Blumfeld – Verbotene Früchte

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  • #3941851  | PERMALINK

    sebsemilia

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 2,942

    Schlager zum Schmunzeln

    http://www.welt.de/data/2006/04/26/878653.html

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    Look out kid You're gonna get hit
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #3941853  | PERMALINK

    beifall

    Registriert seit: 08.03.2006

    Beiträge: 152

    bonkersGenau so sehe ich es auch. Ist Ablehnung (gerade in der Kunst) nicht oftmals auch ein Ergebnis von Unverständnis (ohne über den Begriff der Kunst und die Abgrenzung zum Handwerk ermüdend diskutieren zu wollen)? Ich bin freudig gespannt auf Mittwoch.

    Wobei man ja zwischen gewollter Provokation, was hieße der Sänger von Blumfeld möchte provozieren und nimmt „bessere,gehaltvollere“ Naturlyrik bewusst in Kauf oder … ich nenne es mal Gut-Menschentum,unterscheiden muss. Er zeigt halt sein Sammelsorium. Bei Blumfeld schwierig, weil sie früher ja direkt und offensichtlich provozieren wollten. Jetzt reicht es halt eine schöne Alternative zu zeigen. Das muss nicht riesig Gehaltvoll sein. Und das bräuchte auch keine „Tiefe“ um trozdem Kunst zu sein.

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    Aus der Erinnerung-
    #3941855  | PERMALINK

    travis
    a campaign of hate

    Registriert seit: 10.02.2004

    Beiträge: 4,453

    Sonic JuiceDann nenn doch mal ein paar Beispiele, welche (deutschen) (Indie)(Rock) Bands bisher „Jahreszeiten-Alben“ veröffentlicht oder meinetwegen einfach nur Naturbetrachtungen in den Mittelpunkt eines Albums gestellt haben.

    keine ahnung. ich weiß ja noch nicht mal wie sich Verbotene Früchte anhört. erst wenn ich weiß, wie es klingt, kann ich dir vielleicht auch beispiele geben. ich bin mir aber sicher, das Blumfeld kein neues genre erfunden haben und hoffe auch mal, sie haben kein „jahreszeiten konzeptalbum“ gemacht. wie gesagt, man kann sich auch an gewissen punkten versteifen und einiges kaputt diskutieren, zumal man ja, einige mal ausgenommen, selber noch gar nicht weiß, was bei Verbotene Früchte herausgekommen ist.
    aber Rolfs Vogelhochzeit ist doch ein gutes beispiel, es ist deutsch, es rockt und der gute Rolf ist sehr indie.

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    Let's rock and roll/put some real hip hop in your soul/over this track there's no stoppin the flow/let's blast off in a ridiculous way/face off, like Nicolas Cage
    #3941857  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    @travis: nagut, wir diskutieren dann morgen weiter! :-)
    Ein Indie-Tier- und Apfelalbum ist aber, ob genrebildend oder nicht, jedenfalls schon mal origineller als 98 % aller anderen Albenthemen (Liebe, keine Liebe, Krieg ist böse, meinen Text versteht man nicht…).

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    #3941859  | PERMALINK

    sebsemilia

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 2,942

    Interview in der Taz:

    http://www.taz.de/pt/2006/04/28/a0156.1/text

    klare und deutliche antworten, wie ich sie in noch keinem interview zur aktuellen platte gelesen habe. finde allerdings das tics das album grade nicht wiederspiegelt. dann schon eher der apfelmann.

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    #3941861  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    Die Spannung steigt, hoffentlich nur noch wenige Stunden, bis ich das Album endlich in den Player legen werde.

    Zur Steigerung der Vorfreude noch folgender Artikel von freecity.de:

    Blumfeld – Verbotene Früchte (Rock/Pop)

    Irgendwie schließen sich auf „Verbotene Früchte“ Kreise. Da singt Jochen Distelmeyer vom Blatt Papier, das „weiß wie Schnee“ vor ihm liegt – und nimmt den Faden auf, den er seinerzeit auf „LEtat et Moi“ spann. Das unbeschriebene Blatt ist ein klassisches Blumfeld-Motiv, ebenso wie eine Art Systemkritik, die nicht unbedingt hinterfragt, wohl aber beschreibt. Sie kommt auf diesem Album durchaus zum Zuge, auch wenn sich der Grundtenor etwas verschoben hat. Zumindest die Oberfläche der Songs wirkt anfangs weniger codiert, weniger ausgefuchst als früher. Es wäre freilich töricht, deshalb fehlende Relevanz zu vermuten.

    Denn das Spannende an Blumfeld war immer, dass sie an der Erwartungshaltung der Hörerschaft konsequent vorbeiarbeiteten. Einige Parameter gibt es aber, die sich im Laufe der Jahre herauskristallisiert haben. Da ist vor allem die Liebe zum Popsong, nicht in seiner handwerklichen, sondern in seiner künstlerischen Ausprägung. Die späten Beatles, Prefab Sprout, die Sparks, vielleicht sogar Spandau Ballet kommen einem da in den Sinn, und mit Schlager hat das so gar nichts zu tun, um die üblichen Anti-Argumente einmal vom Tisch zu wischen.

