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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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War sonst noch jemand da? Knopfler war gut wie man ihn kennt, Dylan leider eine Katastrophe, die ich bisher von ihm nur dem Hörensagen nach kannte. Spielte glatt die Halle leer. „Watchtower“ und „Rolling Stone“ waren leider grausam.
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WerbungGrausam? So unterschiedlich können die Eindrücke sein. Ein etwas zwiespältiger Abend war es aber in der Tat, was aber m.M.n. eher am teilweise ignoranten Publikum lag.
Dylan und Band mit einem konzentrierten, spannenden Vortrag, so gut wie eigentlich zuletzt immer. Ausgezeichneter Sound (zumindest vorne links auf der Tribüne). Daß er seine Klassiker live teilweise bis zur Unkenntlichkeit zerlegt (und wieder zusammenfügt) müßte doch jedem bekannt sein der in den letzten 10 Jahren eines seiner Konzerte besucht hat (oder auch nur darüber gelesen hat).
Knopfler hat mir auch gut gefallen, er bekam vom Großteil des Publikums verdienten Abpplaus, teilweise stehende Ovationen. Offensichtlich waren viele Leute aber in der Tat hauptsächlich wegen Knopfler/Dire Straits gekommen und betrachteten Dylan als nette Dreingabe, wohl in der Erwartung daß er seine kompletten Klassiker runterklampfen würde. Als dann Knopfler nach 4 Songs die Band verließ, wurde es vielen offenbar vollends zu schräg (Sitznachbarin zu ihrem Gatten: „Heinz, laß uns gehen. Das ist doch überhaupt nix!“).
In der Tat verließen dann zwischen den Songs vorwiegend der gesetztere (nicht unbedingt ältere! vor mir saß eine mindestens 80jährige Dame, die offenbar völlig hingerissen war) Teil des Publikums zu Hunderten die Halle, so daß irgendwann die Sitzreihen in der vorher ausverkauften Halle deutliche Lücken aufwiesen. Immerhin hauten die Leute nicht einfach mitten in den Songs ab, und Pfiffe oder gar „Judas!“-Rufe verkniff man sich auch dankenswerterweise. Schade aber, daß gegen Schluß Dylans Vorstellung der Band im Rahmen eines Songs vom Großteil des Publikums nicht einmal zur Kenntnis genommen wurde. In dem Moment habe ich mich echt fremdgeschämt, dabei zu sein. Nach „Rolling Stone“ war dann Schluß. Keine Zugabe.
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Na toll, da hoffe ich, daß in Mannheim morgen mehr Fachkundige sitzen werden.
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War auch da.
1. Leopard Skin Pill Box Hat
2. It Ain’t Me Babe
3. Blind Willie McTell (mit Knopfler)
4. Things Have Changed (mit Knopfler)
5. Spirit On The Water
6. Love Sick
7. The Levee’s Gonna Break
8. Hard Rain
9. Highway 61
10. Tryin‘ To Get To Heaven
11. Thunder On The Mountain
12. Ballad Of A Thin Man
13. All Along The Watchtower
14. Like A Rolling StoneEine wunderbare Setlist, hätte ich mir nicht anders gewünscht!
Aber der Reihe nach: Wie erwartet war es kein Problem, vor der Halle noch eine Karte zu bekommen, zu einem budgetschonenden Preis.
Bei Mark Knopfler fiel mir gleich der gute Sound auf, egal an welchem Punkt der Halle man sich befand. Lediglich hinten auf dem Oberrang die üblichen kleinen Echo-Probleme. Für solche Karten sollte man nur maximal 30 Euro verlangen. Im Innenraum und Unterrang war es optimal.
Trotz des gutes Sounds kam aber keine Stimmung auf, da Knopfler in seinem etwa siebzig minütigem Set kaum bekannte Songs gespielt hat. Kurz vor Schluss, bei „Brothers in Arms“ und „So Far Away“ tat sich dann zumindest im Innenraum was, da sind die Leute auch mal aufgestanden. Ich bin sitzen geblieben. Fand’s sehr öde.
Dann Stille in der zwanzigminütigen Umbaupause. Großer Auftrittsapplaus für Dylan und Bande, alle stehen (zumindest im Innenraum in den Blöcken 1-3), sitzen aber am Ende von „Leopard Skin Pill Box Hat“ schon wieder.
