bft#13 – vorgarten

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  • #8917409  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    vorgartenden hinweis verstehe ich nicht…?

    Na ja … die Bemerkung über „Where You At“ verstand ich vielleicht etwas generalisierender als sie intendiert war, entschuldige. Aber nichtsdestotrotz, es gibt viele feine Standards-Alben von älteren Musikern, da gibt es Dinge zu entdecken, die dann eben jenseits der manchmal etwas zwanghaften Innovationsschienen der Jungen laufen … versteh es bitte nicht als Kritik sondern als freundlichen Stupser, in der Richtung manchmal etwas auszutesten (z.B. Steve Kuhn oder Don Friedman, um einen anderen grossen und in meinen Augen unterschätzten Pianisten zu nennen).

    vorgartendas ist eine gute und sehr repräsentative auswahl! vielleicht kann ich beim rest auch noch etwas helfen.

    Das hatte ich gehofft! Und danke, warten wir mal ab, ob das alles auch geliefert wird und bis ich dann dran bin, wir können ja bei Gelegenheit mal einen Krog-Thread aufmachen und das in Ruhe angehen. Wir bräuchten, so fand kramer ja neulich auch, sowieso viel mehr Threads über Sängerinnen, der eine Sammelthread ist etwas unübersichtlich, auch wenn da viele schöne Posts zu finden sind.

    --

    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #8917411  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy tail windNa ja … die Bemerkung über „Where You At“ verstand ich vielleicht etwas generalisierender als sie intendiert war, entschuldige. Aber nichtsdestotrotz, es gibt viele feine Standards-Alben von älteren Musikern, da gibt es Dinge zu entdecken, die dann eben jenseits der manchmal etwas zwanghaften Innovationsschienen der Jungen laufen … versteh es bitte nicht als Kritik sondern als freundlichen Stupser, in der Richtung manchmal etwas auszutesten (z.B. Steve Kuhn oder Don Friedman, um einen anderen grossen und in meinen Augen unterschätzten Pianisten zu nennen).

    ah, verstehe. stand so sehr auf dem schlauch, dass ich noch nicht mal „KJ3“ kapiert habe. jetzt, wo du es sagst – kann schon sein, dass ich so karriere-ende-standard-alben nicht so mag. shepp & waldron wären ein gegenbeispiel, viel mehr habe ich aber tatsächlich nicht. die blue note von kuhn (mit foster und carter) finde ich schlapp, von friedman kenne und mag ich nur die frühen sachen. krogs duo-album mit kuhn ist sehr schön, auch das mit dem jungen gitarristen jacob young.

    gypsy tail wind
    Das hatte ich gehofft! Und danke, warten wir mal ab, ob das alles auch geliefert wird und bis ich dann dran bin, wir können ja bei Gelegenheit mal einen Krog-Thread aufmachen und das in Ruhe angehen. Wir bräuchten, so fand kramer ja neulich auch, sowieso viel mehr Threads über Sängerinnen, der eine Sammelthread ist etwas unübersichtlich, auch wenn da viele schöne Posts zu finden sind.

    gerne. ein krog-thread wäre überhaupt kein problem, da kann ich anfangen oder auf dich warten. aber weitere zu chris connor, julie london, jeanne lee oder ((((abbey lincoln)))) wären natürlich schon toll. nancy king mag ich auch sehr, auch die späten standard-alben. ;-)

    --

    #8917413  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
    Moderator
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    Nancy King kenne ich nun überhaupt gar nicht, nicht mal dem Namen nach!

    Von London hab ich nur Weniges (und ich glaub das reicht mir vorerst), ich dache eher an Merrilll, Christy, Connor … irgendwann muss man halt einfach anfangen. Merrill wäre eine grössere Sache (der ich mich ordentlich würde widmen wollen), geht daher nicht gleich so rasch, Christy und Connor aber eigentlich auch, aber bei ihnen habe ich viel mehr Lücken als bei Merrill (wo ich auch einige habe, es ist ja nicht sehr leicht, an alles zu kommen, das sie gemacht hat).