    Auf „Verbotene Früchte“ gilt das alles mehr denn je – Blumfeld arbeiten unheimlich stringent und präzise. Da ist jeder Ton an seinem Platz, sei es in „Der Apfelmann“, das mit seinem Shuffle ein bisschen an Eddie Cochrans „Summertime Blues“ erinnert, oder im oben erwähnten „Schnee“; sei es in der ersten, durchaus beschwingten, Single „Tics“ oder im wilden „Strohobo“. Gleichzeitig bietet dieser Pop Raum für vieles, was anfangs irritiert – so hätte man die Sitar nicht unbedingt als melodieführendes Instrument erwartet („Schmetterlings Gang“).

    Aber es ist ein guter Nährboden – für einen, der nach wie vor etwas mitzuteilen hat. Jochen Distelmeyer singt in einigen Songs über Tiere und Pflanzen, das mag stimmen. Aber dem eine Unerheblichkeit beizumessen, zeugt nicht nur von menschlicher Arroganz, sondern auch von bisschen Dummheit. Denn gerade in der direkten Textebene von „Tiere um uns“ versteckt sich ein geschicktes Spiel nicht nur mit Worten, sondern auch gesellschaftlichen Stereotypen. „Strobohobo“ indes, die O-Orgie, die ihren Ursprung auf dem Album „Old Nobody“ fand, ist rausgerotzter Bewusstseinsstrom und schmerzliche Erinnerung dessen, was der deutsche HipHop eben nur selten zu schaffen vermag: grandioses Spiel mit Worten, mit Silben, mit Tönen, mit Buchstaben, das in unfassbaren Zeilen gipfelt: „Der liebe Gott am Telefon, ich frag: Was wollen sie denn? Mit Quasimodos Klingelton, Oh Lord, gib endlich Frieden. Er sagt, er bräucht noch dies und das für irgendeine Promo. Ich schreib den Text auf Oropax – mein Ecce Homo.

    „Verbotene Früchte“ wird der kollektiven Hysterie, die schon Monate vor Veröffentlichung in den einschlägigen Fanforen herrschte, mehr als gerecht. Blumfeld finden 2006 endgültig in einem Kosmos statt, der noch zu erfinden ist, der mit den generellen Strukturen der Rockpop-Welt nichts mehr zu tun hat. Die Zielgruppe dieser Lieder ist so universell wie die Songs selbst es sind. Und das ist wohl das Beste, was man über eine Platte sagen kann.

    Bewertung: ausgezeichnet
    Erscheinungsdatum: 21.04.
    Autor: Jochen Overbeck

    --

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    #3941863  | PERMALINK

    sebsemilia

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 2,942

    und in der frankfurt rundschau war auch etwas zu lesen:

    Blumfeld naschen an „Verbotenen Früchten“
    http://www.fr-aktuell.de/in_und_ausland/panorama/panorama/?em_cnt=871333&sid=5e68ac474ac0b476140bd5569d621dfb

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    #3941865  | PERMALINK

    alltagspoet

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 1,187

    Habe mich der „kollektiven Hysterie“ wohlweislich entzogen und mit meinem guten Freund Andi soeben das traditionelle Blumfeld-First-Listening vollzogen (okay, bei „Jenseits von Jedem“ hatten wir darauf verzichten müssen – dementsprechend mäßig war das Album und vor allem das dazugehörige Konzert).
    Fazit für „Verbotene Früchte“: ****1/2 von uns beiden.
    Sehr stark und das nicht nur von der textlichen sondern auch von der musikalischen Seite. Herausragend besonders die zweite Hälfte ab „Tics“ und auch „Apfelmann“ und „Tiere um uns“.
    Nur – die singende Säge haben wir noch nicht gehört… ;-)

    --

    ...WO finde ich WO? [/COLOR]
    #3941867  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    So, das Album läuft nun zum dritten Mal. Ich habe wohl meine Auffassungsgabe etwas überschätzt, für eine angemessene Bewertung bräuchte ich erstmal ein paar Monate.

    Das Wort Schlager sollte im Blumfeld-Kontext jedenfalls verboten werden, das passt nun wirklich hinten und vorne nicht. Eher noch Folk, Chanson und eben einfach: Pop. Aber für die, das Wort „Schlager“ als Kampfbegriff nutzen, ist das wahrscheinlich nichtmal ein Unterschied.

    Für mich wird den entscheidenden Unterschied zwischen * * *1/2 und * * * *1/2, die ich mir als Bewertungsspielraum vorstelle, wohl weniger die Qualität der Texte ausmachen (die zwischen herausragend, originell, putzig, lustig und irritierend schwankt), sondern die Qualität der Musik, ob diese mich eben langfristig so tief anspricht wie bei den letzten Platten. Was mich momentan etwas stört, ist der Begleitchor, bei dem ich mir irgendwie bärtige Latzhosenträger vorstellen muss. Er klingt etwas muffig und unsexy.