Aus den Kommentaren um mich herum (zu dem Zeitpunkt Innenraum Block 1, ca. achte Reihe) konnte man heraushören, dass den meisten Leuten leider nicht klar war, was sie erwartet. Dylan singt halt anders als früher…ich mag’s und höre mir auch Bootlegs der letzten Zeit an und bin mit dem Raspelsound von Dylans Stimme vertraut, aber der „durchschnittliche WDR2-Hörer“, dem das Konzert mit Ausschnitten von „Sultans OF Swing“ (Dire Straits) und „Like A Rolling Stone“ (vom Unplugged-Album aus den 90ern) angepriesen wurde, wunderte sich, zu welchem „Gipfeltreffen der Legenden“ (original Werbetext) er da gekommen war.Beim dritten Song bin ich etwas weiter nach hinten gegangen, auf der Suche nach einem Platz, von dem aus ich den Bass hören kann. Hab ihn nicht gefunden.
Aber beobachtet, dass sowohl „Blind Willie Mc Tell“, einer der großartigsten Dylan-Songs überhaubt (meiner Meinung nach) und auch der Gastauftritt von Knopfler weitgehend unbemerkt geblieben sind.
Mag an der durchweg beschissenen Licht“show“ gelegen haben, die Charlie Sexton weitgehend im Dunklen stehen ließ (in der Bühnenmitte!) und auch sonst wenig Erhellendes beitrug zum Konzert.
Habe mich die meiste Zeit in der Nähe des Mischpultes aufgehalten, der Lichttechniker (der nur eine alte Setlist da rumliegen hatte), hat sich um die Songs und die Musik keinen Deut gekümmert.Ich habe nichts gegen reduzierte Lichtshows, bei Leonard Cohen war das ganz wunderbar, aber das gestern war schlecht und unprofessionell. Das übelste Licht, dass ich je bei Konzerten erlebt habe.
Also für die Leute, die mit Knopfler ohne Hits und Dylans Stimme Probleme haben war es sicherlich ein langweiliger Abend, für den sie bei Preisen von mehr als hundert Euro zu viel Geld bezahlt haben. Die sind dann auch eher gegangen (ich schätze, etwa 10-15 % des Innenraums waren bei „Rolling Stone“ schon geräumt).
Ich bin geblieben, fand’s erwartet gut (auch „Like A Rolling Stone“) und mit 25 Euro auch angemessen bezahlt.--
Ich bin eine Turniermannschaft![/FONT][/I]
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Kann Ewald im Großen und Ganzen zustimmen. Vielleicht war es das Schönhörerpublikum, was Dylan aufstieß und ihm spätestens nach „Blind Willie“ die Laune verhagelte, weil die zitierten Heinz und Co. der Halle enteilten. Danach fand ich ihn immer lustloser bis zu den letzten zwei Songs, die ich als Tiefpunkt empfand, weil Dylan trotz guter Band, die ihn immer wieder aufzufangen versuchte, wohl einfach keine Lust mehr hatte, sich wirklich zusammenzureißen. Dabei entwickelte „Highway 61“ doch eigentlich richtig Drive, der ihn aber auch nicht aus der Reserve lockte. Sei es drum. Ein Ausfall unter so vielen hervorragenden Konzerten, wird sein Bild für mich nicht beschädigen.
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Kleine Ergänzung: Es war das übliche 14Song-Set der letzten Konzerte, mit dem Unterschied, dass die Band (aus Zeitgründen, das Limit von 22.30 Uhr wurde knapp überschritten) vor den letzen zwei Songs nicht kurz die Bühne verlassen hat.
@Bgigli: Warst Du weit vorne? Von weiter hinten kam es mir nicht „lustlos“ vor, von der Körpersprache und vom Gesang her, eher im Gegenteil.
Ich war aber auch nur am bei den ersten drei Songs (und bei den letzten beiden) so weit vorne, dass ich die Mimik der Akteure und Dylans Handzeichen, mit denen er die Band führte, erkennen konnte.--
Ich bin eine Turniermannschaft![/FONT][/I]
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Ich war im Block 5, Innenraum, Reihe J, Platz 3, also schön im imaginären Stereopanorama mit sehr gutem Sound. Meine Nachbarn Heinz und Co. waren nach 40 Minuten alle verschwunden. Ich hatte fünf Plätze für mich!
