Bruce Springsteen

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  • #309357  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

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    Schauen wir mal die Alben von Bruce an:Bruce hat sich immer weiterentwicklet,ob „Nebraska“ oder „Darkness“ da steckt Substanz in den Songs,sowas von zeitlos!!! :)

    genauauauauauauauauauau! *meinichnichsoironiecocktailtrinksmiley*

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    #309359  | PERMALINK

    deleted_user

    Registriert seit: 20.06.2016

    Beiträge: 7,399

    So, erste Eindrücke sind vorhanden. Alle Songs runtergeladen, konnte es nicht erwarten, bis Amazon sie mir nächste Woche schickt.

    Für eine ausführliche Rezension fehlt mir hier die Zeit (und wahrscheinlich auch mehr). Nur soviel: Es ist nicht alles Gold, was hier glänzt. Hoch glänzt, um genau zu sein. Eine derarte fette Breitwandproduktion habe ich lange nicht mehr gehört. Etwas schade. Denn das Album hat eigentlich Substanz, neben einigen Füllern sind viele starke Songs vorhanden. Beim ersten Anhören war ich etwas entäuscht, aber es wächst. Und da Wichtigste: Das Album hat Seele. Man hat das Gefühl, daß hier ein Künstler wirklich etwas zu sagen hat.

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    #309361  | PERMALINK

    dr-nihil

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 15,356

    Hier noch ein Artikel zu Springsteen und seinem neuen Album „The Rising“, den ich heute Morgen in der Frankfurter Rundschau fand:

    Das Blut, der Staub, der leere Himmel

    Warten auf das Paradies: Bruce Springsteens neues Album „The Rising“ vertieft sich in Amerikas Trauer nach dem 11. September

    Von Adam Olschewski

    Auf dieser Straße, in dieser Stadt, auf diesem Planeten ist kein Platz für zwei Bob Dylans. Gut; so trafen sie dann eine Abmachung, wahrscheinlich in einem der Drive-Ins entlang des Highways 61: Bruce Springsteen sollte Dylan vertreten als dieser abwesend war, vor allem gegen Ende der Siebziger und in den Achtzigern, dafür machte sich Springsteen, als Dylan im Alter wieder der Saft in die Knochen schoss, unauffällig davon. Mindestens anderthalb Jahrzehnte lang war Springsteen der bessere Dylan; als aber Dylan wieder Dylan sein wollte, wusste Springsteen nicht wohin mit sich.

    Manche behaupten, Springsteen wäre ein Songwriter seltenen Ausmaßes und sowohl Woody Guthries wie Leadbellys würdiger Nachfahre. Doch war er auf der anderen Seite stets jemand, dem es schwer fiel, dem nächstbesten Bild auszuweichen; dazu hüllte er seine Lieder in zu mächtige Rockergesten ein. Und weil er Amerikaner durch und durch ist, mochte er sich zu selten vom Grundoptimismus, der Wurzel allen Übels, trennen.

    Zu Anfang seiner Karriere – er wurde eine Dekade nach Dylan wie dieser von John Hammond an die Oberfläche befördert – wollte ihn seine Plattenfirma solo mit Gitarre vermarkten. Und nach drei Jahrzehnten muss man feststellen: Es könnte das erste Mal in der Rockgeschichte sein, dass Menschen aus den Planungsbüros Recht hatten, denn Springsteens beste Platte heißt nach wie vor Nebraska, wurde mit einem Vierspurkassetenrecorder in seinem Wohnzimmer aufgenommen und zeigt nur ihn und seine Vision von der Welt da unten (die er ja kennt, denn er stammt tatsächlich aus der Unterschicht – Mutter: Sekretärin, Vater: Gelegenheitsarbeiter, meist aber Busfahrer). Dort, wo er sich selbst genügt, zur Reduktion bereit ist, scheinen seine Stärken blendend hell durch: die kaum gebändigte Energie, ein für einen Kraftprotz erstaunlicher Sinn für dahingehauchte Lyrik und eine Stimme, die klingt, als wäre sie kurz hinausgetreten, bevor sie jemand, vielleicht Gottes unsichtbare Rechte, wieder in den Rachen des Absenders hineingestopft hat, von wo sie vom Leben unsanft gestaucht wieder entweichen kann. Nach sieben Jahren Pause hat Bruce Springsteen nun jetzt ein neues Album gemacht; alle Lieder von The Rising entstanden nach den Ereignissen des 11. September. Springsteen war und ist Patriot, er liebt sein Land, seine Jeans und vermutlich seinen Burger, er singt oft von Automobilen, wenn er nicht von Frauen singt.