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #151: Neuheiten aus dem Archiv – 09.04., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
    #8917415  | PERMALINK

    udw
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    Manchmal ist es ja gut, in kleineren Schritten vorzugehen. Ich werde daher erstmal meine Eindrücke der Tracks 1-9 posten; das sind auch diejenigen, die ich bisher am intensivsten gehört habe. Rateversuche habe ich eher spärlich unternommen. Bis zur Halbzeit auf alle Fälle ein sehr unterhaltsamer und schön zusammengestellter bft. Danke dafür vorgarten!

    #1
    Sehr sympathischer Einstieg, nur echt mit dem Vinylknistern (das mich an einigen Stellen im bft begeistert hat).

    #2
    Das gefällt mir gut. Was ist das, eine Marimba? Auf alle Fälle Holz, oder? Das schwingt jedenfalls schön lässig, das Solo macht Spaß und auch die zurückhaltenden Begleitakkorde des Pianisten. Die Melodie kommt mir unfassbar bekannt vor, aber ich komm einfach nicht drauf, was das ist.
    Das Klezmer-Ende kommt überraschend und zerstört mir etwas von dem Flow, der mich bis dahin so schön mitgenommen hat.

    #3

    „Whoa“. Ähnlich wie #2 ein Track, der nicht zuviel, sondern der einfach ein bisschen Freude verbreiten will. Schafft er. Das Trompetensolo gefällt mir weniger, der Klang passt mir nicht ins Gesamtgeschehen und es ist etwas viel Klischee dabei. Das Saxophon unauffälliger. Und je öfter ich diese „Whoa“s höre, umso mehr erfreue ich mich an ihnen.

    #4
    Das hier ist ein sehr seltsamer Track. Jazzgitarre als Leadinstrument hat es immer schwer bei mir, so auch hier. Dieser verhallte Klang macht es sogar noch schlimmer. Die Bläsereinschübe wirken auf mich unglaublich steril, als würde man in den 90ern versuchen wie in den 70ern zu klingen (wahrscheinlich liege ich meilenweit daneben). Und dennoch, da ist etwas in den Melodien, in den Rhythmuswechseln, das mich unglaublich packt. Ein Track, der mir trotz all meiner Vorbehalte Spaß macht, selbst das etwas übersteigerte Saxophon.

    #5
    Orgeltrio. Und auch wieder ein Track, in dem ich ein angenehmes Understatement heraushöre. Die Gitarre gefällt mir hier schon besser. Klingt für mich sehr europäisch, vielleicht sogar deutsch? Zwei sehr kurzweilige Minuten.

    #6
    Hier habe ich sogar das Gefühl, dass ich den Saxophonisten oder auch den Flötisten kennen könnte. Der weiche Klang des Saxophons erinnert mich etwas an Marion Brown, aber ich glaube nicht, dass er es ist. Diese brasilianische Gitarre passt gut in das höherfliegende, etwas verschwurbelte Gesamtbild. Hier könnte ich gerne noch zwei, drei Minuten länger zuhören, das ist mir für den Anlauf etwas zu kompakt. Andererseits liegt gerade auch darin ein Reiz. (Beim Flötensolo erwarte ich automatisch eine dolphyeske 5minütige Exkursion, und bin immer wieder ganz erstaunt, dass so schnell Schluss ist).
    Sind der Saxophonist und der Flötist eventuell die gleiche Person? Lateef?

    #7

    Ok, den Song kenne ich ja sogar. (Oder auch: den Song kenne sogar ich :-) )
    Das Arrangement gefällt mir ausgezeichnet, vor allem das leicht rumpelige Schlagzeug. Einziges Manko ist für mich die Sängerin: das klingt für mich einen Tick zu angestrengt, als würde sie eher eine Erwartung erfüllen, als aus dem Herzen, aus der Seele singen (man verzeihe mir diese Poesiealbumbeschreibung). Ein etwas schnodderiger, sich verweigernder Vortrag würde für mich glaube ich besser passen.

