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AutorBeiträge
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Knife
ging es eigentlich nur mir so, oder waren die ersten 3 songs des konzerts eher verhunzt als souverän gespielt?Für mein Empfinden waren nicht magelnde technische Fertigkeiten (die Band war musikalisch durchweg toll), sondern der Sound der Grund dafür, dass alles etwas brauchte, um in Gang zu kommen. Der Bass war anfangs zu dominant, und die Vocals zu leise, so dass Conor Oberst während des Singens/Spielens mehrfach etwas unglücklich zum Mischpult gestikulieren musste. Aber alles was danach kam, ließ den nicht ganz bravourösen Anfang schnell vergessen.
Knife vorallem first day of my life war meiner meinung nach der tiefpunkt (text vergessen!)[…]
Ich fand die schwerfüßigere und gleichzeitig wuchtigere Version ganz wunderbar! Vom ursprünglichen bedroom weeping(danke, Sonic;-))-Charme des Single-Tracks war freilich nichts mehr übrig, die Grundstimmung eine völlig andere (m.E. ebenbürtig großartige). Eine derart gelungene, grundlegende Neuinterpretation eines eigenen Songs hört man eher selten, daher sehr beeindruckend.
Knifehabe die bright eyes schon 2005 in berlin auf der wide awake-tour gesehen und da war von im-selbstmitleid-suhlen eigentlich auch nichts zu spüren, eher hat man eben eine gesunde band erlebt die weiß was sie kann!
Von der „Wide Awake..“-Tour habe ich den Bandsound ähnlich organisch und warm (wenngleich etwas fragiler, weniger kraftvoll) in Erinnerung, doch Conor Oberst selbst wirkte, zumindest in HH, unglaublich scheu und introvertiert, permanent hinter Haaren und (viel zu großer) Gitarre versteckt. Es war ein auf seine Weise sehr schönes, sehr intimes Konzert, aber von der energiegeladenen Bühnenpräsenz des Berlin-Auftritts war eben damals noch nichts zu spüren.
Knifeachja: von lifted wurde DOCH was gespielt – make war!
Stimmt, erinnere mich dunkel, dass das Publikum begeistert mitsang. Hat bei mir allerdings offenbar keinen großen Eindruck hinterlassen.
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Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!Highlights von Rolling-Stone.deWerbungAchja: ein spätes „willkommen im Forum“, Knife!:wave:
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Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!JulesSouthside?
Ja, ich weiß! Konnte aber noch niemand dazu bewegen mitzukommen. Ist ja auch wirklich teuer. Alleine werde ich jedenfalls nicht hinfahren.
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ja danke :-D bin allerdings eigentlich schon eine ganze weile hier,poste aber so gut wie nie etwas!
ja stimmt, der sound schien wirklich schuld zu haben. ich erinnere mich noch, dass der keyboarder zwischendurch entnervt das spielen aufgab und hilfesuchend zu connor guckte. dass danach alles wunderbar war, kann ich allerdings nur bestätigen! hat eigentlich irgendjemand eine definitve setlist oder gar….*flüster*…..ein bootleg?
ich kann mich erinnern, dass berlin 2005 die noch recht neuen songs vom wide awake album schon herzlich begrüßte und die stimmung schien auch auf die band abzufärben! war auch eher ein agressives konzert! den „schlagzeug-move“ hat er damals jedenfalls auch schon bei another travellin‘ song und road to joy gebracht (was die aktion beim 07er konzert jedoch trotzdem nich unspontaner erschienen ließ). schade eigentlich nur, dass er nur noch so wenige lifted songs bringt, damals war es auch gerade mal method acting, dem er die ehre gab
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Da es noch keinen Beitrag zum Köln-Konzert gab, ich aber mit Ulrich Maurer ziemlich einer Meinung bin, auch wenn ich ihn bei Joanna Newsoms Konzert, welches ebenfalls im Gloria war, wegen seiner blöden Knipserei bald umgebracht hätte(Das klacken einer Spiegelreflexkamera im 2 Sekunden takt bei einem Konzert in Zimmerlautstärke und das über eine gefühlte Ewigkeit kann einen aus der sich geöffneten Parallelwelt brutal aufwecken), poste ich ihn einfach hier nochmal. Trotzdem muss ich sagen, das der vielleicht blöde? Vergleich zu Springsteen einfach nicht zu leugnen ist, wenn ihn denn schon jemand live mit der Seeger-Session Band gesehen hat?Egal. Mir gefällt es unglaublich gut und hoffentlich geht es so weiter!