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Padam
…aber der „durchschnittliche WDR2-Hörer“, dem das Konzert mit Ausschnitten von „Sultans OF Swing“ (Dire Straits) und „Like A Rolling Stone“ (vom Unplugged-Album aus den 90ern) angepriesen wurde, wunderte sich, zu welchem „Gipfeltreffen der Legenden“ (original Werbetext) er da gekommen war.
Au weia, das erklärt natürlich einiges. Dabei habe ich weder etwas gegen die Dire Straits, noch gegen Dylan unplugged.
Padam
Kleine Ergänzung: Es war das übliche 14Song-Set der letzten Konzerte, mit dem Unterschied, dass die Band (aus Zeitgründen, das Limit von 22.30 Uhr wurde knapp überschritten) vor den letzen zwei Songs nicht kurz die Bühne verlassen hat.
Es stimmt, daß die Spielzeit wohl dieselbe war wie auf den bisherigen Konzerten. Dennoch, keine Zugabe und Verabschiedung mit einem grimmigen Nicken paßte schon ins Bild.
Bgigli
Vielleicht war es das Schönhörerpublikum, was Dylan aufstieß und ihm spätestens nach „Blind Willie“ die Laune verhagelte, weil die zitierten Heinz und Co. der Halle enteilten. Danach fand ich ihn immer lustloser bis zu den letzten zwei Songs, die ich als Tiefpunkt empfand, weil Dylan trotz guter Band, die ihn immer wieder aufzufangen versuchte, wohl einfach keine Lust mehr hatte, sich wirklich zusammenzureißen.
Meine Begleitung war richtig entsetzt ob der Abwanderungen. „Sind die denn bescheuert?“ Das muß der doch merken!“ Hat er wohl auch gemerkt. Ich fand allerdings nicht daß er schlechter wurde, nur grimmiger, und die Band gegen Schluß immer härter/kantiger. Was besonders den Songs von „Time out of Mind“ überhaupt nicht schlecht tat.
Was „Rolling Stone“ angeht: Vorher hatte ich Dylan in Juni im Finsbury Park in London gesehen, und dort spielte er den Song nach meiner Erinnerung sehr ähnlich. Es ergänzte dort aber das Publikum den Refrain „how does it feel…“ aus der Originalversion des Songs so schön, daß es perfekt zu der von Dylan gespielten verfremdeten Version (wo der Refrain an der Stelle eben nicht wie im Original kam…) paßte. Sehr schön zu hören hier:
http://www.youtube.com/watch?v=dpwiDDAy-gU
ab 00:50.
In Oberhausen hatte man dagegen den Eindruck, daß die Hälfte der Leute den Song gar nicht wiedererkannte.--
Ganz ehrlich: Wer sich ein Konzert für 100 Euro leistet, ohne auch nur ansatzweise darüber informiert zu sein, was ihn da erwarten wird, der hat es auch nicht besser verdient. Schade
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Das ist aber gar kein spezifisches Dylan-Problem. Ich meide inzwischen Konzerte von Künstlern, bei denen absehbar ist, dass sie hauptsächlich Nostalgiker anlocken, die sich allgemeinhin nicht die Bohne für den aktuellen Output interessieren. Meine Faustregel: Entweder es hat nie einen allzu großen Mainstreamkontak gegeben oder dieser liegt noch nicht länger zurück als max. 10 Jahre. Wenn schon in der Promo von Legenden die Rede ist und mit hohen Eintrittspreisen oder exklusiven Venues ein gesellschaftliches Event generiert werden soll, ist fast immer mit einem überwiegend desinteressierten, lust- und respektlosen Publikum zu rechen (es sei denn, Künstler spielen nach dessen Spielregeln).
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Bauer EwaldEs stimmt, daß die Spielzeit wohl dieselbe war wie auf den bisherigen Konzerten. Dennoch, keine Zugabe und Verabschiedung mit einem grimmigen Nicken paßte schon ins Bild.
Das Zugabenargument verstehe ich nicht, die Setlist steht im Vorfeld fest, ob die Band jetzt vor dem (vor)letzten Song die Bühne noch einmal verlässt oder nicht, ist mir egal. Eigentlich ist es so sogar irgendwie ehrlicher als die ritualisierte Zugabe.