    Wie bei jedem Menschen, der was auf sich hält, tut sich allerdings ein Widerspruch auf, denn bei Konzerten sagt Springsteen: „Fernsehen, Autos, Häuser: Das ist nicht der Amerikanische Traum. Das sind die Trostpreise. Und wenn einem solche Sachen was bedeuten, also, wenn man das alles bekommen hat und für einen Selbstzweck hält, dann ist man angeschmiert. Wenn man nicht aufpasst, dann wird man damit abgespeist – als Belohnung dafür, dass man sich verkauft oder sein Bestes preisgibt.“

    Nie war Springsteen dem Staat ergeben; er trat bei Veranstaltungen gegen die Atomkraft auf, als es noch unbequem war, er war für Amnesty International unterwegs, lehnte zwölf Millionen Dollar ab, die ihm Chrysler anbot, um mit dem Lied Born In The USA zu werben. Doch es gab auch Phasen, wo er der Zuneigung zu seinem Land mehr nachgab als notwendig; wo man den Eindruck nicht loswurde, er hätte sich eingerichtet, wäre ein Zufriedener geworden, der zufriedene Lieder singt, damit alle ringsum zufrieden, das meint: gezähmt sind. Doch andererseits; was für ein Vorwurf. Wer ist schon gegen Glück gefeit?

    Jetzt also der 11. September. Es scheint dabei, als hätte Springsteen vergessen, dass beinahe ein Jahr vorüber ist, dass an Tätscheln und Solidaritätspflastern bereits Einiges ausgeteilt wurde. Es wäre an der Zeit, bohrend nachzusetzen, die Wunden aufzutun, dem Warum das Deshalb anzuhängen. Doch Springsteen, gestärkt durch die nach 18 Jahren wieder vereinigte und offenbar nostalgisch gestimmte E-Street Band, ergeht sich in Larmoyanz oder Zuspruch oder Grabsprüchen; „Come on, rise up!“ (My City Of Ruins), „Come on up for the rising“ (The Rising). Es ist viel von Blut, Staub, Augen, Glauben die Rede; er will Positives verbreiten, dem US-Bürger – er sieht sich ja vor allem als das: als Bürger -, zuwerfen: Krempel den Ärmel hoch, zeig den Bizeps, lass uns tun, wofür uns der Herr bestimmt hat, nämlich einig zu sein (und im Zweifel: die Erdenbürger zu erlösen?).

    Dennoch wird Springsteen zu keinem Zeitpunkt platt wie zuletzt Neil Young, ebenfalls einer von Dylans Nachhut. Seine Texte lassen sich gern anders lesen, als Liebesbezeugungen abseits klarer Adressaten zum Beispiel; lassen sich auch dann noch lesen, wenn das Gras auf den Gräbern mehrfach gegrünt hat. Er begibt sich hinab in die Trauer und vermag zu rühren, wenn er nur simpel vorgeht, wenn er wie im tröstlichen, alleine schon durch Monotonie reinigenden Gebet erzählt: „Everything is everything / Everything is everything“ (You’re Missing); „Empty sky, empty sky / I woke this morning to an empty sky / Empty sky, empty sky / I woke this morning to an empty sky“ (Empty Sky); „I hold my breath and close my eyes / I hold my breath and close my eyes / And I wait for paradise / And I wait for paradise“ (Paradise). Im Groben und Ganzen erweist er sich, das ist eine neue Erkenntnis, als einer der Ersten des Trauergesangs, nein, des Balladengesangs allgemein; in seinem Timbre liegt sowohl eine Ruhe, die den Fallenden abfedert, wie zugleich eine Nähe zum Gebrechen. Das fühlt man auch in Nothing Man, einem Stück, das an sich unverträgliche Elemente wie Elan und Resignation zusammenführt. Dazu zieht die Gitarre Soundfäden in und aus dem Songgefüge, dass man meint, ein Nichts im Nichts zu sein.