KÖLN,Gloria
Dann war es so weit. Vergleichsweise unspektakulär, aber artig beklatscht betraten Bright Eyes die Bühne – und stießen die Fans zunächst mal mit neuem Material vor den Kopf. Denn neues Material muss man sich ja erst mal anhören und kann nicht gleich mitsingen und Party machen. Aber alles was recht ist: Das war schon eine richtige Entscheidung, denn die Songs des „Cassadaga“-Albums sind einfach stärker als alles, was Oberst bislang gemacht hat. Das wird nach ein paar Durchläufen auch jenen klar werden, die hier zunächst mal abwartend die Arme verschränkten, bis sie dann „First Day Of My Life“ oder ähnliches mitsingen konnten (worauf man relativ lange warten musste). Oberst selbst war demonstrativ nüchtern geblieben, hatte den ganzen Tag nur Wasser getrunken, spuckte in die Hände und das Mikro trieb sein „Bright Eyes Orchestra“ mit Elan und hochgereckter Flamenco-Gitarre von einem Höhepunkt zum anderen – wenn er nicht gerade eine seiner vielen Stimmpausen einhielt, während derer Kumpel Jake Bellows sich mit dem Publikum unterhielt. Dass er aussähe wie Fußballer Torsten Frings rief ihm jemand zu, woraufhin er richtig stolz war, als er erfuhr, wer das ist…
Für Songs wie „I Must Belong Somewhere“, „Four Winds“ oder „Middleman“ vom neuen Album – würde mancher weniger geübte Songwriter Verbrechen begehen. Heutzutage schüttelt Oberst so etwas reihenweise aus dem Ärmel und rechtfertigt somit durchaus die ihm bereits virtuell verliehene Krone des neuen Songwriter-Königs. Den Versuch, das Orchester oder Mike Mogis‘ Produktionskünste von „Cassadaga“ irgendwie live zu reproduzieren, wurde zum Glück gar nicht erst unternommen. Dafür konnte sich Oberst voll und ganz auf seine ausgezeichnete Band verlassen, die mit dem Multiinstrumentalisten und praktizierenden Straßenmusikanten Anton Patzner auch gleich eine neue Geheimwaffe enthielt. Besonders Patzners Violinsoli bereicherten das Klangbild hierbei ungemein. „Middleman“, das wie eine klassische Waterboys-Nummer rüberkam und das zum Schluss solo mit Conor bei den Zugaben gegebene „Cleanse Song“ gehörten zweifelsohne zu den Höhepunkten der Show. Ein weiterer neue Track, „Soul Singer In A Session Band“, gehörte ebenfalls dazu. Man hatte als Zuhörer hier förmlich den Eindruck, einer Big Band zu lauschen – obwohl ja nun definitiv keine da war. Oberst spielte übrigens nicht nur neue Stücke von der CD, sondern auch von der „Four Winds“-EP (deren Titeltrack als einziges neues Stück natürlich schon mitgesungen wurde). Hier wie da galt: Mit den Studio-Versionen hatten auch diese Tracks, wie z.B. der „Cartoon Blues“ nicht viel zu tun – das war ergiebiges Futter für Freunde echter, handgemachter Live-Kost und zeigt, wie wandlungsfähig eigentlich Oberst ist. Inhaltlich abgerundet wurde das Set durch die John Prine-Coverversion „Crazy Like A Loon“, dem Oberst ein eigenes Stück in der gleichen, halbtrunkenen, aber originären Country-Schunkel-Mentalität hintanstellte und eine in weiten Teilen ungeprobte Version von Jimmie Rogders‘ „California Blues“, bei der David Dondero die Lead Vocals übernahm.