    #8
    Das Intro ist toll! Klingt für mich wie die Variation von etwas Bekanntem.
    Auch wie Bass und Schlagzeug ins Geschehen kommen ist sehr schön, ganz sparsam und ohne jegliche Effekthascherei. Dann verliert der Track als Klaviertrio für mich ein wenig an Reiz, da taktet sich etwas zu gerade ein. Mit dem Basssolo geht wieder die Sonne auf und das Ende ist schön, wenn auch natürlich zu abrupt, der Fadeout geht gar nicht.

    #9
    Mit Solotrompete kenne ich mich ja überhaupt nicht aus. Schönes, sparsames Spiel, ich würde blindlings auf etwas Moderneres tippen. Das Spiel mit dem herumwandernden Klang irritiert mich etwas, ansonsten geht eine ziemliche Faszination von diesem gleichzeitig nachdenklichen und erkundungsfreudigen Vortrag aus.

    --

    so little is fun
    #8917417  | PERMALINK

    vorgarten

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    gypsy tail windNancy King kenne ich nun überhaupt gar nicht, nicht mal dem Namen nach!

    oh nein! und ich habe mich nie getraut, sie mal in einem bft vorzustellen! jetzt muss ich 2 jahre warten, bis man diesen post vergessen hat…

    gypsy tail windVon London hab ich nur Weniges (und ich glaub das reicht mir vorerst)

    die sängerin mit dem präzisesten timing, die ich kenne. ich bin zwar etwas anders orientiert, aber das hier macht sogar mich an.

    bei merrill und all den anderen genannten wäre ich aber auch sofort dabei. und friedrich auch, schätze ich (wenn genug alkohol, drogen, schlimme männergeschichten usw. im spiel sind – bei den damen natürlich…)! ;-)

    --

    #8917419  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Hm, die Geschichten der Band-Sängerinnen wären wohl nicht ohne, aber wirklich erzählt werden sie selten, oder?
    June Christy tat vermutlich gut daran, Bob Cooper zu heiraten. Im Gegensatz zu Connor oder O’Day wirkt sie ja fast schon ungesung gesund … natürlich haben die Kehrseiten einen Reiz, der manchmal für mich etwas Beängstigendes hat (die Lust am Voyeurismus, die man bei sich bemerkt, wenn man die kaputten Dinge hört – die späte Billie – oder wenn man sich ausmalt, was wohl in einem Leben geschehen sein muss, damit solche Stimmen, solcher Gesang möglich wurde – bei O’Day oder bei Connor etwa, die allerdings irgendwie die Kurve gekriegt haben).

    O’Day braucht dann natürlich auch einen Thread … und ein paar weniger bekannte wie Helen Carr, Lucy Reed, Betty Roché, Beverly Kenney … natürlich Lee Wiley … und Kay Starr! (Da sind ein halbes Dutzend BFTs drin!)

    Was London betrifft, ich finde ihr Cole Porter-Album ganz phantastisch – gelegentlich brauche ich von ihr wohl wirklich mal noch mehr.

    Im Übergang vom Jazz zum Pop gäb’s ja noch weitere, Rosemary Clooney (kenne ich ebenfalls fast nicht, eigentlich nur das Album mit Ellington, aber das hat es in sich!), Margaret Whiting, Doris Day, Patti Page …

    Aber ich kenne längst nicht alle gut genug, habe nicht von allen genügend Musik, als dass sich Threads so einfach mal machen liessen.

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    #8917421  | PERMALINK

    friedrich

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    vorgartenbei merrill und all den anderen genannten wäre ich aber auch sofort dabei. und friedrich auch, schätze ich (wenn genug alkohol, drogen, schlimme männergeschichten usw. im spiel sind – bei den damen natürlich…)! ;-)

    „Hä ???“

    Meines Wissens ist Helen Merrill alive and kicking und das finde ich auch gut so!