    Es sind Augenblicke nicht ohne Makel. Denn leider hat Springsteen da und dort ein Hintergrundraunen aus Zusatzstimmen oder Keyboard hinzuaddiert. Es soll mutmaßlich ein Chor der Toten sein, aber es weicht nur die Atmosphäre ins gewollt Ätherische auf, trägt sie gelegentlich sogar penetrant ins Erhabene, wo sie besser asketisch traurig und nur das – wieder: er plus Gitarre – sein sollte.

    Obwohl es also einem Lied wie Paradise an Klarheit mangelt, kann es als Zeugnis von unverkennbarer Größe gelten. Es hat starke, eindeutige Bilder, die es niemals unter sich begraben, weil sie reif ausgesprochen werden, ausreichend Weißräume zwischen den Zeilen – und eine Feierlichkeit, die jeder diesseitigen Liturgie, außer einer sehr persönlichen tief innen, fern bleibt.

    Bruce Springsteen: The Rising (Sony).

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    #309363  | PERMALINK

    drylightning-de

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    Beiträge: 94

    States zum Album gehören in den Thread „Neu Ausgedingst“, also zu den Alben. Wie soll man den sowas hier finden, wenn nicht so wie ich jetzt hier eben zufällig????

    --

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    #309365  | PERMALINK

    brosche

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    Beiträge: 3,981

    Also wenn der Boss schon im Zusammenhang mit Bon Jovi genannt wird, dann ist das schon mal richtig, weil Bon ihn besonders auf New Jersey zitiert. Aber warum mit der Kopie auf das Original eindreschen?

    Btw. weiß ich jetzt nach lesen des kompletten Threads warum mir Springsteen zusagt. Ich bin Arbeiter.

    --

    Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]
    #309367  | PERMALINK

    drylightning-de

    Registriert seit: 13.07.2002

    Beiträge: 94

    Hab gerade auf rollingstone.de unter wiederhören die würdigung von nebraska genossen. und kann selbiges nur empfehlen. geile platte übrigens über die zu wenig gesagt wird. die aber selbst viel erzählt.

    --

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    #309369  | PERMALINK

    dock

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    Beiträge: 4,485

    Da schlag ich heute Morgen das Schwäbische Tagblatt auf und was erblicke ich der Bossi im Brennpunkt……

    MUSIK / Bruce Springsteen beschäftigt sich auf seiner neuen CD mit dem 11. September 2001
    Funken der Zuversicht mitten in Staub und Asche

    „The Boss“ erhebt wieder die Stimme. Mit der CD „The Rising“ meldet sich Bruce Springsteen nach siebenjähriger Abwesenheit und einem Ausflug ins Folk-Fach als Rocksänger zurück. Das Grollen des 11. September 2001 lockte den alten Haudegen ins Studio.

    LOTHAR TOLKS

    Meldet sich zurück: Bruce Springsteen mit seiner Frau Patti Scialfa und Clarence Clemons von der E-Street-Band. FOTO: AP
    Around here, everybody acts the same / Around here, everybody acts like nothings changed / Friday night, the club meets at Als Barbecue / The skys still the same unbelievable blue.