Oberst erschien dazu regelrecht heiter und gelöst, redete mit dem Publikum, bedankte sich für die Aufmerksamkeit der Kölner und hatte so gar nichts von den gefürchteten Allüren eines B-Superstars an sich. Allerdings gab’s auch Abzüge bei der Posterboy-Benotung, denn das wirre und ungewaschene Haupthaar wirkte nun wahrlich nicht sonderlich erregend. Ob einem ein solcher, sortierter, pflegeleichter und nahezu perfekt agierender Oberst nun besser gefällt als ein erratisch pöbelnder, sei nun jedem selber überlassen – rein musikalisch gab es an diesem Abend jedenfalls kaum etwas auszusetzen, auch wenn den treuen Fans die lieb gewonnenen älteren Tracks vielleicht dann doch zu kurz gekommen sein dürften. Aber die kommen ja eigentlich immer zu kurz… Vielleicht ist Conor Oberst ja wirklich so eine Art neuer Mittelsmann geworden…--
Hallo,
ich lebe zwar in Ungarn (und bin auch Ungar), da das musikalische Leben hier allerdings nicht das Gelbe vom Ei ist, mache ich neulich gern hier im Forum mit.
Also, ich werde beim Bright Eyes Konzert in Amsterdam am 11.07.07 dabei sein und hoffe, dass es ein tolles Erlebnis wird. Das neue Album zumindest gefällt mir doch außerordentlich gut. Ich sah Connor Oberst vor zwei Jahren in Wien als er mit dem Digital Ash … Album auf Tour war. Dieses Konzert fand ich allerdings nicht ganz so toll, da mir seine routsigeren Sachen besser gefallen.
Ich hoffe also wirklich, dass es diesmal spannend und aufwühlend wird :) Amsterdam und der Melweg-Klub sollten schon eine gute Atmosphäre bieten.
Schöne Grüße
Peter
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Kommen eigentlich irgendwelche bekannten Musiker auch mal nach Ungarn?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.folkmusicHallo,
ich lebe zwar in Ungarn (und bin auch Ungar), da
Ja cool, jemand aus Ungarn hier im Forum, sei gegrüßt, bin nämlich auch ein halber Ungar(meine Mutter ist Ungarin):bier:..Bei Rock am Ring habe ich Conor Oberst nach Wiesbaden ausschnittweise nochmal angeschaut und ich muss sagen, er war leidenschaftlicher bei der Sache im Vergleich zu Wiesbaden Wiesbaden, zumindest in dem kurzen Abschnitt, den ich mir angeschaut habe..
Ich habe letzte Woche das Konzert in Essen (Weststadthalle) gesehen und fand es wirklich großartig. Dass Songs wie „No one would riot for less“ oder „Clairaudients“ so toll auf der Bühne umgesetzt würden, hätte ich nicht gedacht. Selbst die konsequent weiße Garderobe der Protagonisten wirkte nicht störend. Conor gefällt mir als selbstbewußter Frontmann um Längen besser als vor 2 Jahren, als er fast betrunken von der Bühne gefallen ist, auch wenn das keinen negativen Einfluss auf die Performance hatte. Befremdlich an der Setlist fand ich lediglich das Fehlen von „Four Winds“, sonst gab es aber nichts zu bemängeln. Auch die Akustik dieser alten, renovierten Industriehalle war sehr gut.
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Wir sind Abfallprodukte der allgemeinen Life-Style-Obsession.Hi,
die Show in Amsterdam war auch toll, nur war das Melkweg zu überfüllt und wenn man irgendwo am Rand nach Luft schnappen wollte, hörte man andauernd das Gequatsche der Leute an den Theken.
Das ist mir auch beim Ben Harper Konztert in Amsterdam vor einem Jahr aufgefallen. Vor allem bei den leisen, intimen Songs fand ich das sehr nervend. Ich würde annehmen, dass solche Leute zu so einem Konzert gehen, für die sowas etwas Besonderes ist. Zum plaudern mit den Freuden kann man sich auch bessere Lokalitäten suchen.Four Winds war in Amsterdam Gott sei Dank dabei und wurde auch perfekt vorgetragen. Überhaupt war auch ich überrascht, wie perfekt, aber trotzdem ein bisschen anders, die Songs live umgesetzt wurden.
Es war auf jeden Fall ein schönes Erlebnis.
Grüße
Peter
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