, sagen wir 10 Jazzplatten der 60er ist), der grandiose und Mingus perfekt ergänzende Pianist Jaki Byard sowie natürlich sein Lieblingsdrummer (und SchlagzeugSCHÜLER!!!) Dannie Richmond. Diese zwei Platten sind sehr wild, aber sehr grandios, vor allem „VOL.1“. Da findet sich nämlich als erstes Stück eine fast 40-minütige Fassung von „Fables Of Faubus“, die einem Konzert für 5 Solisten gleichkommt. *****Die beiden „Mingus In Europe“ Platten sind in der Tat phantastisch und zeigen eine grandios eingespielte Gruppe. Zusammen mit dem Town Hall Konzert sind diese Einspielungen sehr gute Dokumente einer brillanten Europatournee im April 1964.
Die Version von Fables of Faubus gehört für mich zu den ganz großen Momenten im Jazz. Die Konversationen zwischen Mingus und Dolphy erreichen hier und besonders in I Can't Get Started absolute Höhen.--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Originally posted by Hat and beard@2 Jul 2004, 19:09
Also, ich kann jedem (ähem…) alle Platten ans Herz legen, die Mingus von 1956 – 1964 gemacht hat. Ich kenne keine schlechte aus diesen Jahren und hab ca. 15 Alben der Zeit: alle mind. ****1/2Ich halte folgende Platten, die allesamt nach 1964 entstanden sind ebenfalls für erstklassig:
Changes One und Changes Two, beide für Atlantic 1974 eingespielt, bieten einige der besten Momente des späten Mingus.
Mingus At Carnegie Hall (ebenfalls Atlantic) dokumentiert eine quasi Live Jam Session, zu der sich neben dem Mingus Quintett vier weitere Bläser gesellen. Höhepunkt dieser Aufnahme ist die Ellington Komposition C Jam Blues.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Changes One und Changes Two, beide für Atlantic 1974 eingespielt, bieten einige der besten Momente des späten Mingus.
Mingus At Carnegie Hall (ebenfalls Atlantic) dokumentiert eine quasi Live Jam Session, zu der sich neben dem Mingus Quintett vier weitere Bläser gesellen. Höhepunkt dieser Aufnahme ist die Ellington Komposition C Jam Blues.
Die beiden Changes finde ich teilweise auch recht gut. Besonders „Orange was the colour of her dress, then silk blue“ von der zweiten, das allerdings auch schon in den frühen 60ern geschrieben worden war (siehe MINGUS IN EUROPE II). Sonst wirken die Stücke eher wie Reminiszenzen an seinen eigenen Stil 10 – 15 Jahre früher. Mingus hatte natürlich auch damals schon oft sehr ähnliche Stücke unter anderen Titeln aufgenommen (man vergleiche z.B. „Haitian fight song von THE CLOWN, 1957 mit II B.S. von MINGUS MINGUS MINGUS MINGUS MINGUS, 1963 usw.), aber hier fehlt auch etwas der Elan, um nicht zu sagen das Feuer der „klassischen“ Aufnahmen. M.E. kommen Sidemen wie George Adams (ts), Jack Walrath (tp) und Don Pullen (p) nicht an die interpretatorische Klasse von z.B. Booker Ervin(ts) ….. heran. Und letztendlich mag ich auch diesen „60er-Jazz-im-70er-Studio-Sound“ nicht besonders.
Um nicht falsch verstanden zu werden: Das sind ziemlich gute Platten. Aber Mingus' Level lag in den „wichtigen“ Jahren (56-64) bedeutend höher.Die Carnegie Hall Session mag ich eben deswegen nicht so sehr, weil sie eine Mingus-untypische Session (für 1974 sogar eine recht antiquiert wirkende; das kann man von Mingus' Aufnahmen sonst nie sagen) ist, in der sein Ensemblestil kaum deulich wird.
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God told me to do it.Originally posted by Hat and beard+17 Aug 2004, 14:29–>
QUOTE (Hat and beard @ 17 Aug 2004, 14:29) Das sind ziemlich gute Platten. Aber Mingus' Level lag in den „wichtigen“ Jahren (56-64) bedeutend höher. Auf jeden Fall, da gebe ich Dir Recht. Wollte nur erwähnen, daß selbst nach 1964 noch das ein oder andere überdurchschnittlich gute Album entstanden ist.
Wollte nur erwähnen, daß selbst nach 1964 noch das ein oder andere überdurchschnittlich gute Album entstanden ist.
Du kennst sicherlich die „Let My Children Hear Music“, oder? Ich nämlich nicht. Ist sie so gut, wie oft behauptet wird?
Gruß, Hat and beardEdit: Siehe Zitat: Keine Frage.
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God told me to do it.Originally posted by Hat and beard@17 Aug 2004, 15:28
Du kennst sicherlich die „Let My Children Hear Music“, oder? Ich nämlich nicht. Ist sie so gut, wie oft behauptet wird?
Gruß, Hat and beardEdit: Siehe Zitat: Keine Frage.
Let My Children Hear Music ist eins der wenigen Alben von Mingus, welches ich nicht habe und nur in Auszügen kenne. Von den späten Sachen, also den Aufnahmen aus den 70ern habe ich etwa zehn Alben, von denen ich die beiden Changes als die interessantesten ansehe.
Let My Children Hear Music interessiert mich aber sehr, da es den Jazzkontext fast vollständig verläßt.--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...@atom:
Danke, klingt spannend. Irgendwann muss sie wohl mal her.--
God told me to do it.Schlagwörter: Avantgarde, Beneath the Underdog, Charles Mingus, Free Jazz, Jazz
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