    Das also ist sie, die erste vernehmliche Antwort eines Pop-Künstlers auf den Terror vom 11. September vergangenen Jahres. Bruce Springsteen, Sänger, Gitarrenveteran und amerikanischer Held, will mit seiner CD „The Rising“ ganz offensichtlich Hoffnung verbreiten. Dafür hat er sich erstmals seit sieben Jahren wieder ins Studio begeben, die legendäre E-Street-Band zusammengetrommelt und seine Rockstimme ausgepackt. Die war zuletzt 1992 zu hören gewesen und zwischendrin verschollen – die 1995 erschienene Scheibe „The Ghost of Tom Joad“ war ein sehr leiser, bisweilen trübsinniger Ausflug ins Folk-Fach.

    Von den ganz düsteren Tönen hält sich „The Rising“ fern. Die Band, die erstmals seit 15 Jahren wieder mit Springsteen arbeitet, geht mit der gewohnten Mischung aus Schwermut und Optimismus zur Sache. Schon der Titel der CD zeigt die Richtung an: die deutsche Übersetzung könnte Aufbruch, aber auch Auferstehung lauten. Das angesehene Time Magazin widmete Springsteen unter der Überschrift „Reborn in the USA“ eine Titelgeschichte und legte sich fest: „In ,The Rising steckt mehr Auferstehung als in einem Monat Gottesdienst.“

    Dass sich ausgerechnet „The Boss“, wie Springsteen von seinen Fans genannt wird, dem neuerlichen amerikanischen Trauma zuwendet, ist kein Zufall. Mit „Born in the USA“, das er sich 1984 aus dem Leib schrie, eroberte er die Herzen seiner Landsleute im Sturm. Es war die Nach-Vietnam-Generation, die aus Springsteens kraftvoller und rebellischer Komposition Zuversicht und Selbstvertrauen schöpfte.

    Dabei sieht sich der Barde selbst als unpolitisches Wesen. Aber was heißt das schon? Sein Thema sind Mann und Frau von nebenan – und weil er seit Jahrzehnten beobachtet, wie sie leben, arbeiten, leiden und lieben, ist Springsteen zu einem wichtigen Seismographen amerikanischer Befindlichkeiten geworden. Und damit, wenn auch ungewollt, politisch. Seine Texte sind Graffiti, geeignet als Dekoration für U-Bahnschächte oder Hinterhöfe. Der literarische Tiefgang etwa eines Bob Dylan geht ihnen ab. Springsteen ist auch kein Vordenker, sondern ein Chronist, ein Reporter im besten Sinne. Mit einfachen Worten erklärt er den Amerikanern – und dem Rest der Welt – Amerika.

    Mit „The Rising“ setzt Springsteen diesen Weg konsequent fort. Die Stücke erzählen aus der Sicht von Betroffenen, wie und weshalb für sie der 11. September 2001 schicksalhaft wurde. Anklagen, Hetzreden? Fehlanzeige. „Better ask questions before You shoot / Deceit and betrayal“s bitter fruit“ (Frage lieber, bevor du schießt, Täuschung und Betrug sind bittere Früchte), mehr politische Aussage ist nicht. Kein Gut und Böse, kein Schwarz und Weiß.

    Dafür liefert Springsteen Authentizität: Er hat für sein Werk journalistische Recherchearbeit geleistet und mit Augenzeugen gesprochen. Damit zeigt der mittlerweile 52-Jährige einmal mehr eine Fähigkeit, die seinen Erfolg begründet: Obwohl nicht selbst Akteur, schildert er Erfahrungen, Gefühle, Lebenswege seiner Protagonisten, als wären es die eigenen.

    Der Rockstar war nie arbeitslos, singt aber einfühlsame Balladen über Arbeitslose („My Hometown“, 1984). Er lebte nie auf der Straße und schreibt ganze Alben über das Dasein im Schatten der Etablierten („Nebraska“, 1982 und „The Ghost of Tom Joad“, 1995). Er ist eben der „rich man in a poor man“s shirt“, wie er sich 1992 in seinem Stück „Better Days“ zutreffend selbst analysierte.