    Ansonsten sehe ich gar keinen großen Bruch, das ist einfach nur das Konzept Blumfeld konsequent weiterentwickelt. Es gibt viele musikalische und textliche Anknüpfungspunkte an die früheren Platten. Insbesondere freut mich, dass sie weiterhin gegen das dämliche Coolnis-Diktat der Indie-Musik ansingen und bewusst oder bedenkenlos Themen, Worte, Wendungen und musikalische Weichheiten vereinnahmen, bei der man als Hörer erstmal rot anläuft. Bei genauerer Betrachtung sind das nämlich ganz „normale“ Bausteine eines deutschen Liedes, die der Hörer aber reflexhaftig in die Schubladen Schlager, Kinderlied oder Mundorgel sperren will, weil sie dort exzessiv und floskelhaft genutzt wurden. Distelmeyer hingegen textet ganz präzise und respektvoll und wird dem Wortschatzreservoir dadurch ganz gerecht.

    Blumfeld sind nicht nur die beste deutsche Band, sie sind mit Sicherheit die mutigste. Ich mag sie.

    --

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    #3941869  | PERMALINK

    sebsemilia

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 2,942

    Die Musik kam bei dieser Diskussion ohnehin etwas zu kurz. In jedem Interview betont Distelmeyer ja die nähe zum Folk und ich muss sagen, sie haben eine wunderbare Folk-pop Platte abgeliefert. Mir hat die Musik mit jedem hören besser gefallen, auch Distelmeyer gesangliche weiterentwicklung hat mich von mal zu mal mehr begeistert. Wenn man sich an den sprechgesang der ersten Platten erinnert und nun Schmetterlings Gang, Tics, … anhört.

    Hier die Setlist vom ersten konzert dieser Tour.

    Schnee
    Mein System kennt keine Grenzen
    Weil es Liebe ist
    Ich – wie es wirklich war
    Viel zu früh und immer wieder; Liebeslieder
    Tics
    Der Apfelmann
    Wir sind frei
    Strobohobo
    Tiere um uns
    Eintragung ins Nichts
    In der Wirklichkeit
    Der Sturm
    Schmetterlings Gang
    Alles macht weiter
    Die Diktatur der Angepassten
    So lebe ich

    Zugaben #1:
    Heiß die Segel!
    Ein Lied von zwei Menschen
    Superstarfighter
    Verstärker/Electric guitars/Everytime we say goodbye

    Zugaben #2:
    Ich fliege mit Raben
    Die Welt ist schön

    Zugaben #3:
    Der sich dachte

    argh, ich ärgere mich so, das ich bei dem frankfurt konzert bei den arctic monkeys sein werde und so nur den festival auftritt beim immergut sehen werde.

    --

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    #3941871  | PERMALINK

    gorgeus

    Registriert seit: 29.04.2006

    Beiträge: 32

    Hallo,

    mein allererstes Posting hier :)

    Ich höre die Platte derzeit über Napster (das neue, also legal), und find das Album toll. So gut, das ich evtl. zusätzlich die CD kaufen würde, aber ich war heute bei Karhof und Kaufstadt, und die Preise von 17 bzw 18 Euronen hat mich schon arg geschockt, zumal ich die Musik ja auch so hören kann.

    Die CD würde ich mir also nur dann kaufen, wenn das Booklet wirklich gut ist, also mindestens die kompletten Songtexte enthält. Die CDs waren leider alle eingeschweißt, deshalb konnte ich das nicht begutachten. Hat jemand die CD und kann mir sagen, wie das Booklet so ist?

    Danke

    --

    #3941873  | PERMALINK

    alltagspoet

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 1,187

    Tach auch und willkommen!
    Zu Deiner Frage: Meiner Meinung nach nicht so überragend – ein typisches Blumfeld 3×3-Inlay zum Aufklappen. Eine Seite hat das Covermotiv als Poster die andere die Texte (kleingedruckt), die Du auch sicherlich anderswo finden solltest. ich habe für das Album übrigens nur 12,99€ gezahlt. Vielleicht findest Du das Ganze ja auch noch zu diesem Tarif – z.B. bei CD-Wow.

    --

    ...WO finde ich WO? [/COLOR]
    #3941875  | PERMALINK

    sebsemilia

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 2,942

    bei saturn gabs die cd für 14euro, nur wegen der texte würde ich aber auch nicht zum kauf raten, die finden sich auch im internet.

    --

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    #3941877  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    sebsemiliabei saturn gabs die cd für 14euro, nur wegen der texte würde ich aber auch nicht zum kauf raten, die finden sich auch im internet.

    Also bei meinem Saturn habe ich nur 12,99 € gezahlt!;-)
    Das Booklet ist doch ok, Texte sind dabei, und auf der Rückseite ist ein Poster im Stil des Albumcovers.

    --

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    #3941879  | PERMALINK

    sebsemilia

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 2,942

    hm, jetzt bin ich verunsichert. waren es auch nur 12,99 ?? egal.
    das poster ist ganz nett, aber wer hängt sich das ins zimmer ?
    auf welchem stück ist nun die säge versteckt ??
    wenn distelmeyer mit diesem album eine trilogie beendet hat, was kommt als nächstes ? fragen über fragen.

    --

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