Re: Bob Dylan & Mark Knopfler – Tour Herbst 2011

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bauer-ewald

Registriert seit: 26.10.2005

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Grausam? So unterschiedlich können die Eindrücke sein. Ein etwas zwiespältiger Abend war es aber in der Tat, was aber m.M.n. eher am teilweise ignoranten Publikum lag.

Dylan und Band mit einem konzentrierten, spannenden Vortrag, so gut wie eigentlich zuletzt immer. Ausgezeichneter Sound (zumindest vorne links auf der Tribüne). Daß er seine Klassiker live teilweise bis zur Unkenntlichkeit zerlegt (und wieder zusammenfügt) müßte doch jedem bekannt sein der in den letzten 10 Jahren eines seiner Konzerte besucht hat (oder auch nur darüber gelesen hat).

Knopfler hat mir auch gut gefallen, er bekam vom Großteil des Publikums verdienten Abpplaus, teilweise stehende Ovationen. Offensichtlich waren viele Leute aber in der Tat hauptsächlich wegen Knopfler/Dire Straits gekommen und betrachteten Dylan als nette Dreingabe, wohl in der Erwartung daß er seine kompletten Klassiker runterklampfen würde. Als dann Knopfler nach 4 Songs die Band verließ, wurde es vielen offenbar vollends zu schräg (Sitznachbarin zu ihrem Gatten: „Heinz, laß uns gehen. Das ist doch überhaupt nix!“).

In der Tat verließen dann zwischen den Songs vorwiegend der gesetztere (nicht unbedingt ältere! vor mir saß eine mindestens 80jährige Dame, die offenbar völlig hingerissen war) Teil des Publikums zu Hunderten die Halle, so daß irgendwann die Sitzreihen in der vorher ausverkauften Halle deutliche Lücken aufwiesen. Immerhin hauten die Leute nicht einfach mitten in den Songs ab, und Pfiffe oder gar „Judas!“-Rufe verkniff man sich auch dankenswerterweise. Schade aber, daß gegen Schluß Dylans Vorstellung der Band im Rahmen eines Songs vom Großteil des Publikums nicht einmal zur Kenntnis genommen wurde. In dem Moment habe ich mich echt fremdgeschämt, dabei zu sein. Nach „Rolling Stone“ war dann Schluß. Keine Zugabe.

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