    Springsteen hat auch den Terrorangriff auf New York nicht vor Ort, sondern aus sicherer Entfernung am Fernseher erlebt. Das hindert ihn nicht daran, die Perspektive von Opfern und Tätern einzunehmen und glaubwürdig zu transportieren. Stark daran ist, dass die Texte ehrliche Trauer vermitteln, schwach, dass mancher Song eher seicht geriet. „Blood moon risin“ in a sky of black dust / Tell me Baby who do you trust?“ (Ein blutiger Mond geht auf in einem Himmel aus schwarzem Staub, sag mir: Wem kannst du noch trauen?) ist noch eines der gelungeneren Beispiele.

    Springsteen bemüht sich, inmitten von Staub und Asche Funken der Zuversicht zu entzünden. Es ist mühsame Arbeit. Zumindest in seiner plakativen Form in „My City of Ruins“ ist dieser Versuch reichlich daneben gegangen. Das appellative „Come on, rise up“, das in ähnlicher Form auch im Titelstück „The Rising“ auftaucht, mag den Wunsch vieler Amerikaner nach Wir-Gefühl und Verbrüderung gegen den Feind bedienen. Es ist aber ein billiger Effekt und als Botschaft banal.

    Natürlich kommt auch Springsteen nicht an den New Yorker Feuerwehrleuten vorbei, die nach dem 11. September glorifiziert wurden. „Into the Fire“ erzählt von Pflichterfüllung bis in den Tod – und der Hoffnung, die daraus entstehen kann: „May your strength give us strength“. Wieder wird der Zeitgeist zutreffend erfasst, seine Fragwürdigkeit aber nicht thematisiert.

    Überzeugender wird Springsteen, wenn er die Nachdenklichkeit und Verunsicherung übersetzt, die nach dem Desaster des 11. September in den USA eingekehrt ist. In „Nothing man“ erzählt ein überlebender Feuerwehrmann von der Leere, die jetzt seine Existenz bestimmt. Eine Frau trauert in „You“re missing“ um ihren getöteten Ehemann. Selbst die Perspektive des Attentäters fehlt nicht: „I see you on the other side / I search for the peace in your eyes / But theyre as empty as paradise“ (Ich sehe dich auf der anderen Seite und suche in deinen Augen Frieden, aber sie sind so leer wie das Paradies) heißt es in „Paradise“.

    Und auf der anderen Seite des Hudson, in New Jersey, steht ein nicht mehr ganz junger Mann und blickt auf die verwundete Skyline New Yorks. Wir überstehen auch das, glaubt Bruce Springsteen.

    Erscheinungsdatum: Dienstag 06.08.2002

    --

    #309371  | PERMALINK

    dock

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 4,485

    Nun – man mag es ja kaum glauben – selbst in den USA scheint es noch kritische Stimmen zu geben….

    by Michael Goldberg

    Monday, August 5, 2002

    Bruce Springsteen’s Non-Event

    He may be on the cover of Time again, but The Rising sure ain’t Born to Run.

    The best song on Bruce Springsteen’s long-awaited studio album, The Rising, is almost a throwaway. It’s called „Let’s Be Friends (Skin to Skin),“ and if it were missing from the album, you probably wouldn’t miss it. It has nothing to do with the heavy, dark and serious statement about a post- 9/11 America that Springsteen makes through most of the 14 other songs that appear on the album. Conceptually, the album would hold together just fine without it.