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    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #8917423  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Da ging es um die dirty thoughts und die Bikinis ;-)

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    #8917425  | PERMALINK

    vorgarten

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    Friedrich„Hä ???“

    Meines Wissens ist Helen Merrill alive and kicking und das finde ich auch gut so!

    ich auch. ich spielte nur ganz generell auf dein interesse an, musikalische werke im spiegel der biografien zu lesen (und umgekehrt). anita o‘ day, marianne faithful usw. da gäbe es ja noch allerhand gechichten zu entdecken, gypsy deutete schon sowas an. karin krog, fürchte ich, hat da wohl ziemlich wenig zu bieten.

    --

    #8917427  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Was ja auch völlig okay ist … man soll ja auch nicht meinen, nur Junkies, Missbrauchte und Vergewaltigte können gut spielen oder singen. Am Ende ist ja grosse Kunst nur das, was das Alltägliche irgendwie verarbeiten, transzendieren kann. Die am Wegrand liegengebliebenen Talente sind viel zu zahlreich, als dass man dem Mythos der Droge allzu viel Glauben schenken soll.

    Und ja, Merrill war gemäss ihrer Website im März im Birdland zu Gast und im April auf einer kleinen Japan-Tournee. Ich glaube nicht, dass ich sie noch live erleben werde, aber ich gäbe sehr vieles darum.

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    #8917429  | PERMALINK

    udw
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    Das ging jetzt doch schneller als gedacht. Hier ist Teil 2 meiner Eindrücke:

    #10
    Ja, jetzt ist es auch wirklich wie angekündigt deutlich herbstlicher geworden. Das Vibraphon (?) Intro ist stimmungsvoll, vielleicht etwas zu perlend, zusammen mit der Trompete wird es mir dann etwas arg gefühlig. Insgesamt bleibt bei mir wenig hängen, leider.

    #11
    Trompete/Schlagzeug Duette kenne ich auch so gut wie gar nicht. Natürlich fällt mir da spontan Cherry/Blackwell ein, die Trompete klingt mir manchmal auch nach Cherry, aber so einfach wird das nicht sein. Irgendwie muss ich auch an McPhee denken, aber von ihm kenne ich zuwenig, vor allem am Kornett, um das einschätzen zu können. Jedenfalls ein sehr bewegter Drummer mit einem tollen Flow. Da könnte ich stundenlang zuhören. Definitiv ein Highlight für mich.
    Hier bin ich sehr gespannt auf die Auflösung!
    (Ich hab grad nochmal meine Dixon-Oxley Scheiben durchgeschaut, aber es klingt nicht wirklich nach Dixon.)

    #12
    Hier merke ich schon mit den ersten Tönen: das wird nichts für mich. Diese Verbindung von Percussion, schwülem Bass, E-Piano und verhallter Traumtrompete ist nicht meins. Auch das Schlagzeug klingt irgendwie… komisch. Sorry, das ist der erste Track in diesem bft, mit dem ich wirklich nichts anfangen kann.

    #13
    Zu diesem Track kann ich wenig sagen. Gefällt mir ganz gut, ohne mich wirklich für sich einzunehmen. Das Beiläufige der Aufnahme ist für mich zugleich großer Reiz und auch Manko.

    #14
    Noch ein Duett, Bass und Flöte. Auch dieser Flötenton erinnert mich an Dolphy, aber ihn habe ich wohl bisher auch am intensivsten auf diesem Instrument gehört. Für Dolphy ist das dann wohl doch etwas zu wenig extravagant und ausgreifend. Hübsch dennoch.

    #15
    Herrlich, wie lose und doch präzise hier den Dreien der Einstieg gelingt. Toller Ton des Saxophons! Das klingt nach einem sehr eingespielten Trio. Der Drummer könnte für mich noch ein wenig eigenwilliger oder fordernder spielen, aber insgesamt ist das schon sehr toll.