Grimmiges Nicken? Habe ich nicht gesehen, die Verabschiedung war zwar nicht so herzlich wie in Hamburg im Sommer, unterschied sich aber nicht groß von der in Rotterdam vergangenen Donnerstag.
Was den ganzen Abend für mich ruiniert hat, war die Bestuhlung des Innenraums, das passt irgendwie nicht und drückt auf die Stimmung.
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Dass das kein spezifisches Dylanproblem ist, weiß ich, macht das Ganze aber noch trauriger. Bei Dylan bin ich froh, dass er diesen Wünschen nur minimal entgegenkommt, denn wie du sagst:
Bullittes sei denn, Künstler spielen nach dessen Spielregeln.
ganz schlimm ist es, wenn „Legenden“ ihre eigene Totenmesse feiern.
Aber das ist alles Offtopic, ich war bei dem Konzert nicht dabei, weil ich in etwa weiß, was mich bei Knopfler erwartet hätte
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LaRueDas Zugabenargument verstehe ich nicht, die Setlist steht im Vorfeld fest, ob die Band jetzt vor dem (vor)letzten Song die Bühne noch einmal verlässt oder nicht, ist mir egal. Eigentlich ist es so sogar irgendwie ehrlicher als die ritualisierte Zugabe.
Im Prinzip schon richtig, wenn von vornherein klar ist daß keine Zugaben gegeben werden. Es paßte halt nur wie gesagt in das Bild des gesamten Abends, besonders dann wenn alle sonstigen bisherigen Auftritte anders organisiert sind.
LaRue
Grimmiges Nicken? Habe ich nicht gesehen,Wir könnten jetzt unsere Sitz/Sichtpositionen austauschen… egal, ist auch nicht so wichtig. Ich war relativ nah dran, und „grimmig“ war meine spontane Assoziation.
LaRue
Was den ganzen Abend für mich ruiniert hat, war die Bestuhlung des Innenraums, das passt irgendwie nicht und drückt auf die Stimmung.Das Argument verstehe ich wiederum nicht. Bestuhlte Innenräume sind seit einigen Jahren bei solchen Acts gang und gäbe. Nicht daß ich das bräuchte, aber angesichts des Altersdurchschnitts ist das schon gut so… ich denke, eine gute Stimmung läßt sich auch durch Stuhlreihen nicht kaputtmachen.
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Möchte nochmal kurz meine Eindrücke aus Luxembourg – Rockhal einbringen:
Nur Stehplätze-knallvoll, sehr eng, super Sound & Stimmung!!
Auch auf Grund der tollen Setlist eines der besten Dylan-Konzerte der letzten Jahre!--
Es war echt etwas schade, dass so viele die Halle während Dylans
Auftritt verlassen haben. Das kann man meiner Meinung nach bei so einem
Künstler echt nicht machen. Und bei der Menge an Leuten die gegangen sind,
habe ich mich schon etwas geschämt. Hat auch meine Stimmung etwas getrübt.
Aber wenn man sich auf die Musik und auf Dylan konzentriert hat, war es beeindruckend zu erleben war der Mann drauf hat. Und immer wenn ich dachte jetzt hat der echt keinen Bock mehr (wenn er ins immer kleiner werden
Publikum sah), hat er sich kurz darauf wieder reingehängt.
Und einige Songs haben mich echt begeistert, z.B. Ballad of a thin man oder Triyin to get to heaven oder Love sick waren klasse.
Dylan ist für mich eindeutig der beeindruckendste noch lebende Künstler
und es war toll, dabei gewesen zu sein!Mark Knopfler war auch sehr gut. Gute Band, guter Sound, gute Stimmung.
Aber vom Hocker gehauen hat er mich nicht.
Die meisten Lieder kannte ich leider auch nicht, aber es waren ein Paar
gute Songs dabei. -Hat mich auf jeden Fall davon überzeugt, dass ich mir mal ein Album von Ihm kaufen sollte.PS:
Hab gehört, es gibt von vielen Dylan Konzerten aufnahmen, die
es im Laden nicht gibt. Wo kann man diese Aufnahmen bekommen??
Würde mich sehr über eine Antwort freuen!--
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