    No, „Let’s Be Friends (Skin to Skin)“ is a fun song. It reminds me of „Hungry Heart,“ a song that didn’t seem to fit the album it was on — The River — either. It’s slightly racy — you can see Springsteen smile as the character in the song makes his move, singing, „The time is now, maybe we could get skin to skin.“

    If only the rest of The Rising were as good as „Let’s Be Friends (Skin to Skin).“ There’s so much weight on this album. And it’s been turned into such an event. Weeks before its release a New York Times profile let the world know that 9/11 had brought Bruce out of a writer’s block and allowed him to find his „rock voice“ again. His new album, we learned, was about the impact of 9/11 on Americans. Not only that, but we read that the fans needed him. In that article Springsteen said that a few days after Sept. 11, as he was leaving a parking lot in the Jersey Shore town of Sea Bright, a fan rolled down the car window and shouted, „We need you!“

    Last week he was on the cover of Time magazine again — 27 years after the news weekly called him „Rock’s New Sensation“ — this time with the headline „Reborn in the U.S.A.: How Bruce Springsteen reached out to 9/11 survivors and turned America’s anguish into art.“

    All of this hoopla is, frankly, annoying. From a business standpoint, it probably makes good sense. But it makes Springsteen look like an opportunist. And it also sets him up for accusations of „much ado about nothing.“

    If you haven’t been paying attention, well, it’s been a long time since Springsteen made a really good album of new material. You have to reach back to 1987 and Tunnel of Love. Since then there were those two studio albums he did without the E Street Band (Human Touch and Lucky Town), a greatest-hits album, the so-so folky Ghost of Tom Joad, a collection of old stuff (stuff that didn’t make the cut for various albums Bruce was working on back when he was firing on all six cylinders) titled Tracks, and a truly pointless live album from his 2000 oldies-but-goodies tour, Bruce Springsteen & The E Street Band/ Live in New York City.

    As a longtime Springsteen fan and media junkie, I, of course, bought into the hype; on the morning The Rising was released I plunked down my $20 to buy the special book-like version of the album with the extra photos and handwritten notes. I’d already read a pan in Newsweek and raves in the Wall Street Journal and the San Francisco Chronicle, and had heard good things from a friend who’d already spent a few days with it.

    I would like to say that none of that had any impact on me. And that I was able to just let the album live or die based solely on the music. But I’d lying if I said that. I brought all kinds of expectations and preconceptions to The Rising. And I found, even during my first listen, even as I kept telling myself „Withhold judgement, just listen, no need to put on that ‚critic’s hat‘ yet,“ that my emotions were all over the place, I was reacting, and not just to the music. But then, later, I thought, „No, you’re reacting to all that other stuff because something is missing in the music.

    I have listened to the album more than a dozen times during the past three days. On first listen, I thought it sucked. Now, many listens later, I like some of it, but I find problems with much of the songwriting, production and arrangements. Many of the arrangements sound heavy-handed and some of the lyrics seem shallow and clichéd („I’m waitin‘, waitin‘ on a sunny day/ Gonna chase the clouds away/ Waitin‘ on a sunny day,“ goes one less-than-inspired chorus).

    „Further On [Up the Road] is a perfect example of a song that never should have been recorded. The melody is hackneyed and tired — we’ve heard these hard rock changes before, and they weren’t that good in the first place. The beat is plodding, the music — a murky mass of guitars — is indistinct, uninteresting. It’s really hard to imagine the man who once wrote „Thunder Road“ and „Adam Raised a Cain“ singing these words: „Further on up the road/ Further on up the road/ Where the way is dark and the night is cold/ One sunny mornin‘ we’ll rise I know/ And I’ll meet you further on up the road.“

    Then there’s the problem of the sound of the E Street Band. On such classic albums as Born to Run and Darkness on the Edge of Town, Springsteen and the band together created an unmistakable sound. It utilized classic rock ’n‘ roll elements and instruments including acoustic piano, Hammond organ and saxophone, along with bass, drums and electric guitars. Yet on The Rising, many of the tracks incorporate that truly irritating synth sound that I believe first reared its ugly head on „Dancing in the Dark.“ With a drummer as talented as Max Weinberg, why make use of a drum machine? Often producer Brendan O’Brien turns the E Street Band into an anonymous rock band, neutering them of the idiosyncratic stylistic elements that for so many years made Bruce Springsteen and the E Street Band sound like themselves.