    #16
    Klasse, diese unglaublich reduziert, fast komprimiert spielende Rhytm-Section. Das Piano ist mir dafür etwas zu sehr im Vordergrund, der Spieler singt und ächzt im Hintergrund mit, das ist bestimmt ein Hinweis für Leute, die sich da eher auskennen. Hier funktioniert für mich beim Piano diese reduzierte Spielweise interessanterweise überhaupt nicht gut, das klingt mir alles zu banal. Oder ist das Piano vielleicht gar nicht das Hauptinstrument des Musikers?

    #17
    Ich weiß nicht warum, aber das macht mir Spaß. Diese seltsamen E-Piano/Synthesizer (?)-Effekte im Hintergrund, selbst die so präsente Gitarre, der umtriebige Schlagzeuger. Kann ich sicher nicht immer hören, aber irgendwie passt es ziemlich perfekt hier zum Ausklang dieses bft.
    Da sind 3 Leute mit viel Lust und ohne Ironie bei der Sache, fein!

    #18
    Uff, das ist jetzt ein unerwartetes Finish. Und genau deshalb auch nicht ohne Charme, auch wenn mir die Musik nicht zusagt.

    Insgesamt sind jetzt doch einige Entdeckungen für mich dabei, insbesondere #11 und # 15, aber auch #6 und #2 haben es mir angetan. Es gab sehr wenig, mit dem ich nichts anfangen konnte, vielen Dank für diesen interessanten und amüsanten Trip!

    --

    so little is fun
    #8917431  | PERMALINK

    friedrich

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    vorgartenich auch. ich spielte nur ganz generell auf dein interesse an, musikalische werke im spiegel der biografien zu lesen (und umgekehrt). anita o‘ day, marianne faithful usw. da gäbe es ja noch allerhand gechichten zu entdecken, gypsy deutete schon sowas an. karin krog, fürchte ich, hat da wohl ziemlich wenig zu bieten.

    Das stimmt, ich finde oft die biografischen Hintergründe sehr interessant, ob bei Musikern oder anderen Künstlern. Oft ergibt sich daraus überhaupt erst der Sinn des entsprechenden Werkes, oder jedenfalls ein anderer als der, den man erkennen würde, wenn man den Kontext nicht kennt. Manchmal ist der Kontext sogar interessanter als der Text selbst. Eine Binsenweisheit? Würde man das auch für etwas vermeintlich so triviales wie Popmusik akzeptieren?

    Marianne Faithfuls BROKEN ENGLISH könnte man als nicht mehr als ein ganz passables fake New Wave-Album hören. Wenn man die Umstände kennt, unter denen es entstand, wird daraus aber noch was anderes und viel mehr. Ich höre BROKEN ENGLISH vor diesem Hintergrund. Und Anita O’Day: Die finsteren Abgründe, die man erblickt, deren Boden man jedoch nur erahnen kann, sind doch viel interessanter als die glänzende Oberfläche – oder das Verhältnis von beidem zueinander ist doch besonders spannend. Nur zwei Beispiele. Oder Brian Wilson. Phil Spector. Billie Holiday. Billy Strayhorn. Thelonious Monk – you name them!

    Ich kann nicht behaupten, dass ich mich immer gezielt mit dem jeweiligen Kontext befasse. Weder bin ich Musik- oder Kunsthistoriker, noch habe ich die Zeit und Energie dazu, dies zu tun. Aber wenn ich die Gelegenheit und Lust dazu habe, mich eingehender mit dem Kontext zu beschäftigen, empfinde ich das meist als Gewinn. Dabei geht es mir aber keineswegs darum Abgründe zu entdecken und ich will diese auch nicht romantisieren. Ich gönne jedem Künstler sein privates Glück und freue mich, wenn er daraus schöpfen kann!

    Wie war das mit Karin Krog? Die hat Long Tall Dexter rumgekriegt? ;-)

    --

    „Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)
    #8917433  | PERMALINK

    vorgarten

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    Friedrich
    Wie war das mit Karin Krog? Die hat Long Tall Dexter rumgekriegt? ;-)

    rumgekriegt, um mit ihr zu spielen. das hier sieht ziemlich anständig aus, finde ich:

    aber wie ich erst heute gelesen habe, ist sie tatsächlich mit john surman verheiratet – beide leben zusammen in oslo.