    If I’m making The Rising sound like a disaster, well, it’s not that extreme. Springsteen has made a mediocre album. Not a bad album. Just not an album that I’ll go back to in years to come, the way I periodically go back to the albums he recorded in the ’70s and first half of the ’80s. Still, there are some powerful songs here. „Empty Sky,“ in particular, is a standout. It has a strong melody, a simple, moving arrangement and powerful lyrics. The chorus is a disappointment („Empty sky/ Empty sky/ I woke up this morning to an empty sky“ repeated twice), but the way Springsteen sings it, with moving background vocals from his wife Patti Scialfa, makes it work. „Into the Fire,“ „You’re Missing“ and „Paradise“ are also pretty good. And Springsteen’s voice, throughout, sounds terrific.

    And then there’s „Let’s Be Friends (Skin to Skin).“ If it wasn’t buried in the middle of all these „heavy“ songs that we know were inspired by 9/11, you’d just think it was a great, slightly retro soul number. You’d start bouncing around the room or rockin‘ in your car when it came on. You’d smile, give your boyfriend or girlfriend, wife or husband a kiss. And your day would be just a little bit better.

    I expect a lot from Bruce Springsteen. His recordings have earned him a place among rock’s greats. I understand that producing great work on demand isn’t easy — and perhaps is impossible. I feel for him. Listening to The Rising is a little like running into an old friend who’s been through some hard times and hasn’t quite recovered. You know it’s the same guy, but that spark is missing. You want it to be there so bad, but it isn’t.

    All I want from Bruce Springsteen is an album that gives me goosebumps, the kind I still get when I listen to Darkness on the Edge of Town, or Highway 61 Revisited or Call the Doctor. That’s probably too much to ask.

    --

    #309373  | PERMALINK

    dock

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 4,485

    die Quelle www.neumu.net ……..übrigens auch zu anderen Alben sehr treffende Rezensionen sehr gute Seite…..und was die Rezension zu the Rising betrifft….was soll man sagen außer RiGHTY RIGHT

    SO LONG DOCK die „Dogge“

    --

    #309375  | PERMALINK

    dr-nihil

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 15,356

    die Quelle www.neumu.net ……..übrigens auch zu anderen Alben sehr treffende Rezensionen sehr gute Seite…..und was die Rezension zu the Rising betrifft….was soll man sagen außer RiGHTY RIGHT

    SO LONG DOCK die „Dogge“

    „Treffend“ = in Dock´s Sinne!!!

    --

    #309377  | PERMALINK

    _

    Registriert seit: 08.07.2002

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    @nihil

    righty right

    treffend in dem sinne auch nicht. let’s be friends is für mich mit das schwächste stück, wenn auch das eingängigste, von daher vermute ich, Herr Goldberg hat nur einmal reingehört…..

    und herr tolks

    Das also ist sie, die erste vernehmliche Antwort eines Pop-Künstlers auf den Terror vom 11. September vergangenen Jahres.

    wirklich die erste?????????? der herr is sehr informiert. da kann ich nur zustimmem righty right.

    wie bezeichnet willander soche? 10 Euro rezensenten?????

    danke dock. suchet und ihr werdet finden…..

    --

    #309379  | PERMALINK

    soulster

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    tolks hat mit ‚vernehmlich‘ (was immer das heißen soll) relativiert, deadflowers, du verräter.

    --

    but I did not.
    #309381  | PERMALINK

    soulster

    Registriert seit: 08.07.2002

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    einwurf 2: goldberg sagt, er habe das album über ein dutzend mal gehört. ich find seine auseinandersetzung mit dem album UND seiner wahrnehmung legitim. und er sagt doch, dass ‚let’s be friends‘ ein leichtes stück ist, und dass er es deshalb gut findet im gegensatz zu der missglückten schwere der meisten anderen songs.