    --

    #8917435  | PERMALINK

    udw
    so little gets done

    Registriert seit: 22.06.2005

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    UDW
    Insgesamt sind jetzt doch einige Entdeckungen für mich dabei, insbesondere #11 und # 15, aber auch #6 und #2 haben es mir angetan. Es gab sehr wenig, mit dem ich nichts anfangen konnte, vielen Dank für diesen interessanten und amüsanten Trip!

    Nachtrag: zu den Entdeckungen gehört doch unbedingt auch noch, vor allem, nachdem ich hier nachgelesen habe, Fasttrompeter #9.

    --

    so little is fun
    #8917437  | PERMALINK

    vorgarten

    Registriert seit: 07.10.2007

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    UDWManchmal ist es ja gut, in kleineren Schritten vorzugehen. Ich werde daher erstmal meine Eindrücke der Tracks 1-9 posten; das sind auch diejenigen, die ich bisher am intensivsten gehört habe. Rateversuche habe ich eher spärlich unternommen. Bis zur Halbzeit auf alle Fälle ein sehr unterhaltsamer und schön zusammengestellter bft. Danke dafür vorgarten!

    bitte sehr. freut mich sehr, dass du mit einigen sachen was anfangen konntest und überhaupt, dass du mitmachst! ich beantworte auch erst mal den ersten teil.

    UDW#1
    Sehr sympathischer Einstieg, nur echt mit dem Vinylknistern (das mich an einigen Stellen im bft begeistert hat).

    ja, manches gibt es nicht auf cd oder ist eher von vinylabtastungen als von originalmastern genommen (wie hier).

    UDW#2
    Das gefällt mir gut. Was ist das, eine Marimba? Auf alle Fälle Holz, oder? Das schwingt jedenfalls schön lässig, das Solo macht Spaß und auch die zurückhaltenden Begleitakkorde des Pianisten. Die Melodie kommt mir unfassbar bekannt vor, aber ich komm einfach nicht drauf, was das ist.
    Das Klezmer-Ende kommt überraschend und zerstört mir etwas von dem Flow, der mich bis dahin so schön mitgenommen hat.

    die melodie kannst du eigentlich nur vom klezmer her kennen – jedenfalls ist das der ursprung, zu dem diese interpretation wieder zurückfindet. der flow ist aber natürlich ein anderer. leider wurde das stück sofort erraten, so dass auch die besondere pointe der klavierbesetzung schon raus ist.

    UDW#3
    „Whoa“. Ähnlich wie #2 ein Track, der nicht zuviel, sondern der einfach ein bisschen Freude verbreiten will. Schafft er. Das Trompetensolo gefällt mir weniger, der Klang passt mir nicht ins Gesamtgeschehen und es ist etwas viel Klischee dabei. Das Saxophon unauffälliger. Und je öfter ich diese „Whoa“s höre, umso mehr erfreue ich mich an ihnen.

    der track will schon was, aber das hat mit dem produktionszusammenhang zu tun. ich habe schon ein paar subtile hinweise gegeben, aber irgendwie scheint es auch ein bisschen egal, was das ist. ich mag die „whoas“ auch!

    UDW#4
    Das hier ist ein sehr seltsamer Track. Jazzgitarre als Leadinstrument hat es immer schwer bei mir, so auch hier. Dieser verhallte Klang macht es sogar noch schlimmer. Die Bläsereinschübe wirken auf mich unglaublich steril, als würde man in den 90ern versuchen wie in den 70ern zu klingen (wahrscheinlich liege ich meilenweit daneben). Und dennoch, da ist etwas in den Melodien, in den Rhythmuswechseln, das mich unglaublich packt. Ein Track, der mir trotz all meiner Vorbehalte Spaß macht, selbst das etwas übersteigerte Saxophon.

    interessant. steril finde ich hier gar nichts, etwas unausgeglichen im mix vielleicht. auf jeden fall ist das kein retro-konzept – das kommt schon daher, wonach es klingt. eigenartig, dass niemand hier auch nur ansatzweise in die richtige richtung hört.