    --

    but I did not.
    #309383  | PERMALINK

    _

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 3,561

    Da schlag ich heute Morgen das Schwäbische Tagblatt auf und was erblicke ich der Bossi im Brennpunkt……

    vernehmliche

    @souly

    wenn ich den restlichen artikel lese traue ich ihm relativieren nicht zu.

    Dass sich ausgerechnet „The Boss“, wie Springsteen von seinen Fans genannt wird, dem neuerlichen amerikanischen Trauma zuwendet, ist kein Zufall. Mit „Born in the USA“, das er sich 1984 aus dem Leib schrie, eroberte er die Herzen seiner Landsleute im Sturm. Es war die Nach-Vietnam-Generation, die aus Springsteens kraftvoller und rebellischer Komposition Zuversicht und Selbstvertrauen schöpfte.

    böser boss!

    ERST schreibt er:

    Dabei sieht sich der Barde selbst als unpolitisches Wesen. Aber was heißt das schon? Sein Thema sind Mann und Frau von nebenan – und weil er seit Jahrzehnten beobachtet, wie sie leben, arbeiten, leiden und lieben, ist Springsteen zu einem wichtigen Seismographen amerikanischer Befindlichkeiten geworden. Und damit, wenn auch ungewollt, politisch. Seine Texte sind Graffiti, geeignet als Dekoration für U-Bahnschächte oder Hinterhöfe. Der literarische Tiefgang etwa eines Bob Dylan geht ihnen ab. Springsteen ist auch kein Vordenker, sondern ein Chronist, ein Reporter im besten Sinne. Mit einfachen Worten erklärt er den Amerikanern – und dem Rest der Welt – Amerika.

    DANN:

    ….Anklagen, Hetzreden? Fehlanzeige…Kein Gut und Böse, kein Schwarz und Weiß…

    is doch wiedersprüchlich (natürlich beides negativ!!!!)

    Obwohl nicht selbst Akteur, schildert er Erfahrungen, Gefühle, Lebenswege seiner Protagonisten, als wären es die eigenen.

    Der Rockstar war nie arbeitslos, singt aber einfühlsame Balladen über Arbeitslose („My Hometown“, 1984). Er lebte nie auf der Straße und schreibt ganze Alben über das Dasein im Schatten der Etablierten („Nebraska“, 1982 und „The Ghost of Tom Joad“, 1995). Er ist eben der „rich man in a poor man“s shirt“, wie er sich 1992 in seinem Stück „Better Days“ zutreffend selbst analysierte.

    na und? dylan, young und ALLE anderen machens genauso….

    Springsteen hat auch den Terrorangriff auf New York nicht vor Ort, sondern aus sicherer Entfernung am Fernseher erlebt. Das hindert ihn nicht daran, die Perspektive von Opfern und Tätern einzunehmen und glaubwürdig zu transportieren.

    D.H. wer n ich dabei DARF nicht betroffen sein….

    und und und

    da sag ich nur (im Vergleich) Arne Willander ist der größte Musikkritiker unserer Zeit

    --

    #309385  | PERMALINK

    soulster

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 3,955

    dead, du interpretierst zitate, in denen tolks nur seine sicht der rolle springsteens beschreibt. in seinen beschreibungen stimme ich ihm zu. dass z.b. springsteen nicht über 9/11 schreiben dürfe, weil er nicht live vor ort war, sagt er doch gar nicht. diese lesweise finde ich absurd.

    seine aussage kommt später im artikel: die auseinandersetzung ist banal geraten. kann ich nicht beurteilen, ich kenne die platte nicht. sie interessiert mich aber auch nicht nach den zwei vorab-songs.

    ich habe mich im übrigen mit meinem ersten post nur auf das zitat, dass du in deinem ersten gewählt hast bezogen.

    noch zu young und dylan: die haben keine ‚konzept‘-alben gemacht, die als werke der ’stimme amerikas‘ verkauft werden, oder?

    --

    but I did not.
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