    UDW#5
    Orgeltrio. Und auch wieder ein Track, in dem ich ein angenehmes Understatement heraushöre. Die Gitarre gefällt mir hier schon besser. Klingt für mich sehr europäisch, vielleicht sogar deutsch? Zwei sehr kurzweilige Minuten.

    deutsch dacht ich auch erst (volker kriegel). aber es ist auch nichts brasilianisches, obwohl der rhythmus daher kommt. das stück hat gypsy bereits identifizieren können.

    UDW#6
    Hier habe ich sogar das Gefühl, dass ich den Saxophonisten oder auch den Flötisten kennen könnte. Der weiche Klang des Saxophons erinnert mich etwas an Marion Brown, aber ich glaube nicht, dass er es ist. Diese brasilianische Gitarre passt gut in das höherfliegende, etwas verschwurbelte Gesamtbild. Hier könnte ich gerne noch zwei, drei Minuten länger zuhören, das ist mir für den Anlauf etwas zu kompakt. Andererseits liegt gerade auch darin ein Reiz. (Beim Flötensolo erwarte ich automatisch eine dolphyeske 5minütige Exkursion, und bin immer wieder ganz erstaunt, dass so schnell Schluss ist).
    Sind der Saxophonist und der Flötist eventuell die gleiche Person? Lateef?

    ja, saxophonist und flötist sind identisch. was die gitarre angeht, sind sämtliche diskografien etwas schlampig und lassen den spieler unter den tisch fallen. sie passt nicht nur gut ins gesamtbild, sie ist sozusagen das „authentische“ hieran.

    UDW#7
    Ok, den Song kenne ich ja sogar. (Oder auch: den Song kenne sogar ich :-) )
    Das Arrangement gefällt mir ausgezeichnet, vor allem das leicht rumpelige Schlagzeug. Einziges Manko ist für mich die Sängerin: das klingt für mich einen Tick zu angestrengt, als würde sie eher eine Erwartung erfüllen, als aus dem Herzen, aus der Seele singen (man verzeihe mir diese Poesiealbumbeschreibung). Ein etwas schnodderiger, sich verweigernder Vortrag würde für mich glaube ich besser passen.

    ja, da bin ich ganz bei dir. trotzdem hat sie auch ihren reiz hier, vor allem in diesem setting. hier hatte friedrich bereits den richtigen riecher – bzw. den richtigen sampler im schrank.

    UDW#8
    Das Intro ist toll! Klingt für mich wie die Variation von etwas Bekanntem.
    Auch wie Bass und Schlagzeug ins Geschehen kommen ist sehr schön, ganz sparsam und ohne jegliche Effekthascherei. Dann verliert der Track als Klaviertrio für mich ein wenig an Reiz, da taktet sich etwas zu gerade ein. Mit dem Basssolo geht wieder die Sonne auf und das Ende ist schön, wenn auch natürlich zu abrupt, der Fadeout geht gar nicht.

    das ist „softly as in a morning sunrise“, davon gibt es u.a. wunderbare live-aufnahmen von john coltrane und sonny rollins. auch dolphy, henderson, chet baker und abbey lincoln haben den song schon aufgenommen. fadeouts sind immer ärgerlich, andererseits fand ich hier bis dahin auch alles gesagt.

    UDW#9
    Mit Solotrompete kenne ich mich ja überhaupt nicht aus. Schönes, sparsames Spiel, ich würde blindlings auf etwas Moderneres tippen. Das Spiel mit dem herumwandernden Klang irritiert mich etwas, ansonsten geht eine ziemliche Faszination von diesem gleichzeitig nachdenklichen und erkundungsfreudigen Vortrag aus.

    freut mich sehr, dass dich das fasziniert. in der tat ist das etwas recht aktuelles. der herr hier ist ein musician’s musician in avantgardistischen kreisen, hat aber die 60 aber auch schon fast erreicht.


    später mehr.

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